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*Hungerphasen:
 
*Hungerphasen:
**Frühe Hungerphase, mit Beginn 24 Stunden nach Nahrungsaufnahme. 24 Stunden nach der letzten Nahrungsaufnahme ist der aus der letzten Nahrung stammende Traubenzucker längst verbraucht und die Glykogenspeicher sind entleert. Etwa 2 bis 3 Tage nach Nahrungsentzug beginnt die Konzentration von Ketonkörpern im Blut (Ketonämie) anzusteigen. Allerdings gibt es auch Menschen, die auf Grund einer bestimmten Ernährungsweise eine beständig erhöhte Ketonämie aufweisen. ([[Ketogene Diät| Kedtogene Ernährung)
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**Frühe Hungerphase, mit Beginn 24 Stunden nach Nahrungsaufnahme. 24 Stunden nach der letzten Nahrungsaufnahme ist der aus der letzten Nahrung stammende Traubenzucker längst verbraucht und die Glykogenspeicher sind entleert. Etwa 2 bis 3 Tage nach Nahrungsentzug beginnt die Konzentration von Ketonkörpern im Blut (Ketonämie) anzusteigen. Allerdings gibt es auch Menschen, die auf Grund einer bestimmten Ernährungsweise eine beständig erhöhte Ketonämie aufweisen. ([[Ketogene Diät|Ketogene Ernährung]])
 
**Adaptierte Hungerphase, ab 5 Tagen der Nahrungslosigkeit. Dieser Zeitraum ist durch Energieeinsparungsmechanismen und den Fettabbau gekennzeichnet. Täglich werden etwa 150 g Triglyceride (Körperfett) aus dem Fettgewebe zu Fettsäuren und Glycerin abgebaut. Es beginnt die Phase der Hungeradaptation, also der Anpassung des Organismus an die fehlende Nahrungszufuhr. In den Muskeln findet eine vermehrte ß-Oxidation von Fettsäuren zu Acetyl-CoA statt, die im Citratcyclus zur ATP-Gewinnung genutzt wird. Ketonkörper erscheinen vermehrt im Blut. Diese stammen aus der ß-Oxidation von Fettsäuren. Die Hungeradaptation führt zur Glucoseeinsparung; statt eines Glukosebedarfs von anfänglich 5 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag, sinkt der Bedarf im Hungerzustand auf etwa 2 bis 3 Gramm ab. Zu einem späteren Zeitpunkt wird sogar nur noch etwa 1 Gramm pro kg und Tag benötigt. Der Mensch lebt nun sozusagen "auf Sparflamme". Allgemein ein Zustand, der unfreiwillig Millionen Menschen in unterschiedlicher Ausprägung in Hungergebieten der Welt betrifft. In den späten Hungerphasen kommt es zum gefährlichen Abbau von Eiweißen. Der Mensch verfügt im Durchschnitt über etwa 12 kg Eiweiße, von denen er im Hungerzustand 50 bis 80 Gramm pro Tag verlieren kann. Den größten Substanzverlust erleidet dabei die Leber, die um bis zu 40% ihres Gewichts verlieren kann. Es können sich Hungerödeme durch Wasseransammlung im Gewebe bilden, als Zeichen des Eiweißmangels. Der Eiweißverlust wirkt sich auch auf das Immunsystem aus: Es kann zu häufigeren Infekten kommen. Durch die vermehrte Synthese von Ketonkörpern kann eine metabolische Azidose entstehen, eine bestehende Gicht-Erkrankung macht sich nun bemerkbar. In der Hungerphase sinkt die Körpertemperatur als Zeichen der Senkung des Grundumsatzes etwas ab, Fastende verspüren dann auch den Bedarf sich wärmer anzuziehen.
 
**Adaptierte Hungerphase, ab 5 Tagen der Nahrungslosigkeit. Dieser Zeitraum ist durch Energieeinsparungsmechanismen und den Fettabbau gekennzeichnet. Täglich werden etwa 150 g Triglyceride (Körperfett) aus dem Fettgewebe zu Fettsäuren und Glycerin abgebaut. Es beginnt die Phase der Hungeradaptation, also der Anpassung des Organismus an die fehlende Nahrungszufuhr. In den Muskeln findet eine vermehrte ß-Oxidation von Fettsäuren zu Acetyl-CoA statt, die im Citratcyclus zur ATP-Gewinnung genutzt wird. Ketonkörper erscheinen vermehrt im Blut. Diese stammen aus der ß-Oxidation von Fettsäuren. Die Hungeradaptation führt zur Glucoseeinsparung; statt eines Glukosebedarfs von anfänglich 5 Gramm pro Kilogramm Körpergewicht pro Tag, sinkt der Bedarf im Hungerzustand auf etwa 2 bis 3 Gramm ab. Zu einem späteren Zeitpunkt wird sogar nur noch etwa 1 Gramm pro kg und Tag benötigt. Der Mensch lebt nun sozusagen "auf Sparflamme". Allgemein ein Zustand, der unfreiwillig Millionen Menschen in unterschiedlicher Ausprägung in Hungergebieten der Welt betrifft. In den späten Hungerphasen kommt es zum gefährlichen Abbau von Eiweißen. Der Mensch verfügt im Durchschnitt über etwa 12 kg Eiweiße, von denen er im Hungerzustand 50 bis 80 Gramm pro Tag verlieren kann. Den größten Substanzverlust erleidet dabei die Leber, die um bis zu 40% ihres Gewichts verlieren kann. Es können sich Hungerödeme durch Wasseransammlung im Gewebe bilden, als Zeichen des Eiweißmangels. Der Eiweißverlust wirkt sich auch auf das Immunsystem aus: Es kann zu häufigeren Infekten kommen. Durch die vermehrte Synthese von Ketonkörpern kann eine metabolische Azidose entstehen, eine bestehende Gicht-Erkrankung macht sich nun bemerkbar. In der Hungerphase sinkt die Körpertemperatur als Zeichen der Senkung des Grundumsatzes etwas ab, Fastende verspüren dann auch den Bedarf sich wärmer anzuziehen.
 
Das Körpergewicht sinkt deutlich, dies jedoch in Abhängigkeit zur vorangehenden Ernährungsweise. Zu Beginn kann der Gewichtsverlust (auch durch Wasserverluste) bei gut ernährten oder übergewichtigen Menschen bis zu einem Kilogramm pro Tag betragen, später verringert sich der Verlust auf 200 bis 500 Gramm pro Tag. Nach einer Woche sinkt das Körpergewicht eines zuvor normal Ernährten um etwa 13%, nach einem Monat um etwa 21%.
 
Das Körpergewicht sinkt deutlich, dies jedoch in Abhängigkeit zur vorangehenden Ernährungsweise. Zu Beginn kann der Gewichtsverlust (auch durch Wasserverluste) bei gut ernährten oder übergewichtigen Menschen bis zu einem Kilogramm pro Tag betragen, später verringert sich der Verlust auf 200 bis 500 Gramm pro Tag. Nach einer Woche sinkt das Körpergewicht eines zuvor normal Ernährten um etwa 13%, nach einem Monat um etwa 21%.
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