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[[image:Broers_LFS.jpg|Lebensfeldstabilisator nach Broers|300px|thumb]]
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Der '''Lebensfeldstabilisator''' (LFS) ist ein rund 300 Euro teures "hochtechnologisches elektromagnetisches Gerät" (Zitat aus der Werbung), welches mit einer Spule und einer ansteuernden Elektronik im Sinne eines so genannten [[Elektrosmog-Schutzprodukte|Elektrosmogschutzgeräts]] vor [[Elektrosmog|elektromagnetischen Feldern]] schützen soll. Entwickelt wurde es von dem deutschen [[Esoterik]]-Autor und Erfinder [[Dieter Broers]]. Ein Vorgänger mit der Bezeichnung "Naturfeld-Stabilisator NFS 8" wurde 2006 auf Betreiben von Broers von der Firma FM Elektronik Peter Feucht e.K. aus Berlin entwickelt. Dort war der NFS 8 Ende 2014 nach wie vor erhältlich.
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Aktuell wird der LFS von der Firma ORTUS Marketing & Consulting aus Bad König<ref>ORTUS Marketing & Consulting, Helmertweg 50, D-64732 Bad König</ref> vertrieben. Die Lizenzrechte liegen dabei bei einem "Dougal Steward" einer Firma Medical Systems Enginiering Ltd., die in London an einer Briefkastenadresse residiert.<ref>Medical Systems Enginiering Ltd., Dougal Steward, 36 Old Jewry, Becket House, London GB-EC2R8DD<br>Homepage: http://medical-systems-engineering.com<br>Zitat von Homepage:<br>Die MSE ist ein Unternehmen in dem Bereich der Entwicklung von elektromagnetischen und magnetfeldtherapeutischen sowie ganzheitlichen Bioresonanzgeräten. Wir planen und prüfen genau nach Ihren Vorgaben sämtliche Produktdetails im Bereich der innovativen Forschung. Sie stellen uns eine Aufgabe und wir lösen diese. Aufgrund unserer weltweiten Kontakte im Bereich der umfangreichen Forschungen in Bezug auf die Anwendung ganzheitlicher Medizininformationssysteme sind wir in der Lage selbst die kompliziertesten Probleme in diesen Bereich zu lösen. Wir arbeiten hier mit Technologieunternehmen, Forschungslaboren, hochrangingen Wissenschaftlern und Ärzten zusammen. Wir sind der perfekte Wegbegleiter, angefangen bei Ihrer Idee und Ihrer Erfindung über die Planung sämtlicher Produktdetails inklusiver Prüfungen, dem späteren Zusammenbau oder und eventuellen Einbau in das Endprodukt. Wir kontrollieren, testen und optimieren jeden Arbeitsschritt des Prototypen und führen ihn zur Serienreife. Damit ihre Entwicklung am Ende den tatsächlichen Anforderungen entspricht testen wir es in allen erforderlichen Bereichen:
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[[image:Broers_LFS.jpg|Lebensfeldstabilisator (LFS)|300px|thumb]]
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[[image:LFS-tragen.jpg|Bild aus der Bedienungsanleitung zum LFS<ref name="Anleitung"/>|300px|thumb]]
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Der '''Lebensfeldstabilisator''' (LFS) ist ein 299 Euro teures "hochtechnologisches elektromagnetisches Gerät" (Zitat aus der Werbung), das schwache, niederfrequente magnetische Wechselfelder im Bereich der [[Schumann-Strahlung|"Schumann-Frequenz"]] (7,8&nbsp;Hz) erzeugen soll, was positive Effekte auf die Gesundheit habe. Das kleine, batteriebetriebene Gerät soll Sinne eines [[Elektrosmog-Schutzprodukte]]s gegen behauptete negative Auswirkungen [[Elektrosmog|"widernatürlicher Felder"]] schützen und einem ebenfalls behaupteten "Magnetfelddefizit-Syndrom" entgegenwirken. Entwickelt wurde es von dem deutschen [[Esoterik]]-Autor und Erfinder [[Dieter Broers]]. Vom Aufbau her kann der LFS den [[PEMF]]-Geräten zugerechnet werden.
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Aktuell wird der LFS von der Firma Ortus Marketing & Consulting aus Bad König<ref>ORTUS Marketing & Consulting, Helmertweg 50, D-64732 Bad König</ref> vertrieben. Die Lizenzrechte liegen bei einem Dougal Steward einer Firma Medical Systems Enginiering Ltd., die in London an einer Briefkastenadresse residiert.<ref>Medical Systems Enginiering Ltd., Dougal Steward, 36 Old Jewry, Becket House, London GB-EC2R8DD<br> Zitat von der Homepage: http://medical-systems-engineering.com<br>Die MSE ist ein Unternehmen in dem Bereich der Entwicklung von elektromagnetischen und magnetfeldtherapeutischen sowie ganzheitlichen Bioresonanzgeräten. Wir planen und prüfen genau nach Ihren Vorgaben sämtliche Produktdetails im Bereich der innovativen Forschung. Sie stellen uns eine Aufgabe und wir lösen diese. Aufgrund unserer weltweiten Kontakte im Bereich der umfangreichen Forschungen in Bezug auf die Anwendung ganzheitlicher Medizininformationssysteme sind wir in der Lage selbst die kompliziertesten Probleme in diesen Bereich zu lösen. Wir arbeiten hier mit Technologieunternehmen, Forschungslaboren, hochrangingen Wissenschaftlern und Ärzten zusammen. Wir sind der perfekte Wegbegleiter, angefangen bei Ihrer Idee und Ihrer Erfindung über die Planung sämtlicher Produktdetails inklusiver Prüfungen, dem späteren Zusammenbau oder und eventuellen Einbau in das Endprodukt. Wir kontrollieren, testen und optimieren jeden Arbeitsschritt des Prototypen und führen ihn zur Serienreife. Damit ihre Entwicklung am Ende den tatsächlichen Anforderungen entspricht testen wir es in allen erforderlichen Bereichen:
    
