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Siehe Artikel [[Homöopathische Therapie von Krebs]].
 
Siehe Artikel [[Homöopathische Therapie von Krebs]].
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==Homöopathie, Ebolafieber, Malaria und Anti Zecken Globuli==
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==Homöopathie, Ebolafieber, Malaria und Anti-Zecken-Globuli==
 
[[image:Hom Malaria.jpg|Angeblich gegen Malaria wirksames homöopathisches Mittel in C200 Potenzierung (Demal 200)|300px|thumb]]
 
[[image:Hom Malaria.jpg|Angeblich gegen Malaria wirksames homöopathisches Mittel in C200 Potenzierung (Demal 200)|300px|thumb]]
 
[[image:malarianosode.jpg|Homöopathische Malaria [[Nosode]] zu einer "Malariaprophylaxe"|300px|thumb]]
 
[[image:malarianosode.jpg|Homöopathische Malaria [[Nosode]] zu einer "Malariaprophylaxe"|300px|thumb]]
 
[[image:Uranium-nitricum.jpg|Homöopathisches Mittel Uranium Nitricum|300px|thumb]]
 
[[image:Uranium-nitricum.jpg|Homöopathisches Mittel Uranium Nitricum|300px|thumb]]
Im Jahre 2014 begab sich eine Gruppe von Homöopathen in das westafrikanische Liberia, um dort zum Zeitpunkt der Ebolafieberepidemie 2014 heimlich Menschenversuche mit homöopathischen Heilmitteln zu machen, unter Umgehung der Helsinki-Konvention und Richtlinien zur Behandlung des Ebolafiebers seitens der Weltgesundheitsorganisation WHO. Siehe dazu die Artikel [[Ebola-Mission von Homöopathen 2014]] und [[Pseudomedizinische Therapievorschläge zum Ebolafieber|pseudomedizinischen Therapie des Ebolafiebers mit Homöopathie]].<br>
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In Deutschland ist immer wieder zu beobachten, dass Homöopathen das Mittel ''Malaria&nbsp;2000'' (oder andere Mittel) zu einer so genannten Malaria-Prophylaxe für Patienten verwenden, die beabsichtigen in ein Land zu reisen, in dem die Malaria endemisch ist. Regelmäßig müssen in Klinken Malariapatienten behandelt werden, die angeben, sich derartig vor Malaria "gewappnet" zu haben und sich dennoch infizierten. Es kam zu mindestens einem Todesfall eines Patienten aufgrund einer solchen unwirksamen "Malaria&nbsp;2000-Prophylaxe". Der Bayerische Rundfunk zitiert auf seinen Webseiten das Tropeninstitut in München, demzufolge es bereits mehrere Todesfälle bei Menschen gab, die sich auf eine ''homöopathische Malaria-Prophylaxe'' verlassen hatten.<ref>Prof. Nothdurft vom Tropeninstitut in München: "Von homöopathischen Fachgesellschaften höre ich, dass es eine Prophylaxe im homöopathischen Sinn gar nicht geben kann. Wir haben die bittere Erfahrung gemacht, dass es mehrere Todesfälle gegeben hat, als sich Menschen auf eine homöopathische Malaria-Prophylaxe verlassen haben." [http://www.br-online.de/bayern2/gesundheitsgespraech/malaria-DID1241688633988/mariaforschung-empfehlungen-schutz-ID1241688398258.xml]</ref>
In Deutschland ist immer wieder zu beobachten, dass Homöopathen das Mittel ''Malaria&nbsp;2000'' (oder andere Mittel) zu einer so genannten Malaria-Prophylaxe für Patienten verwenden, die beabsichtigen in ein Land zu reisen, in dem die Malaria endemisch ist. Regelmäßig müssen in Klinken Malariapatienten behandelt werden, die angeben, sich derartig vor Malaria ''gewappnet'' zu haben und sich dennoch infizierten. Es kam zu mindestens einem Todesfall eines Patienten, der nach Malaria&nbsp;2000-Prophylaxe starb. Der Bayerische Rundfunk zitiert auf seinen Webseiten das Tropeninstitut in München, demzufolge es mehrere Todesfälle bei Menschen gab, die sich auf eine ''homöopathische Malaria-Prophylaxe'' verlassen hatten.<ref>Prof. Nothdurft vom Tropeninstitut in München: "Von homöopathischen Fachgesellschaften höre ich, dass es eine Prophylaxe im homöopathischen Sinn gar nicht geben kann. Wir haben die bittere Erfahrung gemacht, dass es mehrere Todesfälle gegeben hat, als sich Menschen auf eine homöopathische Malaria-Prophylaxe verlassen haben." [http://www.br-online.de/bayern2/gesundheitsgespraech/malaria-DID1241688633988/mariaforschung-empfehlungen-schutz-ID1241688398258.xml]</ref>
