Heinz Heinrich Hensley-Piroth: Unterschied zwischen den Versionen

Aus Psiram
Zur Navigation springen Zur Suche springen
 
(4 dazwischenliegende Versionen desselben Benutzers werden nicht angezeigt)
Zeile 17: Zeile 17:
 
2002 wurde Piroth Poker-Europameister und gewann dabei 121.496 Euro. 2009 wurde bekannt, dass Piroth erkrankt sei und sich seitdem im Ruhestand befinde.  
 
2002 wurde Piroth Poker-Europameister und gewann dabei 121.496 Euro. 2009 wurde bekannt, dass Piroth erkrankt sei und sich seitdem im Ruhestand befinde.  
  
==Betrugsvorwürfe==
+
==Kooperationen==
Heinz Heinrich Hensley-Piroth wird von der Presse eine betrügerische Vergangenheit nachgesagt.<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecial/d-8917274.html Die Gier frisst das Gehirn. Spiegel Special 5/1996]</ref> Der Pokerspieler und Generalbevollmächtigte einer "Media Management AG" aus Mainz soll in den 1970er und 1980er Jahren unter dem Namen Heinz H. Hensley "der erfolgreichste Jäger nach dem Geld naiver Spekulanten" gewesen sein, wie er selbst bekundete. Denn das schreibt Piroth über Hensley in der Zeitschrift "GQ" über sich selbst. Danach soll Hensley an seinen ahnungslosen Kunden jährlich 50 Millionen D-Mark verdient haben, in 20 Jahren rund eine Milliarde.<ref>http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1998/1105/sport/0046/index.html</ref> Prominente sollen auf seine Anlageversprechungen hereingefallen sein, wie der Fußballer Paul Breitner, der Präsident des Fußballvereins FC Homburg, Manfred Omme, oder der Herzchirurg Professor Christiaan Barnard. Die Bildzeitung kürte ihn zum (Zitat) "drittbesten Gauner der Welt". Die Vorwürfe führten 1991 zur Verhaftung von Heinz Hensley-Piroth.<ref>http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13690020.html</ref>
+
Piroth arbeitete auch mit [[Norbert Brakenwagen]] zusammen, dem er die Firma Aposmile AG verkauft haben soll.
  
Zur Zeit ist noch ein Verfahren beim Landgericht Stuttgart vor der 6. Großen Wirtschaftsstrafkammer anhängig, wo Heinz Piroth zusammen mit Michael Lothar Berresheim des Betruges angeklagt ist.
+
Eine weitere Kooperation ging er mit dem verstorbenen Erfinder Frank Stelzer ein, der einen bereits Jahrzehnte zuvor erfundenen Freikolbenmotor zu optimieren versuchte, aber wirtschaftlich scheiterte und Anleger nicht auszahlen konnte. Hensley-Piroth finanzierte eine Werkstatt in Frankfurt, machte PR für das Konzept und verkaufte Stelzer-Aktien. Von dem eingenommenen Geld soll hauptsächlich die Aktienverkäufergruppe profitiert haben, während die Produktion nicht in Gang kam. Stelzer und Piroth wurden deshalb wegen Betruges angeklagt.
In dem Verfahren '''''6 KLs 163 Js 28886/13''''' (Prozessauftakt: 25. März 2014; Tatvorwurf: Betrug) wurden weitere Hauptverhandlungstermine bis März 2017 festgesetzt.<ref>http://www.landgericht-stuttgart.de/pb/,Lde/Startseite/Aktuelles/Verhandlungstermine </ref>
 
