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[[image:Lebensmittelwarnung kolloidales Silber 2020.jpg|Warnung vor einem Produkt durch das deutsche Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (2020)|thumb|320px]]
 
'''Kolloidales Silber''' (KS, englisch ''colloidal silver'') ist die flüssige Dispersion elementaren Silbers oder schwer löslicher Silberverbindungen aller Art. Kolloidales Silber wird in der Medizin äußerlich zusammen mit Antibiotika zur Vorbeugung von Hautinfektionen bei Brandwunden eingesetzt. Der Wirkmechanismus beruht dabei auf dem oligodynamischen Effekt von Metallen, der sich insbesondere bei Schwermetallen wie Silber oder Kupfer zeigt. In der [[Alternativmedizin]] wird es hingegen als Mittel zur inneren Einnahme bei einer Vielzahl von Erkrankungen beworben, häufig über so genannte [[MLM]] (Multilevel Marketing)-Networks. Allerdings fehlen dafür die rechtlichen Voraussetzungen in Deutschland, aber auch in anderen Ländern. Es gibt keine bekannte Indikation zur innerlichen Einnahme von kolloidalem Silber und es existieren keine unabhängigen und publizierten Berichte über eine mögliche positiv zu bezeichnende Wirkung beim Menschen.<ref>Wolfgang Becker-Brüser vom Institut für Arzneimittelinformation Berlin (A.T.I) (http://www.arznei-telegramm.de) zitiert in der Sendung WISO (ZDF) vom 3.&nbsp;März 2008</ref>
 
'''Kolloidales Silber''' (KS, englisch ''colloidal silver'') ist die flüssige Dispersion elementaren Silbers oder schwer löslicher Silberverbindungen aller Art. Kolloidales Silber wird in der Medizin äußerlich zusammen mit Antibiotika zur Vorbeugung von Hautinfektionen bei Brandwunden eingesetzt. Der Wirkmechanismus beruht dabei auf dem oligodynamischen Effekt von Metallen, der sich insbesondere bei Schwermetallen wie Silber oder Kupfer zeigt. In der [[Alternativmedizin]] wird es hingegen als Mittel zur inneren Einnahme bei einer Vielzahl von Erkrankungen beworben, häufig über so genannte [[MLM]] (Multilevel Marketing)-Networks. Allerdings fehlen dafür die rechtlichen Voraussetzungen in Deutschland, aber auch in anderen Ländern. Es gibt keine bekannte Indikation zur innerlichen Einnahme von kolloidalem Silber und es existieren keine unabhängigen und publizierten Berichte über eine mögliche positiv zu bezeichnende Wirkung beim Menschen.<ref>Wolfgang Becker-Brüser vom Institut für Arzneimittelinformation Berlin (A.T.I) (http://www.arznei-telegramm.de) zitiert in der Sendung WISO (ZDF) vom 3.&nbsp;März 2008</ref>
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==Herstellung==
 
==Herstellung==
[[image:kolloidmühle.jpg|Kolloidmühle|left|thumb]]
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[[image:kolloidmuehle.jpg|Kolloidmühle|thumb]]
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Kolloidales Silber wurde früher in Kolloidmühlen durch mechanische Zerkleinerung hergestellt. In letzter Zeit setzten sich elektrochemische und reine chemische Verfahren durch. Bei den elektrolytischen Verfahren werden häufig gleichzeitig durch Verwendung von Kupferelektroden zusätzlich Kupferionen synergistisch zugesetzt, oder [[Wasserstoffperoxid]] zugesetzt, um eine Wirkung zu verstärken (Kupfer-Silberelektrolyse). Das kolloidale Silber kann in Apotheken rezepturmäßig hergestellt werden, andererseits auch von Laien mit auf dem Markt befindlichen Geräten hergestellt werden. Die erreichte Silberkonzentration ist dann aber schwierig zu bestimmen und muss üblicherweise geschätzt werden. Mitunter werden Zusatzinstrumente angeboten, die durch Messung von Temperatur und Leitfähigkeit den Anspruch erheben, die Silberkonzentration messen zu können. Da elektrochemisch zubereitete Kolloide jedoch aus einer meist unbekannten Mischung ionischen und nicht-ionischen Silbers bestehen, ist der Zusammenhang zwischen Silberkonzentration (in kolloidaler Form) und Leitfähigkeit schwierig zu ermitteln. Aufgrund weiterer Einflüsse (chem. Zusammensetzung bzw Reinheit der Silberquelle, Beschaffenheit des verwendeten Wassers) ist dies jedoch letztendlich nicht seriös möglich und eine unabhängige Prüfung (unter allen möglichen Umständen) dieser Verfahren steht noch aus. Eine andere Methode versucht, die erreichte Silberkonzentration über die Ladungsmenge zu berechnen, die über die Elektroden geflossen ist. Aufgrund des unbekannten Mischungsverhältnisses zwischen ionischem und nichtionischem Anteil und der unbekannten Elektroden-Stromausbeute funktioniert dieses Verfahren ebenfalls nicht zuverlässig.
 
