Karin Lenger

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Schlagzeile des Verbandes klassischer Homöopathen Deutschlands e.V. (VKHD 2010)

Karin Lenger ist eine deutsche promovierte Biochemikerin und Homöopathie praktizierende Heilpraktikerin aus Offenbach, die sich seit etwa 2005 als Propagandistin der Homöopathie engagiert. Sie machte mit pseudowissenschaftlichen Behauptungen zur Homöopathie auf sich aufmerksam macht, nach denen der seit langem gesuchte wissenschaftliche Nachweis einer Wirksamkeit der Homöopathie erbracht sei. Sie ist auch Begründerin einer "biochemischen Homöopathie". Ihre Studien zum Nachweis der Wirksamkeit publiziert Lenger in Journalen, die der Homöopathie nahestehen.

Derzeit veranstaltet Lenger Kurse zur klassischen Homöopathie nach Hahnemann sowie zur von Hahnemann abgelehnten homöopathischen Nosodentherapie.

Kurzbiographie

Karin Lenger studierte von 1964 bis 1974 Biochemie an den Universitäten von Köln und Tübingen. Sie promovierte 1974 und arbeitete als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Universität Tübingen und später für zwölf Jahre an der Universität Lübeck. Es folgte danach von 1986 bis 1994 eine Tätigkeit als Referentin und Wissenschaftliche Angestellte im Außendienst für die Pharmafirma DHU, die in Karlsruhe Homöopathika herstellt. Nach eigenen Angaben sei einer ihrer Ausbilder auf dem Gebiet der Homöopathie der griechische Medizinlaie, Ingenieur und Homöopath Georgos Vithoulkas gewesen. Seit 1994 ist Lenger Heilpraktikerin mit Praxis in Offenbach. Karin Lenger bezeichnet sich selbst auch als Dipl. Biochem, Doctor in Homeopathic Therapy.[1]

Für die Jahre 1982 und 1983 liegen wissenschaftliche Veröffentlichungen von Lenger in Datenbanken vor. Lenger veröffentlichte im "International Journal of Biochemistry" über Fragestellungen aus der molekularbiologischen Krebsforschung. Seit 2003 liegen Veröffentlichungen in Zeitschriften der Homöopathie und Alternativmedizin vor.

Lengers Nachweis der Wirksamkeit der Homöopathie

Versuchsaufbau mit zwei Teslaspulen (Bild:[1])
Versuchsaufbau zu Biophotonenversuch (Bild: [2])

Karin Lenger behauptet, den lang gesuchten Nachweis einer Wirksamkeit der Homöopathie auf wissenschaftlichem Wege erbracht zu haben. Lenger veröffentlichte dazu 2008 in diversen Zeitschriften der Alternativmedizin über ihre privaten Forschungen. Insbesondere will Lenger nachgewiesen haben, dass hochpotenzierte Homöopathika eine nachweisbare Wirkung hätten und ihre Eigenschaften messtechnisch erfassbar seien.

Als Grundlage ihrer Forschungen setzt Lenger allerdings auf verschiedene außerwissenschaftliche Hypothesen. Dazu gehören die physikalisch unbekannten Skalarwellen, die als elektromagnetische Wellen entgegen den allgemein anerkannten Maxwellschen Gleichungen in Ausbreitungsrichtung, also longitudinal schwingen sollen. Des Weiteren geht Lenger von der Existenz so genannter Biophotonen aus, die sich von herkömmlichen Photonen unterscheiden und Wundereigenschaften besitzen sollen. So sollen sie – wie Laserlicht – kohärent sein. Einer der bekanntesten Befürworter der Existenz von Biophotonen ist Fritz Albert Popp, an dessen privatem Institut in Neuss Lenger Vorträge hielt.

In Verbindung der beiden Hypothesen sieht Lenger sich longitudinal ausbreitende Biophotonen als Bindeglied und "Energieträger" in ihrer Homöopathieforschung. Demnach gebe es eine abstrakte "homöopathische Information" als physikalische Welle mit Biophotonen. Lenger behauptet in diesem Zusammenhang eine reproduzierbare Messbarkeit derartiger longitudinal ausbreitender Biophotonen – und somit eine messbare Erfassung von homöopathisch verdünnten (potenzierten) Substanzen, und dies auch in verblindeten Studien, die wissenschaftlichen Ansprüchen genügen sollen. Auf diese Weise soll es auch möglich werden, "homöopathische" Hochpotenz-Globuli von Placebo-Globuli unterscheiden zu können. Lenger behauptet, homöopathisch potenzierte Substanzen an Hand "spezifischer Spektren durch Magnetresonanz" erkennen zu können und quantitativ sowohl das Mittel als auch die homöopathische Potenz bestmmen zu können.[2] Im online lesbaren Abstract der Studie ist zu erfahren, dass Lenger "magnetic photons in homeopathic potencies" gemessen haben will. Dazu entwickelte sie eine "magnetic resonance method", die mit Hilfe zweier Teslaspulen funktionieren soll. Nach Lenger sollen die beiden Teslaspulen Skalarwellen aussenden können.

