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[[image:VioletRayModern.jpg|thumb|Modernes Gerät]]
 
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[[image:VioletRayLeuchten.jpg|thumb|Leuchtende Elektrode<ref>Quelle: www.quantumbalancing.com/violet_ray.htm</ref>]]
 
[[image:VioletRayLeuchten.jpg|thumb|Leuchtende Elektrode<ref>Quelle: www.quantumbalancing.com/violet_ray.htm</ref>]]
[[image:VioletRayKompakt.jpg|thumb|Kompaktes Gerät, bei dem die Hochspannungserzeugung im Handgriff eingebaut ist. Auch diese Bauart ist seit den 1920er Jahren gebräuchlich.<ref>US Patent 1,506,344: Violet Ray Generator. Date of Patent: Aug. 26, 1824. Inventor: Benno Frederick Jancke</ref>]]
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[[image:VioletRayKompakt.jpg|thumb|Kompaktes Gerät, bei dem die Hochspannungserzeugung im Handgriff eingebaut ist. Auch diese Bauart ist seit den 1920er Jahren gebräuchlich.<ref>US Patent 1,506,344: Violet Ray Generator. Patented Aug. 26, 1924. Inventor: Benno Frederick Jancke</ref><ref>US Patent 1,524,876: Holder for terminlas of violet-ray apparatus. Patented Feb. 3, 1925. Inventors: Theodore Mueller, Theodore S. Lorenze</ref>]]
 
Die '''Hochfrequenz-Ozon-Therapie''' ist eine zu Beginn des 20. Jahrhunderts populär gewordene  [[pseudomedizin]]ische Behandlungsmethode, die sich den Reizstrom-Therapien zuordnen lässt. Andere Bezeichnungen sind '''Violet Ray''' und '''Violet Wand''' (engl. ''violetter Stab'') und im deutschsprachigen Raum auch '''Tefra-Therapie''', nach der Herstellerfirma Tefra aus Berlin, die entsprechende Geräte seit den 1920er Jahren bis heute anbietet.<ref>Tefra HF-Apparate, Rudolf Messerschmidt GmbH, Wolzogenstraße 2, D-14163 Berlin. www.tefra-berlin.com</ref> Als Erfinder der Methode gilt [[Nikola Tesla]], eine weitere Bezeichnung ist deshalb '''Hochfrequenztherapie nach Tesla'''. Als Jahr der Erfindung wird 1891 oder 1893 angegeben. Tesla habe zuvor mit [[Oudin-Spule|Paul Marie Oudin]] in Kontakt gestanden, der ebenfalls mit Hochspannung zu medizinischen Zwecken experimentierte. Befürworter berufen sich außerdem auf den [[Geistheilen|Geistheiler]] [[Edgar Cayce]] und den Physiker [[Jacques-Arsène d'Arsonval]], beides Zeitgenossen von Tesla.
 
Die '''Hochfrequenz-Ozon-Therapie''' ist eine zu Beginn des 20. Jahrhunderts populär gewordene  [[pseudomedizin]]ische Behandlungsmethode, die sich den Reizstrom-Therapien zuordnen lässt. Andere Bezeichnungen sind '''Violet Ray''' und '''Violet Wand''' (engl. ''violetter Stab'') und im deutschsprachigen Raum auch '''Tefra-Therapie''', nach der Herstellerfirma Tefra aus Berlin, die entsprechende Geräte seit den 1920er Jahren bis heute anbietet.<ref>Tefra HF-Apparate, Rudolf Messerschmidt GmbH, Wolzogenstraße 2, D-14163 Berlin. www.tefra-berlin.com</ref> Als Erfinder der Methode gilt [[Nikola Tesla]], eine weitere Bezeichnung ist deshalb '''Hochfrequenztherapie nach Tesla'''. Als Jahr der Erfindung wird 1891 oder 1893 angegeben. Tesla habe zuvor mit [[Oudin-Spule|Paul Marie Oudin]] in Kontakt gestanden, der ebenfalls mit Hochspannung zu medizinischen Zwecken experimentierte. Befürworter berufen sich außerdem auf den [[Geistheilen|Geistheiler]] [[Edgar Cayce]] und den Physiker [[Jacques-Arsène d'Arsonval]], beides Zeitgenossen von Tesla.
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Charakteristisch für die Hochfrequenz-Ozon-Therapie ist die große Zahl unterschiedlich geformter Elektroden. Je nach Anwendung oder zu behandelndem Leiden soll eine eigene Elektrode benutzt werden. Es gibt stabförmige, flächige und kammförmige Elektroden, Augen- und Ohrenelektroden, Mastdarmelektroden, Wundbehandlungselektroden, [[Akupunktur]]<nowiki/>elektroden, Saugelektroden zur Kombination der Therapie mit dem [[Schröpfen]] und vieles mehr. Zur besseren Nutzbarmachung des Ozons werden außerdem Inhalatoren oder spezielle "Inhalationselektroden" angeboten. In einer Preisliste aus dem Jahr 2013 sind fast 40 unterschiedliche Bauformen aufgeführt, mit Varianten sogar über 70.<ref name="Preisliste">Preisliste "Elektroden-Übersicht Stand 06/13" der Tefra HF-Apparate Rudolf Messerschmidt GmbH, abgerufen von www.tefra-berlin.com am 22. Juli 2013</ref>
 