Kolloidales Silber wurde früher in Kolloidmühlen durch mechanische Zerkleinerung hergestellt. In letzter Zeit setzten sich elektrochemische und reine chemische Verfahren durch. Bei den elektrolytischen Verfahren werden häufig gleichzeitig durch Verwendung von Kupferelektroden zusätzlich Kupferionen synergistisch zugesetzt, oder [[Wasserstoffperoxid]] zugesetzt, um eine Wirkung zu verstärken (Kupfer-Silberelektrolyse). Das kolloidale Silber kann in Apotheken rezepturmäßig hergestellt werden, andererseits auch von Laien mit auf dem Markt befindlichen Geräten hergestellt werden. Die erreichte Silberkonzentration ist dann aber schwierig zu bestimmen und muss üblicherweise geschätzt werden. Mitunter werden Zusatzinstrumente angeboten, die durch Messung von Temperatur und Leitfähigkeit den Anspruch erheben, die Silberkonzentration messen zu können. Da elektrochemisch zubereitete Kolloide jedoch aus einer meist unbekannten Mischung ionischen und nicht-ionischen Silbers bestehen, ist der Zusammenhang zwischen Silberkonzentration (in kolloidaler Form) und Leitfähigkeit schwierig zu ermitteln. Aufgrund weiterer Einflüsse (chem. Zusammensetzung bzw Reinheit der Silberquelle, Beschaffenheit des verwendeten Wassers) ist dies jedoch letztendlich nicht seriös möglich und eine unabhängige Prüfung (unter allen möglichen Umständen) dieser Verfahren steht noch aus. Eine andere Methode versucht, die erreichte Silberkonzentration über die Ladungsmenge zu berechnen, die über die Elektroden geflossen ist. Aufgrund des unbekannten Mischungsverhältnisses zwischen ionischem und nichtionischem Anteil und der unbekannten Elektroden-Stromausbeute funktioniert dieses Verfahren ebenfalls nicht zuverlässig.
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==Silberresistente Keime==
 