  
Die beiden Angeklagten werden beschuldigt, in den Jahren 2004 bis 2007 über vielfache Vertriebswege Aktien einer Schweizer Gesellschaft veräußert zu haben, welche angeblich marktreif entwickelte, rauchfreie elektronische Zigaretten produzieren sollte. Tatsächlich habe jedoch zu keiner Zeit eine Marktreife erreicht werden können oder die Aufnahme der Produktion in Aussicht gestanden.<ref>https://cafe4eck.wordpress.com/2013/12/20/michael-lothar-berresheim-und-heinz-piroth-vor-gericht-tatvorwurf-betrug-rund-20-mio-euro-schaden/ </ref>  
+
==Betrugsvorwürfe==
Dieses Verfahren dürfte den schon 2009 kommunizierten Ruhestand von Piroth erheblich beeinträchtigen.
+
Heinz Heinrich Hensley-Piroth wird von der Presse eine betrügerische Vergangenheit nachgesagt.<ref>[http://www.spiegel.de/spiegel/spiegelspecial/d-8917274.html Die Gier frisst das Gehirn. Spiegel Special 5/1996]</ref> Der Pokerspieler und Generalbevollmächtigte einer "Media Management AG" aus Mainz soll in den 1970er und 1980er Jahren unter dem Namen Heinz H. Hensley "der erfolgreichste Jäger nach dem Geld naiver Spekulanten" gewesen sein, wie er selbst bekundete. Denn das schreibt Piroth über Hensley in der Zeitschrift "GQ" über sich selbst. Danach soll Hensley an seinen ahnungslosen Kunden jährlich 50 Millionen D-Mark verdient haben, in 20 Jahren rund eine Milliarde.<ref>http://www.berlinonline.de/berliner-zeitung/archiv/.bin/dump.fcgi/1998/1105/sport/0046/index.html</ref> Prominente sollen auf seine Anlageversprechungen hereingefallen sein, wie der Fußballer Paul Breitner, der Präsident des Fußballvereins FC Homburg, Manfred Omme, oder der Herzchirurg Christiaan Barnard. Die Bildzeitung kürte ihn zum (Zitat) "drittbesten Gauner der Welt". Die Vorwürfe führten 1991 zur Verhaftung von Heinz Hensley-Piroth.<ref>http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13690020.html</ref>
  
==Kooperationen==
+
In einem weiteren Verfahren musste sich Heinz Piroth zusammen mit Michael Lothar Berresheim (geb. 1954) vor der 6. Großen Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Stuttgart wegen Betruges verantworten. Prozessbeginn war am 25. März 2014. Die beiden Angeklagten werden beschuldigt, in den Jahren 2004 bis 2007 über vielfache Vertriebswege Aktien einer Schweizer Gesellschaft veräußert zu haben, welche angeblich marktreif entwickelte, rauchfreie elektronische Zigaretten mit dem Namen "NicStic" produzieren sollte. Auch Norbert Brakenwagen war für die NicStic AG als Aktienverkäufer tätig. Tatsächlich habe jedoch zu keiner Zeit eine Marktreife erreicht werden können oder die Aufnahme der Produktion in Aussicht gestanden.<ref>https://cafe4eck.wordpress.com/2013/12/20/michael-lothar-berresheim-und-heinz-piroth-vor-gericht-tatvorwurf-betrug-rund-20-mio-euro-schaden/ </ref> Am 7. März 2017 wurden Piroth und Berresheim wegen Betrugs im besonders schweren Fall zu Freiheitsstrafen von 10 1/2 und 11 1/2 Jahren verurteilt.<ref>[http://landgericht-stuttgart.de/pb/,Lde/Startseite/Aktuelles/_Nic-Stic-Mammutverfahren_+Urteil+am+197_+Verhandlungstag/ Pressemitteilung des Landgerichts Stuttgart vom 7. März 2017]</ref>
Piroth arbeitete auch mit [[Norbert Brakenwagen]] zusammen, dem er die Firma "Aposmile AG" verkauft haben soll.
 
 
 
Eine weitere Kooperation ging er mit dem verstorbenen Erfinder Frank Stelzer ein, der einen bereits Jahrzehnte zuvor erfundenen Freikolbenmotor zu optimieren versuchte, aber wirtschaftlich scheiterte und Anleger nicht auszahlen konnte. Hensley-Piroth finanzierte eine Werkstatt in Frankfurt, machte PR für das Konzept und verkaufte Stelzer-Aktien. Von dem eingenommenen Geld soll hauptsächlich die Aktienverkäufergruppe profitiert haben, während die Produktion nicht in Gang kam. Stelzer und Piroth wurden deshalb wegen Betruges angeklagt.
 
  
 
==Artikel==
 
==Artikel==
*Der Spiegel, 198 "Guck mal haste wieder Geld verdient", Spiegel Report über Anlagenbetrug
+
* Guck mal, haste wieder Geld verdient. Der Spiegel, 05.12.1988 (Report über Anlagebetrug)
*Der Spiegel (1996) "Millionen im Kleidersack"
+
* Anlagebetrug: Millionen im Kleidersack. Der Spiegel, 25.03.1996
  
 
==Quellennachweise==
 
==Quellennachweise==

Aktuelle Version vom 8. März 2017, 16:38 Uhr

Heinz Heinrich Hensley-Piroth[1]

Heinz Heinrich Hensley-Piroth (geb. 30.11.1952 als Heinz Knöpfel, "HP", alias Heinz Piroth) ist ein umstrittener deutscher Aktienhändler und Anlageberater. Piroth betreibt in Mainz eine VMP World GmbH[2][3]. Er übernahm zum Beispiel die insolvente Firma Sioplast[4], um neue Aktien zu verkaufen[5].