Dazu gehören:
 
Dazu gehören:
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WIRE 7 LTD Director 10 Oct 2012 Active Details
 
WIRE 7 LTD Director 10 Oct 2012 Active Details
 
W-SOFTS LTD Director 16 Oct 2012 Active Details</ref>
 
W-SOFTS LTD Director 16 Oct 2012 Active Details</ref>
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Ein Vorgänger mit der Bezeichnung "Naturfeld-Stabilisator NFS&nbsp;8" wurde 2007 auf Betreiben von Broers von der Firma FM Elektronik Peter Feucht e.K. aus Berlin entwickelt. Dort war der NFS&nbsp;8 Ende 2014 nach wie vor erhältlich.
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==Aufbau==
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[[image:LFS1.jpg|Aufbau des Lebensfeldstabilisators (geöffnet, Oberseite der Platine). Zu erkennen sind u.a. eine zylindrische Spule und ein Mikrocontroller des Herstellers Atmel. Bild: Werbung zum Produkt|320px|thumb]]
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[[image:LFS2.jpg|Auf der Unterseite der Platine des LFS befinden sich Halter für zwei Batterien. Bild: Werbung zum Produkt|320px|thumb]]
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[[image:LFS-Diagramm2.png|Diagramm aus einem Messprotokoll des Herstellers. Dargestellt ist ein Rechtecksignal mit etwa 8&nbsp;Hz.<ref name="messprot"/>|320px|thumb]]
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[[image:LFS-Diagramm1.png|Diagramm aus einem Messprotokoll des Herstellers. Das mit "10&nbsp;kHz-Takt" bezeichnete Signal hat tatsächlich nur eine Frequenz von etwa 260&nbsp;Hz.<ref name="messprot"/>|320px|thumb]]
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Das Gerät hat 6 cm Durchmesser und ist etwa 2 cm dick. Im Innern befindet sich eine zylindrische Spule von etwa 4&nbsp;cm Länge, ferner ein Mikrocontroller und weitere elektronische Bauelemente zur Ansteuerung der Spule. Technische Daten werden von der Firma Ortus mitgeteilt. Demnach erzeuge der LFS ein gepulstes Magnetfeld mit einer Frequenz von 7,83&nbsp;Hz und einer Feldstärke von 1,5&nbsp;mT. Zusätzlich habe das erzeugte magnetische Wechselfeld eine Komponente bei 10&nbsp;kHz. Damit sollen Sferics, d.h. elektromagnetische Felder von Wettererscheinungen (Gewitter) nachgeahmt werden.
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Das kleine, batteriebetriebene Gerät in Anhängerform soll schwache, niederfrequente magnetische Wechselfelder im Bereich der so genannten [[Schumann-Strahlung|"Schumann-Frequenz"]] erzeugen. Technische Daten zum LFS werden von der Firma Ortus mitgeteilt. Demnach gebe das Gerät gepulste Magnetfelder mit einer Frequenz von 7,83 Hz und einer Feldstärke von 1,5 mT ab. Zusätzlich werden 10 kHz Impulse abgegeben, die als "Wohlfühlimpulse" bezeichnet werden und elektromagnetische Felder von Wettererscheinungen (Gewitter) als "Sferics" nachahmen sollen.<ref>http://lebensfeldstabilisator.de/images/LFS_Messprotokolle.pdf</ref>  
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Die Angaben der Firma Ortus sind allerdings unklar und teilweise auch nicht plausibel. So heißt es in einem veröffentlichten Messprotokoll: "Feldstärke, gepulst 1,5 mT". Die Impulsform sei ein "Symmetrischer Rechteckimpuls mit einer spektralen Komponente im Bereich der „Spherics“ (10&nbsp;KHz)".<ref name="messprot">http://lebensfeldstabilisator.de/images/LFS_Messprotokolle.pdf</ref> Dazu wird ein Diagramm mit einem pulsierenden Rechtecksignal von etwas weniger als 8&nbsp;Hz gezeigt. Dargestellt wird allerdings nicht die magnetische Feldstärke, sondern lediglich eine Spannung, die vermutlich an einem Punkt der Ansteuerelektronik abgegriffen wurde. Ein weiteres Diagramm soll anscheinend darlegen, dass der Spulenstrom in der "Ein"-Phase der Rechteckschwingung nicht konstant ist, sondern mit einem "10&nbsp;kHz-Takt" gepulst. In der vergrößerten Darstellung hat dieser allerdings nur eine Frequenz von etwa 260&nbsp;Hz. "Permanentmagnetfeld 40mT" und "Überlagerungswechselfeld 1,5mT"
 
