Iatroastrologie: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 30. November 2014, 14:01 Uhr

Tierkreismann

Die Iatroastrologie (von griech.: αρχίατρος archíatros = der Oberheiler, Leibarzt; zu archiater (latinisiert) und von griech. αστρολογία - wörtlich die Sternenkunde) ist ein pseudomedizinisches astromedizinisches Konzept auf Basis von Annahmen aus der esoterischen Astrologie und der Mathematik. Bedeutung hatte die Iatroastrologie vom Mittelalters bis ins 17. Jahrhundert hinein. Die Verbreitung der Syphilis gegen 1496 führte unter damaligen Ärzten zu einer diskussion ob tatsächlich astrologische "Konstellationen" damit in Zusammenhang stehen könnten. Widersprüchliche Informationen über die Herkunft der damaligen Syphilisepidemie führten zu vermehrter Kritik der Iatroastrologie.

Gelegentlich finden sich noch heute Ärzte oder Heilpraktiker, die sich an dieser Methode orientieren. Wissenschaftlich zu nennende Belege für eine etwaige Wirksamkeit und Eignung der Methode liegen nicht vor.

In der Iatroastrologie wird von einem direkten Eifluß der Position von Gestirnen auf den menschlichen Körper und dessen Gesundheitszustand sowie der Entstehung von Krankheiten ausgegangen. Ebenso sollen Sternpositionen eine Rolle bei der Therapie von Krankheiten spielen. Die Zeitpunkte für medizinische Eingriffe seien demnach bei bestimmten astronomischen Konstellationen günstiger oder ungünstiger. So sollte der Aderlass nur im Einklag mit kosmischen Konstellationen durchgeführt werden. Grundlage war dazu die Zuordnung von Körperteilen zu bestimmten Tierkreiszeichen und die Beobachtung der Konstellationen von Himmelskörpern, die für medizinische Belange als günstig oder ungünstig angesehen wurden. Die Darstellung der Zuordnung der Tierkreiszeichen zu unterschiedlichen Körperteilen geschah im Mittelalter auf Zeichnungen als so genannter Tierkreiszeichenmann oder Tierkreismann.

Bezüge existieren zur Humoralpathologie und der Qualitätenpathologie.

Ein Vertreter dieser Lehre war Agrippa von Nettesheim.

Siehe auch

Literatur

  • Wolfgang U. Eckart: Geschichte, Theorie und Ethik der Medizin