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Er berief sich dabei offenbar auf einen Artikel im russischen Staatsmedium Sputnik vom April 2017 mit dem Titel "Schwedische Ärzte: Weißhelme töten Kinder für Fake-VIDEO der Giftgas-Attacke (18+)". In ihrem Artikel behauptet Sputnik, dass die Opfer des weiter oben genannten Sarin-Giftgasangriffs der syrischen Luftwaffe im syrischen Chan Schaichun (Khan Shaykhun) in Wirklichkeit von so genannten "Weisshelmen" umgebracht worden seien. Sputnik will mit diesem Artikel offenbar vom Bombenangriff ablenken. Sputnik berief sich einzig und alleine auf den Verschwörungstheorie-Blog [[Veterans Today]] des amerikanischen Antisemiten und Holocaustleugner [[Gordon Duff]], der die Behauptung zuvor verbreitet hatte. Zitat Sputnik:
 
Er berief sich dabei offenbar auf einen Artikel im russischen Staatsmedium Sputnik vom April 2017 mit dem Titel "Schwedische Ärzte: Weißhelme töten Kinder für Fake-VIDEO der Giftgas-Attacke (18+)". In ihrem Artikel behauptet Sputnik, dass die Opfer des weiter oben genannten Sarin-Giftgasangriffs der syrischen Luftwaffe im syrischen Chan Schaichun (Khan Shaykhun) in Wirklichkeit von so genannten "Weisshelmen" umgebracht worden seien. Sputnik will mit diesem Artikel offenbar vom Bombenangriff ablenken. Sputnik berief sich einzig und alleine auf den Verschwörungstheorie-Blog [[Veterans Today]] des amerikanischen Antisemiten und Holocaustleugner [[Gordon Duff]], der die Behauptung zuvor verbreitet hatte. Zitat Sputnik:
 
:''"Die Experten stellten dem Magazin zufolge fest, dass das in dem Video zu sehende Kind unter Opiat-Einfluss stand und später an einer Überdosis starb. Keines der Kinder schien demnach ein echtes Opfer einer Giftgas-Attacke zu sein. Es sei eine gezielte Tötung unter dem Vorwand einer ärztlichen Behandlung gewesen, schreibt „Veterans Today“."
 
