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[[image:Kupferchloridkristallisationskammer.jpg|Kupferkristallisationskammer, mehrere Petrischalen werden durch Lampen erwärmt|300px|thumb]]
 
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[[image:Kupferchloridkristallisation von Rotwein.jpg|Kupferchloridkristalle mit Rotwein|300px|thumb]]
 
[[image:Kupferchloridkristallisation von Rotwein.jpg|Kupferchloridkristalle mit Rotwein|300px|thumb]]
[[image:blutkristallisationkrebs.jpg|Krebs im BKB|300px|thumb]]
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[[image:Kupferchlorid Blutkristallisation Krebs.jpg|Krebs im BKB|300px|thumb]]
 
Die '''Kupferchloridkristallisation nach Pfeiffer''' (auch ''empfindliche Kristallisation'', ''sensible Kupferchloridristallisation nach Pfeiffer'' oder ''sensible Biokristallisation'') ist ein historisch-umstrittenes [[Anthroposophie|anthroposophisches]] Testverfahren, das zu den [[Bildschaffende Methoden der Anthroposophie|bildschaffenden Verfahren]] der [[Anthroposophie]] gezählt wird. Vom Prinzip her wird eine Probe mit einer Kupferchloridlösung versetzt und getrocknet. Während des Verdampfens von Wasser bilden sich bei gleichzeitiger Verhinderung von Vibrationen Kristalle und Salze, die rein qualitativ in Bezug zur ihrer Form betrachtet und optisch beurteilt werden. Das Untersuchungsergebnis hängt von der untersuchenden Person ab und ist daher als subjektiv anzusehen, was eine Reproduzierbarkeit nur auf eine untersuchende Person einschränkt. Selbst Befürworter weisen darauf hin, die Interpretation der Kristalle/Salze stark an die interpretierende Person gebunden sei. Die Untersucher versuchen insbesondere Bezüge der nach Trocknung auftretenden grüngefärbten Kristalle und Salze zu einem Pflanzenwachstum herzustellen. Die sich bildenden Kristalle sollen der Pfeifferschen Lehre nach durch in der [[Anthroposophie]] angenommene [[Feinstofflichkeit|feinstoffliche]] "lebendige Gestaltkräfte" in den Proben beeinflusst werden, was zu bestimmter "Ordnung" und bestimmten "Gestalten" bei den Kristallen führe. Befürworter glauben auch an kosmische Einflüsse auf die Aussalzung der Proben.  
 
Die '''Kupferchloridkristallisation nach Pfeiffer''' (auch ''empfindliche Kristallisation'', ''sensible Kupferchloridristallisation nach Pfeiffer'' oder ''sensible Biokristallisation'') ist ein historisch-umstrittenes [[Anthroposophie|anthroposophisches]] Testverfahren, das zu den [[Bildschaffende Methoden der Anthroposophie|bildschaffenden Verfahren]] der [[Anthroposophie]] gezählt wird. Vom Prinzip her wird eine Probe mit einer Kupferchloridlösung versetzt und getrocknet. Während des Verdampfens von Wasser bilden sich bei gleichzeitiger Verhinderung von Vibrationen Kristalle und Salze, die rein qualitativ in Bezug zur ihrer Form betrachtet und optisch beurteilt werden. Das Untersuchungsergebnis hängt von der untersuchenden Person ab und ist daher als subjektiv anzusehen, was eine Reproduzierbarkeit nur auf eine untersuchende Person einschränkt. Selbst Befürworter weisen darauf hin, die Interpretation der Kristalle/Salze stark an die interpretierende Person gebunden sei. Die Untersucher versuchen insbesondere Bezüge der nach Trocknung auftretenden grüngefärbten Kristalle und Salze zu einem Pflanzenwachstum herzustellen. Die sich bildenden Kristalle sollen der Pfeifferschen Lehre nach durch in der [[Anthroposophie]] angenommene [[Feinstofflichkeit|feinstoffliche]] "lebendige Gestaltkräfte" in den Proben beeinflusst werden, was zu bestimmter "Ordnung" und bestimmten "Gestalten" bei den Kristallen führe. Befürworter glauben auch an kosmische Einflüsse auf die Aussalzung der Proben.  
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Die Methode wird in der wissenschaftlichen Medizin nicht berücksichtigt, da keine Nachweise einer Eignung vorliegen. Insbesondere fehlen wissenschaftliche Studien zur Methode, die den Einsatz zu diagnostischen Zwecken rechtfertigen würden. Gesetzliche Krankenkassen erstatten die Kosten nicht. Die Methode wird lediglich im anthroposophischen Umfeld eingesetzt. Literatur zur Kupferchloridkristallisation findet sich in [[alternativmedizin]]ischen Zeitschriften und Werken.
 
