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Die in Essen ansässige '''Karl und Veronica Carstens-Stiftung''' (KVC) wurde 1982 vom damaligen deutschen Bundespräsidenten Karl Carstens (1914 - 1992) und seiner Ehefrau [http://de.wikipedia.org/wiki/Veronica_Carstens Veronica Carstens] (1923 - 2012) mit dem Ziel gegründet, [[Alternativmedizin]], vor allem [[Homöopathie]], finanziell zu fördern und gleichberechtigt neben die wissenschaftliche Medizin zu stellen.<ref> http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_und_Veronica_Carstens-Stiftung</ref> Der Sitz ist in Essen.
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Die in Essen ansässige '''Karl und Veronica Carstens-Stiftung''' (KVC) wurde 1982 vom damaligen deutschen Bundespräsidenten Karl Carstens (1914 - 1992) und seiner Ehefrau [http://de.wikipedia.org/wiki/Veronica_Carstens Veronica Carstens] (1923 - 2012) mit dem Ziel gegründet, [[Alternativmedizin]], vor allem [[Homöopathie]], finanziell zu fördern und gleichberechtigt neben die wissenschaftliche Medizin zu stellen.<ref> http://de.wikipedia.org/wiki/Karl_und_Veronica_Carstens-Stiftung</ref> Der Sitz der Stiftung ist in Essen.
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Markus Grill und Veronika Hackenbroch bezeichnen die Stiftung in einem Artikel von Der Spiegel als „Lobbyverein“ der [[Pseudowissenschaft|pseudowissenschaftlichen]] Homöopathie. Mit 1,5 Millionen Euro jährlich würde keine andere Institution diese an deutschen Hochschulen so massiv fördern. Die Stiftung stelle allen medizinischen Fakultäten in Deutschland finanzielle Unterstützung in Aussicht, wenn sie Homöopathie als Wahlpflichtfach für die Studenten anbieten würden. Grill und Hackenbroch beurteilen diese Förderung als „Rückfall ins Mittelalter“.<ref>http://www.spiegel.de/spiegel/a-730444.html</ref> Dieser Kritik schließt sich auch Bernd Kramer in einem Artikel der Tageszeitung  taz an.<ref>http://www.taz.de/!112778</ref> Bei der von der Stiftung finanzierten Professur für Komplementärmedizin an der Berliner [[Charité]] gehe es offenbar nicht um eine ernsthafte Überprüfung der Komplementärmedizin, sondern lediglich „um wissenschaftlich bemäntelte Bestätigung“. Edzard Ernst kritisierte die Lehrstuhlinhaberin Claudia Witt für deren Einstellung, die Wirksamkeitsnachweise nach den etablierten Kriterien der evidenzbasierten Medizin für [[alternativmedizin]]ische Behandlungsmethoden für unangemessen zu halten.<ref>http://www.netzeitung.de/gesundheit/1074077.html</ref> Auch Ernst-Ludwig Winnacker, langjähriger Präsident der Deutschen Forschungsgemeinschaft, kritisiert den Einzug der [[Esoterik]] in die akademische Welt und die Aktivitäten der Stiftung. Eine Universität müsse „nicht alles machen, und Homöopathie und Anthroposophie gehören eindeutig nicht zu ihren Aufgaben“. Hier bekämen „Dinge einen wissenschaftlichen Anstrich, den sie nicht verdienen.“<ref>http://www.zeit.de/zeit-wissen/2011/04/Dossier-Esoterik-Esoterisierung/seite-2 </ref>
 
==Ziele der Stiftung==
 
==Ziele der Stiftung==
 
In §&nbsp;2 der Stiftungssatzung heisst es laut eigener Webseite (2010):
 
In §&nbsp;2 der Stiftungssatzung heisst es laut eigener Webseite (2010):
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Weitere von der Stiftung geförderte Maßnahmen sind u.a. die Promotionsförderung und die Förderung studentischer Arbeitskreise. Neben der Projektförderung betreibt die Stiftung auch eigene Vorhaben, z.B. Homöopathie in der Tierheilkunde.
 