==Silberresistente Keime==
Prinzipiell kann zwischen silberempfindlichen, weniger empfindlichen und silberresistenten Keimen (bzw. schwermetallresistenten / heavy metal resistance) unterschieden werden. Ursprünglich silberempfindliche Keime können nach Kontakt mit Silber resistent werden<ref>Herbert S. Rosenkranz, Joe E. Coward, Theodore J. Wlodkowski, and Howard S. Carr, ''
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Prinzipiell kann zwischen silberempfindlichen, weniger empfindlichen und silberresistenten Keimen (bzw. schwermetallresistenten / heavy metal resistance) unterschieden werden. Ursprünglich silberempfindliche Keime können nach Kontakt mit Silber resistent werden<ref>Herbert S. Rosenkranz, Joe E. Coward, Theodore J. Wlodkowski, and Howard S. Carr, ''Properties of Silver Sulfadiazine-Resistant Enterobacter cloacae'', Antimicrob Agents Chemother. 1974 February; 5(2): 199–201. (PMCID: PMC428945)</ref><ref>McHugh GL, Moellering RC, Hopkins CC, Swartz MN., ''Salmonella typhimurium resistant to silver nitrate, chloramphenicol, and ampicillin.'', Lancet. 1975 Feb 1;1(7901):235-40</ref><ref>Li XZ, Nikaido H, Williams KE. ''Silver-resistant mutants of Escherichia coli display active efflux of Ag+ and are deficient in porins''. J Bacteriol. 1997 Oct;179(19):6127-32. [http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC179518/pdf/1796127.pdf]</ref><ref>Hendry AT, Stewart IO. Silver-resistant Enterobacteriaceae from hospital patients. Can J Microbiol. 1979 Aug;25(8):915–921.</ref><ref>Modak SM, Fox CL., Jr Sulfadiazine silver-resistant Pseudomonas in Burns. New topical agents. Arch Surg. 1981 Jul;116(7):854–857.</ref><ref>Starodub ME, Trevors JT. Silver resistance in Escherichia coli R1. J Med Microbiol. 1989 Jun;29(2):101–110.</ref><ref>Starodub ME, Trevors JT. Silver accumulation and resistance in Escherichia coli R1. J Inorg Biochem. 1990 Aug;39(4):317–325. </ref><ref>http://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?artnr=10450;gartnr=91;bernr=01;seite=10;co=</ref><ref>http://www.tufts.edu/med/apua/Newsletter/17_3a.html</ref>, was in Reihen der Befürworter kolloidalen Silbers allgemein vehement bestritten wird. Die Resistenzbildung muss dabei nicht zwingend durch eine Mutation erfolgt sein.<ref>http://www.spektrum.de/news/nicht-genetische-resistenz-gegen-nanosilber/1523853</ref> Häufig wurde und wird kolloidales Silber mit dem Pseudoargument beworben, es verhindere eine Resistenzbildung und sei gerade deshalb eine Alternative zu Antibiotika. Silberresistenzen bei Mikroorganismen wurden in Wasserfiltern nachgewiesen sowie bei Brandverletzten, deren Haut mit silberhaltigen Mitteln behandelt worden war. Im Zuge der Entwicklung silber-resistenter Keime verstarben im Jahre 1976 13 von 15 Patienten, die mit einem silberresistenten Stamm von Enterobacter cloacae infiziert waren, auf einer Station für Brandverletzte an einer Sepsis.<ref>Gayle WE, Mayhall CG, Lamb VA, Apollo E, Haynes BW Jr., ''Resistant Enterobacter cloacae in a burn center: the ineffectiveness of silver sulfadiazine.'', J Trauma. 1978 May;18(5):317-23.</ref> Nach den Todesfällen wurde die gesamte Abteilung des amerikanischen Krankenhauses vorübergehend geschlossen. Silberresistenzen fördern auch gleichzeitig Antiobiotikaresistenzen; über Plasmide kann der Resistenzmechanismus zwischen verschiedenen Bakterienarten oder innerhalb der gleichen Art ausgetauscht werden<ref>Deshpande LM, Chopade BA. Plasmid mediated silver resistance in Acinetobacter baumannii. Biometals. 1994 Jan;7(1):49–56.</ref><ref>Haefeli C, Franklin C, Hardy K. Plasmid-determined silver resistance in Pseudomonas stutzeri isolated from a silver mine. J Bacteriol. 1984 Apr;158(1):389–392.</ref><ref>McHugh GL, Moellering RC, Hopkins CC, Swartz MN., ''Salmonella typhimurium resistant to silver nitrate, chloramphenicol, and ampicillin.'', Lancet. 1975 Feb 1;1(7901):235-40</ref>. Derartige Resistenzen bereiten ähnliche Probleme wie sie von antibiotikaresistenten Bakterien her bekannt sind. Da Silber auch in Zahnamalgam enthalten ist, können Bakterien in Zahnnähe oder auf Zähnen (z.B. Enterobakter) durch den kontinuierlichen Kontakt mit niedrig dosiertem Silber eine Resistenz entwickeln.
Properties of Silver Sulfadiazine-Resistant Enterobacter cloacae'', Antimicrob Agents Chemother. 1974 February; 5(2): 199–201. (PMCID: PMC428945)</ref><ref>McHugh GL, Moellering RC, Hopkins CC, Swartz MN., ''Salmonella typhimurium resistant to silver nitrate, chloramphenicol, and ampicillin.'', Lancet. 1975 Feb 1;1(7901):235-40</ref><ref>Li XZ, Nikaido H, Williams KE. ''Silver-resistant mutants of Escherichia coli display active efflux of Ag+ and are deficient in porins''. J Bacteriol. 1997 Oct;179(19):6127-32. [http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pmc/articles/PMC179518/pdf/1796127.pdf]</ref><ref>Hendry AT, Stewart IO. Silver-resistant Enterobacteriaceae from hospital patients. Can J Microbiol. 1979 Aug;25(8):915–921.</ref><ref>Modak SM, Fox CL., Jr Sulfadiazine silver-resistant Pseudomonas in Burns. New topical agents. Arch Surg. 1981 Jul;116(7):854–857.</ref><ref>Starodub ME, Trevors JT. Silver resistance in Escherichia coli R1. J Med Microbiol. 1989 Jun;29(2):101–110.</ref><ref>Starodub ME, Trevors JT. Silver accumulation and resistance in Escherichia coli R1. J Inorg Biochem. 1990 Aug;39(4):317–325. </ref><ref>http://www.oekotest.de/cgi/index.cgi?artnr=10450;gartnr=91;bernr=01;seite=10;co=</ref><ref>http://www.tufts.edu/med/apua/Newsletter/17_3a.html</ref>, was in Reihen der Befürworter kolloidalen Silbers allgemein vehement bestritten wird. Häufig wurde und wird kolloidales Silber mit dem Pseudoargument beworben, es verhindere eine Resistenzbildung und sei gerade deshalb eine Alternative zu Antibiotika. Silberresistenzen bei Mikroorganismen wurden in Wasserfiltern nachgewiesen sowie bei Brandverletzten, deren Haut mit silberhaltigen Mitteln behandelt worden war. Im Zuge der Entwicklung silber-resistenter Keime verstarben im Jahre 1976 13 von 15 Patienten, die mit einem silberresistenten Stamm von Enterobacter cloacae infiziert waren, auf einer Station für Brandverletzte an einer Sepsis.<ref>Gayle WE, Mayhall CG, Lamb VA, Apollo E, Haynes BW Jr., ''Resistant Enterobacter cloacae in a burn center: the ineffectiveness of silver sulfadiazine.'', J Trauma. 1978 May;18(5):317-23.</ref> Nach den Todesfällen wurde die gesamte Abteilung des amerikanischen Krankenhauses vorübergehend geschlossen. Silberresistenzen fördern auch gleichzeitig Antiobiotikaresistenzen; über Plasmide kann der Resistenzmechanismus zwischen verschiedenen Bakterienarten oder innerhalb der gleichen Art ausgetauscht werden<ref>Deshpande LM, Chopade BA. Plasmid mediated silver resistance in Acinetobacter baumannii. Biometals. 1994 Jan;7(1):49–56.</ref><ref>Haefeli C, Franklin C, Hardy K. Plasmid-determined silver resistance in Pseudomonas stutzeri isolated from a silver mine. J Bacteriol. 1984 Apr;158(1):389–392.</ref><ref>McHugh GL, Moellering RC, Hopkins CC, Swartz MN., ''Salmonella typhimurium resistant to silver nitrate, chloramphenicol, and ampicillin.'', Lancet. 1975 Feb 1;1(7901):235-40</ref>. Derartige Resistenzen bereiten ähnliche Probleme wie sie von antibiotikaresistenten Bakterien her bekannt sind. Da Silber auch in Zahnamalgam enthalten ist, können Bakterien in Zahnnähe oder auf Zähnen (z.B. Enterobakter) durch den kontinuierlichen Kontakt mit niedrig dosiertem Silber eine Resistenz entwickeln.
      