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Der Aufbau des Geräts ähnelt dem von [[PEMF]]-Geräten.
      
==Behauptungen zur Wirkungsweise==
 
==Behauptungen zur Wirkungsweise==
[[image:LFS1.jpg|Aufbau des Lebensfeldstabilisators (geöffnet, Oberseite der Platine). Zu erkennen sind u.a. eine zylindrische Spule und ein Mikrocontroller des Herstellers Atmel. Bild: Werbung zum Produkt|320px|thumb]]
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In der Bedienungsanleitung der Firma Ortus wird der Lebensfeldstabilisator als "Magnetfeld-[[Bioresonanz|Bioresonanzgerät]]" bezeichnet.<ref name="Anleitung">http://lebensfeldstabilisator.de/images/Bedienungsanleitung_LFS.pdf</ref> Der Erfinder begründet das Konzept des Gerätes damit, dass auf der Erde das natürliche Erdmagnetfeld ständig abnehme sowie gleichzeitig auch die Schumann-Resonanzfrequenz "außerordentlich instabil" sei und "teilweise ganz erheblich von ihren Normwerten" abweiche. Dies führe zu verschiedenen Krankheitsbildern, die zusätzlich noch durch künstlichen [[Elektrosmog]] verstärkt würden. Unter anderem seien Strandungen von Walen auf die angeblichen Magnetfeldänderungen zurückzuführen.
[[image:LFS2.jpg|Aufbau des Lebensfeldstabilisators (geöffnet, Unterseite). Bild: Werbung zum Produkt|320px|thumb]]
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In der Bedienungsanleitung der Firma ORTUS Marketing & Consulting aus Bad König<ref>ORTUS Marketing & Consulting, Helmertweg 50, D-64732 Bad König</ref> wird der Lebensfeldstabilisator als "Magnetfeld-[[Bioresonanz|Bioresonanzgerät]]" bezeichnet.<ref>http://lebensfeldstabilisator.de/images/Bedienungsanleitung_LFS.pdf</ref>
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Der Erfinder begründet das Konzept des Gerätes damit, dass auf der Erde das natürliche Erdmagnetfeld ständig abnehme sowie gleichzeitig auch die Schumann-Resonanzfrequenz "außerordentlich instabil" sei und "teilweise ganz erheblich von ihren Normwerten" abweiche. Dies führe zu verschiedenen Krankheitsbildern, die zusätzlich noch durch künstlichen [[Elektrosmog]] verstärkt würden. Unter anderem seien Strandungen von Walen auf die angeblichen Magnetfeldänderungen zurückzuführen.
      
Die Behauptung, die Schumann-Frequenzen veränderten sich, entbehrt jeder experimentellen und theoretischen Grundlage. Die Resonanzfrequenzen ergeben sich aus konstanten geometrischen Faktoren wie den Abmessungen der Erde und dem Wert der Lichtgeschwindigkeit. Das Magnetfeld der Erde, das in Mitteleuropa gegenwärtig eine Stärke von etwa 48&nbsp;µT hat, nimmt derzeit in seiner Intensität tatsächlich ab, allerdings ist in den letzten 100 Jahren eine Abnahme um lediglich 6% dokumentiert. Eine Erklärung, was das mit schwachen magnetischen Wechselfeldern zu tun habe und weshalb durch das Applizieren eines solchen Wechselfeldes angebliche gesundheitliche Störungen verhindert oder kuriert werden sollen, wird nicht gegeben.
 
Die Behauptung, die Schumann-Frequenzen veränderten sich, entbehrt jeder experimentellen und theoretischen Grundlage. Die Resonanzfrequenzen ergeben sich aus konstanten geometrischen Faktoren wie den Abmessungen der Erde und dem Wert der Lichtgeschwindigkeit. Das Magnetfeld der Erde, das in Mitteleuropa gegenwärtig eine Stärke von etwa 48&nbsp;µT hat, nimmt derzeit in seiner Intensität tatsächlich ab, allerdings ist in den letzten 100 Jahren eine Abnahme um lediglich 6% dokumentiert. Eine Erklärung, was das mit schwachen magnetischen Wechselfeldern zu tun habe und weshalb durch das Applizieren eines solchen Wechselfeldes angebliche gesundheitliche Störungen verhindert oder kuriert werden sollen, wird nicht gegeben.
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