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[[Bild:anorexia.jpg|thumb|Magersüchtige]]
 
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Ein gesunder erwachsener Mensch übersteht 21 Tage der Nahrungslosigkeit, erst recht wenn dabei wie beim Saftfasten in meist unbekannter Menge kalorienhaltige Fruchtsäfte getrunken werden. Nach Aussagen von Experten kann ein gesunder Erwachsener etwa 50-80 Tage der Nahrungslosigkeit bei ausreichender Wasserzufuhr überstehen, bei adipösen Menschen kann sich dieser Zeitraum auch weiter verlängern. Aus Beobachtungen an Hungerstreikenden (Holger Meins, Bobby Sands) ist bekannt, dass diese nach 50 bis 60 Tagen der Nahrungslosigkeit am Hungertod verstarben. Der Ire Terence MacSwiney starb nach 74 Tagen des Hungerstreiks in britischer Haft.  
 
Ein gesunder erwachsener Mensch übersteht 21 Tage der Nahrungslosigkeit, erst recht wenn dabei wie beim Saftfasten in meist unbekannter Menge kalorienhaltige Fruchtsäfte getrunken werden. Nach Aussagen von Experten kann ein gesunder Erwachsener etwa 50-80 Tage der Nahrungslosigkeit bei ausreichender Wasserzufuhr überstehen, bei adipösen Menschen kann sich dieser Zeitraum auch weiter verlängern. Aus Beobachtungen an Hungerstreikenden (Holger Meins, Bobby Sands) ist bekannt, dass diese nach 50 bis 60 Tagen der Nahrungslosigkeit am Hungertod verstarben. Der Ire Terence MacSwiney starb nach 74 Tagen des Hungerstreiks in britischer Haft.  
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==Nahrungslosigkeit und der lebensnotwendige Kohlenstoff==
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[[image:hunger.jpg|unfreiwillig Hungernde|thumb]]
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Pro Minute atmet der Mensch 5 Liter Atemluft ein und aus. Pro Tag atmet er dadurch etwa 1 kg CO2 aus, der darin enthaltene Kohlenstoff wiegt 270 Gramm. Dafür nimmt er zwingend Sauerstoff auf, ein Mensch kann ja ohne die Atmung nicht überleben. Bei Nahrungslosigkeit verliert also ein Mensch pro Tag 270 Gramm Kohlenstoff, den er auch nicht durch die Atmung oder andere Vorgänge aufnehmen kann. Im Monat sind das dann etwa 8 kg Kohlenstoff und in einem ganzen Jahr 98 kg, was mehr ist, als ein übliches menschliches Körpergewicht. Die CO2-Konzentration in der Einatmungsluft liegt bei nur 0,03%, was gegenüber der Konzentration in der Ausatmungsluft (4%) vernachlässigbar wenig ist (Verhältnis 0,7%), das Einatmen von Kohlenstoff zum Überleben ist also nicht möglich: der Kohlenstoff muss über die Ernährung (oder über Infusionen) zugeführt werden, weil die Bilanz negativ ist. Bei völliger Nahrungslosigkeit verliert ein Mensch analog zur negativen Kohlenstoffbilanz auch täglich Wasser durch (temperaturabhängige) Hautverdunstung und über seine Ausscheidungen. Die Folge der Nahrungslosigkeit ist jedem Falle eine messbare Gewichtsreduktion und ein konstant gehaltenes Körpergewicht ist nur mit Wasser und/oder Nahrungsaufnahme möglich. Ein dauerhaftes Überleben ohne Zufuhr von Wasser und geeigneter Nahrung ist daher nicht möglich und wurde bislang nie nachgewiesen.
    
==Fakten zum Wasserentzug==
 
==Fakten zum Wasserentzug==
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Die '''Wasserbilanz''': über die ''persperatio insensibilis'' verliert der Mensch (temperaturabhängig) täglich etwa 800 ml Wasser über Haut und abgeatmeten Wasserdampf, andererseits bilden sich etwa 300 ml Wasser durch Oxidationsprozesse. Die Bilanz ist also negativ. Wasser muss daher über Getränke oder Nahrung aufgenommen werden.
 
Die '''Wasserbilanz''': über die ''persperatio insensibilis'' verliert der Mensch (temperaturabhängig) täglich etwa 800 ml Wasser über Haut und abgeatmeten Wasserdampf, andererseits bilden sich etwa 300 ml Wasser durch Oxidationsprozesse. Die Bilanz ist also negativ. Wasser muss daher über Getränke oder Nahrung aufgenommen werden.
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==Nahrungslosigkeit und der lebensnotwendige Kohlenstoff==
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Pro Minute atmet der Mensch 5 Liter Atemluft ein und aus. Pro Tag atmet er dadurch etwa 1 kg CO2 aus, der darin enthaltene Kohlenstoff wiegt 270 Gramm. Dafür nimmt er zwingend Sauerstoff auf, ein Mensch kann ja ohne die Atmung nicht überleben. Bei Nahrungslosigkeit verliert also ein Mensch pro Tag 270 Gramm Kohlenstoff, den er auch nicht durch die Atmung oder andere Vorgänge aufnehmen kann. Im Monat sind das dann etwa 8 kg Kohlenstoff und in einem ganzen Jahr 98 kg, was mehr ist, als ein übliches menschliches Körpergewicht. Die CO2-Konzentration in der Einatmungsluft liegt bei nur 0,03%, was gegenüber der Konzentration in der Ausatmungsluft (4%) vernachlässigbar wenig ist (Verhältnis 0,7%), das Einatmen von Kohlenstoff zum Überleben ist also nicht möglich: der Kohlenstoff muss über die Ernährung (oder über Infusionen) zugeführt werden, weil die Bilanz negativ ist. Bei völliger Nahrungslosigkeit verliert ein Mensch analog zur negativen Kohlenstoffbilanz auch täglich Wasser durch (temperaturabhängige) Hautverdunstung und über seine Ausscheidungen. Die Folge der Nahrungslosigkeit ist jedem Falle eine messbare Gewichtsreduktion und ein konstant gehaltenes Körpergewicht ist nur mit Wasser und/oder Nahrungsaufnahme möglich. Ein dauerhaftes Überleben ohne Zufuhr von Wasser und geeigneter Nahrung ist daher nicht möglich und wurde bislang nie nachgewiesen.
      
==Sokushinbutsu==
 
==Sokushinbutsu==
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