Irene Schlingensiepen: Unterschied zwischen den Versionen

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Irene Schlingensiepen ist 1999 Erfinderin der Methode der "Quellen-Anamnese" oder "Quellenmethode", einer Variante der "Empfindungstheorie" des Inders Rayan Sankaran, auch bekannt als "Sankaran-Methode". Die Methode selbst ist dem Spektrum der Methoden der [[Komplexmittelhomöopathie]] zuzuordnen, die im offensichtlichen Widerspruch steht zur Lehre der klassischen Homöopathie nach [[Samuel Hahnemann]]. Im Gegensatz zur klassischen Homöopathie werden hier Doppel- oder Kombinationsmittel eingesetzt. Die verschiedenen Substanzen sollen sich dabei nicht gegenseitig in ihrer postulierten Wirkung beeinflussen können. Anhänger der Klassischen Homöopathen lehnen die Komplexmittelhomöopathie ab und kritisieren insbesondere, dass es für die Komplexmittelmischungen keine [[Homöopathische Arzneimittelprüfung|homöopathische Arzneimittelprüfung an Gesunden]] gegeben habe.
 
Irene Schlingensiepen ist 1999 Erfinderin der Methode der "Quellen-Anamnese" oder "Quellenmethode", einer Variante der "Empfindungstheorie" des Inders Rayan Sankaran, auch bekannt als "Sankaran-Methode". Die Methode selbst ist dem Spektrum der Methoden der [[Komplexmittelhomöopathie]] zuzuordnen, die im offensichtlichen Widerspruch steht zur Lehre der klassischen Homöopathie nach [[Samuel Hahnemann]]. Im Gegensatz zur klassischen Homöopathie werden hier Doppel- oder Kombinationsmittel eingesetzt. Die verschiedenen Substanzen sollen sich dabei nicht gegenseitig in ihrer postulierten Wirkung beeinflussen können. Anhänger der Klassischen Homöopathen lehnen die Komplexmittelhomöopathie ab und kritisieren insbesondere, dass es für die Komplexmittelmischungen keine [[Homöopathische Arzneimittelprüfung|homöopathische Arzneimittelprüfung an Gesunden]] gegeben habe.
  
Bei dieser Methode setzt der Therapeut Mittel aus der Komplexmittelhomöopathie ein, die der Patient selbst zuvor in irgend einer Weise (zum Beispiel in "freier Assoziation") selbst benannt hatte. Dies wird in diesem Zusammenhang dann auch von Schlingensiepen als eine "Quellenverschreibung" bezeichnet. Von Irene Schlingensiepen eingesetzte Mittel sind dann beispielsweise "potenzierte Kängurumilch".<ref>www.heilpraktiker-diana-nocker.de%2Fdownload%2Fdownload%2Fheidelberger_nachlese.pdf</ref>
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Bei dieser Methode setzt der Therapeut Mittel aus der Komplexmittelhomöopathie ein, die der Patient selbst zuvor in irgend einer Weise (zum Beispiel in "freier Assoziation") selbst benannt hatte. Dies wird in diesem Zusammenhang dann auch von Schlingensiepen als eine "Quellenverschreibung" bezeichnet. Von Irene Schlingensiepen eingesetzte Mittel sind dann beispielsweise "potenzierte Kängurumilch"<ref>www.heilpraktiker-diana-nocker.de%2Fdownload%2Fdownload%2Fheidelberger_nachlese.pdf</ref>, oder "Sol", "Helium", "Positronium", "der Vulkan und seine Edelsteine", "Messing", "Hydrogenium", "Radium bromatum", "Plutonium nitricum", "Granite", "Marble", "Geysir", "Lava", "Opal", "Diamond", "Graphites", "Carbo mineralis", "Petroleum crudum", "Petrol", "Pix liquida", "Iron", "Gold", "Strontium silicatum", "Spongia tosta" und "Meteorit". Erstaunlicherweise wird auch [[Potenzieren|potentiertes]] "water" eingesetzt, was in der Komplexmittelhomöopathie als logisch unproblematisch angesehen wird.
  
 
==Buch "Homöopathie für Skeptiker"==
 
==Buch "Homöopathie für Skeptiker"==

Version vom 25. Oktober 2014, 22:36 Uhr


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Irene Schlingensiepen-Brysch (geb. 1958) ist eine deutsche promovierte Ärztin, Autorin und Homöopathin aus Berlin. Nach ihrem Studium der Landwirtschaft und Humanmedizin arbeitete Schlingensiepen in Göttingen am Max Planck Institut für biophysikalische Chemie.

Sie ist Erfinderin der "homöopathischen Quellenmethode", einer Variante der Homöopathie, genauer gesagt der Sankaran-Methode. Irene Schlingensiepen ist Co-Autorin des umstrittenen Werks "Homöopathie für Skeptiker". Schlingensiepen trat am 31. März 2014 in der Fernsehsendung (ARD) "hart aber fair" auf (Heilen, egal wie – welche Medizin darf es denn sein?) und konnte bei dieser Gelegenheit ihr Werk "Homöopathie für Skeptiker" einem Millionenpublikum bekannt machen.[1] Moderator und Homöopathieanhänger Frank Plasberg zeigte in der Sendung das Bild des einstmals vierjährigen Sohns von Irene Schlingensiepen, der von seiner Mutter angeblich alleine durch die Gabe homöopathischer Globuli von einer schweren Asthmaerkrankung wundergeheilt worden sei. Die Erörterung ob hier das Leiden spontan zurückging (wie es beim kindlichen allergisch bedingten Asthma z.B. im Zusammenhang mit der Pubertät häufig geschieht), wurde dabei unterlassen.