==Vermarktung und Werbung==
 
==Vermarktung und Werbung==
[[image:KS_Werbung.jpg|typische Werbung|300px|left|thumb]]
   
[[image:Karason8.jpg|Thematisierung der Nebenwirkung Argyrie in der Werbung für kolloidales Silber. Die Nebenwirkung wird als "kosmetisch" und heilbar bezeichnet, obwohl keine effektive Therapie bekannt ist|300px|thumb]]
 
[[image:Karason8.jpg|Thematisierung der Nebenwirkung Argyrie in der Werbung für kolloidales Silber. Die Nebenwirkung wird als "kosmetisch" und heilbar bezeichnet, obwohl keine effektive Therapie bekannt ist|300px|thumb]]
 
Kolloidales Silber wird in Deutschland, aber auch anderen Ländern aggressiv über MLM-Networks vermarktet, obwohl es für die beworbenen Zwecke ungeeignet und unwirksam ist. Mögliche Gesundheitsgefahren werden durch (oft unerfahrene) MLM-Verkäufer entweder geleugnet oder sind diesen aufgrund fehlender Fachkenntnisse unbekannt. Vermarktet wird nicht nur kolloidales Silber, sondern häufig auch Geräte und Zubehör zur elektrischen Selbstherstellung von kolloidalem Silber.
 
Kolloidales Silber wird in Deutschland, aber auch anderen Ländern aggressiv über MLM-Networks vermarktet, obwohl es für die beworbenen Zwecke ungeeignet und unwirksam ist. Mögliche Gesundheitsgefahren werden durch (oft unerfahrene) MLM-Verkäufer entweder geleugnet oder sind diesen aufgrund fehlender Fachkenntnisse unbekannt. Vermarktet wird nicht nur kolloidales Silber, sondern häufig auch Geräte und Zubehör zur elektrischen Selbstherstellung von kolloidalem Silber.
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[[image:karason2.jpg|Paul Karason mit Freundin|300px|thumb]]
 
[[image:karason2.jpg|Paul Karason mit Freundin|300px|thumb]]
 
[[image:Rosemaryjacobs.jpg|Bild von Rosemary Jacobs (links), die nach Einnahme in ihrer Kindheit Argyrie bekam|300px|thumb]]
 
[[image:Rosemaryjacobs.jpg|Bild von Rosemary Jacobs (links), die nach Einnahme in ihrer Kindheit Argyrie bekam|300px|thumb]]
[[image:Stanjones.jpg|Stan Jones nach Einnahme von selbst hergestelltem KS|250px|thumb]]
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[[image:Stanjones.jpg|Stan Jones nach Einnahme von selbst hergestelltem KS|300px|thumb]]
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[[image:Jan Udo Holey Tamas Szikra.jpg|[[Jan Udo Holey]] (links) und der ungarische Wundermittelverkäufer Tamas Szikra aus Budapest. Szikra zeigt die typische Grauverfärbung der Haut durch Bildung einer Argyrie nach missbräuchlicher Nutzung von silberhaltigem [[Tetrasil]].|300px|thumb]]
 
