Lüscher-Test: Unterschied zwischen den Versionen

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So sei der "Blautyp" mithin vom Wunsch nach Betäubung und Vergessen beseelt, der mit exzessiver Sexualität, Alkoholismus oder Schlafmittelmissbrauch, bei Frauen auch mit "Flucht ins Kinderkriegen" in Zusammenhang stehe.
 
So sei der "Blautyp" mithin vom Wunsch nach Betäubung und Vergessen beseelt, der mit exzessiver Sexualität, Alkoholismus oder Schlafmittelmissbrauch, bei Frauen auch mit "Flucht ins Kinderkriegen" in Zusammenhang stehe.
  
"Wer Violett bevorzugt, möchte eine magische Beziehung eingehen. Er wünscht, bezaubert zu werden, aber er möchte auch selbst einen Zauber und suggestiven Charme ausüben, denn in der magischen Identifikation ist der Subjekt-Objekt-Gegensatz aufgehoben." Violett werde deutlich bevorzugt von pubertierenden Schulkindern, Iranern, Ostafrikanern, schwangeren Frauen, Homosexuellen und der sozialen Unterschicht. Die Formulierung Lüschers legt nahe, dass er die angebliche Violettpräferenz dieser Gruppen tatsächlich für einen Beweis seines Interpretationsvorschlages hält.
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''"Wer Violett bevorzugt, möchte eine magische Beziehung eingehen. Er wünscht, bezaubert zu werden, aber er möchte auch selbst einen Zauber und suggestiven Charme ausüben, denn in der magischen Identifikation ist der Subjekt-Objekt-Gegensatz aufgehoben."'' Violett werde deutlich bevorzugt von pubertierenden Schulkindern, Iranern, Ostafrikanern, schwangeren Frauen, Homosexuellen und der sozialen Unterschicht. Die Formulierung Lüschers legt nahe, dass er die angebliche Violettpräferenz dieser Gruppen tatsächlich für einen Beweis seines Interpretationsvorschlages hält.
  
 
Nach derzeitigem Kenntnisstand lässt sich nicht einmal eine grobe Einordnung der die Farben auswählenden Prüfpersonen durch diese Pseudodiagnostik erreichen. Trotz ausgewiesener Unbrauchbarkeit findet der Lüscher-Test bis heute Verwendung. Vor allem psychologische Laien setzen ihn gern ein. Der Lüscher-Test berücksichtigt nicht, dass die Farbauswahl durch Tagesbefindlichkeit sowie aktuelle Modetrends beeinflusst wird: Das Resultat kann sich von Tag zu Tag ändern. Der Deutungskatalog ist überdies völlig willkürlich. Der Lüscher-Test verfügt über keinerlei ernstzunehmenden Aussagewert, was ihn im übrigen nicht von sonstigen "Charakter"- oder "Begabungstests" wie etwa Baumtest, [[Rorschachtest]], Thematischer Apperzeptionstest etc. unterscheidet.
 
Nach derzeitigem Kenntnisstand lässt sich nicht einmal eine grobe Einordnung der die Farben auswählenden Prüfpersonen durch diese Pseudodiagnostik erreichen. Trotz ausgewiesener Unbrauchbarkeit findet der Lüscher-Test bis heute Verwendung. Vor allem psychologische Laien setzen ihn gern ein. Der Lüscher-Test berücksichtigt nicht, dass die Farbauswahl durch Tagesbefindlichkeit sowie aktuelle Modetrends beeinflusst wird: Das Resultat kann sich von Tag zu Tag ändern. Der Deutungskatalog ist überdies völlig willkürlich. Der Lüscher-Test verfügt über keinerlei ernstzunehmenden Aussagewert, was ihn im übrigen nicht von sonstigen "Charakter"- oder "Begabungstests" wie etwa Baumtest, [[Rorschachtest]], Thematischer Apperzeptionstest etc. unterscheidet.

Aktuelle Version vom 7. August 2014, 13:18 Uhr

Der Lüscher-Test ist ein psychologischer Test, den der Baseler Psychologe Max Lüscher (geb. 1923) im Jahr 1949 entwickelte.

Allgemeines

Der Test basiert auf 8 bzw. 25 Farbtafeln. Farbliche Vorlieben und Abneigungen gegen Farben dienen als Grundlage für eine Beurteilung von Persönlichkeitsparametern der Testperson. Man soll damit die innere Struktur der Antriebe der Prüfperson, ihre Hemmungen und Ambivalenzen, die Grundstimmung und die Ausgeglichenheit bewerten können. Zusammenhänge zwischen diesen behaupteten Merkmalen und dem Lüscher-Test bzw. dem aus ihm heraus entwickelten Farbpyramidentest wurden bis heute nicht glaubhaft nachgewiesen.

Der Test

Die Testperson stellt aus dreiundsiebzig Kärtchen mit verschiedenen Farbmustern - in einer Kurzform des Tests sind es nur acht Farben - eine Reihenfolge ihrer "Lieblingsfarben" auf. Die Reihung wird zweimal durchgeführt. Aus der Folge der gewählten Farben wird anhand eines umfänglichen Auswertungs- und Deutungskatalogs auf die Persönlichkeit geschlossen.

So sei der "Blautyp" mithin vom Wunsch nach Betäubung und Vergessen beseelt, der mit exzessiver Sexualität, Alkoholismus oder Schlafmittelmissbrauch, bei Frauen auch mit "Flucht ins Kinderkriegen" in Zusammenhang stehe.

"Wer Violett bevorzugt, möchte eine magische Beziehung eingehen. Er wünscht, bezaubert zu werden, aber er möchte auch selbst einen Zauber und suggestiven Charme ausüben, denn in der magischen Identifikation ist der Subjekt-Objekt-Gegensatz aufgehoben." Violett werde deutlich bevorzugt von pubertierenden Schulkindern, Iranern, Ostafrikanern, schwangeren Frauen, Homosexuellen und der sozialen Unterschicht. Die Formulierung Lüschers legt nahe, dass er die angebliche Violettpräferenz dieser Gruppen tatsächlich für einen Beweis seines Interpretationsvorschlages hält.

Nach derzeitigem Kenntnisstand lässt sich nicht einmal eine grobe Einordnung der die Farben auswählenden Prüfpersonen durch diese Pseudodiagnostik erreichen. Trotz ausgewiesener Unbrauchbarkeit findet der Lüscher-Test bis heute Verwendung. Vor allem psychologische Laien setzen ihn gern ein. Der Lüscher-Test berücksichtigt nicht, dass die Farbauswahl durch Tagesbefindlichkeit sowie aktuelle Modetrends beeinflusst wird: Das Resultat kann sich von Tag zu Tag ändern. Der Deutungskatalog ist überdies völlig willkürlich. Der Lüscher-Test verfügt über keinerlei ernstzunehmenden Aussagewert, was ihn im übrigen nicht von sonstigen "Charakter"- oder "Begabungstests" wie etwa Baumtest, Rorschachtest, Thematischer Apperzeptionstest etc. unterscheidet.

Weblinks