Lichtkreuz: Unterschied zwischen den Versionen

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Lichtkreuze entstehen durch nicht exakt plane spiegelnde Flächen. Eingefasstes Fensterglas kann sich unter mechanischer Spannung verziehen und dabei einfallendes Licht (z.B. der Sonne) wie eine (Zylinder-)Linse bündeln. Das kann dazu führen, dass sich aus dem einfallenden Licht einer punktförmigen (oder im Falle der Sonne scheibenförmigen) Lichtquelle Lichtstreifen oder Lichtkreuze ergeben.
 
Lichtkreuze entstehen durch nicht exakt plane spiegelnde Flächen. Eingefasstes Fensterglas kann sich unter mechanischer Spannung verziehen und dabei einfallendes Licht (z.B. der Sonne) wie eine (Zylinder-)Linse bündeln. Das kann dazu führen, dass sich aus dem einfallenden Licht einer punktförmigen (oder im Falle der Sonne scheibenförmigen) Lichtquelle Lichtstreifen oder Lichtkreuze ergeben.
  
Zeitlich veränderliche Reflexionen können vor allem an Doppelglas-(Isolierglas-) Scheiben auftreten. Bei diesen Fenstern gibt es zwischen den Scheiben ein abgeschlossenes Gasvolumen (häufig ist es Argon). Erwärmt sich dieses Gas oder kühlt sich dieses Gas ab, oder verändert sich der äußere Luftdruck, so wird auf die Glasscheiben eine Kraft ausgeübt, die die Scheiben verbiegen kann. Verbiegungen können auch bei Wind oder bei Räumen mit Klimatisierung auftreten. Da die Verbiegung der beiden Scheiben des Doppelglasfensters durch den Innendruck gleichermaßen (nach innen oder nach außen) erfolgt, wird man an einer Scheibe eine defokussierende Wirkung, an der anderen eine fokussierende Wirkung erzielen. Die Reflexbilder werden dann eine Kombination beider Wirkungen darstellen, z.B. ein diagonales Kreuz von der Fokussierung und ein rundes Element von der defokussierenden Scheibe<ref> http://www.bmo.physik.uni-muenchen.de/tutorials/lichtkreuze/</ref>.
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Zeitlich veränderliche Reflexionen können vor allem an Doppelglas-(Isolierglas-) Scheiben auftreten. Bei diesen Fenstern gibt es zwischen den Scheiben ein abgeschlossenes Gasvolumen (häufig ist es Argon). Erwärmt sich dieses Gas oder kühlt sich dieses Gas ab, oder verändert sich der äußere Luftdruck, so wird auf die Glasscheiben eine Kraft ausgeübt, die die Scheiben verbiegen kann. Verbiegungen können auch bei Wind oder bei Räumen mit Klimatisierung auftreten. Da die Verbiegung der beiden Scheiben des Doppelglasfensters durch den Innendruck gleichermaßen (nach innen oder nach außen) erfolgt, wird man an einer Scheibe eine defokussierende Wirkung, an der anderen eine fokussierende Wirkung erzielen. Die Reflexbilder werden dann eine Kombination beider Wirkungen darstellen, z.B. ein diagonales Kreuz von der Fokussierung und ein rundes Element von der defokussierenden Scheibe.
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Häufig werden diese Reflexbilder im Winter gesehen, wenn die Sonne auch Mittags recht tief am Horizont steht, und deshalb die Reflexe gut an Wänden gesehen werden können. Im Sommer, bei hoch stehender Sonne, liegen die Reflexbilder in der Nähe der Fassade auf dem Boden und werden dort übersehen.<ref> http://www.bmo.physik.uni-muenchen.de/tutorials/lichtkreuze/</ref>.
  
 
==Literatur/Zeitungsartikel==
 
==Literatur/Zeitungsartikel==

Version vom 14. September 2009, 06:48 Uhr

Fenster.jpg

So genannte Lichtkreuze (auch Lichtkreise, Lichtzeichen, circle of light) sind durch Spiegelung (Reflexion) zu Stande kommende Lichterscheinungen auf Hauswänden. Derartige Erscheinungen können unter bestimmten Umständen kreuzförmig erscheinen.

Lichtkreuze werden zuweilen in esoterischen Kreisen als nicht wissenschaftlich oder anderweitig plausibel erklärbare Phänomene beschrieben. Esoteriker und sogenannte Parapsychologen sehen in den Lichtkreuzen geheime Nachrichten aus dem Jenseits, von Außerirdischen oder Indizien für eine Energetisierung der Atmosphäre[1].

Entstehung

Lichtkreuze entstehen durch nicht exakt plane spiegelnde Flächen. Eingefasstes Fensterglas kann sich unter mechanischer Spannung verziehen und dabei einfallendes Licht (z.B. der Sonne) wie eine (Zylinder-)Linse bündeln. Das kann dazu führen, dass sich aus dem einfallenden Licht einer punktförmigen (oder im Falle der Sonne scheibenförmigen) Lichtquelle Lichtstreifen oder Lichtkreuze ergeben.

Zeitlich veränderliche Reflexionen können vor allem an Doppelglas-(Isolierglas-) Scheiben auftreten. Bei diesen Fenstern gibt es zwischen den Scheiben ein abgeschlossenes Gasvolumen (häufig ist es Argon). Erwärmt sich dieses Gas oder kühlt sich dieses Gas ab, oder verändert sich der äußere Luftdruck, so wird auf die Glasscheiben eine Kraft ausgeübt, die die Scheiben verbiegen kann. Verbiegungen können auch bei Wind oder bei Räumen mit Klimatisierung auftreten. Da die Verbiegung der beiden Scheiben des Doppelglasfensters durch den Innendruck gleichermaßen (nach innen oder nach außen) erfolgt, wird man an einer Scheibe eine defokussierende Wirkung, an der anderen eine fokussierende Wirkung erzielen. Die Reflexbilder werden dann eine Kombination beider Wirkungen darstellen, z.B. ein diagonales Kreuz von der Fokussierung und ein rundes Element von der defokussierenden Scheibe. Häufig werden diese Reflexbilder im Winter gesehen, wenn die Sonne auch Mittags recht tief am Horizont steht, und deshalb die Reflexe gut an Wänden gesehen werden können. Im Sommer, bei hoch stehender Sonne, liegen die Reflexbilder in der Nähe der Fassade auf dem Boden und werden dort übersehen.[2].

Literatur/Zeitungsartikel

  • Artikel zu Lichtkreuzen von Ingo Knott in Regensburger Wochenblatt vom 18. Juli 2001

Weblinks

Quellenverzeichnis

Siehe auch