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Verbände deutscher Apotheker und Ärzte nahmen mit Veröffentlichungen und deutlichen Warnungen gegen eine derartige homöopathische Malariaprophylaxe Stellung: ''Bereits am 19.&nbsp;März 1998 hat die Arzneimittel-Kommission der Apotheker in der Pharmazeutischen Zeitung vor einer homöopathischen Malaria-Prophylaxe gewarnt. Es wird klargestellt, dass Malaria eine ernste und z.T. lebensbedrohliche Krankheit darstellt, "der nicht durch unspezifische homöopathische Mittel begegnet werden kann, von denen man sich eine erhöhte Immunität des Körpers gegen Malariaerreger erhofft. Fälle in denen eine solche "Prophylaxe" versagt hat, sind literaturkundig". Es wird daher dringend davon abgeraten, homöopathische Mittel zur Malaria-Prophylaxe abzugeben.'' Noch deutlicher und schärfer warnte die Arzneimittel-Kommission der deutschen Ärzteschaft im Deutschen Ärzteblatt&nbsp;95 vom 19.&nbsp;Juni 1998: ''[...] Niedergelassene Ärzte, die Patienten eine homöopathische Malaria-Prophylaxe verordnen, haben mit berufsrechtlichen und strafrechtlichen Konsequenzen zu rechnen. Die Malaria ist eine ernste und unter Umständen lebensbedrohliche Krankheit [...]''  
Die Arzneimittel-Kommissionen der Apotheker und der deutschen Ärzteschaft nahm mit Veröffentlichungen und deutlichen Warnungen gegen eine derartige homöopathische Malariaprophylaxe Stellung: ''Bereits am 19.&nbsp;März 1998 hat die Arzneimittel-Kommission der Apotheker in der Pharmazeutischen Zeitung vor einer homöopathischen Malaria-Prophylaxe gewarnt. Es wird klargestellt, dass Malaria eine ernste und z.T. lebensbedrohliche Krankheit darstellt, "der nicht durch unspezifische homöopathische Mittel begegnet werden kann, von denen man sich eine erhöhte Immunität des Körpers gegen Malariaerreger erhofft. Fälle in denen eine solche "Prophylaxe" versagt hat, sind literaturkundig". Es wird daher dringend davon abgeraten, homöopathische Mittel zur Malaria-Prophylaxe abzugeben.'' Noch deutlicher und schärfer warnte die Arzneimittel-Kommission der deutschen Ärzteschaft im Deutschen Ärzteblatt&nbsp;95 vom 19.&nbsp;Juni 1998. Die AMK nahm dabei Bezug auf eine von einer Firma angebotene homöopathische Malariaprophylaxe. Wörtlich: ''[...] Niedergelassene Ärzte, die Patienten eine homöopathische Malaria-Prophylaxe verordnen, haben mit berufsrechtlichen und strafrechtlichen Konsequenzen zu rechnen. Die Malaria ist eine ernste und unter Umständen lebensbedrohliche Krankheit [...]'' Wegen der akuten Gefährdung der Patienten, die sich unter Umständen auf ihr homöopathisches Arzneimittel verlassen, sieht die AMK der deutschen Ärzteschaft bei der Verordnung solcher homöopathischen Mittel zur Malaria-Prophylaxe einen Verstoß gegen die Berufspflichten des Arztes und rät zum Schutze der Patienten dringend von einer Verordnung solcher Mittel ab.
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Andererseits ist die Krankheitsprophylaxe an sich innerhalb der Homöopathieszene umstritten, da sich ohne erkennbare Symptome ja keine homöopathischen Mittel finden lassen. Auch in England wurden derartige Malariaprophlaxen bekannt, und die englische staatliche NHS stellte daher ab 2008 die Zahlungen an homöopathische Einrichtungen ein.
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Ähnlich kritisch sind auch so genannte [[Globuli|''Anti Zecken Globuli'']] um, wie eine Apotheke in Arnsberg unter der Hand meint, ''[...] einer Borelliose Erkrankung auf natürlicher Weise vorzubeugen [...]''. Dazu habe diese Apotheke mit einem homöopathischen Hersteller eine spezielle Mischung entwickelt, die [[Nosode]]n enthalte, die eine ''Homöopathische Impfung'' darstellen sollen. Es wird ausdrücklich auf die, durch Zecken übertragenen, Krankheiten Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und die Lyme-Borreliose Bezug genommen. Zusätzlich sollen die Anti Zecken Globuli auch ''Ledum palustre'' (Sumpfporst) enthalten, was den eigenen Körpergeruch im Sinne eines Schutzes verändere.
