Jella Wojacek: Unterschied zwischen den Versionen

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'''Jella Wojacek''' (geb. 1979) ist der Leiter der [[Sekte|sektenähnlichen Gruppe]] ''Word & Spirit International'' (vormals ''Kingdom Embassy International'') in Kloten in der Schweiz und Ex-Mitglied der Freikirche ''International Christian Fellowship'' (ICF). Er selbst bezeichnet sich als "Papa Apostel". Der "Apostel" behauptet, er könne schwere Krankheiten und Behinderungen heilen und bringt Angehörige seiner Gemeinschaft dazu, ihm hohe Spenden zu übergeben. Anhänger dieses selbsternannten "Heilers" setzen somit lebenswichtige Medikamente ab und geben sehr viel Geld an Wojacek aus.<ref>[http://www.20min.ch/news/zuerich/story/27069098 Fachstelle warnt vor geldgierigem «Heiler». 20minuten.ch, 15. Dezember 2011]</ref> Auf Vorwürfe der Fachstelle für Sektenanfragen wehrte sich Wojaceks Freikirche mit einer Stellungnahme, in der es hieß, dass im Rahmen ihrer Gottesdienste nun einmal immer wieder Heilungen und Wunder geschähen; in der modernen Medizin sehe man aber auch einen Segen. Spenden seien ein Zeichen der Dankbarkeit, jeder könne allerdings selbst entscheiden, ob und wieviel er gebe.
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'''Jella Wojacek''' (geb. 1979) ist der Leiter der [[Sekte|sektenähnlichen Gruppe]] ''Word & Spirit International'' (vormals ''Kingdom Embassy International'') in Kloten in der Schweiz und Ex-Mitglied der Freikirche ''International Christian Fellowship'' (ICF). Er selbst bezeichnet sich als "Papa Apostel". Der "Apostel" behauptet, er könne schwere Krankheiten und Behinderungen heilen und bringt Angehörige seiner Gemeinschaft dazu, ihm hohe Spenden zu übergeben. Anhänger dieses selbsternannten "Heilers" setzen somit lebenswichtige Medikamente ab und lassen Wojacek sehr viel Geld zukommen.<ref>[http://www.20min.ch/news/zuerich/story/27069098 Fachstelle warnt vor geldgierigem «Heiler». 20minuten.ch, 15. Dezember 2011]</ref> Es liegen ferner Berichte vor, nach denen diese Spenden teils existenzbedrohende Beträge erreichten.<ref>http://www.infosekta.ch/media/pdf/WordSpirit_Bericht_infoSekta_27122011_Vers1.2aa_.pdf </ref> Auf Vorwürfe der Fachstelle für Sektenanfragen wehrte sich Wojaceks Freikirche mit einer Stellungnahme, in der es hieß, dass im Rahmen ihrer Gottesdienste nun einmal immer wieder Heilungen und Wunder geschähen; in der modernen Medizin sehe man aber auch einen Segen. Spenden seien ein Zeichen der Dankbarkeit, jeder könne allerdings selbst entscheiden, ob und wieviel er gebe.  
  
 
Als Vorbilder des Klotener Apostels gelten der nigerianische Prediger Charles Ndifon und andere erfolgreiche Vertreter der "Wort-des-Glaubens-Lehre". Diese vertritt die Ansicht, dass der Mensch Krankheit und Armut besiegen könne, wenn er genug glaube. Wer krank oder arm ist, ist folglich nicht gläubig genug: "Erst wer mit einem Lächeln 100.000 Franken spenden kann, ist frei", sagte Wojacek in einer seiner Predigten.
 
Als Vorbilder des Klotener Apostels gelten der nigerianische Prediger Charles Ndifon und andere erfolgreiche Vertreter der "Wort-des-Glaubens-Lehre". Diese vertritt die Ansicht, dass der Mensch Krankheit und Armut besiegen könne, wenn er genug glaube. Wer krank oder arm ist, ist folglich nicht gläubig genug: "Erst wer mit einem Lächeln 100.000 Franken spenden kann, ist frei", sagte Wojacek in einer seiner Predigten.
  
