Indigene Spiritualität in Europa: Unterschied zwischen den Versionen

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''Jürgen-Michael Kohfink alias Tacan'sina Miwatani'': Ein Deutscher, der sich als Mandan ausgibt und bei seinem Großvater in Kanada zum Medizinmann ausgebildet worden sein will. Kohfink spricht jedoch gar kein Mandan; Englisch spricht er mit starkem Akzent und alles andere als flüssig. Er verteilt Namen an seine AnhängerInnen, die er teils aus der Lakotasprache bezieht oder die völlige Fantasieprodukte sind. Auch sein Name ist der Lakota- und nicht der Mandansprache entnommen und soll „Großer Bär der Mandan“ bedeuten. „Miwatani“ ist die Lakotabezeichnung für die Mandan, die eine völlig andere Eigenbezeichnung haben; „Tacan'sina“ ist zwar die Bezeichnung für unser Sternbild Großer Bär – allerdings sehen die Lakota dieses Bild nicht als Bären, sondern als Leichengestell. Allein der Name – den er überdies noch grauenhaft falsch ausspricht - entlarvt Kohfink als nicht authentisch. Kohfink bietet neben den üblichen Seminaren und Zeremonien noch die Ausbildung zum „Schamanen“ an; es gibt mehrere SchülerInnen, die inzwischen selbst Anbieter sind und ebenfalls ausbilden. Darüber hinaus praktiziert Kohfink das so genannte Familienaufstellen, von ihm „schamanisches Aufstellen“ genannt, das jedoch nicht auf Traditionen der Mandan zurückgeht. Im Internet gibt es Erfahrungsberichte von Schülerinnen, die sexuelle Gewalt von Kohfink erlebt haben.
 
''Jürgen-Michael Kohfink alias Tacan'sina Miwatani'': Ein Deutscher, der sich als Mandan ausgibt und bei seinem Großvater in Kanada zum Medizinmann ausgebildet worden sein will. Kohfink spricht jedoch gar kein Mandan; Englisch spricht er mit starkem Akzent und alles andere als flüssig. Er verteilt Namen an seine AnhängerInnen, die er teils aus der Lakotasprache bezieht oder die völlige Fantasieprodukte sind. Auch sein Name ist der Lakota- und nicht der Mandansprache entnommen und soll „Großer Bär der Mandan“ bedeuten. „Miwatani“ ist die Lakotabezeichnung für die Mandan, die eine völlig andere Eigenbezeichnung haben; „Tacan'sina“ ist zwar die Bezeichnung für unser Sternbild Großer Bär – allerdings sehen die Lakota dieses Bild nicht als Bären, sondern als Leichengestell. Allein der Name – den er überdies noch grauenhaft falsch ausspricht - entlarvt Kohfink als nicht authentisch. Kohfink bietet neben den üblichen Seminaren und Zeremonien noch die Ausbildung zum „Schamanen“ an; es gibt mehrere SchülerInnen, die inzwischen selbst Anbieter sind und ebenfalls ausbilden. Darüber hinaus praktiziert Kohfink das so genannte Familienaufstellen, von ihm „schamanisches Aufstellen“ genannt, das jedoch nicht auf Traditionen der Mandan zurückgeht. Im Internet gibt es Erfahrungsberichte von Schülerinnen, die sexuelle Gewalt von Kohfink erlebt haben.
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Version vom 14. Oktober 2009, 09:57 Uhr

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Indigene Spiritualität ist das Praktizieren von religiösen Riten und Zeremonien der indigenen Völkern Nordamerikas außerhalb des Ursprungsgebietes zum Zwecke der Erlangung spiritueller Werte.

Nicht nur in Europa, sondern weltweit wird angebliche oder tatsächliche Spiritualität in Seminaren und Kursen gegen Geld angeboten. Das Angebot umfasst diverse Zeremonien wie Schwitzhütten, Visionssuche und sogar der Sonnentanz wird von verschiedenen Anbietern imitiert.