Charakteristisch für die Hochfrequenz-Ozon-Therapie ist die große Zahl unterschiedlich geformter Elektroden. Je nach Anwendung oder zu behandelndem Leiden soll eine eigene Elektrode benutzt werden. Es gibt stabförmige, flächige und kammförmige Elektroden, Augen- und Ohrenelektroden, Mastdarmelektroden, Wundbehandlungselektroden, [[Akupunktur]]<nowiki/>elektroden, Saugelektroden zur Kombination der Therapie mit dem [[Schröpfen]] und vieles mehr. Zur besseren Nutzbarmachung des Ozons werden außerdem Inhalatoren oder spezielle "Inhalationselektroden" angeboten. In einer Preisliste aus dem Jahr 2013 sind fast 40 unterschiedliche Bauformen aufgeführt, mit Varianten sogar über 70.<ref name="Preisliste">Preisliste "Elektroden-Übersicht Stand 06/13" der Tefra HF-Apparate Rudolf Messerschmidt GmbH, abgerufen von www.tefra-berlin.com am 22. Juli 2013</ref>
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Über die Frequenz und die Höhe der Spannung der Geräte finden sich nur vage Angaben. Aus dem Aufbau kann man auf eine Frequenz von einigen 100&nbsp;kHz bis etwa 1&nbsp;MHz schließen. Seit der Einführung vor über 100 Jahren hat sich an der Technik wenig geändert. So waren die Geräte der Firma Tefra noch Ende der 1980er Jahre mit der klassischen Form des Tesla-Transformators mit einer Funkenstrecke als Zerhacker aufgebaut. Inzwischen wurde diese Schaltung allerdings durch einen elektronischen Generator ersetzt. Eine weitere Neuerung sind Elektroden aus farbigem Glas, womit man der Werbung zufolge die Hochfrequenztherapie "durch Aspekte der [[Farblichttherapie|Farbtherapie]]" ergänzt habe.<ref>[http://www.tefra-hf.de/produkte.html Werbung der activ Care transcon GmbH, 41334 Nettetal, abgerufen am 22. Juli 2013]</ref>
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Über die Frequenz und die Höhe der Spannung der Geräte finden sich nur vage Angaben. Aus dem Aufbau kann man auf eine Frequenz von einigen 100&nbsp;kHz bis etwa 1&nbsp;MHz schließen. Die Spannung liegt bei einigen 10&nbps;kV, die aber bei Berührung stark zusammenbricht. Seit der Einführung vor über 100 Jahren hat sich an der Technik wenig geändert. So waren die Geräte der Firma Tefra noch Ende der 1980er Jahre mit der klassischen Form des Tesla-Transformators mit einer Funkenstrecke als Zerhacker aufgebaut. Inzwischen wurde diese Schaltung allerdings durch einen elektronischen Generator ersetzt. Eine weitere Neuerung sind Elektroden aus farbigem Glas, womit man der Werbung zufolge die Hochfrequenztherapie "durch Aspekte der [[Farblichttherapie|Farbtherapie]]" ergänzt habe.<ref>[http://www.tefra-hf.de/produkte.html Werbung der activ Care transcon GmbH, 41334 Nettetal, abgerufen am 22. Juli 2013]</ref>
    
Technisch entsprechen die Glaselektroden mit ihrer Gasentladung der [http://de.wikipedia.org/wiki/Gei%C3%9Flerr%C3%B6hre Geißlerröhre], benannt nach dem Physiker und Glasbläser Heinrich Geißler (1814-1879). Es handelt sich um eine teilevakuierte und mit unterschiedlichen Gasen, Dämpfen oder Aerosolen gefüllte Glasröhre. Je nach Art der Füllung leuchtet diese in unterschiedlichen Farben. Geißlerröhren werden zu Ausbildungszwecken zur Demonstration von Gasentladungen benutzt, oder auch nur wegen der ästhetischen Wirkung der farbigen Gasentladungen betrieben.
 
Technisch entsprechen die Glaselektroden mit ihrer Gasentladung der [http://de.wikipedia.org/wiki/Gei%C3%9Flerr%C3%B6hre Geißlerröhre], benannt nach dem Physiker und Glasbläser Heinrich Geißler (1814-1879). Es handelt sich um eine teilevakuierte und mit unterschiedlichen Gasen, Dämpfen oder Aerosolen gefüllte Glasröhre. Je nach Art der Füllung leuchtet diese in unterschiedlichen Farben. Geißlerröhren werden zu Ausbildungszwecken zur Demonstration von Gasentladungen benutzt, oder auch nur wegen der ästhetischen Wirkung der farbigen Gasentladungen betrieben.
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