:''"Die Experten stellten dem Magazin zufolge fest, dass das in dem Video zu sehende Kind unter Opiat-Einfluss stand und später an einer Überdosis starb. Keines der Kinder schien demnach ein echtes Opfer einer Giftgas-Attacke zu sein. Es sei eine gezielte Tötung unter dem Vorwand einer ärztlichen Behandlung gewesen, schreibt „Veterans Today“."
Eine Anfrage von Sputnik an die "schwedische Ärzteorganisation SWEDHR" unterblieb. Den Autoren bei Sputnik fiel die fehlende Seriosität des Veterans Today Blogs angeblich nicht auf. Veterans Today löschte inzwischen kommentarlos den Artikel, Sputnik verlinkte auf eine Archivversion. Über facebook und twitter dementierte die in Schweden weitgehend unbekannte Organisation "Swedish Doctors for Human Rights" SWEDHR umgehend die Behauptung von Duff. Die Organisation SWEDHR wurde 2015 gegründet und wird häufig von russischen Medien, von [[RT]] und Sputnik interviewt. Hinter der Gruppe stehen hauptsächlich zwei Personen: Marcello Ferrada de Noli und Anders Romelsjö. Während Sputnik International sich später für die fake news entschuldigte, unterblieb dies für den deutschsprachigen Sputnik-Webauftritt. Veterans Today löschte inzwischen kommentarlos den Artikel. Der Artikel wurde jedoch im deutschsprachigen Raum von rechtsgerichteten Blogs weiterverbreitet. Die mit der Aufklärung und Abwehr von internationalen Desinformationskampagnen beauftragte East StratCom Task Force des Europäischen Auswärtigen Dienstes der Europäischen Union hat zahlreiche Fälle dokumentiert, in denen die "Weißhelme" genannte Organisation Gegenstand von Falschmeldungen waren, die zu ihrer Diskreditierung dienten. Die Rede ist von „Schmieren“- und Desinformationskampagnen] mit vielen lancierten oder verbreiteten Falschmeldungen durch russische Staatsmedien wie RT oder Sputnik, aber auch vom russischen Verteidigungsministerium und diplomatischen Vertretungen im Ausland. Aus russischen Quellen stammen demnach „ein Großteil der Videos, die in einer Kampagne in den sozialen Medien verbreitet werden und die Weißhelme als islamistische Terroristen diskreditieren.“ Der Guardian schrieb 2017, die Kontroverse werde von einer durch Russland gestützten Kampagne gegen die "Weißhelme" aktiv geschürt und sei eine Fallstudie für einen Informationskrieg. Zuvor unbekannte Blogger seien von RT als „Experten“ interviewt worden und eine Studie, welche die Tweets untersuchte, welche gegen die Weißhelme gerichtet waren, fand 6000 Accounts, die in anderen russischen Kampagnen aufgefallen waren, und einige, welche direkt einer russischen Trollfabrik zuzuordnen waren. Erfundene Meldungen sollen in ihrer schieren Masse bei Google, YouTube und Twitter überwogen haben, wobei Accounts hunderte Tweets innerhalb weniger Stunden abgesetzt hätten.
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Eine Anfrage von Sputnik an die "schwedische Ärzteorganisation SWEDHR" unterblieb. Den Autoren bei Sputnik fiel die fehlende Seriosität des Veterans Today Blogs angeblich nicht auf. Veterans Today löschte inzwischen kommentarlos den Artikel, Sputnik verlinkte auf eine Archivversion. Über facebook und twitter dementierte die in Schweden weitgehend unbekannte Organisation "Swedish Doctors for Human Rights" SWEDHR umgehend die Behauptung von Duff. Die Organisation SWEDHR wurde 2015 gegründet und wird häufig von russischen Medien, von [[RT]] und Sputnik interviewt. Hinter der Gruppe stehen hauptsächlich zwei Personen: Marcello Ferrada de Noli und Anders Romelsjö. Während Sputnik International sich später für die fake news entschuldigte, unterblieb dies für den deutschsprachigen Sputnik-Webauftritt. Veterans Today löschte inzwischen kommentarlos den Artikel. Der Artikel wurde jedoch im deutschsprachigen Raum von rechtsgerichteten Blogs weiterverbreitet. Auch KENFM von [[Ken Jebsen]] übernahm diese Fake-News ("Der Kindermord-Skandal"<ref>kenfm.de/der-kindermord-skandal/</ref>). Die mit der Aufklärung und Abwehr von internationalen Desinformationskampagnen beauftragte East StratCom Task Force des Europäischen Auswärtigen Dienstes der Europäischen Union hat zahlreiche Fälle dokumentiert, in denen die "Weißhelme" genannte Organisation Gegenstand von Falschmeldungen waren, die zu ihrer Diskreditierung dienten. Die Rede ist von „Schmieren“- und Desinformationskampagnen" mit vielen lancierten oder verbreiteten Falschmeldungen durch russische Staatsmedien wie RT oder Sputnik, aber auch vom russischen Verteidigungsministerium und diplomatischen Vertretungen im Ausland. Aus russischen Quellen stammen demnach „ein Großteil der Videos, die in einer Kampagne in den sozialen Medien verbreitet werden und die Weißhelme als islamistische Terroristen diskreditieren.“ Der Guardian schrieb 2017, die Kontroverse werde von einer durch Russland gestützten Kampagne gegen die "Weißhelme" aktiv geschürt und sei eine Fallstudie für einen Informationskrieg. Zuvor unbekannte Blogger seien von RT als „Experten“ interviewt worden und eine Studie, welche die Tweets untersuchte, welche gegen die Weißhelme gerichtet waren, fand 6000 Accounts, die in anderen russischen Kampagnen aufgefallen waren, und einige, welche direkt einer russischen Trollfabrik zuzuordnen waren. Erfundene Meldungen sollen in ihrer schieren Masse bei Google, YouTube und Twitter überwogen haben, wobei Accounts hunderte Tweets innerhalb weniger Stunden abgesetzt hätten.
    
Der Autor des Blogs Blauer Bote neigt zu einer beleidigenden Wortwahl. So ist beispielsweise von einer "Frankfurter Arschloch Zeitung" oder einer "Nord Atlantischen Terror Organisation" die Rede. Journalisten werden auch als "Fake-News-Produzent"(en) oder "Nachrichtenfälscher" bezeichnet, was 2017 zu einer erfolgreichen Klage des Stern-Redakteurs Marc Drewello gegen Bernert führte. Das Oberlandesgericht Hamburg sah Bezeichnungen wie „Fake-News-Produzent“ als unwahre Tatsachenbehauptungen an.<ref>https://uebermedien.de/17802/stern-de-autor-muss-sich-nicht-fake-news-produzent-nennen-lassen/</ref>
 
Der Autor des Blogs Blauer Bote neigt zu einer beleidigenden Wortwahl. So ist beispielsweise von einer "Frankfurter Arschloch Zeitung" oder einer "Nord Atlantischen Terror Organisation" die Rede. Journalisten werden auch als "Fake-News-Produzent"(en) oder "Nachrichtenfälscher" bezeichnet, was 2017 zu einer erfolgreichen Klage des Stern-Redakteurs Marc Drewello gegen Bernert führte. Das Oberlandesgericht Hamburg sah Bezeichnungen wie „Fake-News-Produzent“ als unwahre Tatsachenbehauptungen an.<ref>https://uebermedien.de/17802/stern-de-autor-muss-sich-nicht-fake-news-produzent-nennen-lassen/</ref>
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