Hormesis

Aus Psiram
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Hormesis (griech.: „Anregung, Anstoß“) ist eine von Paracelsus formulierte Hypothese, dass geringe Dosen schädlicher oder giftiger Substanzen eine positive Wirkung auf den Organismus haben können.

Bei medizinisch wirksamen Substanzen ist ein solcher dosisabhängiger Umkehreffekt gut nachweisbar (z. B. Digitalis, Colchicin oder Opium). Bei einer Reihe anderer Verbindungen und der Wirkung von radioaktiver Strahlung (Radiohormesis) wird die Hypothese in Fachkreisen sehr kontrovers diskutiert.[1]

Hormetische Effekte zeichnen sich durch eine nach oben oder unten geöffnete J- oder U-förmige Dosis-Wirkungs-Kurve aus. Hormetische Effekte kommen in unterschiedlichen Kontexten vor und haben unterschiedliche ihnen zugrundeliegende Mechanismen.

Der Hormesis-Effekt wird teilweise zur Begründung der Wirkungsweise der Homöopathie verwendet. Die Homöopathie verwendet unter Anderem auch Giftstoffe in extrem verdünnter Form gegen Krankheiten, die dieselben Symptome aufweisen. Dies wird im hormetischen Sinn als Wirkung einer überschießenden Antwort des Körpers auf den Reiz des Medikaments zu gedeutet. In der Praxis werden jedoch oft so hohe „Potenzierungen“ (Verdünnungen) verwendet, dass kaum noch ein Molekül des ursprünglichen Stoffes in einer Medikamentendosis enthalten ist. Die behauptete Wirkung wird von Verfechtern der Homöopathie deshalb einer daher vor allem einer "Gedächtnisfähigkeit“ des Verdünnungsmediums zugeschrieben.

Quellenverzeichnis

Dieser Text ist teilweise oder vollständig der deutschen Wikipedia entnommen