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Kaplan studierte nach seiner Schulzeit zunächst Psychologie an der Universität Salzburg. Das Studium schloss er 1982 mit einer Promotion ab. Sein anschließendes Philosophiestudium beendete er mit einer Magisterarbeit über [[Peter Singer]]. Beide Arbeiten setzte er in Buchveröffentlichungen um, die insbesondere Verbreitung in der [[Tierrechte|Tierrechtsszene]] fanden. Neben seinen Artikeln, Vorträgen und Buchveröffentlichungen ist er auch regelmäßig bei Talkshows und Radiosendungen in den Medien präsent. Kaplan ist geschieden und hat zwei Kinder.
 
Kaplan studierte nach seiner Schulzeit zunächst Psychologie an der Universität Salzburg. Das Studium schloss er 1982 mit einer Promotion ab. Sein anschließendes Philosophiestudium beendete er mit einer Magisterarbeit über [[Peter Singer]]. Beide Arbeiten setzte er in Buchveröffentlichungen um, die insbesondere Verbreitung in der [[Tierrechte|Tierrechtsszene]] fanden. Neben seinen Artikeln, Vorträgen und Buchveröffentlichungen ist er auch regelmäßig bei Talkshows und Radiosendungen in den Medien präsent. Kaplan ist geschieden und hat zwei Kinder.
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Seine Tochter Astrid (geb. 13. Dezember 1975, Salzburg) ist ebenfalls in der Tierrechtsszene aktiv. Im Jahr 2000 schrieb sie eine Diplomarbeit zum Thema<ref>[http://www.tierrechteportal.de/Bibliothek/Diplom_AstridKaplan.pdf Astrid Kaplan (2000): ZUM VERHÄLTNIS VON MENSCH UND TIER unter Berücksichtigung der hierbei auftretenden rationalen und emotionalen Widersprüche]. Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg</ref>, zu der in Internetforen der Vorwurf erhoben wurde, dass sie nicht dem Standard universitärer Abschlussarbeiten entspräche. Insbesondere sei die Quellenarbeit unzulänglich. Tatsächlich wird in der Arbeit vielfach die Argumentation von Tierrechtsorganisationen und auch deren emotionaler Tonfall unreflektiert übernommen. Das Kapitel "Folgen der Fleischproduktion" beispielsweise basiert überwiegend auf einem von Paul McCartney gesprochenen Begleitkommentar des Werbevideos einer britischen Vegetariervereinigung. 2003 legte Astrid Kaplan eine Dissertation mit dem Titel ''Zum psychologischen Zusammenhang zwischen der Gewalt gegenüber Tieren und der Gewalt gegenüber Menschen'' vor.
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Seine Tochter Astrid (geb. 13. Dezember 1975, Salzburg) ist ebenfalls in der Tierrechtsszene aktiv. Im Jahr 2000 schrieb sie eine Diplomarbeit zum Thema<ref>[http://www.tierrechteportal.de/Bibliothek/Diplom_AstridKaplan.pdf Astrid Kaplan (2000): ZUM VERHÄLTNIS VON MENSCH UND TIER unter Berücksichtigung der hierbei auftretenden rationalen und emotionalen Widersprüche]. Diplomarbeit zur Erlangung des Magistergrades an der Naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Salzburg</ref>, zu der in Internetforen der Vorwurf erhoben wurde, dass sie nicht dem Standard universitärer Abschlussarbeiten entspreche. Insbesondere sei die Quellenarbeit unzulänglich. Tatsächlich wird in der Arbeit vielfach die Argumentation von Tierrechtsorganisationen und auch deren emotionaler Tonfall unreflektiert übernommen. Das Kapitel "Folgen der Fleischproduktion" beispielsweise basiert überwiegend auf einem von Paul McCartney gesprochenen Begleitkommentar des Werbevideos einer britischen Vegetariervereinigung. 2003 legte Astrid Kaplan eine Dissertation mit dem Titel ''Zum psychologischen Zusammenhang zwischen der Gewalt gegenüber Tieren und der Gewalt gegenüber Menschen'' vor.
    
