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'''i-health''' ist ein [[pseudomedizin]]isches Diagnose- und Therapiesystem, das der [[Energetische Medizin|"Energiemedizin"]] zugerechnet wird. Erfinder und Geschäftsführer des gleichnamigen Herstellers<ref>i-health B.V., Apeldoornseweg 47, 6814 BJ Arnhem, Niederlande. Geschäftsführer: Willem Maurits Johannes ("Mauk") den Boer</ref> ist der niederländische Ingenieur Mauk den Boer (geb. 1952).
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'''i-health''' (auch '''I-Tronic''') ist ein [[pseudomedizin]]isches Diagnose- und Therapiesystem, das der [[Energetische Medizin|"Energiemedizin"]] zugerechnet wird. Erfinder und Geschäftsführer des gleichnamigen Herstellers<ref>i-health&nbsp;B.V., Apeldoornseweg&nbsp;47, 6814&nbsp;BJ&nbsp;Arnhem, Niederlande. Geschäftsführer: Willem Maurits Johannes ("Mauk") den Boer</ref> ist der niederländische Ingenieur Mauk den Boer (geb. 1952). Entsprechende Geräte werden inzwischen unter dem Markennamen Raymedy von der niederländischen Raymedy B.V.<ref>Raymedy B.V., Rosendael 4, NL-6891 DA Rozendaal<br>+31 26 4427 706  info@raymedy.com<br>VAT-ID: NL807257084B01
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Chamber of commerce: 09099868 IBAN: NL 60 RABO 0316 5552 74</ref> verkauft. Die ursprünglichen i-health Geräte (System Therapie Plus) wurden für 36500 € verkauft. Zwischenzeitlich wurden die i-health Geräte in Deutschland unter dem Namen I-Tronic verkauft. Anbieter war die Würzburger Firma i-health Vertriebsgesellschaft mbH<ref>i-health Vertriebsgesellschaft mbH, Domstr.2, D-97070 Würzburg<br>Telefon: +49 (0)931 32283-12<br>Telefax: +49 (0)931 32283-11<br>E-Mail: info@i-health.de<br>Internet: www.i-health.de<br>Amtsgericht Würzburg HRB 7856<br>Geschäftsführer: Rainer Deckert</ref> von Rainer Deckert. Die i-health wurde 2013 umbenannt in Compumeda GmbH mit Sitz in Ansbach.<ref>COMPUMEDA GmbH, Amtsgericht Würzburg HRB 7856, Waldzeller Str. 12, D-97849 Ansbach, Richard Sax</ref>
    
Anmerkung: Unter dem Namen ihealth sind diverse Produkte auf dem Medizinmarkt (z.B. Blutdruckmessgeräte der Firma Medisana), die nichts mit der hier gemeinten Firma i-health zu tun haben.
 
Anmerkung: Unter dem Namen ihealth sind diverse Produkte auf dem Medizinmarkt (z.B. Blutdruckmessgeräte der Firma Medisana), die nichts mit der hier gemeinten Firma i-health zu tun haben.
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Das Produkt besteht aus einem Computerprogramm sowie an den Computer angeschlossenen Modulen. Bezug genommen wird auf die [[Traditionelle Chinesische Medizin]] (TCM), vor allem die Vorstellung von [[Meridian]]en. Als wesentliche Komponenten werden genannt:
 
