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===Unterlassung einer evidenzbasierten medizinischen Behandlung===
 
===Unterlassung einer evidenzbasierten medizinischen Behandlung===
 
[[image:Penelope Dingle Peter Dingle.jpg|Opfer Penelope Dingle (verst. 2005) mit Ehemann Peter Dingle|thumb]]
 
[[image:Penelope Dingle Peter Dingle.jpg|Opfer Penelope Dingle (verst. 2005) mit Ehemann Peter Dingle|thumb]]
Unterlassene effektive Therapien können bei Anwendung homöopathischer Mittel tödlich enden.<ref>http://whatstheharm.net/homeopathy.html (engl.)</ref> Ein Kleinkind namens Gloria Thomas starb Mai 2002 in Sydney nach einer homöopathischen Fehlbehandlung und Fehlernährung an einer Sepsis. Die homöopathisch orientierten Eltern müssen sich wegen Totschlag verantworten.<ref>http://www.news.com.au/story/0,27574,25428128-421,00.html</ref>
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Wegen der Anwendung homöopathischer Mittel auf wirksame Therapien zu verzichten, kann tödlich enden.<ref>http://whatstheharm.net/homeopathy.html (engl.)</ref> Ein Kleinkind namens Gloria Thomas starb Mai 2002 in Sydney nach einer homöopathischen Fehlbehandlung und Fehlernährung an einer Sepsis. Die homöopathisch orientierten Eltern mussten sich wegen Totschlags verantworten.<ref>http://www.news.com.au/story/0,27574,25428128-421,00.html</ref>
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2009 verstarb in Tirol ein zweijähriger Junge an einer unbehandelten Lungenentzündung mit Sepsis, die mit guter Aussicht auf Erfolg medizinisch wirksam hätte behandelt werden können. Zwei seiner Brüder waren bereits zuvor im Alter von wenigen Wochen verstorben. Die Eltern verweigerten eine effektive Therapie und liessen sich stattdessen auf eine homöopathische Behandlung durch den Hausarzt ein. Die Eltern und der Hausarzt wurden wegen Quälens und Vernachlässigens eines Unmündigen mit Todesfolge nicht rechtskräftig zu je einem Jahr bedingter Haft verurteilt.<ref>http://kurier.at/nachrichten/4152171.php</ref>
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2009 verstarb in Tirol ein zweijähriger Junge an einer unbehandelten Lungenentzündung mit Sepsis, die mit einer medizinisch wirksamen Therapie mit guter Aussicht auf Erfolg hätte behandelt werden können. Zuvor waren bereits zwei seiner Brüder im Alter von wenigen Wochen verstorben. Die Eltern verweigerten ihnen eine effektive Therapie und ließen stattdessen eine homöopathische Behandlung durch den Hausarzt zu. Die Eltern und der Hausarzt wurden wegen Quälens und Vernachlässigens eines Unmündigen mit Todesfolge nicht rechtskräftig zu je einem Jahr Haft auf Bewährung verurteilt.<ref>http://kurier.at/nachrichten/4152171.php</ref>
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2005 starb in Australien die 45-jährige Penelope Dingle an einem Tumor im Enddarm. Sie hatte sich geweigert, effektive Therapien in Anspruch zu nehmen. Auf Antrag ihrer Schwester wurde eine Obduktion durchgeführt. Das Untersuchungsergebnis macht eine Homöopathin namens Francine Scrayen und einen bekannten Toxikologen aus Perth für den Tod verantwortlich. Penelope Dingle hatte versucht, ihren Darmkrebs mit Homöopathie zu behandeln sowie mit einer vegetarischen Ernährungsweise. Der zuständige Ermittler fand heraus, dass die aus Belgien stammende Homöopathin Francine Scrayen die Patientin darin bestärkte, sie könne den Krebs mit Homöopathie besiegen. Auch hatte sie Olivenöl empfohlen. Gleichzeitig beschreibt der Gerichtsmediziner deren Ratschläge als gefährlich und ungeheuerlich. Francine Scrayen sei keine medizinische Fachkraft und hätte die Patientin umgehend an einen Mediziner verweisen müssen. Ebenso trage der Partner der Patienten, der Toxikologe Peter Dingle, Verantwortung. Er habe durch seine Untätigkeit dafür gesorgt, dass die Erkrankung schließlich so weit fortschritten war, dass eine Chance auf Heilung aussichtlos wurde. Zwei von der Patientin konsultierte Ärzte hatten ihr auch eine [[Vitamin-C-Infusion|Vitamin-C-Kur]] und Venusfliegen-Extrakt (siehe: [[Carnivora]]) empfohlen.