==Einsatz für Tierrechte==
 
==Einsatz für Tierrechte==
Neben zahlreichen Veröffentlichungen über Tierrechte war Kaplan Berater oder Mitarbeiter von mehreren Tierrechtsorganisationen, so beispielsweise Animal Peace und [[PETA]] und trat in verschiedenen Fernsehsendungen auf. In den 1990er Jahren war er zeitweise Präsident der Vegetarischen Gesellschaft Österreichs. Kaplan will unter Berufung auf [[Peter Singer]] und Tom Regan eine "dritte Etappe der Tierethik" einläuten wie auch allgemein eine "Einfache Ethik" etablieren. Damit meint er die Einstellung, dass komplexe moralische Überlegungen in Bezug auf Tiere ebenso überflüssig seien wie komplexe moralische Überlegungen in Bezug auf Menschen. Genauso wenig wie Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe oder ihres Geschlechts diskriminiert werden dürften, dürften Tiere aufgrund ihrer Spezies diskriminiert werden.<ref>"Wir brauchen keine neue Moral", Position zum Spezieszismus auf www.tierrechte-kaplan.org</ref><ref>Position zur „Einfachen Ethik“ auf www.tierrechte-kaplan.org</ref>
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Neben zahlreichen Veröffentlichungen über Tierrechte war Kaplan Berater oder Mitarbeiter von mehreren Tierrechtsorganisationen, so beispielsweise Animal Peace und [[PETA]], und trat in verschiedenen Fernsehsendungen auf. In den 1990er Jahren war er zeitweise Präsident der Vegetarischen Gesellschaft Österreichs. Kaplan will unter Berufung auf [[Peter Singer]] und Tom Regan eine "dritte Etappe der Tierethik" einläuten wie auch allgemein eine "Einfache Ethik" etablieren. Damit meint er die Einstellung, dass komplexe moralische Überlegungen in Bezug auf Tiere ebenso überflüssig seien wie komplexe moralische Überlegungen in Bezug auf Menschen. Genauso wenig wie Menschen aufgrund ihrer Hautfarbe oder ihres Geschlechts diskriminiert werden dürften, dürften Tiere aufgrund ihrer Spezies diskriminiert werden.<ref>"Wir brauchen keine neue Moral", Position zum Spezieszismus auf www.tierrechte-kaplan.org</ref><ref>Position zur „Einfachen Ethik“ auf www.tierrechte-kaplan.org</ref>
    
In seinem Buch ''Ich esse meine Freunde nicht oder Warum unser Umgang mit Tieren falsch ist'' führt er das Projekt "Einfache Ethik“ fort, indem er zentrale Begriffe und Konzepte der Tierrechtsphilosophie allgemeinverständlich erläutert. Die Tierrechtsbewegung ist für Kaplan die Fortsetzung anderer Befreiungsbewegungen wie die zur Befreiung von Sklaven oder zur Emanzipation von Frauen.
 
In seinem Buch ''Ich esse meine Freunde nicht oder Warum unser Umgang mit Tieren falsch ist'' führt er das Projekt "Einfache Ethik“ fort, indem er zentrale Begriffe und Konzepte der Tierrechtsphilosophie allgemeinverständlich erläutert. Die Tierrechtsbewegung ist für Kaplan die Fortsetzung anderer Befreiungsbewegungen wie die zur Befreiung von Sklaven oder zur Emanzipation von Frauen.
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Klassischen Tierschutz oder Naturschutz, der eine Tiernutzung einschließt, lehnt Kaplan ab. Kaplan wirft Tierschützern auf nicht tierrechtlicher Grundlage vor, "den Fleischessern jenes gute Gewissen zurückzugeben, das sie vor der Entstehung der Tierrechtsbewegung hatten", und dies teilweise unter dem Etikett "Tierrechte" unrechtmäßig zu vermarkten.<ref>"Schadet "Tierdiplomat" Aufhauser den Tieren?" Kommentar auf www.tierrechte-kaplan.org</ref> Seine Mindestforderung ist ein Verzicht auf Fleischverzehr sowie eine Einschränkung des Verbrauchs anderer Tierprodukte. Gleichzeitig solle alles unternommen werden, um vegane Produkte zu entwickeln und zu fördern.<ref>[http://www.tierrechte-kaplan.org/kompendium/a269.htm Das vegetarisch-vegane Manifest auf www.tierrechte-kaplan.org]</ref>
 