Das Produkt besteht aus einem Computerprogramm sowie an den Computer angeschlossenen Modulen. Bezug genommen wird auf die [[Traditionelle Chinesische Medizin]] (TCM), vor allem die Vorstellung von [[Meridian]]en. Als wesentliche Komponenten werden genannt:
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* ''Meridiandiagnose''. Dies ist das Kernstück des Systems. Mittels "Electro Dermal Assessment" (EDA), einem von zahlreichen Namen für die [[Elektroakupunktur nach Voll]] (EAV), d.h. die Messung des elektrischen Hautwiderstands an bestimmten "Akupunkturpunkten", seien weitreichende Diagnosen möglich.  
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* ''Meridiandiagnose''. Dies ist das Kernstück des Systems. Mittels "Electro Dermal Assessment" (EDA) seien weitreichende Diagnosen möglich. Hinter der Bezeichnung EDA verbirgt sich eine der unzähligen Varianten der [[Elektroakupunktur nach Voll]] (EAV), d.h. es handelt sich um eine Messung des elektrischen Hautwiderstands an bestimmten "Akupunkturpunkten".  
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* ''Therapie''. "[[Frequenz]]muster", die bei i-health auch "Raymedies" heißen, würden in Form von pulsierendem farbigem Licht oder Magnetfeldern auf den Körper übertragen. Dazu werden ein Lichtstift oder so genannte "Beamer" benutzt.
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* ''Therapie''. "[[Frequenz]]muster", die bei i-health auch "Raymedies" heißen, sollen in Form von pulsierendem farbigem Licht oder Magnetfeldern auf den Körper übertragen werden. Dazu werden ein Lichtstift oder so genannte "Beamer" benutzt.
    
* ''Prävention und Wellness''. Eine Software, die "auf der chinesischen Fünf-Elemente-Lehre basierende Ratschläge zum Lebensstil" erteile.
 
* ''Prävention und Wellness''. Eine Software, die "auf der chinesischen Fünf-Elemente-Lehre basierende Ratschläge zum Lebensstil" erteile.
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* ''Interaktiver Zapper''. Die i-health-Variante des Scharlataneriegerätes [[Zapper]] zeichne sich dadurch aus, dass es mittels "Kontakt-Thermografie", d.h. durch eine Temperaturmessung der Haut, automatisch die passende Behandlungsfrequenz auswähle. Damit könnten "auch unbekannte Infektionen identifiziert und behandelt" werden. Die Frequenz soll im Bereich 50&nbsp;Hz bis 500&nbsp;kHz liegen.
 
* ''Interaktiver Zapper''. Die i-health-Variante des Scharlataneriegerätes [[Zapper]] zeichne sich dadurch aus, dass es mittels "Kontakt-Thermografie", d.h. durch eine Temperaturmessung der Haut, automatisch die passende Behandlungsfrequenz auswähle. Damit könnten "auch unbekannte Infektionen identifiziert und behandelt" werden. Die Frequenz soll im Bereich 50&nbsp;Hz bis 500&nbsp;kHz liegen.
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Das System wird mit der branchenüblichen [[pseudowissenschaft]]lichen Sprache beworben. Es fehlt auch nicht die beliebte Behauptung, dass Erfahrungen aus der russischen Raumfahrt genutzt würden. Den Boer hat ein Patent auf eine Anordnung, die mit Hilfe von Messungen des Hautwiderstandes und der Temperatur an bestimmten Stellen des Körpers die richtige "Behandlungsfrequenz" ermittle.<ref>EP 0970723 B1: Vorrichtung zur Bestimmung einer Frequenz von elektromagnetischen Schwingungen zur Behandlung eines Patienten. Erfinder: Willem Maurits Johannes den Boer, Johannes Adrianus Valk. Anmeldedatum: 06.07.1999. Anmelder/Inhaber: I-health B.V., Rozendaal, NL</ref>
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Das System wird mit der branchenüblichen [[pseudowissenschaft]]lichen Sprache beworben. Es fehlt auch nicht die beliebte Behauptung, dass Erfahrungen aus der russischen Raumfahrt genutzt würden. Zur Begründung der Behandlungen mit Licht wird auf eine Abhandlung von [[James Oschman]] verwiesen. Den Boer hat ein Patent auf eine Anordnung, die mit Hilfe von Messungen des Hautwiderstandes und der Temperatur an bestimmten Stellen des Körpers die richtige "Behandlungsfrequenz" ermittle.<ref>EP&nbsp;0970723&nbsp;B1: Vorrichtung zur Bestimmung einer Frequenz von elektromagnetischen Schwingungen zur Behandlung eines Patienten. Erfinder: Willem Maurits Johannes den Boer, Johannes Adrianus Valk. Anmeldedatum: 06.&nbsp;Juli 1999. Anmelder/Inhaber: I-health&nbsp;B.V., Rozendaal, NL</ref>
    