Eine Vielzahl von Personen, die in der Vergangenheit kolloidales Silber in der Hoffnung auf therapeutische Erfolge einnahm, erkrankte an der Hautkrankheit '''Argyrie''' (ältere Bezeichnung Argyriasis, von griechisch Argyron, englisch argyria; siehe auch Auriasis oder Chrysiasis bei Gold), bei der sich die Haut für immer (also lebenslang) insgesamt bläulich-grau verfärbt - insbesondere an Hautstellen, die dem Sonnenlicht ausgesetzt waren. Der Begriff ''Argyrie'' geht auf den deutschen Arzt Johann Abraham Albers aus Bremen zurück, der den Begriff 1816 einführte<ref>Albers JA, "Observations on a change of colour in the skin, produced by the internal use of the nitrate of silver," Medico-chirurg. Trans., 1816, 7, 284.</ref> und wurde später von Fuchs 1840 benutzt. Als Argyrose werden lokale Verfärbungen bezeichnet, meist im Bereich des Auges. Die Argyrie gehört zu den Dyschromien (Chromatosen) der Haut. Insbesondere sind in den letzten Jahren viele Menschen durch selbsterzeugtes kolloidales Silber mit Hilfe von so genannten ''Silbergeneratoren'' zu Argyrikern geworden. Es gibt keine Therapie dieser Erkrankungen.<ref>http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19729504?ordinalpos=1&itool=EntrezSystem2.PEntrez.Pubmed.Pubmed_ResultsPanel.Pubmed_DefaultReportPanel.Pubmed_RVDocSum Unintentional silver intoxication following self-medication: an unusual case of corticobasal degeneration. Stepien KM, Morris R, Brown S, Taylor A, Morgan L. Ann Clin Biochem. 2009 Sep 3. [...] The most notable feature is a grey-blue discoloration of the skin, argyria, although harmful effects on the liver and kidney may be seen in severe cases. Neurological symptoms are an unusual consequence of silver toxicity. So far no effective treatment has been described for this metal overdose.</ref> Die Entwicklung einer Argyrie durch kolloidales Silber wird von den Herstellern und Vermarktern gerne bestritten. Die Literaturliste veröffentlichter wissenschaftlicher Untersuchungen zu dem Thema ist aber leider lang; eine Vielzahl von Personen, die nach Einnahme von kolloidalem Silber eine bleibende Argyrie bekamen, wurde durch Artikel in medizinischen Fachzeitschriften oder den Medien bekannt. Zu diesen gehört die Amerikanerin Rosemary Jacobs, der amerikanische Senatskandidat Stan Jones<ref>http://news.bbc.co.uk/2/hi/americas/2297471.stm</ref> oder Paul Karason (1951-2013). Karason stellte zu Hause kolloidales Silber mit Hilfe von destilliertem Wasser und reinen Silberelektroden elektrochemisch her,<ref>http://today.msnbc.msn.com/id/23030062/ [...] Colloidal silver is a suspension of silver in a liquid base — in this case, distilled water. Karason makes it himself by running an electrical current through water with a piece of silver in it, a process called electrolysis [...]</ref> genauso wie es von den Geräteherstellern im In- und Ausland empfohlen wird.
 
Eine Vielzahl von Personen, die in der Vergangenheit kolloidales Silber in der Hoffnung auf therapeutische Erfolge einnahm, erkrankte an der Hautkrankheit '''Argyrie''' (ältere Bezeichnung Argyriasis, von griechisch Argyron, englisch argyria; siehe auch Auriasis oder Chrysiasis bei Gold), bei der sich die Haut für immer (also lebenslang) insgesamt bläulich-grau verfärbt - insbesondere an Hautstellen, die dem Sonnenlicht ausgesetzt waren. Der Begriff ''Argyrie'' geht auf den deutschen Arzt Johann Abraham Albers aus Bremen zurück, der den Begriff 1816 einführte<ref>Albers JA, "Observations on a change of colour in the skin, produced by the internal use of the nitrate of silver," Medico-chirurg. Trans., 1816, 7, 284.</ref> und wurde später von Fuchs 1840 benutzt. Als Argyrose werden lokale Verfärbungen bezeichnet, meist im Bereich des Auges. Die Argyrie gehört zu den Dyschromien (Chromatosen) der Haut. Insbesondere sind in den letzten Jahren viele Menschen durch selbsterzeugtes kolloidales Silber mit Hilfe von so genannten ''Silbergeneratoren'' zu Argyrikern geworden. Es gibt keine Therapie dieser Erkrankungen.<ref>http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19729504?ordinalpos=1&itool=EntrezSystem2.PEntrez.Pubmed.Pubmed_ResultsPanel.Pubmed_DefaultReportPanel.Pubmed_RVDocSum Unintentional silver intoxication following self-medication: an unusual case of corticobasal degeneration. Stepien KM, Morris R, Brown S, Taylor A, Morgan L. Ann Clin Biochem. 2009 Sep 3. [...] The most notable feature is a grey-blue discoloration of the skin, argyria, although harmful effects on the liver and kidney may be seen in severe cases. Neurological symptoms are an unusual consequence of silver toxicity. So far no effective treatment has been described for this metal overdose.</ref> Die Entwicklung einer Argyrie durch kolloidales Silber wird von den Herstellern und Vermarktern gerne bestritten. Die Literaturliste veröffentlichter wissenschaftlicher Untersuchungen zu dem Thema ist aber leider lang; eine Vielzahl von Personen, die nach Einnahme von kolloidalem Silber eine bleibende Argyrie bekamen, wurde durch Artikel in medizinischen Fachzeitschriften oder den Medien bekannt. Zu diesen gehört die Amerikanerin Rosemary Jacobs, der amerikanische Senatskandidat Stan Jones<ref>http://news.bbc.co.uk/2/hi/americas/2297471.stm</ref> oder Paul Karason (1951-2013). Karason stellte zu Hause kolloidales Silber mit Hilfe von destilliertem Wasser und reinen Silberelektroden elektrochemisch her,<ref>http://today.msnbc.msn.com/id/23030062/ [...] Colloidal silver is a suspension of silver in a liquid base — in this case, distilled water. Karason makes it himself by running an electrical current through water with a piece of silver in it, a process called electrolysis [...]</ref> genauso wie es von den Geräteherstellern im In- und Ausland empfohlen wird.
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*Durch beruflichen Kontakt mit Silber bei der Fotoentwicklung<ref>Naqvi AH, Shields JW, Abraham JL. Nasal argyria (deposition of silver-selenium) in the photographic film industry: histopathology and microanalysis. Am J Otolaryngol. 2007 Nov-Dec;28(6):430-2</ref>
 
