Iscador: Unterschied zwischen den Versionen

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Als mögliche Nebenwirkungen können örtlich begrenzte Entzündungen am Injektionsort beobachtet werden. Schwerwiegende Nebenwirkungen traten in der Vergangenheit bei intravenösen Injektion mit Iscador auf.
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Als mögliche Nebenwirkungen können örtlich begrenzte Entzündungen am Injektionsort beobachtet werden. Weitere Nebenwirkungen betreffen Kopfschmerzen oder Fieber. In der Literatur sind auch Fälle von anaphylaktischen Reaktionen nach Iscador beschrieben.<ref>Hutt N, Kopferschmitt-Kubler M, Cabalion J, Purohit A, Alt M, Pauli G., "Anaphylactic reactions after therapeutic injection of mistletoe (Viscum album L.)", Allergol Immunopathol (Madr). 2001 Sep-Oct;29(5):201-3.</ref>
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Schwerwiegende Nebenwirkungen traten in der Vergangenheit bei intravenösen Injektion mit Iscador auf.
  
 
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Version vom 3. Januar 2013, 17:11 Uhr

Iscador (vormals bis 1926 Iscar) ist der Handelsanme eines alternativmedizinischen Präparates, das vorwiegend im deutschsprachigen Raum im Rahmen von therapeutischen Bemühungen einer Misteltherapie der anthroposophischen Medizin zum Einsatz kommt. Das Mittel wird von der Weleda AG hergestellt und gilt als eines der am häufigsten eingesetzten Mittel aus dem Bereich der unkonventionellen Krebstherapien. Das Mittel soll insbesondere das Immunsystem bei Krebspatienten günstig beeinflussen.

Iscador wurde auf Anregung des Anthroposophen und Medizinlaien Rudolf Steiner von der holländischen Ärztin und Anthroposophin Ita Wegman im Jahre 1917 erfunden.

Iscador wird subkutan gespritzt, in manchen Fällen in der Nähe des Tumors. Manche Anwender spritzen Iscador auch in Tumoren. Meistens dauert eine Iscadoranwendung mehrere Wochen und wird täglich durchgeführt. Nach einer Anweisung von Rudolf Steiner wird die Dosierung kontinuierlich angehoben.

Inhaltsstoffe

Iscador enthält ein Gemisch verschiedener biologisch aktiver Substanzen. Je nach Herstellung (fermentiert oder nicht) ist die Zusammensetzung unterschiedlich. Auch hängt die Zusammensetzung der Inhaltsstoffe von der Jahreszeit der Ernte und vom Wirtsbaum ab auf dem die Pflanze wuchs. Als Hauptinhaltsstoffe gelten:

  • Viscumin (auch Mistellektin I, ML-I oderr VAL). Viscumin ist ein Lektin.
  • Viscotoxin.

Herstellung

Iscador wird aus wässrigen Extrakten der Mistel (Viscum album) hergestellt. Der Extrakt wird durch Anwesenheit der Bakterie Lactobacillus plantarum fermentiert. Durch Filtrierung werden anschließend die Bakterienkulturen wieder entfernt. Je nach Tumortyp werden auch Zusätze mit Schwermetallen eingesetzt (Quecksilber, Silber oder Kupfer).

Nebenwirkungen

Als mögliche Nebenwirkungen können örtlich begrenzte Entzündungen am Injektionsort beobachtet werden. Weitere Nebenwirkungen betreffen Kopfschmerzen oder Fieber. In der Literatur sind auch Fälle von anaphylaktischen Reaktionen nach Iscador beschrieben.[1] Schwerwiegende Nebenwirkungen traten in der Vergangenheit bei intravenösen Injektion mit Iscador auf.

Literatur

Quellennachweise

  1. Hutt N, Kopferschmitt-Kubler M, Cabalion J, Purohit A, Alt M, Pauli G., "Anaphylactic reactions after therapeutic injection of mistletoe (Viscum album L.)", Allergol Immunopathol (Madr). 2001 Sep-Oct;29(5):201-3.