Authentizität der Anbieter

Diese Anbieter kommen teils aus den USA; einige von ihnen sind Native Americans. Manche leben in Europa; andere kommen regelmäßig auf Reisen hierher. Es gibt außerdem Personen, die sich zu Unrecht als Indianer ausgeben. Diese Personen kann man daran erkennen, dass sie lediglich die Zugehörigkeit zu einem Volk angeben (können) und häufig nicht einmal deren Eigenbezeichnung, sondern nur den englischen Namen kennen, während IndianerInnen auch Clan, Band, ihre Familie sowie weitere Verwandtschaft benennen. Wiederum andere behaupten, bei „echten“ indianischen Medizinleuten in die Lehre gegangen zu sein oder von einem Stamm adoptiert zu sein, woraus sie Rechte auf Zeremonien ableiten. Hierzu ist zu sagen, dass Adoptionen von Personen oder Familien vorgenommen werden. Für eine Adoption durch eine gesamte Ethnie wäre ein Konsensbeschluss aller Angehörigen dieses Volkes notwendig. Durch eine Adoption entstehen zudem keine Rechte, sondern Pflichten: den Adoptanten zu helfen, sie zu unterstützen, im Alter zu pflegen, bei Geldschwierigkeiten auszuhelfen etc. In keinem Fall jedoch verleiht eine Adoption Rechte zur Durchführung von Zeremonien oder auch nur ein Anrecht, bei diesen als Zuschauer anwesend zu sein oder aktiv teilzunehmen. Aufgrund des europäischen und US-amerikanischen Spiritualitätstourismus auf die Reservationen haben einige bereits mit Beschlüssen reagiert, die nichtindianische Teilnehmer/Zuschauer komplett ausschließen.

Eine weitere Kategorie hier in Europa sind europäische Frauen, die mit indigenen Männern verheiratet sind/waren und daraus teilweise ebenfalls Rechte auf Zeremonien oder eine Stammeszugehörigkeit ableiten. Auch dieses entspricht nicht der Faktenlage. IndianerInnen können sehr treffsichere Bemerkungen machen und nennen diese Damen „Indian by injection“. Ebenfalls generell kann gesagt werden, dass die Aufgaben indigener Medizinleute innerhalb ihrer eigenen Ethnie liegen und nicht in Europa oder sonst wo. Sie dienen der Gemeinschaft und den Mitgliedern ihrer Gemeinschaft und stehen dort in hohem Ansehen, wenn sie sich täglich selbstlos für die Menschen einsetzen. Personen, die behaupten, von angeblichen Ältesten ihres Volkes den Auftrag erhalten zu haben, Spiritualität und Zeremonien weltweit zu verbreiten und zu lehren, stehen zu diesen Grundsätzen in so diametralem Gegensatz, dass auch daran erkennbar wird, dass diese keine Medizinleute sind.

Um die in der jeweiligen Ethnie vorhandenen Zeremonien, Gebete etc. durchführen zu können, ist für die Medizinleute nicht nur eine mehrjährige Ausbildung wichtig, sondern insbesondere müssen sie die Sprache ihres Volkes fließend beherrschen. Ein Anbieter, der z.B. Gebete auf Englisch spricht, ist nicht authentisch, sondern ein Abzocker.

Authentizität der kulturellen Herkunft

Die hier in Europa angebotene indianische Spiritualität stellt häufig einen indianischen „Gemischtwarenladen“ dar, der sich bei Ritualen, Zeremonien und Vorstellungen mehrerer indianischer Völker bedient. Auch dies ist ein wichtiges Charakteristikum, an dem unseriöse Anbieter zu erkennen sind: indigene Religionen missionieren nicht, sondern sind an ein Volk und meist sogar eine bestimmte Region gebunden; es werden keine Zeremonien anderer Völker hinzugezogen. Dies ist im übrigen eines der wenigen Dinge, die sich generell über indigene Spiritualität sagen lassen.

Ein weiteres generelles Charakteristikum ist, das Medizinleute kein Geld erhalten. IndianerInnen warnen uns vor den Verkäufern mit dem Grundsatz: „Don't pay to pray“. Insbesondere, wenn Seminare und Zeremonien gegen einen so genannten „Energieaustausch“ angeboten werden, da diese Bezeichnung in der entsprechenden Ecke der Esoterikszene en vogue ist – man ist ja viel zu spirituell, um sich mit Geld zu befassen, das angeblich nur eine „Form der Energie“ ist – handelt es sich um nichts Authentisches.