*Durch beruflichen Kontakt mit Silber bei der Fotoentwicklung<ref>Naqvi AH, Shields JW, Abraham JL. Nasal argyria (deposition of silver-selenium) in the photographic film industry: histopathology and microanalysis. Am J Otolaryngol. 2007 Nov-Dec;28(6):430-2</ref>
 
*Silberne [[Akupunktur]]nadeln<ref>Rackoff EM, Benbenisty KM, Maize JC, Maize JC Jr. Localized cutaneous argyria from an acupuncture needle clinically concerning for metastatic melanoma. Cutis. 2007 Nov;80(5):423-6.</ref><ref>Alés-Fernández M, Ríos-Martín JJ, Camacho-Martínez FM. ''Localized argyria secondary to acupuncture mimicking blue nevus'', J Drugs Dermatol. 2010 Aug;9(8):1019-20</ref><ref>Takeishi E, Hirose R, Hamasaki Y, Katayama I. ''Localized argyria 20-years after embedding of acupuncture needles.'', Eur J Dermatol. 2002 Nov-Dec;12(6):609-11</ref><ref>Tanita Y, Kato T, Hanada K, Tagami H., ''Blue macules of localized argyria caused by implanted acupuncture needles. Electron microscopy and roentgenographic microanalysis of deposited metal.'', Arch Dermatol. 1985 Dec;121(12):1550-2.</ref>
 
*Silberne [[Akupunktur]]nadeln<ref>Rackoff EM, Benbenisty KM, Maize JC, Maize JC Jr. Localized cutaneous argyria from an acupuncture needle clinically concerning for metastatic melanoma. Cutis. 2007 Nov;80(5):423-6.</ref><ref>Alés-Fernández M, Ríos-Martín JJ, Camacho-Martínez FM. ''Localized argyria secondary to acupuncture mimicking blue nevus'', J Drugs Dermatol. 2010 Aug;9(8):1019-20</ref><ref>Takeishi E, Hirose R, Hamasaki Y, Katayama I. ''Localized argyria 20-years after embedding of acupuncture needles.'', Eur J Dermatol. 2002 Nov-Dec;12(6):609-11</ref><ref>Tanita Y, Kato T, Hanada K, Tagami H., ''Blue macules of localized argyria caused by implanted acupuncture needles. Electron microscopy and roentgenographic microanalysis of deposited metal.'', Arch Dermatol. 1985 Dec;121(12):1550-2.</ref>
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*Nach Einnahme von silberhaltigem [[Tetrasil]]
    
Bei der Argyrie kann es auch zu einer frühen Verfärbung der Fingernägel kommen, meist der Lunulae. In seltenen Fällen sind auch die Haare betroffen. In manchen Fällen werden Betroffene für "zyanotisch" (zu wenig Sauerstoff im Blut) gehalten, was zu Fehldiagnosen führen kann. Auch kann der Zustand mit dem Morbus Addison verwechselt werden.
 
