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Die Methode wurde in den 1930er Jahren durch den Apotheker und Chemiker Waldemar Diesing an einem privaten ''Institut für experimentelle Tierforschung'' (Horvi-Chemie) erfunden. Diesing isolierte Gifte von Schlangen, Spinnen, Skorpionen und anderen giftigen Tierarten und soll bestimmte Enzyme bzw. Enzymgemische in den jeweiligen Giften entdeckt haben.
 
Die Methode wurde in den 1930er Jahren durch den Apotheker und Chemiker Waldemar Diesing an einem privaten ''Institut für experimentelle Tierforschung'' (Horvi-Chemie) erfunden. Diesing isolierte Gifte von Schlangen, Spinnen, Skorpionen und anderen giftigen Tierarten und soll bestimmte Enzyme bzw. Enzymgemische in den jeweiligen Giften entdeckt haben.
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Um die toxischen Wirkungen und mögliche allergische Reaktionen zu verhindern, soll bei der Herstellung durch ein spezielles Verfahren der Einweißanteil des Giftes weitgehend entfernt werden (Enteiweißung). Da Enzyme jedoch stets Eiweiße sind, würde dies bedeuten, dass die Enzyme bei der Herstellung sämtliche enzymatische Aktivität verlieren würden und es sich dann auch nicht mehr um eine Therapie mit Enzymen handeln kann. Bei oral eingenommenen Enzymen kann auch von einer im menschlichen Körper erfolgenden Deaktivierung der Enzyme durch Proteolyse zu Aminosäuren ausgegangen werden, was das Konzept zusätzlich fragwürdiger macht.
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Um die toxischen Wirkungen und mögliche allergische Reaktionen zu verhindern, soll bei der Herstellung durch ein spezielles Verfahren der Einweißanteil des Giftes weitgehend entfernt werden ("Enteiweißung"). Da Enzyme jedoch stets Eiweiße sind, würde dies bedeuten, dass die Enzyme bei der Herstellung sämtliche enzymatische Aktivität verlieren würden und es sich dann auch nicht mehr um eine Therapie mit Enzymen handeln kann. Bei oral eingenommenen Enzymen kann auch von einer im menschlichen Körper erfolgenden Deaktivierung der Enzyme durch Proteolyse zu Aminosäuren ausgegangen werden, was das Konzept zusätzlich fragwürdiger macht.
    
Die in den einzelnen Mitteln genannten Konzentrationen von einzelnen Toxinen und Giften sind sehr gering und liegen ungefähr im Bereich der untersten [[Homöopathie|homöopathischen]] [[Potenzierung|Potenzen]]. Die Anbieter verstehen ihre Therapie aber ausdrücklich nicht als eine Variante der Homöopathie. Ähnliche Annahmen zu positiven Wirkungen von eigentlich schädlichen Substanzen oder schädlichen Einflüssen anderer Art (etwa ionisierende Strahlung) finden sich im Prinzip der [[Hormesis]] (zum Beispiel [[Radon-Balneologie]]), auf die sich die Horvi-Enzymatiker aber ebenfalls nicht beziehen.
 
Die in den einzelnen Mitteln genannten Konzentrationen von einzelnen Toxinen und Giften sind sehr gering und liegen ungefähr im Bereich der untersten [[Homöopathie|homöopathischen]] [[Potenzierung|Potenzen]]. Die Anbieter verstehen ihre Therapie aber ausdrücklich nicht als eine Variante der Homöopathie. Ähnliche Annahmen zu positiven Wirkungen von eigentlich schädlichen Substanzen oder schädlichen Einflüssen anderer Art (etwa ionisierende Strahlung) finden sich im Prinzip der [[Hormesis]] (zum Beispiel [[Radon-Balneologie]]), auf die sich die Horvi-Enzymatiker aber ebenfalls nicht beziehen.
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