Viele Anbieter stellen auf den Bereich der Plainskulturen ab, die nur eines von mehreren nordamerikanischen Kulturarealen sind; die Plainskulturen haben sich erst nach Erwerb von ausreichend Pferden in dieser Form ausbilden können und sind entgegen des von Hollywood transportierten Indianerbildes in keiner Weise typisch für die reale kulturelle Diversität in Nordamerika. Sie sind jedoch gerade in Europa – aber auch in den USA – die von Weißen als typisch angesehenen Kulturen, so dass sich auch Personen, die eine andere ethnische Herkunft vorgeben (wie z.B. Cherokee, Navaho), sich für weißes Publikum der Zeremonien der Plainskulturen bedienen. Deutlich gesagt: ein Cherokee, der Zeremonien aus Plainskulturen oder von Völkern anderer Kulturareale durchführt und verkauft, ist nicht authentisch, sondern ein Abzocker. Andere Anbieter versuchen sich den Anschein von Authentizität und Seriosität zu geben, indem sie Kontakte zu oder Ausbildungen bei realen Medizinleuten vorgeben oder bei bereits auf dem Esoterikmarkt bekannten und eingeführten Anbietern. So gibt es etliche Webseiten von europäischen Anbietern, die z.B. die Declaration of War auf ihren Seiten wiedergeben. Hierbei handelt es sich um eine Erklärung von Medizinleuten aus mehreren Völkern, die sich deutlich gegen die Ausbeutung ihrer Kulturen und ihrer Spiritualität durch Weiße wenden. Einige dieser Anbieter „authorisieren“ auch Anhänger, diese Declaration auf eigenen Webseiten zu publizieren – wozu sie in keiner Weise berechtigt sind. Dies soll nur einen Beleg für die eigene Authentizität herstellen. Auch in den Zeiten recht breiten Zugangs zu Computern und zum Internet (die Indianer sind die US-Bevölkerungsgruppe mit dem höchsten Internetzugang) lässt sich ebenfalls sagen: bis auf wenige Ausnahmen verfügen echte Medizinleute nicht über Webseiten, schon gar nicht in Europa; sie lassen auch keine Zeremonien im Internet ankündigen und bewerben. Personen, die so vorgehen, sind nicht authentisch, sondern Abzocker. Der Esoterikmarkt bietet eine Vielzahl von Seminaren, Wochenendseminaren und Kursen, in denen nicht nur Zeremonien durchgeführt und deren Teilnahme bezahlt werden muss, sondern ebenfalls solche, in denen TeilnehmerInnen selbst Qualifikationen erwerben sollen, also z.B. zu Schwitzhüttenleitern etc. ausgebildet werden. Diese Ausbildungen nehmen einen erstaunlichen kurzen Zeitraum ein im Vergleich damit, dass bei indigenen Völkern Medizinpersonen jahrelang lernen. Natürlich ist dies den europäischen Erfordernissen geschuldet, da TeilnehmerInnen in der Woche einer Erwerbstätigkeit nachgehen oder andere Verpflichtungen haben. Jedoch kommt hier auch eine rassistische Konzeption zum Ausdruck, da EuropäerInnen offenbar problemlos annehmen, eine solche Ausbildung innerhalb kurzer und sogar kürzester Zeit erfolgreich absolvieren zu können: der „bessere Indianer“ braucht nicht jahrelang zu lernen. Ebenso rassistisch ist das teils vorgebrachte Argument, man helfe mit der Aufnahme indigener Spiritualität, diese Traditionen zu bewahren. Dies ist jedoch allein Angelegenheit der betreffenden indigenen Völker, die hierzu selbstverständlich ohne weiße Mithilfe in der Lage sind.

Zeremonien

Zu den angebotenen Zeremonien soll so wenig wie möglich gesagt werden, um nicht den Abzockern und falschen „Schamanen“ eine Handlungsanleitung zum Bessermachen an die Hand zu geben. Es gibt dennoch Punkte, die erwähnt werden müssen:

Schwitzhütten

Hände weg von jeder Schwitzhütte, die mit Plastikplanen abgedeckt wird! Dies verursacht einen Hitzestau in der Hütte, da das Plastik die Hütte luftdicht abschließt. Dies kann erhebliche gesundheitliche Probleme (Herz, Kreislauf) hervorrufen, bis hin zum Tod[1]. Es hat durch solche unsachgemäßen Schwitzhütten bereits mehrere Todesfälle gegeben. Da TeilnehmerInnen die Hütte z.B. nicht während eines Gebetes verlassen dürfen, besteht hierin eine weitere mögliche Gefährdung, da häufig berichtet wird, dass einzelne TeilnehmerInnen sich durch möglichst lange Gebete zu profilieren suchen.

Visionssuche

Traditionell war die Visionssuche bei einigen indigenen Völkern Teil der Initiationsriten. Viele Anbieter führen mit ihrer zahlenden Kundschaft heute mehrmals Visisonssuchen durch und empfehlen, diese z.B. in kritischen Lebenssituationen zu wiederholen. Dies widerspricht der ursprünglichen Zeremonie, fördert jedoch auf jeden Fall die Einnahmen des Anbieters. Da in der Regel bei der Visionssuche über mehrere Tage gefastet wird (traditionell wurde auch kein Wasser getrunken, was einige Anbieter offenbar heute erlauben) und die Probanden diese Zeit allein in der Natur verbringen, kann dies z.B. im Falle unbekannter Vorerkrankungen gefährlich werden. Daher lassen sich in den USA viele Anbieter von den Probanden per Unterschrift bestätigen, dass die Visionssuche auf eigene Gefahr unternommen wird.

