Individuelle Impfentscheidung

Aus Psiram
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Der Terminus „individuelle Impfentscheidung“ ist ein von Impfgegnern geprägter Begriff, der suggerieren soll, Impfungen seien eine rein individuelle Entscheidung im eigenen Ermessen bzw. dem der Eltern eines Kindes. Üblicherweise werden dabei die Risiken und Nebenwirkungen einer Impfung übertrieben, der Nutzen hingegen heruntergespielt oder die Wirksamkeit generell bestritten. Ziel der Vertreter ist es, Verunsicherung und Ängste zu verbreiten und letztendlich eine Entscheidung gegen das Impfen herbeizuführen, ohne sich jedoch explizit gegen das Impfen auszusprechen und damit als Impfgegner in Erscheinung zu treten. Außerdem wird damit die Verantwortung, ob geimpft werden soll, allein den Eltern aufgebürdet. Damit dient der Terminus "individuelle Impfentscheidung" hauptsächlich der rechtlichen Absicherung des Arztes. Dem entsprechend wird die Argumentation für eine individuelle Impfentscheidung gerne als eine „sorgfältige Aufklärung zum Impfen“ bezeichnet.

Gegenargumente

Was die Vertreter verschweigen ist:

  • Eine Schutzimpfung ist die wirksamste Präventionsmaßnahme gegen viele Infektionskrankheiten.
  • Die Risiken einer Impfung sind im Vergleich zum Nutzen sehr gering, im Gegensatz zu den Krankheiten, gegen die geimpft wird.
  • Erst ein hoher Durchimpfungsgrad gewährleistet einen sicheren Schutz derjenigen, die nicht geimpft werden können (Herdenschutz).

Demnach kann eine Impfentscheidung nicht individuell gefällt werden. Eine individuelle Impfpflicht ist so sinnvoll wie eine individuelle Gurtpflicht beim Auto fahren.

Vertreter

Viele Befürworter der individuellen Impfentscheidung sind Anthroposophen. Viele davon sind beispielsweise im Verein „Ärzte für eine individuelle Impfentscheidung e.V.“ organisiert. 1. Vorsitzender und Sprecher dieses Vereins ist der Anthroposoph Stefan Schmidt-Troschke, der 2. Vorsitzende ist Steffen Rabe. Mitglieder sind u.a. Martin Hirte, Christoph Tautz und der Coburger Kinderarzt Karl Fromme.[1]

Siehe auch

Quellenverzeichnis