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Herleitung mit schwarzem Strahler nach Prüfung raus, ist unstimmig
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# Längen verkürzen sich umso mehr, je näher ein Körper dem Mittelpunkt der Hohlkugel kommt. Im Zentrum selbst schrumpfe jede Länge auf Null.
 
# Längen verkürzen sich umso mehr, je näher ein Körper dem Mittelpunkt der Hohlkugel kommt. Im Zentrum selbst schrumpfe jede Länge auf Null.
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Mit diesen Annahmen lässt sich tatsächlich (unter größeren mathematischen Mühen) eine Hohlwelt derartig konstruieren, dass diese sämtliche (strahl)optischen Eigenschaften aufweist wie ein klassisches Universum. Sämtliche Vorhersagen, die das [http://de.wikipedia.org/wiki/Heliozentrisches_Weltbild kopernikanische Weltbild] macht, lassen sich unter Annahme der oben genannten Axiome wiederholen, da es sich mathematisch lediglich um eine [http://de.wikipedia.org/wiki/Inversion_%28Geometrie%29 geometrische Inversion] des bekannten, klassischen Modells handelt. Die Theorie ist also in sich konsistent.
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Mit diesen Annahmen lässt sich tatsächlich – und unter größeren mathematischen Mühen – eine Hohlwelt derartig konstruieren, dass diese sämtliche (strahl)optischen Eigenschaften aufweist wie ein klassisches Universum. Sämtliche Vorhersagen, die das [http://de.wikipedia.org/wiki/Heliozentrisches_Weltbild kopernikanische Weltbild] macht, lassen sich unter Annahme der oben genannten Axiome wiederholen, da es sich mathematisch lediglich um eine [http://de.wikipedia.org/wiki/Inversion_%28Geometrie%29 geometrische Inversion] des bekannten, klassischen Modells handelt. Die Theorie ist also in sich konsistent.
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Wenn eine Theorie stimmig sein soll, muss geprüft werden, ob neue Phänomene oder Effekte vorhergesagt werden können, und ob sich die Theorie in das Gebäude der anderen Theorien einfügen lässt. In beiden Punkten versagt die Hohlwelttheorie:
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1) Es lassen sich keinerlei neue Phänomene beobachten oder vorhersagen, die nicht durch die klassische Theorie ebenfalls interpretiert werden können, da es sich lediglich um eine Umformulierung handelt. Die Mathematik wird allerdings erheblich anspruchsvoller.
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2) Die Theorie fügt sich nicht nahtlos in andere Theorien ein, es kommt zu zahlreichen Widersprüchen. Eine Schwierigkeit besteht darin, zu erklären, warum die Hohlweltbewohner eine Schwerkraft erfahren, die in Richtung des Erdbodens zeigt. Ohne weitere Annahmen lässt sich die Schwerkaft nicht erklären; im Innern einer Hohlkugel herrscht Schwerelosigkeit. Ein Ansatz, diese Probleme mit Trägheits- (also Schein-)kräften zu erklären, ist zum Scheitern verurteilt, da die Schwerkraft an jedem Punkt der Erde Richtung Mittelpunkt der Erde wirkt, bei Trägheitskräften sollte das nur auf einem Breiten- oder Längengrad der Fall sein. Seismologische Befunde zum Aufbau von Erdmantel und Erdkern sowie kosmologische Erkenntnisse, etwa zur Ausdehnung des Weltalls, lassen sich ebenfalls nur schwer mit dem Innenweltbild in Einklang bringen.
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==Experimente, die das Innenweltbild bestätigen sollen==
 
===Das Morrow-Experiment===
 
===Das Morrow-Experiment===
 
[[image:hohlwelt03.jpg|thumb| Verlegung der Geradestreckenverleger]]
 
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===Martinscher Lichtkrümmungsversuch===
 
===Martinscher Lichtkrümmungsversuch===
 
[[image:Lichtkrümmung.JPG|thumb|Schematischer Aufbau des Lichtkrümmungsversuchs]]
 
[[image:Lichtkrümmung.JPG|thumb|Schematischer Aufbau des Lichtkrümmungsversuchs]]
Dies ist ein Experiment, mit dem die Erdkrümmung nachgewiesen werden soll. Ein Nivelliergerät bei M markiert zwei Punkte in einer Entfernung von a = 1 km voneinander. Der Laserstrahl ist genau tangential zur Erdoberfläche ausgerichtet. Mit modernen Geräten ist das mit einer sehr hohen Genauigkeit von etwa 0,5 mm bis 3 mm auf einen Kilometer möglich. Wird das Niveliergerät nun an einem der markierten Punkte wiederum genau tangential zur Erdoberfläche ausgerichtet und auf den anderen Punkt gerichtet, so liegt der markierte Punkt entsprechend der Erdkrümmung und lokalen Gegebenheiten höher. Unklar ist, was die Hohlweltbefürworter mit diesem Experiment zeigen wollen, da auch unter den oben genannten Axiomen in einer Hohlwelt mit dem gleichen Effekt zu rechnen ist.
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Dies ist ein Experiment, mit dem die Erdkrümmung nachgewiesen werden soll. Ein Nivelliergerät bei M markiert zwei Punkte in einer Entfernung von a = 1 km voneinander. Der Laserstrahl ist genau tangential zur Erdoberfläche ausgerichtet. Mit modernen Geräten ist das mit einer sehr hohen Genauigkeit von etwa 0,5 mm bis 3 mm auf einen Kilometer möglich. Wird das Nivelliergerät nun an einem der markierten Punkte wiederum genau tangential zur Erdoberfläche ausgerichtet und auf den anderen Punkt gerichtet, so liegt der markierte Punkt entsprechend der Erdkrümmung und lokalen Gegebenheiten höher. Unklar ist, was die Hohlweltbefürworter mit diesem Experiment zeigen wollen, da auch unter den oben genannten Axiomen in einer Hohlwelt mit dem gleichen Effekt zu rechnen ist.
 