==Verbindungen innerhalb der pseudomedizinischen Szene==
 
==Verbindungen innerhalb der pseudomedizinischen Szene==
Der Erfinder von i-health, Mauk den Boer, hat mehrfach Vorträge auf Veranstaltungen der [[DGEIM|Deutschen Gesellschaft für Energetische und Informationsmedizin (DGEIM)]] gehalten. Als Partner werden von i-health u.a. der DGEIM-Vorsitzende [[Hendrik Treugut]] genannt, [[Manfred Doepp]], der angibt, bei der Verbesserung und Programmierung von i-health "mitgeholfen" zu haben", die [[Internationale Gesellschaft für Biologische Medizin|Internationale Gesellschaft für Homöopathie und Homotoxikologie (IGHH)]], ferner der als Journalist in Sachen Pseudomedizin tätige [[Volkmar Schwabe]].
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Der Erfinder von i-health, Mauk den Boer, hat mehrfach Vorträge auf Veranstaltungen der [[DGEIM|Deutschen Gesellschaft für Energetische und Informationsmedizin (DGEIM)]] gehalten. Als Partner werden von i-health u.a. der DGEIM-Vorsitzende [[Hendrik Treugut]] genannt, [[Manfred Doepp]], der angibt, bei der Verbesserung und Programmierung von i-health "mitgeholfen" zu haben, die [[Internationale Gesellschaft für Biologische Medizin|Internationale Gesellschaft für Homöopathie und Homotoxikologie (IGHH)]], ferner der als Journalist in Sachen Pseudomedizin tätige [[Volkmar Schwabe]]. Der Schweizer Biologe [[Armin Koroknay]] lieferte zur Glaubhaftmachung lichtmikroskopische Bilder eines von ihm erfundenen Mikroskops.
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Im Jahr 2011 wurde im Masterstudiengang "Komplementäre Medizin" der [[Europa-Universität Viadrina|Europa-Universität Viadrina Frankfurt (Oder)]] von der Berliner Ärztin Jutta Batke eine Masterarbeit mit dem Titel "Die Therapie der benignen Prostatahyperplasie mit dem i-HEALTH®System – eine Anwendungsbeobachtung" erstellt.
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Im Jahr 2011 wurde im Masterstudiengang "Komplementäre Medizin" des [[Institut für transkulturelle Gesundheitswissenschaften der Europa-Universität Viadrina]] in Frankfurt (Oder) von der Berliner Ärztin Jutta Batke eine Masterarbeit mit dem Titel "Die Therapie der benignen Prostatahyperplasie mit dem i-HEALTH&reg;System – eine Anwendungsbeobachtung" erstellt.
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==Einsatz zur Glaubhaftmachung von Elektrosmogprodukten==
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I-health wurde auch zur Glaubhaftmachung von scheckkartengrossen Kärtchen der Firma [[Gabriel-Chip|Gabriel Tech]] ("Gabriel Chip") verwendet. Zitat aus der Gabriel-Werbung:
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:''Bioenergetische Messungen (iTronic) Praxisleiterin Eva Pieringer. Fazit: Es konnte zum wiederholten Male der sichere Beleg für eine Wirksamkeit der Entstörung und eine positive Beeinflussung des Organismus beim Handy-Telefonat mit dem Gabriel-Chip erbracht werden.''
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==Quellen==
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==Weblinks==
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*raymedy.nl / ramedy.com (niederländisch)
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*i-health.de (mit Stand von 2021 nicht erreichbar)
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*http://i-healthonline.nl (mit Stand von 2021 nicht erreichbar)
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*http://www.i-health4all.com (mit Stand von 2021 nicht erreichbar)
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*https://skepp.be/nl/apparatuur/beamer-i-health (niederländisch)
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*https://skepp.be/nl/apparatuur/raymedy-apparatuur (niederländisch)
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==Quellennachweise==
 
<references/>
 
<references/>
 
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[[category:Diagnostik in der Pseudomedizin]]
[[category:Pseudomedizin]]
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[[category:Elektromedizin und Magnetfeldtherapien]]
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[[category:Lichttherapie]]
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[[Kategorie:Verwendung in russischer Raumfahrt]]
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