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==Impfungen und Risiko des Guillain-Barré-Syndroms==
 
==Impfungen und Risiko des Guillain-Barré-Syndroms==
Das Guillain-Barré-Syndrom (Miller-Fisher-Syndrom) ist eine seltene neurologische Krankheit, die in einer Minderheit der Fälle (etwa 5%) tödlich endet. Es handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung der aus dem Rückenmark hervorgehenden Nervenwurzeln (Radikulitis) und der peripheren Nerven mit Lähmungserscheinungen, die typischerweise an den Beinen beginnen und sich bis hin zu einer Atemlähmung ausbreiten können. Die Inzidenz (Neuerkrankungen pro Jahr und 100.000 Menschen) liegt Schätzungen zu Folge zwischen 0,4 und 4<ref>R.A. Hughes and J.H. Rees, Clinical and epidemiologic features of Guillain-Barré syndrome, J Infect Dis 176 (Suppl 2) (1997), pp. S92–S98</ref>. Nach anderen Angaben zwischen 1 und 2 Fällen pro 100.000<ref>http://www.mayoclinic.com/health/guillain-barre-syndrome/DS00413</ref>. In Deutschland erkranken jährlich etwa 1.000 bis 1.500 Menschen daran. Die Erkrankungen treten nach bakteriellen oder viralen Infektionen auf, und es wurden lokale Häufungen der Krankheit beobachtet, die auch häufiger bei Schwangeren beobachtet wird. Zudem sind seltene familiäre Häufungen bekannt<ref>Winer JB, Guillain-Barré syndrome [archive], BMJ, 2008;337:a671</ref>. Rückfälle sind bislang unbekannt geblieben. Die meisten Patienten können gesundheitlich wieder völlig hergestellt werden. Das kann jedoch Monate oder länger dauern.
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Das Guillain-Barré-Syndrom (Miller-Fisher-Syndrom) ist eine seltene neurologische Krankheit, die in einer Minderheit der Fälle (etwa 5%) tödlich endet. Es handelt es sich um eine entzündliche Erkrankung der aus dem Rückenmark hervorgehenden Nervenwurzeln (Radikulitis) und der peripheren Nerven mit Lähmungserscheinungen, die typischerweise an den Beinen beginnen und sich bis hin zu einer Atemlähmung ausbreiten können. Die Inzidenz (Neuerkrankungen pro Jahr und 100.000 Menschen) liegt Schätzungen zu Folge zwischen 0,4 und 4<ref>R.A. Hughes and J.H. Rees, Clinical and epidemiologic features of Guillain-Barré syndrome, J Infect Dis 176 (Suppl 2) (1997), pp. S92–S98</ref>. Nach anderen Angaben zwischen 1 und 2 Fällen pro 100.000<ref>http://www.mayoclinic.com/health/guillain-barre-syndrome/DS00413</ref>. In Deutschland erkranken jährlich etwa 1.000 bis 1.500 Menschen daran. Die Erkrankungen treten nach bakteriellen oder viralen Infektionen auf, und es wurden lokale Häufungen der Krankheit beobachtet, die auch häufiger bei Schwangeren beobachtet wird. Zudem sind seltene familiäre Häufungen bekannt<ref>Winer JB, Guillain-Barré syndrome [archive], BMJ, 2008;337:a671</ref>. Rückfälle sind bislang unbekannt geblieben. Die meisten Patienten (etwa 85%) können gesundheitlich wieder völlig hergestellt werden. Das kann jedoch Monate oder länger dauern.
 
Das Guillain-Barré-Syndrom wurde bereits in den siebziger Jahren mit Impfungen in Zusammenhang gebracht. Es führte zu einer vorzeitigen Beendigung einer Impfkampagne gegen die damalige so genannte ''Schweinegrippe'' (swine flu) in den USA im Jahre 1976, als ungefähr 500 Geimpfte am GBS erkrankten, insgesamt waren damals circa 40 Millionen US-Amerikaner geimpft worden. Es wird allgemein vermutet, dass die damals eingesetzten, heute nicht mehr vermarkteten Impfstoffe (insgesamt vier verschiedene nicht-adjuvantierte Impfstoffe) aus einem unbekannten Grund mit einem erhöhten Risiko für GBS bei Erwachsenen assoziiert waren. Das zusätzliche Risiko wurde damals nach CDC-Angaben mit einem zusätzlichen GBS-Fall auf 100 000 Personen pro Jahr geschätzt<ref>http://www.pei.de/cln_116/nn_1509734/DE/infos/fachkreise/pharmakovigilanz/gbs-studie/gbs-studie-node.html?__nnn=true</ref>. Die Ursache für die erhöhte Inzidenz ist bis heute unklar, es konnte auch kein Nachweis erbracht werden, dass es sich dabei um Folgen der vorausgegangenen Impfung handelte, es blieb bei der . In der Folgezeit wurde die Frage nach impfbedingten Fällen eines GBS diskutiert. Auch die Frage nach einer möglichen bakteriellen Verunreinigung von Impfstoffen wurde dabei diskutiert. Nach heutigem Wissenstand wird heute davon ausgegangen, dass Impfungen zu zusätzlichen etwa ein bis zwei GBS-Fällen pro einer Million Impfungen als Nebenwirkung auftreten.<ref>Haber P, Sejvar J, Mikaeloff Y, DeStefano F: Vaccines and Guillain-Barré syndrome. Drug Saf. 2009;32(4):309-23. Review. PMID 19388722</ref>.
 
Das Guillain-Barré-Syndrom wurde bereits in den siebziger Jahren mit Impfungen in Zusammenhang gebracht. Es führte zu einer vorzeitigen Beendigung einer Impfkampagne gegen die damalige so genannte ''Schweinegrippe'' (swine flu) in den USA im Jahre 1976, als ungefähr 500 Geimpfte am GBS erkrankten, insgesamt waren damals circa 40 Millionen US-Amerikaner geimpft worden. Es wird allgemein vermutet, dass die damals eingesetzten, heute nicht mehr vermarkteten Impfstoffe (insgesamt vier verschiedene nicht-adjuvantierte Impfstoffe) aus einem unbekannten Grund mit einem erhöhten Risiko für GBS bei Erwachsenen assoziiert waren. Das zusätzliche Risiko wurde damals nach CDC-Angaben mit einem zusätzlichen GBS-Fall auf 100 000 Personen pro Jahr geschätzt<ref>http://www.pei.de/cln_116/nn_1509734/DE/infos/fachkreise/pharmakovigilanz/gbs-studie/gbs-studie-node.html?__nnn=true</ref>. Die Ursache für die erhöhte Inzidenz ist bis heute unklar, es konnte auch kein Nachweis erbracht werden, dass es sich dabei um Folgen der vorausgegangenen Impfung handelte, es blieb bei der . In der Folgezeit wurde die Frage nach impfbedingten Fällen eines GBS diskutiert. Auch die Frage nach einer möglichen bakteriellen Verunreinigung von Impfstoffen wurde dabei diskutiert. Nach heutigem Wissenstand wird heute davon ausgegangen, dass Impfungen zu zusätzlichen etwa ein bis zwei GBS-Fällen pro einer Million Impfungen als Nebenwirkung auftreten.<ref>Haber P, Sejvar J, Mikaeloff Y, DeStefano F: Vaccines and Guillain-Barré syndrome. Drug Saf. 2009;32(4):309-23. Review. PMID 19388722</ref>.
  
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