Klinik St. Georg

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Die Klinik St. Georg Meditherm GmbH & Co. KG ist eine in 83043 Bad Aibling 83043 Bad Aibling (Bayern) Rosenheimer Straße 6 - 8 ansässige Klinik, die u.a. eine Reihe pseudomedizinischer Diagnose- und Therapieverfahren insbesondere bei Krebs anbietet. Ärtzlicher Direktor dieser Klinik ist Friedrich Douwes, der auch Mitglied in der Deutschen Gesellschaft für Onkologie e.V. ist.

Angeboten wird unter anderen: Biologische Krebstherapie, Hyperthermie, Ganzkörperhyperthermie, loco-regionale Hyperthermie, Prostatahyperthermie, aktive Fiebertherapie, klinische Immunologie, Präventivmedizin, Umweltmedizin, Ernährungsmedizin, Naturheilverfahren, Orthomolekulare Medizin, Artemisinin, Colon-Hydro-Therapie, Kaffee-Einlauf, Enzymtherapie, Organotherapie, dermatologische Kosmetologie, Anti Aging, Miracle Mineral Supplement.[1]

Für die Krebsbehandlung wird ein ganzheitlich-integratives Therapiekonzept angeboten.[2] Was dieses Konzept konkret beinhaltet, wird auf der Website der Klinik nicht dargestellt.

Medical Wellness Zentrum

Der Klink angeschlossen ist ein sogenanntes „Medical Wellness Zentrum“, in dem zahlreiche andere pseudomedizinische Verfahren sowie diverse Wellnessmöglichkeiten angeboten werden:[3]: Massagen, Ayurveda, Thalasso, Badetherapien, Personal Training, Well-Being, Akupunktur, Migun-Behandlung, Magnetfeldtherapie und Sauerstofftherapie.

Weitere Angebote sind: Gesundheitsanalysen, Entgiftungstherapien, Allergiebehandlung, Narbenentstörung (Lasertherapie), Schröpftherapie, NutriCheck und Bodyforming.

Damit will die Klinik ein „ganzheitliches Wohlbefinden durch Anwendungen und Kuren erreichen und der Vorbeugung sowie der Behandlung von Erkrankungen wie Herz-Kreislaufproblemen, Bluthochdruck, Stoffwechselstörungen, Diabetes, Übergewicht, Rückenbeschwerden, rheumatischen Erkrankungen und Nikotinsucht dienen, aber auch stressbedingten Beschwerden wie psychischen Störungen und allgemeiner Müdigkeit, Abgeschlagenheit und unspezifischen Befindlichkeitsstörungen und Burn-Out-Syndrom. [4]

Erfahrungsberichte von Patienten

  • Meine Mutter hatte die größten Hoffnungen, dass ihr in dieser Klinik geholfen werden könnte - ein alternativer Mediziner hatte diese empfohlen.
Nach fast zweistündiger Wartezeit in einem völlig überheizten Wartezimmer, ohne jede Spur von "ganzheitlicher Atmosphäre", wurden wir vom Leiter der Klinik mit Floskeln und Heilsversprechen bombardiert. Wäre die Situation nicht so ernst gewesen, hätte ich wohl schallend gelacht ob der abstrusen Phrasen, die hier gedroschen wurden.
Die Erkrankung meiner Mutter - rezidiver Tumor mit Fernmetastasen in Lunge, Leber und Knochen - wäre ja wohl überhaupt kein Problem, "sowas haben wir hier alle Tage", sollte wohl beruhigend wirken. 10 - 15 Jahre müssten da doch wohl locker noch drin sein - der gute Mann hatte nicht einmal die mitgebrachten Befunde gelesen, wollte uns aber eine Blutuntersuchung für 1200 Euro "verkaufen" - anders kann ich das gar nicht nennen.
Wir waren bereit mehrere tausend Euro zu investieren, wenn dieser Quacksalber uns nur halbwegs nachvollziehbare Therapievorschläge unterbreitet hätte, aber da war nur "heiße Luft". Ich habe mich seit der Diagnose meiner Mutter recht gut eingelesen in die aktuelle Forschung, auch etwas "abseitige" Behandlungsversuche in Betracht gezogen und denke schon, dass ich diese Einschätzung geben kann.
Der Kommentar meiner Mutter bringt es auf den Punkt: "So ein Rindviech" Ich möchte alle ausdrücklich vor dieser Klinik warnen. Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass man sich angesichts der Diagnose Krebs auch an vage Hoffnungen klammert, aber Heilsversprechen ohne konkrete Informationen sind kein Zeichen von Qualität. Dieser Bericht hier hat meine Vermutung endgültig bestätigt: quackwatch.org/01QuackeryRelatedTopics/Victims
Man findet auch diverse englischsprachige Lobhudeleien, die vermutlich gekauft wurden. Mich hat das alles sehr an das Gebaren einer Sekte erinnert, die versucht Mitglieder zu werben. Tun Sie sich das nicht an![5]

Ein australischer Onkologie berichtet über den Fall einer Patientin, die zu einer Bahnadlung eigens nach Deutschland reiste:[6]