Die Methode wird in der wissenschaftlichen Medizin nicht berücksichtigt, da keine Nachweise einer Eignung vorliegen. Insbesondere fehlen wissenschaftliche Studien zur Methode, die den Einsatz zu diagnostischen Zwecken rechtfertigen würden. Gesetzliche Krankenkassen erstatten die Kosten nicht. Die Methode wird lediglich im anthroposophischen Umfeld eingesetzt. Literatur zur Kupferchloridkristallisation findet sich in [[alternativmedizin]]ischen Zeitschriften und Werken.
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Das Verfahren geht auf die Anthroposophen Ehrenfried Pfeiffer (1899-1961) und Erika Sabarth (1897-1981) zurück. Chemiker Pfeiffer stellte seine Methode im Jahre 1925 vor, und veröffentlichte zu ihr 1935.<ref>*Pfeiffer, E.: Empfindliche Kristallisationsvorgänge als Nachweis von Formungskräften im Blut. Dresden: Verlag E. Weise 1935</ref> Stichwortgeber war der Erfinder der Anthrosophie, [[Rudolf Steiner]]. Steiner hatte angeregt über die Verbindung von einem anorganischen Metallsalz und einer biologischen Substanz zu forschen. Auf Pfeiffer geht auch das [[Rundfilterchromatogramm]] zurück.
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Das Verfahren geht auf die Anthroposophen Ehrenfried Pfeiffer (1899-1961) und Erika Sabarth (1897-1981) zurück. Chemiker Pfeiffer stellte seine Methode im Jahre 1925 vor, und veröffentlichte zu ihr 1935.<ref>*Pfeiffer, E.: Empfindliche Kristallisationsvorgänge als Nachweis von Formungskräften im Blut. Dresden: Verlag E. Weise 1935</ref> Stichwortgeber war der Erfinder der Anthrosophie, [[Rudolf Steiner]]. Steiner hatte angeregt über die Verbindung von einem anorganischen Metallsalz und einer biologischen Substanz zu forschen um "ätherische Kräfte" nachzuweisen. Auf Pfeiffer geht auch das [[Rundfilterchromatogramm]] zurück.
    
Die Kupferchloridkristallisation ist hauptsächlich im deutschen Sprachraum bekannt. Nur wenige Anwender finden sich in anderen Ländern wie Frankreich oder Japan. Entsprechend liegen auch nur zwei Artikel in der Wikipedia vor: in deutscher und französischer Sprache.
 
