Jomol

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Jomol ® ist ein umstrittenes alternativmedizinisches Heilmittel das von den Jomol-Befürwortern gegen alle möglichen Krebsarten einsetzbar sei. Die Wirkung von Jomol soll auf einer Stimulation des Immunsystems durch Bestandteile von Bakterien beruhen. Die entsprechende Immuntherapie Jomol-Therapie auf den deutschen Chirurgen Udo Ehrenfeld [1] zurück der Jomol 1983 als Diagnostikum patentierte [2] [3]. 1984 gründete Ehrenfeld die JOMOL Pharma GmbH zur Vermarktung von Jomol. Jomol wurde von der Bezirksregierung Oberpfalz als Arzneimittel eingestuft was Auflagen bei der Herstellung mit sich bringt. Nach Einstufung als Arzneimittel wanderte Ehrenfeld nach Brasilien aus, wo er 2001 starb.

Bezüge bestehen zur seit langem wegen Erfolglosigkeit überholten Coley-Therapie (Coley's Toxin) sowie zur Anwendung des Tuberkulose-Impfstoffs BCG bei einigen Krebsarten (zB Blasenkrebs). Spontane Remissionen (teilweise dauerhaft) traten in der Vergangenheit gelegentlich nach bakteriellen Infektionen auf und waren offenbar die Basis zu entsprechenden Therapien wie Jomol.

Die Jomol-Therapie gilt als eine Aussenseitermethode ohne wissenschaftlichen Wirksamkeitsnachweis [4]. Die gesetzliche Krankenversicherung erstattet die Kosten nicht [5].

Hohes Fieber kann als Nebenwirkung auftreten.

Zusammensetzung

Jomol besteht aus einer wässrigen Suspension von Zellwandbestandteilen des Bakteriums Nocardia Opaca (Rhodococcus rhodochrous) aus der Gattung der Strahlenpilze. Der Extrakt beinhaltet hauptsächlich Oligopeptide und Polysaccharide. Die exakte chemische Zusammensetzung ist unbekannt. Jomol soll nach Angaben der Befürworter oral eingenommen oder injiziert werden.

unterstellter Wirkungsmechanismus

Jomol soll sich selektiv an Krebsgewebe binden und es für Killerzellen erkennbar machen und gleichzeitig die körpereigene Abwehr aktivieren. Bei der Jomol "Carrier-Zytostase" werden Zellgifte an die Jomolbestandteile gekoppelt um einen zytopathischen Effekt zu erzielen.

Jomol in der Krebsdiagnostik

Mit Technetium angereichertem Jomol (Jomo tech) oder mit Indium markiertem Jomol (als Jomo) wird Jomol auch zur Diagnostik eingesetzt.

rechtliche Lage

Jomol ist kein Fertigarzneimittel und kann aufgrund fehlender Zulassung nicht in der Apotheke erworben werden.

Literatur und Quellennachweise

  1. *Jomol Pharma GmbH, Regensburg
  2. *http://www.google.de/patents?id=hM8iAAAAEBAJ&printsec=abstract&zoom=4&dq=jomol&ie=ISO-8859-1
  3. *http://www.freepatentsonline.com/EP0199085B1.html
  4. Allewelt MC, Hauser SP., JOMOL--immunostimulation and rejection of tumor cells?, Schweiz Rundsch Med Prax. 1997 May 14;86(20):856-60
  5. Verfahren B1KR19/96R vom 23.7.98

Weblinks