Robyn, die Schwester meiner Frau, war 42 Jahre alt, als bei ihr ein metastasierender Brustkrebs diagnostiziert wurde. Tragischerweise verlief ihre Erkrankung aggressiv und besserte sich nur vorübergehend oder gar nicht, ungeachtet aller möglichen chemotherapeutischen Maßnahmen, die ihre Onkologen ausprobierten. Als schließlich der Punkt erreicht war, an dem eine weitere Chemotherapie ihr mehr Schaden als Nutzen zugefügt hätte, erzählte ihr eine andere Patientin von der Klinik St. Georg in Bad Aibling, Deutschland, unter der Leitung eines Dr. Friedrich Douwes.[...] Gemeinsam mit ihrem Mann reiste sie nach Deutschland. [...]
Die Klinik St. Georg bietet ein ganzes Buffet von Anti-Krebs-Behandlungen, angefangen bei konventioneller Chemotherapie (jedoch in signifikant niedrigerer Dosierung als die meisten Onkologen für optimal halten) bis hin zu den ausgesprochen unkonventionellen: Galvanische Therapie, die intravenöse Gabe hoher Vitamin-C-Dosen, Hyperthermie, Phytotherapie, „Immun-Stimulanzien“, Reflexzonen-Therapie und vieles mehr. Robyn verbrachte in Begleitung ihres Mannes drei Wochen in Deutschland und erhielt eine Kombination aus Chemotherapie und Hyperthermie, um dann nach Hause (Australien) zurückzukehren.
Die unangenehmen Nebenwirkungen der Chemotherapie waren schlimmer als sie es von ihren früheren Behandlungen kannte, und sie verlor ihr Haar. Innerhalb von drei Wochen nach ihrer Rückkehr aus der Klinik entwickelte sie neue Symptome, und Röntgenaufnahmen zeigten eine große raumfordernde Tumormetastase in ihrer rechten Lunge. Selbst ein Laie wäre zu dem Schluss gekommen, dass ihre kürzlich erfolgte Behandlung erfolglos war. Robyn befürchtete dies auch und schickte die Röntgenaufnahme per Fax zur Klinik St. Georg.
Aber auch nach mehreren Versuchen gelang es ihr nicht, mit einem Klinikarzt über die Röntgenbefunde und entsprechende Schlussfolgerungen zu sprechen. Von einer Sekretärin wurde ihr lediglich mitgeteilt, sie möge ihren innerhalb weniger Tage fälligen Anschlusstermin in der Klinik wahr nehmen, sofern ihr nichts anderes mitgeteilt würde.
Robyns Zustand hatte sich deutlich verschlechtert, als sie zurück in die Klinik St. Georg kam. Sie war zu geschwächt, um überhaupt irgendeine Krebsbehandlung zu vertragen und war während der ersten Woche ans Bett gefesselt. Dr. Douwes riet ihrem Mann, „für ein Wunder zu beten“ - eine Aussage, die vermutlich die Zweifel widerspiegelt, hinsichtlich seines Therapiekonzepts noch irgendeine positive Wirkung zu erwarten. Dennoch erhielt Robyn weitere Chemotherapie, in diesem Fall ein Medikament, welches sich bei früheren Behandlungen durch ihren australischen Onkologen bereits als unwirksam erwiesen hatte.
Zu keinem Zeitpunkt regte Dr. Douwes an, sie möge doch nach Hause zu ihren Kindern zurückkehren. Er führte ihren geschwächten Zustand vielmehr auf einen Infekt zurück, den sie sich vor der Rückkehr nach Deutschland eingefangen hatte, und er beschuldigte ihren australischen Onkologen, dies nicht erkannt und nicht angemessen behandelt zu haben. Es gehörte offenbar zur taktischen Gewohnheit von Dr. Douwes, Zweifel an der Kompetenz ihres konventionell arbeitenden Onkologen zu säen, bis hin zu ausgesprochener fachlicher Kritik und herablassenden Bemerkungen („Diese Behandlung ist überall in der Welt akzeptiert, aber bis Australien hat sich das wohl noch nicht rumgesprochen.")
Als ihr Tod unmittelbar bevorstand, reisten Robyns Kinder, Eltern, zwei Schwestern und ein Bruder von Australien an, um an ihrer Seite zu sein. Sie fanden die obere Hälfte ihres Körpers grotesk angeschwollen. Douwes führte dies auf „Nierenversagen“ zurück, welches angeblich inzwischen beseitigt sei, aber er war nicht in der Lage zu erklären, warum die Schwellung dennoch nicht zurück ging.
Die Familie musste auch feststellen, dass Robyn starke Schmerzen wegen der Metastasen in ihrer Wirbelsäule hatte. Sie erhielt jedoch wenig oder gar keine Schmerzlinderung vom unfähigen Pflegepersonal, welches offenbar nicht einmal bereit war, der Patientin ein Mindestmaß an pflegerischer Hygiene zukommen zu lassen. Das Waschen im Bett blieb der Familie überlassen. Während dieser Zeit bekam man Dr. Douwes nur zu Gesicht, wenn man einen regulären Termin mit ihm ausmachte. Bei solchen Gelegenheiten erlebte die Familie ihn als arrogant, innerlich abwesend und offen aggressiv, wenn er zu Robyns Behandlung befragt wurde.
Robyn starb am 12. November 2001. Weder in der Zeit unmittelbar vor ihrem Tod noch zu irgendeinem Zeitpunkt danach sprach Dr. Douwes mit der Familie. Robyns Vater merkte an, dass die einfühlsamste Person, die er in dieser Klinik zu Gesicht bekam, der Bestatter gewesen sei.

Quellenverzeichnis