Die leidigen heiligen Pfeifen werden auch von vielen Anbietern verteilt, da sich auch dies im Portemonnaie positiv niederschlägt. Generell kann dazu gesagt werden, dass bei weitem nicht alle indigenen Völker heilige Pfeifen kannten bzw. kennen und ebenfalls so genannte Pfeifenträger in der von diesen Anbietern geförderten Zahl nicht traditionell sind.

Namensvergebung

Ebenfalls lukrativ ist der Bereich der Namenvergebung, da auch diese sich bei den einzelnen Probanden mehrfach umsetzen lässt. Hier ist besonders darauf zu achten, ob der Anbieter z.B. in der Lage ist, diese Namen in einer indigenen Sprache wiederzugeben oder ob er nur die englische Version nennt. Kann er den Namen nur auf Englisch ausdrücken und nimmt gar er dafür Geld, handelt es sich um einen Abzocker. Allerdings sind im Raum Deutschland, Österreich, Schweiz auch Abzocker unterwegs, die ein wenig geschickter vorgehen und z.B. ein paar Lakota-Worte aus einem Online-Lexikon einflechten und/oder völlige Fantasienamen verteilen.

Sonnentanz und Erdtanz

Einige Anbieter führen in europäischen Ländern den Sonnentanz durch; manche nennen ihn Erdtanz und geben vor, es handele sich um eine mit europäischen Elementen angereicherte Zeremonie. Von der ursprünglichen Intention des Tanzes ist schon dessen Durchführung in Europa bzw. von nicht-indianischen Personen verfehlt.

Wiedergeburt

Viele Anbieter arbeiten auch im Rahmen der indigenen Spiritualität mit der Wiedergeburt, mit früheren Leben etc. Auch hier kann generell gesagt werden, dass dies nicht indigener Spiritualität entspricht. Häufig aber wird dieses Konzept des früheren Lebens zum einen finanziell ausgenutzt, da „Rückführungen“ oft als zu bezahlende Zeremonien durchgeführt werden. Zum anderen wird das Konzept dazu genutzt, AnhängerInnen und SchülerInnen stärker an sich zu binden, indem z.B. der „Schamane“ dem Probanden versichert, man kenne sich aus früheren Leben, habe da oder dort gleichzeitig gelebt, und man sei in diesem Leben aufeinandergetroffen, da es noch Aufgaben zu erledigen gebe. Die Anzahl der früheren gemeinsamen Leben kann dabei im Laufe der Zeit anwachsen.

Anbieter

Abschließend seien einige Anbieter indigener Spiritualität erwähnt, die nicht authentisch sind und deren „Lehren“ indigene Spiritualität im Gegenteil verfremden, verfälschen oder Schlimmeres:

Carlos Castaneda: Seine Bücher sind reine Fiktion. Der Doktortitel der University of California wurde ihm aberkannt (jedoch hält die Universität noch die Rechte an seinen Büchern und verdient damit erheblich). Kurz und knapp gesagt: Alles, was Castaneda in seinen Büchern darstellt, ist Erfindung, es stimmt nichts. Castanedas Konzept des „Kriegers“ ist zudem den indigenen Konzepten diametral entgegengesetzt.

Sun Bear / Vincent LaDuke – Bear Tribe: Zwar gehörte LaDuke zum Volk der Ojibway und war eingetragenes Mitglied, war jedoch keine Medizinperson. Häufig wurde es so dargestellt, als seien die Ojibway wütend auf ihn, weil er „geheime“ Spiritualität öffentlich machte. Das ist in dieser Form nicht richtig und diente dazu, seine Ansprüche auf Authentizität zu untermauern – wütend waren und sind die Ojibway schon, da LaDuke grauenhaften Unsinn verbreitete und als authentisch ausgab. Seine „Lehren“ sind eine Mischung aus wenig Tatsache und viel Erfindung, wie z.B. die angebliche „indianische Astrologie“, die lediglich das Altbekannte mit anderen Namen für die Tierkreiszeichen belegt. LaDuke ist übrigens ein verurteilter Straftäter, gegen den wegen sexueller Gewalt gegen Schülerinnen (darunter Minderjährige) eine mehrjährige Gefängnisstrafe verhängt wurde, vor deren Antritt er jedoch verstarb.