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==Widerlegung unter Berücksichtigung der Argumente der Hohlweltbefürworter==
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Wenn eine Theorie in sich stimmig sein soll, muss geprüft werden, ob neue Phänomene oder Effekte vorhergesagt werden können, und ob sich die Theorie in das Gebäude der anderen Theorien einfügen lässt. In beiden Punkten versagt die Hohlwelttheorie:
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1) Es lassen sich jedoch keinerlei neue Phänomene beobachten oder vorhersagen, die nicht durch die klassische Theorie ebenfalls interpretiert werden können, da es sich lediglich um eine Umformulierung handelt. Die Mathematik wird allerdings erheblich anspruchsvoller.
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2) Die Theorie fügt sich ''nicht'' nahtlos in andere Theorien ein, es kommt zu zahlreichen Widersprüchen. Eine Schwierigkeit besteht darin, zu erklären, warum die Hohlweltbewohner eine Schwerkraft erfahren, die in Richtung des Erdbodens zeigt. Ohne weitere Annahmen lässt sich die Schwerkaft nicht erklären; im Innern einer Hohlkugel herrscht Schwerelosigkeit.<ref>Ernst Grimsehl, Walter Schallreuter: Lehrbuch der Physik. 1. Mechanik, Akustik, Wärmelehre. Teubner, 1991</ref> Ein Ansatz, diese Probleme mit Trägheits- (also Schein-)kräften zu erklären, ist zum Scheitern verurteilt, da die Schwerkraft an jedem Punkt der Erde Richtung Mittelpunkt der Erde wirkt, bei Trägheitskräften sollte das nur auf einem Breiten- oder Längengrad der Fall sein. Seismologische Befunde zum Aufbau von Erdmantel und Erdkern sowie kosmologische Erkenntnisse, etwa zur Ausdehnung des Weltalls, lassen sich ebenfalls nur schwer mit dem Innenweltbild in Einklang bringen.
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Physikalisch lassen sich die Strahlungseigenschaften der Sonne durch das Modell des [http://leifi.physik.uni-muenchen.de/web_ph12/umwelt_technik/09schwarz/schwarz.htm schwarzen Strahlers] beschreiben. Ein schwarzer Strahler ist ein Objekt, das Wärme (und je nach Temperatur auch Licht) abstrahlt. Das Spektrum der Strahlung ist dabei einzig von der Temperatur des Körpers abhängig. Die Strahlungs''leistung'' eines schwarzen Strahlers ist außerdem abhängig von der Oberfläche des Strahlers. Durch Vergleich der Spektren der Sonne und schwarzen Strahlern kann die Oberflächentemperatur der Sonne zu etwa 6000&nbsp;K bestimmt werden. Die Gesamtenergie P, die die Sonne auf die Erde abstrahlt, beträgt unter der vereinfachenden Annahme, die Erde sei eine der Sonne zugewandte Scheibe, höchstens P&nbsp;=&nbsp;E<sub>0</sub>&pi;&nbsp;R<sup>2</sup> &nbsp;=&nbsp;1,74&sdot;10<sup>17</sup>&nbsp;W, darin ist E<sub>0</sub> die [http://de.wikipedia.org/wiki/Solarkonstante Solarkonstante] und R der Radius der Erdkugel. Die Strahlungsleistung eines schwarzen Strahlers ist durch das [http://de.wikipedia.org/wiki/Stefan-Boltzmann-Gesetz Stefan-Boltzmann-Gesetz] bestimmt:
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[[image:Stefanboltz.JPG]]
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Mit der Stefan-Boltzmann-Konstante
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[[image:Boltzmann konstante.JPG]], der Oberfläche des Strahlers&nbsp;A und der Temperatur&nbsp;T ergibt sich nach Gleichsetzen der Strahlungsleistung ein Radius von etwa 14&nbsp;km für die Sonne. Dadurch wird ein Zünden der Fusion im Innern der Sonne völlig unmöglich, da weder der erforderliche Druck noch die Temperatur erreicht werden kann.
      
==Quellen==
 
==Quellen==
 
<references />
 
<references />
      
==Weblinks==
 
==Weblinks==
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