Bei der Argyrie kann es auch zu einer frühen Verfärbung der Fingernägel kommen, meist der Lunulae. In seltenen Fällen sind auch die Haare betroffen. In manchen Fällen werden Betroffene für "zyanotisch" (zu wenig Sauerstoff im Blut) gehalten, was zu Fehldiagnosen führen kann. Auch kann der Zustand mit dem Morbus Addison verwechselt werden.
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==Weblinks und Literatur==
 
==Weblinks und Literatur==
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*https://www.ardaudiothek.de/episode/quarks-science-cops/die-akte-kolloidales-silber-kolossaler-quatsch/wdr/12268801/ WDR
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===Weblinks Blogs===
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*[http://gutepillen-schlechtepillen.de/pages/archiv/jahrgang-2008/nr.-1-jan.feb.-2008/quacksalberei-silber-kolloidales.php Flüssiges Silber statt Antibiotika?] Gute Pillen - Schlechte Pillen 2008/01, S. 11
 
*J. Wipplinger, B. Kerschner, P. Mahlknecht: [http://www.medizin-transparent.at/silber-nanosilber Der Schatz im Silber-Socken] medizin-transparent.at, 27. Juli 2014
 
*J. Wipplinger, B. Kerschner, P. Mahlknecht: [http://www.medizin-transparent.at/silber-nanosilber Der Schatz im Silber-Socken] medizin-transparent.at, 27. Juli 2014
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*https://www.medizin-transparent.at/kolloidales-silber
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*arznei-telegramm: [http://www.arznei-telegramm.de/zeit/0210_a.php3 Kolloidales Silber statt Antibiotika?] a-t 2002; 33: 106
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*Stephen Barrett: [http://www.quackwatch.org/01QuackeryRelatedTopics/PhonyAds/silverad.html Colloidal Silver: Risk Without Benefit.] quackwatch.org, 17. August 2005
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===Weblinks Presseartikel===
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*https://www.blick.ch/schweiz/bern/wegen-wundermittel-gegen-bakterien-und-pilze-patient-in-delsberg-wird-lebenslang-blaue-haut-haben-id16977306.html
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*[http://www.welt.de/gesundheit/article13575730/Nanosilber-soll-raus-aus-Neurodermitis-Cremes.html Nanosilber soll raus aus Neurodermitis-Cremes] Die Welt, 2. September 2011
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*Daniels, R. et al.: [http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=29566 Mikrosilber: Alte Aktivsubstanz in neuem Gewand.] Pharmazeutische Zeitung, Ausgabe 16, 2009
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===Weblinks von staatlichen Einrichtungen===
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*https://www.bund.net/fileadmin/user_upload_bund/publikationen/chemie/nanotechnologie_nanosilber_studie.pdf
 
*Bundesamt für Gesundheit BAG (Schweiz): [http://www.bag.admin.ch/aktuell/00718/01220/index.html?lang=de&msg-id=47895 Lebensmittelsicherheit: öffentliche Warnung vor der Verwendung des Gerätes „Pocket Silver“], 25. Februar 2013
 
*Bundesamt für Gesundheit BAG (Schweiz): [http://www.bag.admin.ch/aktuell/00718/01220/index.html?lang=de&msg-id=47895 Lebensmittelsicherheit: öffentliche Warnung vor der Verwendung des Gerätes „Pocket Silver“], 25. Februar 2013
 
*[http://www.bfr.bund.de/cm/343/bfr_raet_von_nanosilber_in_lebensmitteln_und_produkten_des_taeglichen_bedarfs_ab.pdf BfR rät von Nanosilber in Lebensmittel und Produkten des täglichen Bedarfs ab] Stellungnahme 024/2010 vom 28. Dezember 2009
 
*[http://www.bfr.bund.de/cm/343/bfr_raet_von_nanosilber_in_lebensmitteln_und_produkten_des_taeglichen_bedarfs_ab.pdf BfR rät von Nanosilber in Lebensmittel und Produkten des täglichen Bedarfs ab] Stellungnahme 024/2010 vom 28. Dezember 2009
 
*Bundesministerium für Gesundheit (Österreich): [http://bmg.gv.at/cms/home/attachments/9/7/2/CH1180/CMS1288805248274/bmg_nanosilber_fassung_veroeffentlichung_final__mit_deckblaetter1.pdf Nanosilber in Kosmetika, Hygieneartikeln und Lebensmittelkontaktmaterialien] Februar 2010
 
