Himbeerketon

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Typische Werbung in den USA

Himbeerketon (Rheosmin, 4-(4-Hydroxyphenyl)-butan-2-on) ist ein natürlich in der Himbeere vorkommendes Phenol, das den wesentlichen Geruchseindruck dieser Frucht ausmacht. Himbeerketon wird als Nahrungsergänzungsmittel vermarktet, das den Behauptungen der Anbieter zufolge als Fatburner das Körpergewicht reduzieren und beim Abnehmen helfen soll. Da in einem Kilogramm Himbeeren nur ca. 1 bis 4 mg Himbeerketon enthalten ist, wird diese Substanz synthetisch hergestellt. Himbeerketon wird in Form von Kapseln oder Tropfen angeboten.

Verwendung

Himbeerketon wird in der Lebensmittelindustrie zur Aromatisierung von Lebensmitteln eingesetzt.

Behauptungen der Vermarkter

Anbieter von Himbeerketon versprechen bei Einnahme eine Gewichtsreduktion von einem bis 2,5 kg pro Woche ohne Ernährungsumstellung und sportliche Betätigung. Dieser Effekt soll zustande kommen, indem der Stoffwechsel angeregt und mehr Fett abgebaut wird. Neben der diätischen Wirkung soll Himbeerketon auch günstige Effekte auf die Blutfettwerte haben und Herz-Kreislauf-Erkrankungen vorbeugen. Zu den täglichen Verzehrmengen existieren unterschiedliche Angaben, meist werden 500 bis 1.000 mg je Tag empfohlen. Je nach Hersteller kosten 100 g Himbeerketon zwischen 25 und 60 Euro.

Wirksamkeit

Zwar wurde in Tierversuchen an Mäusen bei Gabe hoher Dosen reinen Himbeerketons im Bereich von bis zu 2% des Körpergewichtes (das ist ca. das 4.761-fache der geschätzten normalen Aufnahme, die ein Mensch mit der täglichen Nahrung zu sich nimmt) ein positiver Effekt auf den Fettstoffwechsel durch die Erhöhung der Noradrenalin-induzierten Lipolyse nachgewiesen[1], jedoch existieren für den Menschen keine wissenschaftlich gesicherten Aussagen zur Wirksamkeit der als Nahrungsergänzungs- und Diätmittel verkauften Präparate sowie zur Unbedenklichkeit für eine so hohe Aufnahmemenge. Analog zu dem Mausmodell müsste ein 70 kg wiegender Mensch 1,4 kg der Reinsubstanz zu sich nehmen - eine Menge, die auch nicht mit den Himbeerketon-Präparaten erreicht wird.

Geringere Dosierungen (bis zu 100 mg/kg Körpergewicht bzw. 238 mal höher als der geschätzte Konsum bei Menschen oder 0,01% des Körpergewichts), die in älteren Studien zur potentiellen Toxizität von Himbeerketon bei Ratten eingesetzt wurden, zeigten keine Wirkung auf das Körpergewicht dieser Tiere.[2]

Die in Lebensmitteln eingesetzten Mengen erreichen diese hohe Dosierung nicht und sind gesundheitlich unbedenklich.

Siehe auch

Quellenverzeichnis