Die ihr zur Verfügung


Eine Vorauswahl der von ihr untersuchten homöopathischen Präparate traf Lenger mit Hilfe eines Biotensors also einer kleinen Wünschelrute.


Die homöopathisch potenzierte Substanz Argentum metallicum (Silber) soll demnach eine "Frequenz" von 2,06 MHz und das Mittel Cantharis (homöopathisch potenziertes Gift der spanischen Fliege) eine Frequenz von 6,9 Megahertz haben (diese Frequenzen liegen im Kurzwellenbereich).

Lenger will auch erkannt haben, dass die "homöopathische Information" eine Art Haltbarkeit habe und nach einiger Zeit verfalle.

Eine nennenswerte Rezeption blieb den Lengerschen Hypothesen zur Homöopathie bislang versagt. Lediglich Lobbyvereinigungen von Homöopathen und entsprechende Publikationen griffen das Thema auf.[3] Auch stiessen ihre Hypothesen und Annahmen auf Ablehnungen bei Homöopathen.

Biochemische Homöopathie

Lenger ist auch Begründerin einer "biochemischen Homöopathie". Die Bezeichnung "biochemische Homöopathie" ist jedoch missverständlich, da diverse andere Vertreter der Alternativmedizin darunter eigene Konzepte verstehen und gelegentlich die pseudomedizinische Methode der Schüßler-Salze (auch Biochemie nach Schüßler) als "biochemische Homöopathie" bezeichnet wird.

Die "biochemische Homöopathie nach Lenger" bezieht sich auf eine eigene Interpretation der Homöopathie, bei der potenzierte "pathologische Enzyme" und potenzierte Spinnengifte und Skorpiongifte (siehe auch: Horvi-Enzym-Therapie) als Nosoden zum Einsatz kommen, um chronische Krankheiten damit heilen zu können.

Veröffentlichungen

  • Lenger K (1982): Isolation of Nucleoside Phosphotransferases from chromatin of Morris Hepatoma 9121 nuclei, Int. J. Biochem. 14, 53-61
  • Lenger K (1982): Nucleoside triphosphate synthesis by chromatin bound enzymes from Morris Hepatoma 9121 nuclei, Int. J. Biochem. 14, 673-677
  • Lenger K (1982): Characterization of six nucleoside-nucleotide phosphotransferases from the chromatin of Morris Hepatoma 9121 cells by physicochemical and biochemical techniques. Int. J. Biochem. 14, 955-960
  • Lenger K (1983): Assay of partially purified glucocorticoid receptor using both gel-electrophoresis and Dextran/charcoaltechnique, Int. J. Biochem. 15, 373–382
  • Lenger K (1983): Alteration of the enzyme activity pattern of nucleoside-nucleotide phosphotransferases in rat liver nucleithrough the formation of steroid hormone-enzyme-complexes, Int. J. Biochem. 15, 383-393
  • Lenger K (1983): Sensitive measurement of 3 H-glucocorticoid-receptor-complexes by gel-electrophoresis. In: "Electrophoresis 82" (Stathakos, D. Hrsg.) 607-614, de Gruyter, Berlin, 1983
  • Lenger K (1983): Allosteric effects of cortisol, estradiol, progesterone and of the DNA-sequences poly d(A-T) and poly d(C-G)on the adenosine –and thymidine phosphorylating activity of the uclearnucleoside-nucleotide phosphotransferases. Int. J. Biochem. 15, 1241–1247
  • Lenger K (2003): Wird der Zappelphilipp uns eingeimpft? Hilfe beim ADHD-Syndrom durch eine ungewöhnliche Therapie. Teil 1. Naturheilkunde 5 2003), 56-59
  • Lenger K (2003): Wird der Zappelphilipp uns eingeimpft? Hilfe beim ADHD-Syndrom durch eine ungewöhnliche Therapie. Teil 2. Naturheilkunde 6/7 2003), 44-49
  • Lenger K (2006): Homeopathic potencies identified by a new magnetic resonance method. Subtle Energies and Energy Medicine 15(3) 225–243.
  • Lenger K, Bajpai RP, Drexel M (2008): Delayed luminescence of high homeopathic potencies on sugar globuli, Homeopathy 97(3), 134-140
  • Lenger K (2010): A new biochemical model of homeopathic efficacy in patients with chronic diseases. Subtle Energies & Energy Medicine 19(3), 9-41
  • Lenger K, Bajpai RP, Spielmann M (2010): Stability and quality control of homeopathic remedies. in press: Homeopathy 2010

Patent

  • DE 3336786 C1: Verfahren zur Frühdiagnose maligner Tumoren bei Säugetieren und Menschen. Veröffentlichungsdatum: 14.03.1985. Erfinder: Lenger, Karin

Weblinks

Quellennachweise

  1. http://www.xn--homopathie-lenger-1zb.de/CV---English/1,000000101811,8,1
  2. Lenger K (2008): Homeopathic Potencies identified by a new Magnetic Resonance Method. Subtle Energies and Energy Medicine, Vol 15, 3, 6 April 2008 (www.issseem.org)
  3. http://www.graphicmail.de/de_members/4395/ftp/Dr.Studer-Homoeopathie_wirkt.pdf