Lebensfeldstabilisator

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Lebensfeldstabilisator nach Broers

Der Lebensfeldstabilisator (LFS) ist ein 299 Euro teures "hochtechnologisches elektromagnetisches Gerät" (Zitat aus der Werbung), welches mit einer Spule und einer ansteuernden Elektronik im Sinne eines so genanntes Elektrosmogschutzgeräts vor elektromagnetischen Feldern schützen soll. Entwickelt wurde es von dem deutschen Esoterik-Autor und Erfinder Dieter Broers. Eine Vorgängerversion war unter der Bezeichnung "Naturfeld-Stabilisator NFS 8" im Handel.

Das kleine, batteriebetriebene Gerät in Anhängerform soll schwache, niederfrequente magnetische Wechselfelder im Bereich der so genannten "Schumann-Frequenz" erzeugen. Begründet wird dies vom Erfinder damit, dass auf der Erde das natürliche Erdmagnetfeld ständig abnehme und gleichzeitig auch die Schumann-Resonanzfrequenz sich verändere. Dies führe zu verschiedenen Krankheitsbildern, die zusätzlich noch durch künstlichen Elektrosmog verstärkt würden. Unter anderem seien Strandungen von Walen auf die angeblichen Magnetfeldänderungen zurückzuführen. Das Magnetfeld der Erde nimmt in seiner Intensität tatsächlich ab, allerdings ist in den letzten 100 Jahren eine Abnahme um lediglich 6% dokumentiert.

Das Erdmagnetfeld hat in Mitteleuropa zurzeit eine Stärke von etwa 48 µT. Diese Zahl gilt für das "magnetische Gleichfeld" (also diejenigen magnetischen Kräfte, die eine Kompassnadel ausrichten). Wechselanteile im Erdmagnetfeld sind noch einmal erheblich geringer. Die Schumann-Strahlung bei etwa 8 Hz beispielsweise ist mit nur einigen pT (1 pT = 0,000 000 000 001 T) derart schwach, dass sie – außer in großer Entfernung von Gebäuden und Stromleitungen – in technischen Wechselfeldern völlig untergeht. Weshalb gesundheitliche Störungen, die angeblich durch eine langsame Änderung des Erdmagnetfeldes hervorgerufen werden, durch das Applizieren eines schwachen Wechselfeldes verschwinden sollen oder verhindert werden können, wird nicht erklärt.

Broers beruft sich bei seinem Gerät auch auf die transkranielle Magnetstimulation (TMS), die ab 1985 am Menschen erprobt wird und bei der eine starkstromdurchflossene Spule direkt am Schädel platziert, Aktionspotenziale im direkt darunter befindlichen Hirngewebe auslösen kann. Diese hat jedoch mit dem Lebensfeldstabilisator nichts zu tun: bei der TMS kommen nämlich extrem starke Magnetfelder von bis zu 3 Tesla zum Einsatz.

Technische Daten des Lebensfeldstabilisators, insbesondere zur erzeugten Feldstärke, sind nicht bekannt. Aus dem Aufbau und dem Vergleich mit ählichen PEMF-Geräten lässt sich aber schließen, dass die Feldstärke höchstens einige  µT beträgt.

Ähnliche Geräte

  • MEDISEND der Advanced Medical Systems GmbH. Die Frequenz des erzeugten magnetischen Wechselfeldes kann auf verschiedene feste Werte zwischen 3 Hz und 33 Hz eingestellt werden. Die Schumann-Frequenz von 7,8 Hz könne "gegen Konzentrationsmangel" und bei "Unaufmerksamkeit" verwendet werden.
  • Bio Medici (auch als Magnetan im Handel). Das Produkt soll laut Werbung die "lebenswichtigen Schumann-Wellen" simulieren. Die Feldstärke am Gehäuse betrage maximal 0,5 µT.
  • Eine Bauanleitung für ein "Magnetiseur" genanntes Gerät, das ein schwaches magnetisches Wechselfeld im Bereich einiger Hertz erzeugte und ebenfalls zum Tragen am Körper gedacht war, wurde im Mai 1977 in der Elektronikzeitschrift Elektor vorgestellt. Das Heft stand unter dem Motto "Paranormale Elektronik".