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Die britische BBC identifizierte im Jahre 2006 zehn Homöopathiekliniken, die in Großbritannien unwirksame oder ungeprüfte Mittel gegen Malaria einsetzten.<ref>http://www.guardian.co.uk/science/2006/jul/14/medicineandhealth.lifeandhealth</ref> Die englische, staatliche NHS stellte daher ab 2008 die Zahlungen an homöopathische Einrichtungen ein.
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Die britische BBC identifizierte im Jahre 2006 zehn Homöopathiekliniken, die in Großbritannien unwirksame oder ungeprüfte Mittel gegen Malaria einsetzten.<ref>http://www.guardian.co.uk/science/2006/jul/14/medicineandhealth.lifeandhealth</ref>
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Die Anwendung von homöopathischen [[Spenglersan Kolloide|''Spenglersan Kolloid&nbsp;M'']]-Mittel zur Malariaprophylaxe konnte eine Malaria nicht verhindern; schwedische Ärzte veröffentlichten dazu Fallberichte und eine Warnung.<ref>Carlsson T, Bergqvist L, Hellgren U. Homeopathic Resistant Malaria. J Travel Med. 1996 Mar 1;3(1):62</ref>
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Die Anwendung von homöopathischen [[Spenglersan Kolloide|''Spenglersan Kolloid&nbsp;M'']]-Mittel zur Malariaprophylaxe konnte dokumentiert eine Malaria nicht verhindern; schwedische Ärzte veröffentlichten dazu Fallberichte und eine Warnung.<ref>Carlsson T, Bergqvist L, Hellgren U. Homeopathic Resistant Malaria. J Travel Med. 1996 Mar 1;3(1):62</ref>
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Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnte 2009 explizit vor der Homöopathie als Behandlungsoption bei Malaria, HIV-Infektion, Tuberkulose, Influenza und Durchfallerkrankungen im Kindesalter.<ref>Oona Mashta: ''WHO warns against using homoeopathy to treat serious diseases'', BMJ 2009;339:b3447. 24 August 2009, doi:10.1136/bmj.b3447</ref><ref>http://news.bbc.co.uk/2/hi/health/8211925.stm</ref><ref>http://www.senseaboutscience.org.uk/index.php/site/project/392/</ref>
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Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnte 2009 explizit vor der Homöopathie als Behandlungsoption bei Malaria, HIV-Infektion, Tuberkulose, Influenza und Durchfallerkrankungen im Kindesalter.<ref>Oona Mashta: ''WHO warns against using homoeopathy to treat serious diseases'', BMJ 2009;339:b3447. 24 August 2009, doi:10.1136/bmj.b3447</ref><ref>http://news.bbc.co.uk/2/hi/health/8211925.stm</ref><ref>http://www.senseaboutscience.org.uk/index.php/site/project/392/</ref>
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Im Jahre 2014 begab sich eine Gruppe von Homöopathen in das westafrikanische Liberia, um dort zum Zeitpunkt der Ebolafieberepidemie 2014 Menschenversuche mit homöopathischen Heilmitteln zu machen. Die Aktion fand heimlich statt und unter Umgehung der Helsinki-Konvention und Richtlinien zur Behandlung des Ebolafiebers seitens der Weltgesundheitsorganisation WHO (siehe dazu die Artikel [[Ebola-Mission von Homöopathen 2014]] und [[Pseudomedizinische Therapievorschläge zum Ebolafieber|pseudomedizinischen Therapie des Ebolafiebers mit Homöopathie]]).<br>
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Ähnlich kritisch sind die so genannten [[Globuli|''Anti-Zecken-Globuli'']] zu sehen, die dazu dienen sollen, ''[...] einer Borelliose Erkrankung auf natürlicher Weise vorzubeugen [...]'', wie eine Apotheke in Arnsberg behauptet. Diese Apotheke habe gemeinsam mit einem homöopathischen Hersteller eine spezielle Mischung entwickelt, die [[Nosode]]n enthalte und eine ''Homöopathische Impfung'' ermögliche. Es wird ausdrücklich auf die durch Zecken übertragenen Krankheiten Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und die Lyme-Borreliose Bezug genommen. Zusätzlich sollen die Anti-Zecken-Globuli auch ''Ledum palustre'' (Sumpfporst) enthalten, was den eigenen Körpergeruch zum Zwecke des Schutzes vor Zecken verändere.
    
==Homöopathie zur Therapie der Homosexualität==
 
==Homöopathie zur Therapie der Homosexualität==
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