Weitere geschäftlich mit seinem Namen verbundene Firmen sind:

  • Solatera energy AG (an der Anschrift der VMP in Mainz)[6]
  • Swiss Chillmi AG aus CH-6340 Baar
  • NicStic AG ("rauchfreie Zigarette")[7][8]
  • NicStic International
  • Elvestus Marketing & Vertrieb AG
  • MWWM (heute Swan Group of Companies)
  • Aeternus Energy
  • Media Magement AG, Mainz
  • Jackpot Poker Club[9]

2002 wurde Piroth Poker-Europameister und gewann dabei 121.496 Euro. 2009 wurde bekannt, dass Piroth erkrankt sei und sich seitdem im Ruhestand befinde.

Kooperationen

Piroth arbeitete auch mit Norbert Brakenwagen zusammen, dem er die Firma Aposmile AG verkauft haben soll.

Eine weitere Kooperation ging er mit dem verstorbenen Erfinder Frank Stelzer ein, der einen bereits Jahrzehnte zuvor erfundenen Freikolbenmotor zu optimieren versuchte, aber wirtschaftlich scheiterte und Anleger nicht auszahlen konnte. Hensley-Piroth finanzierte eine Werkstatt in Frankfurt, machte PR für das Konzept und verkaufte Stelzer-Aktien. Von dem eingenommenen Geld soll hauptsächlich die Aktienverkäufergruppe profitiert haben, während die Produktion nicht in Gang kam. Stelzer und Piroth wurden deshalb wegen Betruges angeklagt.

Betrugsvorwürfe

Heinz Heinrich Hensley-Piroth wird von der Presse eine betrügerische Vergangenheit nachgesagt.[10] Der Pokerspieler und Generalbevollmächtigte einer "Media Management AG" aus Mainz soll in den 1970er und 1980er Jahren unter dem Namen Heinz H. Hensley "der erfolgreichste Jäger nach dem Geld naiver Spekulanten" gewesen sein, wie er selbst bekundete. Denn das schreibt Piroth über Hensley in der Zeitschrift "GQ" über sich selbst. Danach soll Hensley an seinen ahnungslosen Kunden jährlich 50 Millionen D-Mark verdient haben, in 20 Jahren rund eine Milliarde.[11] Prominente sollen auf seine Anlageversprechungen hereingefallen sein, wie der Fußballer Paul Breitner, der Präsident des Fußballvereins FC Homburg, Manfred Omme, oder der Herzchirurg Christiaan Barnard. Die Bildzeitung kürte ihn zum (Zitat) "drittbesten Gauner der Welt". Die Vorwürfe führten 1991 zur Verhaftung von Heinz Hensley-Piroth.[12]

In einem weiteren Verfahren musste sich Heinz Piroth zusammen mit Michael Lothar Berresheim (geb. 1954) vor der 6. Großen Wirtschaftsstrafkammer des Landgerichts Stuttgart wegen Betruges verantworten. Prozessbeginn war am 25. März 2014. Die beiden Angeklagten werden beschuldigt, in den Jahren 2004 bis 2007 über vielfache Vertriebswege Aktien einer Schweizer Gesellschaft veräußert zu haben, welche angeblich marktreif entwickelte, rauchfreie elektronische Zigaretten mit dem Namen "NicStic" produzieren sollte. Auch Norbert Brakenwagen war für die NicStic AG als Aktienverkäufer tätig. Tatsächlich habe jedoch zu keiner Zeit eine Marktreife erreicht werden können oder die Aufnahme der Produktion in Aussicht gestanden.[13] Am 7. März 2017 wurden Piroth und Berresheim wegen Betrugs im besonders schweren Fall zu Freiheitsstrafen von 10 1/2 und 11 1/2 Jahren verurteilt.[14]

Artikel

  • Guck mal, haste wieder Geld verdient. Der Spiegel, 05.12.1988 (Report über Anlagebetrug)
  • Anlagebetrug: Millionen im Kleidersack. Der Spiegel, 25.03.1996

Quellennachweise