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→‎Konversionstherapie zur Transsexualität: - Redundantes, + Quellen & Begriffserklärung
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Insbesondere in den USA gibt es Strömungen, Homosexualität mittels [[Exorzismus]] „auszutreiben“. Viele der Anwender sind in der ''National Association for Research and Therapy of Homosexuality'' zusammengeschlossen, einer Organisation, die sich der modernen Wissenschaft verweigert und Exorzismus betreibt.<ref>http://www.welt.de/vermischtes/article112358830/US-Exorzisten-spielen-sich-als-Homo-Befreier-auf.html</ref> In Deutschland wird die Konversionstherapie unter anderem von einer radikal-religiösen Gruppierung names ''[[Wüstenstrom]]'' propagiert, die sich in diesem Zusammenhang ebenfalls des Exorzismus bedient.<ref>Christian Stöcker: [http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/exorzisten-und-schwulen-heiler-daemonen-auf-dem-psychiaterkongress-a-505764.html Exorzisten und Schwulen-Heiler: Dämonen auf dem Psychiaterkongress] Spiegel online, abgrufen am 18. Mai 2015</ref>
 
Insbesondere in den USA gibt es Strömungen, Homosexualität mittels [[Exorzismus]] „auszutreiben“. Viele der Anwender sind in der ''National Association for Research and Therapy of Homosexuality'' zusammengeschlossen, einer Organisation, die sich der modernen Wissenschaft verweigert und Exorzismus betreibt.<ref>http://www.welt.de/vermischtes/article112358830/US-Exorzisten-spielen-sich-als-Homo-Befreier-auf.html</ref> In Deutschland wird die Konversionstherapie unter anderem von einer radikal-religiösen Gruppierung names ''[[Wüstenstrom]]'' propagiert, die sich in diesem Zusammenhang ebenfalls des Exorzismus bedient.<ref>Christian Stöcker: [http://www.spiegel.de/wissenschaft/mensch/exorzisten-und-schwulen-heiler-daemonen-auf-dem-psychiaterkongress-a-505764.html Exorzisten und Schwulen-Heiler: Dämonen auf dem Psychiaterkongress] Spiegel online, abgrufen am 18. Mai 2015</ref>
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===Andere===
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===Historische Methoden===
 
In der Vergangenheit wurden zur "Heilung" der Homosexualität teils brutale Therapien eingesetzt. Bis in das Jahr 1981 wurde in Europa und den USA Homosexualität auch durch die inzwischen generell obsolete Methode der [http://de.wikipedia.org/wiki/Lobotomie Lobotomie] behandelt.<ref>[http://www.zeit.de/1969/14/vom-trieb-befreit-durch-operation Vom Trieb befreit durch Operation - Neurochirurgie hilft Homosexuellen] Die Zeit, vom 4. April 1969</ref> Zur Anwendung kamen auch Methoden der chemischen Kastration. Ein berühmtes Opfer dieser Methode war der britische Mathematiker und Informatiker [http://de.wikipedia.org/wiki/Alan_Turing#Verfolgung_wegen_Homosexualit.C3.A4t_und_Turings_Tod Alan Turing], der Anfang der 1950er Jahre wegen Homosexualität verurteilt wurde und sich, vor die Wahl gestellt, eine Haftstrafe anzutreten oder sich mit Östrogen behandeln zu lassen, für Letzteres entschied. Turing beging 1954 Suizid.  
 
In der Vergangenheit wurden zur "Heilung" der Homosexualität teils brutale Therapien eingesetzt. Bis in das Jahr 1981 wurde in Europa und den USA Homosexualität auch durch die inzwischen generell obsolete Methode der [http://de.wikipedia.org/wiki/Lobotomie Lobotomie] behandelt.<ref>[http://www.zeit.de/1969/14/vom-trieb-befreit-durch-operation Vom Trieb befreit durch Operation - Neurochirurgie hilft Homosexuellen] Die Zeit, vom 4. April 1969</ref> Zur Anwendung kamen auch Methoden der chemischen Kastration. Ein berühmtes Opfer dieser Methode war der britische Mathematiker und Informatiker [http://de.wikipedia.org/wiki/Alan_Turing#Verfolgung_wegen_Homosexualit.C3.A4t_und_Turings_Tod Alan Turing], der Anfang der 1950er Jahre wegen Homosexualität verurteilt wurde und sich, vor die Wahl gestellt, eine Haftstrafe anzutreten oder sich mit Östrogen behandeln zu lassen, für Letzteres entschied. Turing beging 1954 Suizid.  
 
Andere Formen waren beispielsweise Elektroschocks (auch an den Genitalien) oder das Verabreichen von Übelkeit auslösenden Medikamenten zusammen mit homoerotischen Stimuli (Aversionstherapie).
 
Andere Formen waren beispielsweise Elektroschocks (auch an den Genitalien) oder das Verabreichen von Übelkeit auslösenden Medikamenten zusammen mit homoerotischen Stimuli (Aversionstherapie).
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==Konversionstherapie zur Transsexualität==
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In Großbritannien, Irland und den Niederlanden werden in einigen religiös-fundamentalistischen sowie trans-exklusionären feministischen Kreisen vereinzelt private Therapiemethoden unter Bezeichnungen wie "Gender Critical Therapy" und "Reparative Therapy" beworben, die die Geschlechtsidentität von transsexuellen Erwachsenen und Jugendlichen verändern sollten.
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Nach dem aktuellen Stand der Forschung ist die Geschlechtsidentität ebensowenig therapeutisch veränderbar wie die sexuelle Orientierung.
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Kritiker bezeichnen solche Therapieversuche als Geschlechtskonversionstherapie ''(Gender Conversion Therapy)'', da in dieser ebenso nicht die persönliche Lebenslage der "Patienten", sondern eine möglichst weitreichende Abkehr von meist lediglich aus religiösen Gründen bzw. aufgrund geschlechtsessentialistisch-feministischer Vorstellungen unerwünschter, nicht dem Geburtsgeschlecht entsprechender Identität im Fokus steht.<ref>https://www.aap.org/en-us/Documents/solgbt_resource_transgenderchildren.pdf</ref>
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57% aller Transgender und nichtbinären Jugendlichen, die sich solch einer Konversionstherapie unterzogen haben, berichteten von mindestens einem Suizidversuch im vorherigen Jahr. (Die Gesamtrate unter allen konversionstherapierten Jugendlichen lag bei 42%.)<ref>https://www.thetrevorproject.org/wp-content/uploads/2019/06/The-Trevor-Project-National-Survey-Results-2019.pdf</ref> Die insgesamt höchste Zufriedenheit mit sich selbst wiesen Jugendliche auf, die in ihrer Identität von ihrer Familie und ihrem Umfeld akzeptiert wurden.<ref>http://pediatrics.aappublications.org/content/early/2016/02/24/peds.2015-3223</ref><ref>https://www.jaacap.org/article/S0890-8567%2816%2931941-4/fulltext</ref>
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Diese Konversionsversuche sind nicht mit der offiziellen ''Sex Reassignment Therapy'' ("Geschlechtsangleichungstherapie") zu verwechseln:
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Eine Abweichung vom dokumentierten Geschlecht wird nicht mehr als grundsätzlich behandlungsbedürfig angesehen, sondern lediglich eine möglicherweise auftretende Geschlechtsdysphorie<ref>https://www.psychiatry.org/patients-families/gender-dysphoria/expert-q-and-a</ref>, deren Behandlung jedoch mit geschlechtsangleichenden Maßnahmen erfolgt.
    
==Vertreter==
 
==Vertreter==
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