HCG-Diät

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Die hCG-Diät (auch Schwangerschafts-Hormon-Diät, Baby-Hormon-Diät, Hollywood-Diät oder hCG Diät nach Simeons) ist eine an Übergewichtige gerichtete obsolete kalorienreduzierte Diätempfehlung, bei der die Abnehmwilligen ein Schwangerschaftshormon (hCG, humanes Choriongonadotropin) bzw ein Placebo einnehmen und gleichzeitig eine kalorienreduzierte Ernährungsweise praktizieren (pro Tag maximal 500 Kilokalorien). Die Abkürzung hCG steht für humanes Choriongonadotropin, ein Hormon das von Frauen während der Schwangerschaft von der Plezenta gebildet wird. Der Beta-hCG-Nachweis wird als Schwangerschaftstest genutzt.

Varianten der hCG-Diät beinhalten die Einnahme von homöopathischen Tropfen, die keine nennenswerten Konzentrationen des Hormons hCG mehr enthalten und daher als Placebos eingesetzt werden. Als Placebos werden auch esoterisch "energetisierte" hCG Informationsessenzen nach Dr. Simeons' eingesetzt.

Befürworter und Vermarkter der hCG-Diät behaupten, dass mit dieser Diät nach einer dreiwöchigen Anwendung circa 10% des Körpergewichts bzw. 7-10 Kilo verloren werden könnten. Des weiteren soll kein Hungegefühl trotz der Kalorienreduktion auftreten, die Laune soll sich bessern und die Haut werde zarter. Zu einem "Jo-Jo Effekt", wie er für kalorienreduzierte Diäten typisch ist, käme es nicht.

Für diese Diätempfehlung liegt kein wissenschaftlicher Nachweis einer Eignung vor. Es gibt keinen medizinischen Beweis dafür, dass das Schwangerschaftshormon hCG das Abnehmen unterstützt.[1] Zur hCG-Diät durchgeführte Studien wiesen erhebliche methodische Schwächen auf.

Erfinder der Methode war in den sechziger Jahren ein Dr. Albert T. Simeons. In mehrjährigem Abstand wird die Methode immer wieder in Massenmedien und Publikumszeitschriften als scheinbare Neuigkeit beworben. Den Beinamen Hollywood-Diät verdankt die Methode der angeblichen Nutzung durch bekannte Filmschauspieler, insbesondere aus den USA.

hCG-Diät

Ursprünglich wurden nach der Albert Simeons-Methode tägliche Hormonspritzen mit hCG verabreicht. Als Eiweißhormon kann es nicht oral (über den Mund) aufgenommen werden, da es bereits auf dem Weg zum Blut enzymatisch abgebaut wird. Auch heute noch werden vereinzelt hCG-Injektionen von Ärzten zu Abnehmzwecken und unter hohem Kostenaufwand durchgeführt. Nach einem unterstellten Wirkmodell soll das gespritzte hCG für eine Umwandlung existierender Körperfettpolster in Kalorien sorgen.

Heutige Varianten setzen vielmehr auf nutzerfreundlichere Tropfen, die angeblich homöopathisch potenziertes hCG enthalten sollen oder esoterisch "energetisiertes" hCG (hCG Informationsessenzen nach Dr. Simeons)enthalten sollen und somit hormonfrei sein sollen. Die Anwendung eines pharmakologisch aktiven Hormons ist zugelassenen Arzneimitteln vorbehalten. Daher wäre die Anwendung einer hCG-Diät mit hCG als Wirkstoff verboten, solange entsprechende Abnehmprodukte nicht als Arzneimittel zugelassen sind. Darüberhinaus ist hCG nicht zur Gewichtsabnahme zulassbar. Das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) bezeichnet das Hormon als nicht-zugelassenes Mittel zum Abnehmen.

Die Diät soll über einen Zeitraum von 21 Tagen (3 Wochen) durchgeführt werden und unterteilt sich in zwei Phasen:

  • Vorbereitungsphase von zwei Tagen an denen ausgiebig gegessen werden soll.
  • Stabilisierungsphase über die restlichen 19 Tage (auch bis zu 6 Wochen) in denen keine der Tropfen mehr eingenommen werden, und die der eigentlichen Diätphase entsprechen. Die tägliche Kalorienzufuhr wird auf 500 kcal reduziert. In dieser Phase sollen kein Fett, kein Zucker, keine Kohlenhydrate und kein Alkohol konsumiert werden.

In der Medizin wird das menschliche hCG bei der Behandlung nicht herabgestiegener Hoden (Kryptorchismus) bei Jungen sowie zur Verbesserung der Fruchtbarkeit bei Frauen verwendet. Im Doping wird ebenfalls hCG als Arzneimittel eingesetzt. Es kann bei Männern die körpereigene Testosteronproduktion anregen, um einer Hoden-Atrophie entgegenzuwirken wenn zuvor Athleten oder Bodybuiklder verbotene anabole Steroide (Dianabol und Sustanon) einnahmen.

mögliche Nebenwirkungen

Geschichte

Artikel in der Publikumspresse

Quellennachweise

  1. Aussage Dr. Martin Hofmeister, Ernährungswissenschaftler bei der Verbraucherzentrale Bayern