Auf ihrer Internethomepage behauptet Irene Schlingensiepen, dass sie von der Existenz "zwölf verschiedener Ebenen des Bewusstseins" (12 verschiedene Bewusstseinsfenster in Krankheit und Heilung) ausgehe.[2] In der wissenschaftlichen Medizin sind derartige zwölf Bewusstseinsebenen unbekannt. In Ihrem Buch "Die Quelle spricht" wird ein "Modell der 10 Ebenen von Krankheit und Heilung" präsentiert.

2002 gründete Irene Schlingensiepen ein privates "Institut für Systematische Quellenhomöopathie für Forschung und Lehre" in Berlin, das der Verbreitung ihrer Lehre dient.

Homöopathische Quellenmethode nach Schlingensiepen

Irene Schlingensiepen ist 1999 Erfinderin der Methode der "Quellen-Anamnese" oder "Quellenmethode", einer Variante der "Empfindungstheorie" des Inders Rayan Sankaran, auch bekannt als "Sankaran-Methode". Die Methode selbst ist dem Spektrum der Methoden der Komplexmittelhomöopathie zuzuordnen, die im offensichtlichen Widerspruch steht zur Lehre der klassischen Homöopathie nach Samuel Hahnemann. Im Gegensatz zur klassischen Homöopathie werden hier Doppel- oder Kombinationsmittel eingesetzt. Die verschiedenen Substanzen sollen sich dabei nicht gegenseitig in ihrer postulierten Wirkung beeinflussen können. Anhänger der Klassischen Homöopathen lehnen die Komplexmittelhomöopathie ab und kritisieren insbesondere, dass es für die Komplexmittelmischungen keine homöopathische Arzneimittelprüfung an Gesunden gegeben habe.

Bei dieser Methode setzt der Therapeut Mittel aus der Komplexmittelhomöopathie ein, die der Patient selbst zuvor in irgend einer Weise (zum Beispiel in "freier Assoziation") selbst benannt hatte. Dies wird in diesem Zusammenhang dann auch von Schlingensiepen als eine "Quellenverschreibung" bezeichnet. Von Irene Schlingensiepen eingesetzte Mittel sind dann beispielsweise "potenzierte Kängurumilch"[3], oder "Sol", "Helium", "Positronium", "der Vulkan und seine Edelsteine", "Messing", "Hydrogenium", "Radium bromatum", "Plutonium nitricum", "Granite", "Marble", "Geysir", "Lava", "Opal", "Diamond", "Graphites", "Carbo mineralis", "Petroleum crudum", "Petrol", "Pix liquida", "Iron", "Gold", "Strontium silicatum", "Spongia tosta" und "Meteorit". Erstaunlicherweise wird auch potentiertes "water" eingesetzt, was in der Komplexmittelhomöopathie als logisch unproblematisch angesehen wird.

Buch "Homöopathie für Skeptiker"

Irene Schlingensiepen ist zusammen mit ihrem Sohn Mark-Alexander Brysch Autorin des Werks "Homöopathie für Skeptiker". Ihr Sohn Mark-Alexander Brysch studierte Germanistik und Geschichte und ist als Autor Medizinlaie. In der Werbung zum Buch heisst es:

Dieses Buch unterzieht die Homöopathie einer kritischen Prüfung und zeigt zugleich die wissenschaftlich messbare Wirksamkeit der weißen Kügelchen. Die Autoren vermitteln auf sachkundige und nachvollziehbare Weise die naturwissenschaftliche Grundlagenforschung zur Homöopathie und belegen sie mit eindrucksvollen Fallbeispielen.
Ein fundierter Einstieg in die Homöopathie auf dem neusten Stand der Forschung.

Der vielversprechende Titel und die Buchwerbung haben jedoch wenig mit dem Inhalt des nicht nach wissenschaftlichen Regeln geschriebenen Buchs zu tun. Die Autoren wiederholen lediglich bis dahin bekannte Behauptungen und Mythen zur Homöopathie und zitieren selektiv homöopathiepositive Studien, die bis dahin aber bereits als nicht- oder wenig aussagekräftig oder eigentlich die Postulate der Homöopathie widerlegend erkannt wurden. Die Autoren vermengen in ihrem Werk zudem die ausgesuchten Studienergebnisse mit rein anekdotischen und stets positiven Einzelfällen, die unabhängig nicht nachgeprüft werden können (anekdotische Wunderheilungsberichte). Die Autoren gehen offenbar davon aus, dass Leser die genannten Quellen nicht parallel zum Buch in Augenschein nehmen.

Das ansonsten wirtschaftlich erfolgreiche Buch erntete daher Kritik.[4][5]

Werke

  • Die Quelle spricht, Band I - Systematische Homöopathie I, Kosmische Vielfalt und individuelles Talent, 2008, Narayana Verlag.
  • Sprechende Quellen - Band II, Systematische Homöopathie II - Das Leben entfaltet sich, Narayana Verlag (Herausgabe voraussichtlich 2014)
  • Irene Schlingensiepen, Mark-Alexander Brysch: "Homöopathie für Skeptiker", Droemer-Knaur Verlag Leseprobe

Weblinks

Quellennachweise