*Bundesministerium für Gesundheit (Österreich): [http://bmg.gv.at/cms/home/attachments/9/7/2/CH1180/CMS1288805248274/bmg_nanosilber_fassung_veroeffentlichung_final__mit_deckblaetter1.pdf Nanosilber in Kosmetika, Hygieneartikeln und Lebensmittelkontaktmaterialien] Februar 2010
*[http://www.welt.de/gesundheit/article13575730/Nanosilber-soll-raus-aus-Neurodermitis-Cremes.html Nanosilber soll raus aus Neurodermitis-Cremes] Die Welt, 2. September 2011
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*[http://gutepillen-schlechtepillen.de/pages/archiv/jahrgang-2008/nr.-1-jan.feb.-2008/quacksalberei-silber-kolloidales.php Flüssiges Silber statt Antibiotika?] Gute Pillen - Schlechte Pillen 2008/01, S. 11
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*Daniels, R. et al.: [http://www.pharmazeutische-zeitung.de/index.php?id=29566 Mikrosilber: Alte Aktivsubstanz in neuem Gewand.] Pharmazeutische Zeitung, Ausgabe 16, 2009
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*arznei-telegramm: [http://www.arznei-telegramm.de/zeit/0210_a.php3 Kolloidales Silber statt Antibiotika?] a-t 2002; 33: 106
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*Stephen Barrett: [http://www.quackwatch.org/01QuackeryRelatedTopics/PhonyAds/silverad.html Colloidal Silver: Risk Without Benefit.] quackwatch.org, 17. August 2005
   
*National Center for Complementary and Alternative Medicine (NCCAM): [http://nccam.nih.gov/health/silver/ Colloidal Silver Products] Updated September 2014
 
*National Center for Complementary and Alternative Medicine (NCCAM): [http://nccam.nih.gov/health/silver/ Colloidal Silver Products] Updated September 2014
 
*Therapeutic Goods Administration (TGA): [http://www.tga.gov.au/industry/cm-colloidal-silver.htm Colloidal silver & related products] 26 March 2004
 
*Therapeutic Goods Administration (TGA): [http://www.tga.gov.au/industry/cm-colloidal-silver.htm Colloidal silver & related products] 26 March 2004
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===Weblinks zu podcast===
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*https://www1.wdr.de/mediathek/audio/quarks-science-cops/audio-die-akte-kolloidales-silber-kolossaler-quatsch-100.html
    
===Fallberichte: Argyrie nach Einnahme von kolloidalem Silber===
 
===Fallberichte: Argyrie nach Einnahme von kolloidalem Silber===
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*Carina M. Butzmann, Kristin Technau-Hafsi, Felix Bross: ''Die Silbermann-Argyrie der Haut nach Einnahme einer Silberkolloidlösung'' (Silver man - argyria of the skin after ingestion of a colloidal silver solution), Clinical Letter, Journal der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft,  Vol 13 Issue 10, 26. September 2015. DOI: 10.1111/ddg.12502
 
*Silberwasser macht Baselbieter blauviolett. Basler Zeitung, 28. Februar 2013, S. 21
 
*Silberwasser macht Baselbieter blauviolett. Basler Zeitung, 28. Februar 2013, S. 21
 
*Wadhera, A., Fung, M.: [http://dermatology.cdlib.org/111/case_reports/argyria/wadhera.html Systemic argyria associated with ingestion of colloidal silver] Dermatology Online Journal 11 (1): 12
 
*Wadhera, A., Fung, M.: [http://dermatology.cdlib.org/111/case_reports/argyria/wadhera.html Systemic argyria associated with ingestion of colloidal silver] Dermatology Online Journal 11 (1): 12
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==Video==
 
==Video==
 
*[http://www.anonym.to/?http://www.youtube.com/watch?v=ahihGKZC5Kk Video mit Paul Karason]
 
*[http://www.anonym.to/?http://www.youtube.com/watch?v=ahihGKZC5Kk Video mit Paul Karason]
 
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{{OtherLang|fr=Argent colloïdal}}
 
==Quellenangaben==
 
==Quellenangaben==
 
<references/>
 
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[[category:Nahrungsergänzungsmittel]]
 
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[[category:MLM]]
 
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{{Zusammenfassung
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|subj=Kolloidales Silber wird in Arzneimitteln verwendet, die zusammen mit Antibiotika bei der Behandlung von Brandwunden eingesetzt werden, um Hautinfektionen vorzubeugen. In der Alternativmedizin wird ein viel größerer Anwendungsbereich behauptet.
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|fact=Es gibt keine unabhängigen Berichte und Studien, die eine positive Wirkung der Einnahme von kolloidalem Silber zeigen. Stattdessen gibt es mit Argyrie eine Nebenwirkung, die eine dauerhafte Blauverfärbung der Haut, auch des Gesichts beinhalten kann.
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|cmnt=<b>Vorsicht!</b> Kolloidales Silber wird außerhalb des Medizinbetriebs oft über [[MLM]] vertrieben, was eine ruinöse Vertriebsmethode darstellt. Halten Sie sich davon fern, auch wenn Ihnen viel Geld versprochen wird.
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Der große Anwendungsbereich in der Alternativmedizin ist durch keinerlei allgemein nachvollziehbare Fakten belegt.
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Mit der Nebenwirkung Argyrie ist nicht zu spaßen.
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Adlige haben kein blaues Blut, "blaues" Blut entnimmt man einfach aus einer Vene und hat nichts mit der Verwendung von Silber zu tun.}}
 
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