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In einer Studie aus dem Jahre 2005 (2009 veröffentlicht) zeigten zwar 64 % der untersuchten Personen eine ausreichende Jodausscheidung, aber 23 % einen milden, 10 % einen moderaten und 3 % einen schweren Jodmangel. Die Autoren sahen die Ursachen der verbesserten Jodversorgung vor allem im höheren Jodgehalt von Milch und Milchprodukten, sowie der weit verbreiteten Verwendung von jodiertem Speisesalz in der Gastronomie<ref>Rainer Hampel, Gundolf Bennöhr, Ansgar Gordalla und Harald Below. Jodidurie bei Erwachsenen in Deutschland 2005 im WHO-Zielbereich. Medizinische Klinik. Volume 104, Number 6 / Juni 2009 doi:10.1007/s00063-009-1090-y </ref>. Allerdings herrscht in Deutschland nach den Kriterien der WHO bevölkerungsweit immer noch ein Jodmangel Grad I. Damit kann in Deutschland keinesfalls von einer Überversorgung mit Jod (Jodexzess) die Rede sein<ref>http://www.bfr.bund.de/cm/208/jodanreicherung_von_lebensmitteln_in_deutschland.pdf</ref>.
 
In einer Studie aus dem Jahre 2005 (2009 veröffentlicht) zeigten zwar 64 % der untersuchten Personen eine ausreichende Jodausscheidung, aber 23 % einen milden, 10 % einen moderaten und 3 % einen schweren Jodmangel. Die Autoren sahen die Ursachen der verbesserten Jodversorgung vor allem im höheren Jodgehalt von Milch und Milchprodukten, sowie der weit verbreiteten Verwendung von jodiertem Speisesalz in der Gastronomie<ref>Rainer Hampel, Gundolf Bennöhr, Ansgar Gordalla und Harald Below. Jodidurie bei Erwachsenen in Deutschland 2005 im WHO-Zielbereich. Medizinische Klinik. Volume 104, Number 6 / Juni 2009 doi:10.1007/s00063-009-1090-y </ref>. Allerdings herrscht in Deutschland nach den Kriterien der WHO bevölkerungsweit immer noch ein Jodmangel Grad I. Damit kann in Deutschland keinesfalls von einer Überversorgung mit Jod (Jodexzess) die Rede sein<ref>http://www.bfr.bund.de/cm/208/jodanreicherung_von_lebensmitteln_in_deutschland.pdf</ref>.
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==Gefahren bei Überdosierung==
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==Gefahren und Überdosierung==
 
Laut Weltgesundheitsorganisation WHO ist ab einem Wert von 300 μg Jod/l Urin mit negativen gesundheitlichen Konsequenzen zu rechnen. Daten aus den Ländern mit gesetzlich verpflichtender Salzjodierung wie Österreich zeigten, dass es während der ersten Jahre nach der Einführung bei höherer Jodierung zu einer Verstärkung von Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse (zum Beispiel Morbus Basedow) kommen kann. Eine solche jodinduzierte Hyperthyreose kann vor allem bei älteren Probanden (>40 Jahre) ausgelöst werden, wenn es nach Einführung der Jodprophylaxe in einem relativ kurzen Zeitraum von 1-2 Jahren zu einem raschen Überschreiten des Median der Jodausscheidung im Urin von 200 μg/L kommt<ref>↑ http://www.bfr.bund.de/cm/208/nutzen_und_risiken_der_jodprophylaxe_in_deutschland.pdf, S. 11</ref>. Eine optimale Prophylaxe sollte deshalb bedarfsgerecht, d.h. unter Vermeidung eines Überangebots, erfolgen und sorgfältig überwacht werden.  
 
Laut Weltgesundheitsorganisation WHO ist ab einem Wert von 300 μg Jod/l Urin mit negativen gesundheitlichen Konsequenzen zu rechnen. Daten aus den Ländern mit gesetzlich verpflichtender Salzjodierung wie Österreich zeigten, dass es während der ersten Jahre nach der Einführung bei höherer Jodierung zu einer Verstärkung von Autoimmunerkrankungen der Schilddrüse (zum Beispiel Morbus Basedow) kommen kann. Eine solche jodinduzierte Hyperthyreose kann vor allem bei älteren Probanden (>40 Jahre) ausgelöst werden, wenn es nach Einführung der Jodprophylaxe in einem relativ kurzen Zeitraum von 1-2 Jahren zu einem raschen Überschreiten des Median der Jodausscheidung im Urin von 200 μg/L kommt<ref>↑ http://www.bfr.bund.de/cm/208/nutzen_und_risiken_der_jodprophylaxe_in_deutschland.pdf, S. 11</ref>. Eine optimale Prophylaxe sollte deshalb bedarfsgerecht, d.h. unter Vermeidung eines Überangebots, erfolgen und sorgfältig überwacht werden.  
  
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