Harley Regan / Deer Tribe / Twisted Hair Society: Regan führt seine Abstammung angeblich auf Cherokee und Maya zurück, seine Familie ist jedoch irischer Herkunft. Regan ist Waffenfreak, der z.B. dazu aufrief, alle Milizen sollten gemeinsam den Bürgerkrieg in den USA beginnen, falls Al Gore zum Präsidenten gewählt werde. Regan bereitet seine AnhängerInnen in den USA auf einen kommenden „Rassenkrieg“ aufgrund der Einwanderung aus Lateinamerika vor und lässt diese an Waffen und in Kampfsportarten ausbilden (auch in Deutschland bieten Mitglieder des Deer Tribe Kampfsportseminare an). Dass dies einen offensichtlichen Bruch zu Regans reklamierter Abstammung darstellt, fällt anscheinend weder Regan noch seinen AnhängerInnen auf. Regan und der Deer Tribe suchen AnhängerInnen durch öffentliche Sexualpraktiken psychisch zu brechen und damit beherrschbar zu machen.

Hyemeohsts Storm alias Charles Storm (von IndianerInnen auch „Heywhatever Storm“ genannt): Angeblich Cheyenne, tatsächlich aus einer deutschen Einwandererfamilie. Seine Bücher sind reine Fiktion; nach Gerichtsurteilen müssen einige in den USA in der Kategorie „fiction“ verkauft werden.

Francis Talbot alias Manitonquat alias Medicine Story: Talbot ist ein Weißer, der sich als Wampanoag ausgibt und auch in Europa tätig ist. Trotz indigener Proteste in den USA konnte er lange Zeit mit staatlichen Geldern indigene Strafgefangene „spirituell“ betreuen. In Europa gibt es z.B. jährliche Sommercamps, bei denen TeilnehmerInnen nicht nur die Unterkunft im Zelt auf der Wiese bezahlen, sondern auch für seine „teachings“. Die Camps werden von einer Vorbereitungsgruppe organisiert, zu der es einige Kritik hinsichtlich der Verwendung von Geldern gab. Außerdem forderte Talbot in mindestens einem Jahr von den TeilnehmerInnen Schadenersatz, da er auf der Anreise nach Deutschland angeblich bestohlen worden war, so dass die TeilnehmerInnen eindringlich um Spenden gebeten wurden. Mittlerweile ist das von der Vorbereitungsgruppe eingerichtete Forum öffentlich nicht mehr einsehbar. Talbot arbeit z.B. mit dem Projekt Tamera zusammen. In den USA hat er ein größeres Anwesen gekauft, auf dem er einen eigenen Stamm gründen will. Von Zeit zu Zeit gibt es Aufrufe, ihm mit Geldspenden zu helfen und die Zwangsversteigerung durch die Bank abzuwenden.

Jürgen-Michael Kohfink alias Tacan'sina Miwatani: Ein Deutscher, der sich als Mandan ausgibt und bei seinem Großvater in Kanada zum Medizinmann ausgebildet worden sein will. Kohfink spricht jedoch gar kein Mandan; Englisch spricht er mit starkem Akzent und alles andere als flüssig. Er verteilt Namen an seine AnhängerInnen, die er teils aus der Lakotasprache bezieht oder die völlige Fantasieprodukte sind. Auch sein Name ist der Lakota- und nicht der Mandansprache entnommen und soll „Großer Bär der Mandan“ bedeuten. „Miwatani“ ist die Lakotabezeichnung für die Mandan, die eine völlig andere Eigenbezeichnung haben; „Tacan'sina“ ist zwar die Bezeichnung für unser Sternbild Großer Bär – allerdings sehen die Lakota dieses Bild nicht als Bären, sondern als Leichengestell. Allein der Name – den er überdies noch grauenhaft falsch ausspricht - entlarvt Kohfink als nicht authentisch. Kohfink bietet neben den üblichen Seminaren und Zeremonien noch die Ausbildung zum „Schamanen“ an; es gibt mehrere SchülerInnen, die inzwischen selbst Anbieter sind und ebenfalls ausbilden. Darüber hinaus praktiziert Kohfink das so genannte Familienaufstellen, von ihm „schamanisches Aufstellen“ genannt, das jedoch nicht auf Traditionen der Mandan zurückgeht. Im Internet gibt es Erfahrungsberichte von Schülerinnen, die sexuelle Gewalt von Kohfink erlebt haben.

Quellenverzeichnis