Jörg Lanz von Liebenfels

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Jörg Lanz von Liebenfels (eigentlich Adolf Josef Lanz, geboren am 19. Juli 1874 gestorben am 22. April 1954) war ein österreichischer rassistischer Esoteriker, Antisemit und ehemaliger Zisterziersermönch.

Liebenfels gründete gründete 1900 den Neutemplerorden, auch Ordo Novi Templi (ONT) genannt. Zu seinem ONT gehörten auch die Dichter Fritz von Herzmanovsky-Orlando und August Strindberg.

In seiner 1904 publizierten "Theozoologie" und in seiner Schriftenreihe "Ostara" entfaltete er ein okkultes Weltbild einer zweigeteilten Menschheit. Auf der einen Seite finden wir da die blondblauäugigen, alle Kultur bringenden Ario-Heroen, auf der anderen Seite begegnen wir dunkelhäutigen, "kulturzersetzenden Äfflingen". Bei Liebenfels findet sich auch die Forderung, die "Schrättlinge" oder "Sodoms-Äfflinge", auch "Tschandalen" genannt - alles Gegenspieler seiner Asinge bzw. Arioheroiker - als Opfer auf dem Altar der Freya darzubringen.

Die Ariosophie konnte mit ihren Gedanken und Weltbildern nach dem Ende des ersten Weltkriegs einen großen Teil der esoterischen Szene der Zwischenkriegszeit erobern. Neben zahlreichen ariosophisch-okkulten Zirkeln nahmen auch viele neuheidnische Germanengruppen ariosophische Ideen auf. Der okkulte Arm des Nationalsozialismus, der seit einigen Jahren für verstärktes öffentliches und auch akademisches Interesse sorgt, ist ohne die Radikalisierung der theosophischen Wurzelrassenlehre und das im gehobenen Bürgertum verankerte Wirken der Ariosophie nicht denkbar.

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