Klassischen Tierschutz oder Naturschutz, der eine Tiernutzung einschließt, lehnt Kaplan ab. Kaplan wirft Tierschützern auf nicht tierrechtlicher Grundlage vor, "den Fleischessern jenes gute Gewissen zurückzugeben, das sie vor der Entstehung der Tierrechtsbewegung hatten", und dies teilweise unter dem Etikett "Tierrechte" unrechtmäßig zu vermarkten.<ref>"Schadet "Tierdiplomat" Aufhauser den Tieren?" Kommentar auf www.tierrechte-kaplan.org</ref> Seine Mindestforderung ist ein Verzicht auf Fleischverzehr sowie eine Einschränkung des Verbrauchs anderer Tierprodukte. Gleichzeitig solle alles unternommen werden, um vegane Produkte zu entwickeln und zu fördern.<ref>[http://www.tierrechte-kaplan.org/kompendium/a269.htm Das vegetarisch-vegane Manifest auf www.tierrechte-kaplan.org]</ref>
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Mit dem Bekanntwerden seines Aufsatzes "Müssen Tierrechtler Veganer sein"<ref>[http://www.tierrechte-kaplan.org/kompendium/a218.htm Müssen Tierrechtler Veganer sein?]</ref> hat Kaplans Glaubwürdigkeit bei seinen Anhängern, die ihn zumeist für einen strikten Veganer hielten, erheblich Schaden genommen.<ref>ausführliche Fußnote S. 79 in Eine Einführung in Jugendkulturen: Veganismus und Tattoos, von Wilfried Breyvogel, Verlag VS Verlag, 2005, ISBN 3810035408</ref> Kaplan wurde Inkonsequenz vorgeworfen, da er gelegentlich und mit Genuss Käse verzehre, krankheitsbedingt und mangels Angebot auf (orthopädische) Lederschuhe angewiesen sei und in seinen Büchern ausschließlich für Vegetarismus werbe. Kaplan vertritt dabei die pragmatische Position, dass so gut wie niemand ohne den Zwischenschritt des Vegetarismus Veganer werde<ref>Vegetarisch oder vegan? - Notwendige Bemerkungen zu einer überflüssigen Debatte, Stellungnahme auf www.tierrechte-kaplan.org</ref>, was von radikaleren Vertretern des [[Veganismus]] wie Achim Stößer scharf kritisiert wurde.<ref>[http://maqi.de/txt/kaplanbriefe.html E-Mail-Austausch mit Helmut F. Kaplan auf Achim Stößers Website]</ref>
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Mit dem Bekanntwerden seines Aufsatzes "Müssen Tierrechtler Veganer sein"<ref>[http://www.tierrechte-kaplan.org/kompendium/a218.htm Müssen Tierrechtler Veganer sein?]</ref> hat Kaplans Glaubwürdigkeit bei seinen Anhängern, die ihn zumeist für einen strikten Veganer hielten, erheblich Schaden genommen.<ref>Ausführliche Fußnote S. 79 in Eine Einführung in Jugendkulturen: Veganismus und Tattoos, von Wilfried Breyvogel, Verlag VS Verlag, 2005, ISBN 3810035408</ref> Kaplan wurde Inkonsequenz vorgeworfen, da er gelegentlich und mit Genuss Käse verzehre, krankheitsbedingt und mangels Angebot auf (orthopädische) Lederschuhe angewiesen sei und in seinen Büchern ausschließlich für Vegetarismus werbe. Kaplan vertritt dabei die pragmatische Position, dass so gut wie niemand ohne den Zwischenschritt des Vegetarismus Veganer werde<ref>Vegetarisch oder vegan? - Notwendige Bemerkungen zu einer überflüssigen Debatte, Stellungnahme auf www.tierrechte-kaplan.org</ref>, was von radikaleren Vertretern des [[Veganismus]] wie Achim Stößer scharf kritisiert wurde.<ref>[http://maqi.de/txt/kaplanbriefe.html E-Mail-Austausch mit Helmut F. Kaplan auf Achim Stößers Website]</ref>
    
Mehrere kontroverse Aussagen Kaplans zur Gewaltanwendung in der Tierrechtsbewegung wurden unter anderem von Michael Miersch als Inspiration von Gewalttaten und unzureichende Distanzierung von schweren Verbrechen gewertet.
 
Mehrere kontroverse Aussagen Kaplans zur Gewaltanwendung in der Tierrechtsbewegung wurden unter anderem von Michael Miersch als Inspiration von Gewalttaten und unzureichende Distanzierung von schweren Verbrechen gewertet.
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