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Durch anekdotische Erfolgsberichte erweckt die Werbung den Eindruck einer krebsheilenden Wirkung von Haiknorpelpräparaten. Alle diesbezüglichen Behauptungen sind jedoch falsch. Haiknorpel ist zur Behandlung von Krebs völlig unwirksam.
 
Durch anekdotische Erfolgsberichte erweckt die Werbung den Eindruck einer krebsheilenden Wirkung von Haiknorpelpräparaten. Alle diesbezüglichen Behauptungen sind jedoch falsch. Haiknorpel ist zur Behandlung von Krebs völlig unwirksam.
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Bei einer an der Cancer Treatment Research Foundation (Cancer Treatment Centers of America, Illinois) durchgeführten klinischen Doppelblindstudie zur onkologischen Wirksamkeit von Haifischknorpel an 58 freiwilligen Patienten mit Brust-, Darm-, Lungen-, Prostata- und anderen Karzinomen konnte aber keinerlei Effekt dieser Präparate auf die Patienten und/oder Tumore festgestellt werden.<ref>Miller, D. R., Granick, J. L., Stark, J. J. und G.T. Anderson (1997): Phase I/II trial of the safety and efficacy of shark cartilage in the treatment of advanced cancers. Annual meeting of the American Society of Clinical Oncology 1997, Abstract 173</ref>
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Bei einer an der Cancer Treatment Research Foundation (Cancer Treatment Centers of America, Illinois) durchgeführten klinischen Doppelblindstudie zur onkologischen Wirksamkeit von Haifischknorpel an 58 freiwilligen Patienten mit Brust-, Darm-, Lungen-, Prostata- und anderen Karzinomen konnte keinerlei Effekt dieser Präparate auf die Patienten und/oder Tumore festgestellt werden.<ref>Miller, D. R., Granick, J. L., Stark, J. J. und G.T. Anderson (1997): Phase I/II trial of the safety and efficacy of shark cartilage in the treatment of advanced cancers. Annual meeting of the American Society of Clinical Oncology 1997, Abstract 173</ref>
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Selbst wenn Haie immun gegen Krebs wären, ist es unplausibel, wieso die Einnahme ihrer Knorpel oder anderer Körperteile Krebs heilen oder vorbeugen soll, ebenso wenig wie die Ansicht der [[TCM|Traditionellen Chinesischen Medizin]], dass geriebene Rhinozeroshörner oder Tigerzähne gegen Impotenz helfen sollen. Die Knorpel werden im Verdauungstragt zersetzt und damit unwirksam gemacht. Mögliche Effekte sind über einen [[Placeboeffekt]] erklärbar.
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Selbst wenn Haie immun gegen Krebs wären, ist es unplausibel, wieso die Einnahme ihrer Knorpel oder anderer Körperteile Krebs heilen oder vorbeugen soll. Die Knorpel werden im Verdauungstragt zersetzt und damit unwirksam gemacht. Mögliche Effekte sind über einen [[Placeboeffekt]] erklärbar.
    
Eine Wirksamkeit oral aufgenommener Haiknorpelprodukte gegen Arthritis und Osteoporose ist ebenfalls unplausibel und nicht nachgewiesen.
 
Eine Wirksamkeit oral aufgenommener Haiknorpelprodukte gegen Arthritis und Osteoporose ist ebenfalls unplausibel und nicht nachgewiesen.
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==Artenschutz==
 
==Artenschutz==
Der internationale Handel ist nachweislich eine der Hauptursachen des weltweiten Rückgangs vieler Haiarten.<ref name='Camhi'>Camhi, M. (1997): Sharks and CITES - an update. IUCN Shark News 9 ([http://data.iucn.org/dbtw-wpd/edocs/SSC-OP-020.pdf Online-Ausgabe])</ref> Die irrige Annahme, Haifischknorpel seien ein brauchbares Mittel gegen Krebs, ist in einigen Regionen bereits ein ernstzunehmendes wirtschaftliches Motiv für die verstärkte Befischung von Haien geworden. Dass Haie "ohnehin" wegen ihrer Flossen gejagt werden, ist kein Argument: Jede zusätzliche Nachfrage führt zu ungeahnten Synergien, von der Fischerei bis zur Vermarktung der Produkte. <ref name='GWUP'></ref>Auf Grund ihrer Gefährdung wurden bereits mehrere Haiarten für eine Aufnahme in die CITES-Listen des Washingtoner Artenschutzabkommens vorgeschlagen<ref name='Camhi'></ref>; es ist jedoch fraglich, welche Schäden die Überfischung bereits angerichtet haben wird, wenn die Einschränkungen des internationalen Handels mit Haiprodukten endlich in Kraft treten.
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Der internationale Handel ist nachweislich eine der Hauptursachen des weltweiten Rückgangs vieler Haiarten.<ref name='Camhi'>Camhi, M. (1997): Sharks and CITES - an update. IUCN Shark News 9 ([http://data.iucn.org/dbtw-wpd/edocs/SSC-OP-020.pdf Online-Ausgabe])</ref> Die irrige Annahme, Haifischknorpel seien ein brauchbares Mittel gegen Krebs, ist in einigen Regionen bereits ein ernstzunehmendes wirtschaftliches Motiv für die verstärkte Befischung von Haien geworden. Dass Haie "ohnehin" wegen ihrer Flossen gejagt werden, ist kein Argument: Jede zusätzliche Nachfrage führt zu ungeahnten Synergien, von der Fischerei bis zur Vermarktung der Produkte.<ref name='GWUP'></ref>Auf Grund ihrer Gefährdung wurden bereits mehrere Haiarten für eine Aufnahme in die CITES-Listen des Washingtoner Artenschutzabkommens vorgeschlagen<ref name='Camhi'></ref>; es ist jedoch fraglich, welche Schäden die Überfischung bereits angerichtet haben wird, wenn die Einschränkungen des internationalen Handels mit Haiprodukten endlich in Kraft treten.
    
==Siehe auch==
 
==Siehe auch==
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