Weitere von der Stiftung geförderte Maßnahmen sind u.a. die Promotionsförderung und die Förderung studentischer Arbeitskreise. Neben der Projektförderung betreibt die Stiftung auch eigene Vorhaben, z.B. Homöopathie in der Tierheilkunde.
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==Fördergemeinschaft „Natur und Medizin“==
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Die Carstens Stiftung steht hinter dem Verein Fördergemeinschaft Natur und Medizin (Natur und Medizin e.V.), der eine eigene Webseite betreibt.<ref>NATUR UND MEDIZIN e.V., Am Deimelsberg 36, D-45276 Essen</ref> Artikel haben Titel wie "[[Honig]], die Heilkraft aus der Wabe". In Heften des Verlags werden homöopathische Behandlungen gegen Endemetriose, Depression, Nagelpilz und sogar bei Mittelohrentzündung empfohlen. Für keine der genannten Erkrankungen liegen klinische Studien vor, die eine Wirksamkeit der Homöopathie aufzeigen. Angeboten wird beispielsweise das Heft "Mittelohrentzündung" der Autorinnen Annette Kerckhoff und Sigrid Kruse. Dazu heisst es in der Buchwerbung vom Verein:
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:''Wenn kleine Kinder Schnupfen haben, drohen auch schnell Ohrenschmerzen. Und wenn die Nase zu lange verstopft ist, wird aus  Ohrenschmerzen schnell eine Mittelohrentzündung, in der Fachsprache Otitis media genannt. Die akute Otitis ist eine der  häufigsten Infektionserkrankungen im Kindesalter. Nach neuen Erkenntnissen kann man bei unkomplizierten Verläufen bis zu 48 Stunden warten, bevor man Antibiotika verordnet – eine gute Zeit, um Behandlungsversuche mit Homöopathie und  Naturheilkunde zu unternehmen. Denn diese Verfahren können gute Dienste leisten: zur Schmerzlinderung, zum Abschwellen der Schleimhäute oder zur Stärkung des Allgemeinbefindens. ''
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Der Verein wurde von Jens Behnke auch für polemische Kritik über Kritiker der Homöopathie von Jens Behnke genutzt.<ref>https://blog.gwup.net/2020/03/03/bezahlter-homoeopathie-lobbyist-dreht-frei-edzard-ernst-kuendigt-rechtliche-schritte-an/</ref>
    
==Mitglieder==
 
==Mitglieder==
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Die Stiftung betreibt einen eigenen Verlag, den [[KVC Verlag]], der Bücher zu den Themen Homöopathie, anderen [[pseudomedizin]]ischen Verfahren, Küchenkräutern und ätherischen Ölen verlegt. Er wurde 1998 als Projekt der Carstens-Stiftung gegründet.
 
Die Stiftung betreibt einen eigenen Verlag, den [[KVC Verlag]], der Bücher zu den Themen Homöopathie, anderen [[pseudomedizin]]ischen Verfahren, Küchenkräutern und ätherischen Ölen verlegt. Er wurde 1998 als Projekt der Carstens-Stiftung gegründet.
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Chefstatistiker der Karl und Veronica Carstens-Stiftung war der Diplom-Statistiker [[Rainer Lüdtke]]. Von Oktober 1993 bis Dezember 1999 förderte die KVC-Stiftung unter der Bezeichnung "Biometrisches Zentrum Erfahrungsmedizin" (BZE) die Stelle eines Biometrikers am Institut für medizinische Informationsverarbeitung der Eberhardt-Karls-Universität in Tübingen.
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Chefstatistiker der Karl und Veronica Carstens-Stiftung war der Diplom-Statistiker [[Rainer Lüdtke]]. Lüdtge veröffentlichte mit [[Manfred Doepp]] einen Artikel in [[CoMed]] in welchem die Autoren versuchten ohne Kontrollgruppe für das Scharlataneriegerät [[Raymaster]] eine Art von Wirksamkeit nachzuweisen.
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Von Oktober 1993 bis Dezember 1999 förderte die KVC-Stiftung unter der Bezeichnung "Biometrisches Zentrum Erfahrungsmedizin" (BZE) die Stelle eines Biometrikers am Institut für medizinische Informationsverarbeitung der Eberhardt-Karls-Universität in Tübingen.
    
Leiter des Referats „Homöopathie in Forschung und Lehre“ der Carstens-Stiftung ist Jens Behnke, der bei [[Harald Walach]] promovierte.
 
Leiter des Referats „Homöopathie in Forschung und Lehre“ der Carstens-Stiftung ist Jens Behnke, der bei [[Harald Walach]] promovierte.
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==Weblinks==
 
==Weblinks==
*http://www.carstens-stiftung.de/
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*www.carstens-stiftung.de
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*https://de.wikipedia.org/wiki/Karl_und_Veronica_Carstens-Stiftung
    
==Quellenverzeichnis==
 
==Quellenverzeichnis==
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