<ref>http://www.abc.net.au/news/stories/2010/07/30/2969050.htm</ref><ref>http://www.abc.net.au/austory/content/2011/s3260776.htm</ref><ref>http://www.watoday.com.au/wa-news/dingles-cruel-cancer-remedies-20100622-yv12.html</ref> Über ihre Krankheit und Einzelheiten der homöopathischen Therapie sowie über die Gespräche mit ihrer Behandlerin führte die Patientin ein Tagebuch, das eine Rekonstruktion der Abläufe zulässt. Ein enger Freund der Familie berichtete auch, dass es eine Vereinbarung gegeben habe, nach der Penelope Dingle von Francine Scrayen ausschließlich alternativmedizinisch behandelt werden und ihr Ehemann Peter Dingle nach der erwarteten Gesundung über Krankheit und Heilung seiner Frau ein Buch schreiben sollte.<ref>http://www.theaustralian.com.au/news/nation/cancer-death-puts-homeopathy-in-dock/story-e6frg6nf-1225877659069</ref>
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2005 starb in Australien die 45-jährige Penelope Dingle an einem Tumor im Enddarm. Sie hatte sich geweigert, effektive Therapien in Anspruch zu nehmen. Auf Antrag ihrer Schwester wurde eine Obduktion durchgeführt. Das Untersuchungsergebnis macht eine Homöopathin namens Francine Scrayen und einen bekannten Toxikologen aus Perth für den Tod verantwortlich. Penelope Dingle hatte versucht, ihren Darmkrebs mit Homöopathie sowie mit einer vegetarischen Ernährungsweise zu behandeln. Der zuständige Ermittler fand heraus, dass sie darin von der aus Belgien stammenden Homöopathin Francine Scrayen bestärkt worden war. Diese hatte ihr zudem Olivenöl empfohlen. Der Gerichtsmediziner bezeichnete diese Ratschläge als gefährlich und ungeheuerlich. Francine Scrayen sei keine medizinische Fachkraft und hätte die Patientin umgehend an einen Mediziner verweisen müssen. Ebenso trage der Partner der Patienten, der Toxikologe Peter Dingle, Verantwortung. Er habe durch seine Untätigkeit dafür gesorgt, dass die Erkrankung schließlich so weit fortschritten war, dass keine Chance auf Heilung mehr bestand. Zwei von der Patientin konsultierte Ärzte hatten ihr auch eine [[Vitamin-C-Infusion|Vitamin-C-Kur]] und Venusfliegen-Extrakt (siehe: [[Carnivora]]) empfohlen.<ref>http://www.abc.net.au/news/stories/2010/07/30/2969050.htm</ref><ref>http://www.abc.net.au/austory/content/2011/s3260776.htm</ref><ref>http://www.watoday.com.au/wa-news/dingles-cruel-cancer-remedies-20100622-yv12.html</ref> Über ihre Krankheit und Einzelheiten der homöopathischen Therapie sowie über die Gespräche mit ihrer Behandlerin führte die Patientin ein Tagebuch, das eine Rekonstruktion der Abläufe zulässt. Ein enger Freund der Familie berichtete auch, dass es eine Vereinbarung gegeben habe, nach der Penelope Dingle von Francine Scrayen ausschließlich alternativmedizinisch behandelt werden und ihr Ehemann Peter Dingle nach der erwarteten Gesundung über Krankheit und Heilung seiner Frau ein Buch schreiben sollte.<ref>http://www.theaustralian.com.au/news/nation/cancer-death-puts-homeopathy-in-dock/story-e6frg6nf-1225877659069</ref>
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Einige Homöopathen und Heilpraktiker behandeln auch Krebserkrankungen mit homöopathischen Mitteln. Neben begleitenden (komplementären) Anwendungen werden explizit auch homöopathische Behandlungen als vermeintlich effektive Maßnahmen durchgeführt. Zu nennen ist hier beispielsweise die [[Clinica Santa Croce]] in Orselina (Tessin / Schweiz).
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Es gibt einige Homöopathen und Heilpraktiker, die auch Krebserkrankungen mit homöopathischen Mitteln behandeln. Dabei geht es nicht nur um begleitende (komplementären) Maßnahmen, sondern es wird ausdrücklich eine Wirksamkeit homöopathischer Behandlungen gegen Krebs postuliert. Zu nennen ist hier beispielsweise die [[Clinica Santa Croce]] in Orselina (Tessin / Schweiz).
    
==Homöopathie und medizinische Ethik==
 
==Homöopathie und medizinische Ethik==
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