Infopathie

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Infopathie (auch Neue Dunkelfeldmikroskopie nach HP E.S. Scheller oder DFRA) ist die Bezeichnung einer pseudomedizinischen Lehre des Heilpraktikers, Autors, Erfinders und Kunstmalers Ekkehard Sirian Scheller (geb. 1943) aus Radolfzell. Scheller informiert auf seinen privaten Webseiten, in Radolfzell am Bodensee und in Mexiko Patienten zu behandeln. Ebenfalls auf seinen Webseiten ist zu erfahren, dass er bestimmte bekannte Krankheitserfindungen wie Morgellonen oder die Kryptopyrrolurie (Hämopyrrollaktamurie) behandelt und auf dem Gebiet der so genannten Mitochondrienmedizin tätig sei. Scheller behauptet auch die Existenz von in der wissenschaftlichen Medizin und Mikrobiologie unbekannten "camouflierten" "C"-Formen bestimmter Erreger von Pilzinfektionen und bakteriellen Infektionen. Zu den von ihm eingesetzten Diagnosemethoden zählt sowohl die Radionik (Variante nach Bruce Copen) als auch die bei Isopathen beliebte Dunkelfeldmikroskopie. Therapeutisch setzt Scheller auch die zur Isopathie nicht kompatible Homöopathie, Quantenheilung nach Kinslow, Matrixpower-Methode, Ohrakupunktur, Dorn-Therapie, Fußreflexzonenmassage und Ausleitungsverfahren für Schwermetalle. Scheller steht in enger Verbindung zum Verein VHUE e.V..

Über einen Webshop verkauft Scheller auch diverse Scharlatanerieprodukte (MODI-energy EplusG, Electrical-geopathic Bodyharmoniser und eine Siri Ra Collection), die allein auf Grund ihrer räumlichen Anwesenheit vor so genanntem Elektrosmog schützen sollen. Es handelt sich dabei um Aufkleber oder kleine Bildchen. Um seine Produkte für das entsprechende Klientel glaubhafter zu machen, verlinkt Scheller ein Gutachten des Wünschelrutengängers und "Geobiologen" Johann Mehringer. Mehringer behauptet, mit seiner Wünschelrute festgestellt zu haben, dass die von Scheller vertriebenen Produkte beispielsweise propagierte schädliche Wirkungen von angeblichen Chemtrail, drahtlosen Telephonen, WLan, Aspartam und Quarzweckern verringere. Auch werde die Strahlung von Spionagesatelliten vermindert, die über Satellitenschüsseln eingefangen und über das Antennenkabel im Haus abgegeben werde. Zitat Mehringer:

Satellit, in östlicher Richtung ist ein Spionagesatellit mit dem H³/La Wert 2,8 iU zu testen, dieser wird von den SAT – Schüsseln empfangen und über den Receiver in den Hausstrom geleitet, macht als Oberwelle mächtigen Stress. Den MODI 10 X 14 cm in der Wiese abgelegt, im Radius von etwa 10 Meter keiner dieser Werte zu testen. Das Stromnetz bleibt sauber.

Das Scheller-Werk "Candidalismus Getarnte Pilze und Parasiten im Blut: Heilung durch ein harmonisches Blutmilieu. Ein Buch, das in die innere Freiheit führt" (ursprünglich: EU-Umweltakademie, Juni 2011) ist über einen Verlag (MMS-Bücher) erhältlich, der auf Bücher zum Scharlatanerieprodukt MMS spezialisiert ist. Werke von Scheller sind auch beim Osiris Buchversand und bei Franken-Bücher erhältlich, Verlagen, die für die Verbreitung verschwörungstheoretischer oder rechtsextremer Literatur bekannt sind.

Auf der MMS-Promotionveranstaltung Spirit of Health Kongress ist Scheller im Jahre 2015 mit einem Workshop zu seiner Erfindung "Infopathie" angekündigt.

Ein werbend gehaltener Artikel in der Zeitschrift CoMed wurde vom Autor Volkmar Schwabe verfasst.

Infopathie nach Scheller

Zu seiner eigenen Erfindung, der markenrechtlich geschützten[1] Infopathie, ist von Scheller selbst keine umfassende Erläuterung im Internet zu finden. Die Methode ähnelt der alternativmedizinischen Isopathie und fußt auf der widerlegten Symbiontenlehre des deutschen Insektenforschers Günther Enderlein (1872-1968) und seiner widerlegten historischen Pleomorphismus-Hypothese. Sie stellt eine Art Synthese aus Isopathie nach Enderlein und Radionik (Quantum Response Technologie) dar.

Glaubt man Scheller, so entstünden seine "camouflierten Candidapilze" als Mutationen banaler Candida-Pilzinfektionen, wenn zuvor eine antibiotische oder antimykotische Therapie angewandt worden sei. Die C-Formen bildeten dann - unbemerkt von Mikrobiologen - im Blut kleine Bläschen (Symbionten), welche auf ihrer Membrane Pilzrezeptoren abstreiften und somit vom Immunsystem nicht erkannt werden könnten.

Therapeutisch sollen "Infopathika" Anwendung finden, als so genannte Informationsrezepturen der Infopathie.

Literatur

  • Volkmar Schwabe: "Heilzentrum Scheller Blut – der Spiegel des Lebens. In pleomorphistischer Sichtweise", CoMed 03, 2008

Siehe auch

Quellennachweise

  1. Wortmarke Infopathie (DPMA), Aktenzeichen DE3020130300602, Anmeldetag 2.5.2013, Inhaber Scheller, Ekkehard, 83022 Rosenheim, DE