''Word & Spirit International'' ist in der Schweiz als Verein eingetragen. Der Vorstand besteht aus Jella Wojacek (Präsident), Renate Waiblinger (Vizepräsidentin) und deren Tochter, der Immobilienmaklerin Gabriele Waiblinger (Kassiererin). Renate und Gabriele Waiblinger sind deutsche Staatsbürgerinnen. Der Verein verfolge nach eigener Auskunft "ausschliesslich und unwiderruflich gemeinnützliche oder karitative Zwecke: - das Decken jeder menschlichen Not mit dem Evangelium von Jesus Christus."<ref>Handelsregister des Kantons Zürich, CHE-409.670.367. Eintragung: 26. Januar 2011</ref>
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Wojacek entwickelte die Lehre, dass die Krankheit nicht zum Menschen gehöre. Im Gegensatz zur im evangelikalen Umfeld üblichen Rhetorik wich Wojacek jedoch von einer anfänglich gegebenen Berufung auf die Bibel bzw. auf das Neue Testament ab und löste sich von der Bibel als Grundlage. Statt dessen zentriert sich seine Lehre immer stärler auf den Heiligen Geist und auf "Energie". Ebenfalls untypisch für das evangelikale Umfeld ist, dass Jesus nur von marginaler Bedeutung ist.<ref>http://www.infosekta.ch/media/pdf/WordSpirit_Bericht_infoSekta_27122011_Vers1.2aa_.pdf </ref>
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''Word & Spirit International'' ist seit dem 4. Oktober 2013 in der Schweiz als Verein eingetragen. Der Vorstand besteht seit dieser Änderung aus Jella Wojacek (Präsident), Renate Waiblinger (Vizepräsidentin) und deren Tochter, der Immobilienmaklerin Gabriele Waiblinger (Kassiererin). Renate und Gabriele Waiblinger sind deutsche Staatsbürgerinnen. Der Verein verfolge nach eigener Auskunft "... ausschliesslich und unwiderruflich gemeinnützliche oder karitative Zwecke: - das Decken jeder menschlichen Not mit dem Evangelium von Jesus Christus."<ref>Handelsregister des Kantons Zürich, CHE-409.670.367. Eintragung: 26. Januar 2011</ref> Die vorher dem Vorstand angehörende Ehefrau von Wojacek ist seit Oktober 2013 aus dem Vorstand ausgeschieden.<ref>http://www.moneyhouse.ch/u/word_spirit_international_CH-020.6.001.482-6.htm </ref>
  
 
==Weblinks==
 
==Weblinks==

Version vom 1. September 2014, 15:38 Uhr

Jella Wojacek. Foto: Youtube

Jella Wojacek (geb. 1979) ist der Leiter der sektenähnlichen Gruppe Word & Spirit International (vormals Kingdom Embassy International) in Kloten in der Schweiz und Ex-Mitglied der Freikirche International Christian Fellowship (ICF). Er selbst bezeichnet sich als "Papa Apostel". Der "Apostel" behauptet, er könne schwere Krankheiten und Behinderungen heilen und bringt Angehörige seiner Gemeinschaft dazu, ihm hohe Spenden zu übergeben. Anhänger dieses selbsternannten "Heilers" setzen somit lebenswichtige Medikamente ab und lassen Wojacek sehr viel Geld zukommen.[1] Es liegen ferner Berichte vor, nach denen diese Spenden teils existenzbedrohende Beträge erreichten.[2] Auf Vorwürfe der Fachstelle für Sektenanfragen wehrte sich Wojaceks Freikirche mit einer Stellungnahme, in der es hieß, dass im Rahmen ihrer Gottesdienste nun einmal immer wieder Heilungen und Wunder geschähen; in der modernen Medizin sehe man aber auch einen Segen. Spenden seien ein Zeichen der Dankbarkeit, jeder könne allerdings selbst entscheiden, ob und wieviel er gebe.

Als Vorbilder des Klotener Apostels gelten der nigerianische Prediger Charles Ndifon und andere erfolgreiche Vertreter der "Wort-des-Glaubens-Lehre". Diese vertritt die Ansicht, dass der Mensch Krankheit und Armut besiegen könne, wenn er genug glaube. Wer krank oder arm ist, ist folglich nicht gläubig genug: "Erst wer mit einem Lächeln 100.000 Franken spenden kann, ist frei", sagte Wojacek in einer seiner Predigten.

Wojacek entwickelte die Lehre, dass die Krankheit nicht zum Menschen gehöre. Im Gegensatz zur im evangelikalen Umfeld üblichen Rhetorik wich Wojacek jedoch von einer anfänglich gegebenen Berufung auf die Bibel bzw. auf das Neue Testament ab und löste sich von der Bibel als Grundlage. Statt dessen zentriert sich seine Lehre immer stärler auf den Heiligen Geist und auf "Energie". Ebenfalls untypisch für das evangelikale Umfeld ist, dass Jesus nur von marginaler Bedeutung ist.[3]

Word & Spirit International ist seit dem 4. Oktober 2013 in der Schweiz als Verein eingetragen. Der Vorstand besteht seit dieser Änderung aus Jella Wojacek (Präsident), Renate Waiblinger (Vizepräsidentin) und deren Tochter, der Immobilienmaklerin Gabriele Waiblinger (Kassiererin). Renate und Gabriele Waiblinger sind deutsche Staatsbürgerinnen. Der Verein verfolge nach eigener Auskunft "... ausschliesslich und unwiderruflich gemeinnützliche oder karitative Zwecke: - das Decken jeder menschlichen Not mit dem Evangelium von Jesus Christus."[4] Die vorher dem Vorstand angehörende Ehefrau von Wojacek ist seit Oktober 2013 aus dem Vorstand ausgeschieden.[5]

Weblinks

Quellenverzeichnis