Die Kupferchloridkristallisation ist hauptsächlich im deutschen Sprachraum bekannt. Nur wenige Anwender finden sich in anderen Ländern wie Frankreich oder Japan. Entsprechend liegen auch nur zwei Artikel in der Wikipedia vor: in deutscher und französischer Sprache.
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==Methodik==  
 
==Methodik==  
 
[[image:Blutkristallisation.jpg|Organdiagnostik anhand von Kristallbildern|300px|thumb]]
 
[[image:Blutkristallisation.jpg|Organdiagnostik anhand von Kristallbildern|300px|thumb]]
4 ml oder 6 ml einer Mischung aus der zu untersuchenden Probe, destilliertem Wasser und Kupferchloridlösung lässt man auf einer Glasplatte, auf der ein Ring von 9 cm Durchmesser befestigt wird, auskristallisieren. Die Kupferchloridkonzentration soll dabei 0,12 bis 0,16 g Kupferchlorid/ Platte betragen. Als Kristallisationskammer dient ein Brutschrank mit einer Temperatur von 28 bis 30°C. Typischer Weise dauert der Trocknungsvorgang rund 12 bis 14 Stunden, gelegentlich etwas länger (bis 26 Std).
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4 ml oder 6 ml einer Mischung aus der zu untersuchenden Probe, destilliertem Wasser und Kupferchloridlösung lässt man auf einer Glasplatte, auf der ein Ring von 9 cm Durchmesser befestigt wird, auskristallisieren. Die Kupferchloridkonzentration soll dabei 0,10 bis 0,16 g Kupferchlorid/ Platte betragen. Als Kristallisationskammer dient ein Brutschrank mit einer Temperatur von 28 bis 30°C. Typischer Weise dauert der Trocknungsvorgang rund 12 bis 14 Stunden, gelegentlich etwas länger (bis 26 Std).
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Die Kristallbildung hängt von mehreren Faktoren ab. So ergeben sich unterschiedliche Kristalle in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit der Erwärmung bzw. Dauer der Trocknung, der Luftfeuchte und dem Grad der Sättigung der Lösung.
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Die Kristallbildung hängt von mehreren Faktoren ab. So ergeben sich unterschiedliche Kristalle in Abhängigkeit von der Geschwindigkeit der Erwärmung bzw. Dauer der Trocknung, der Positionierung auf dem Kristallisationsring, der Luftfeuchte und dem Grad der Sättigung der Lösung.
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Mehrere private Unternehmen aus Deutschland, den Niederlanden und Dänemark (Triangle) haben sich per Konsens auf eine gemeinsame Methodik geeignet und bezeichnen diese Methodik als "standardisiert".
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Mehrere private Unternehmen aus den Niederlanden und Dänemark, sowie die Universität Kassel (Triangle-Kooperation Uni Kassel/Witzenhausen<ref>Universität Kassel
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Fachgebiet Ökologische Lebensmittelqualität und Ernährungskultur
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Nordbahnhofstr. 1a
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D-37213 Witzenhausen</ref>, Labor LouisBolk-Instituut/NL<ref>Louis-Bolk-Instituut, Hoofdstraat 24, NL-3972 Driebergen</ref> und BRA/DK<ref>Biodynamic Research Association, Landsbyvänget 7B, DK-8464 Galten</ref>) haben sich per Konsens auf eine gemeinsame Methodik geeignet und bezeichnen diese Methodik als "standardisiert".
    
==Bekannt gewordene Anwendungen==
 
==Bekannt gewordene Anwendungen==
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*Anwendungen im Bereich der anthroposophischen Medizin.
 
*Anwendungen im Bereich der anthroposophischen Medizin.
 
*Anwendungen zur. Glaubhaftmachung von Postulaten der [[Homöopathie]]. In diesem Zusammenhang wird der seit 1925 bekannten Methode gerne anders bezeichnet.
 
*Anwendungen zur. Glaubhaftmachung von Postulaten der [[Homöopathie]]. In diesem Zusammenhang wird der seit 1925 bekannten Methode gerne anders bezeichnet.
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==Alternative Bezeichnungen==
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Zu dieser Methode kursieren in der Literatur zahlreiche andere Bezeichnungen. Zu nennen sind:
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* Biokristallisation und biocrystallization (engl.)
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* dendritic crystallization pattern und "fingerprint metabolomic analysis" (mit Kupferchloridlösung)
    
==siehe auch==
 
==siehe auch==
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