Grabert Verlag: Unterschied zwischen den Versionen

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Der '''Grabert-Verlag''' ist ein Verlag aus dem deutschen Tübingen. Zusammen mit dem Tochterunternehmen "Hohenrain Verlag", gilt der Grabert-Verlag als ein Verlag des deutschen Rechtsextremismus. Der Verlag wurde 1953 von Herbert Grabert gegründet. Später übernahm sein Sohn, Wigbert Grabert, den Verlag.
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Der in Tübingen ansässige '''Grabert-Verlag''' ist zusammen mit dem Tochterunternehmen '''Hohenrain-Verlag''' „einer der größten organisationsunabhängigen rechtsextremistischen Verlage in Deutschland“<ref>http://www.verfassungsschutz-bw.de/index.php?option=com_content&view=article&id=56&Itemid=94 abgerufen 05.09.2012</ref> und wird vom Landesamt für Verfassungsschutz Baden-Württemberg beobachtet.
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Weitere Unternehmungen sind die GIE German International Editions GmbH (gegründet 1978), der Hohenrain-Verlag (gegründet 1985) sowie die Versandfirma Media-Service (gegründet 1998), die von Bernhard Grabert geleitet wird. Ferner existiert eine Versandbuchhandlung Grabert, die außer den bei Grabert und Hohenrain veröffentlichten Büchern auch Publikationen anderer rechtsextremistischer Verlage anbietet sowie der „Deutsche Buchkreis“, der seinen Mitgliedern unter bestimmten Bedingungen die Bücher beider Verlage zum ermäßigten Preis anbietet.<ref>http://www.verfassungsschutz-bw.de/index.php?option=com_content&view=article&id=56&Itemid=94  abgerufen 05.09.2012</ref>
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==Inhaber bzw. Geschäftsführer==
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Der Grabert-Verlag wurde von Herbert Grabert (1901-1978) im Jahr 1953 als „Verlag der deutschen Hochschullehrerzeitung“ gegründet. Grabert, ehemaliger Mitarbeiter des Reichsministeriums für die besetzten Ostgebiete<ref>Thomas Grumke, Bernd Wagner: Handbuch Rechtsradikalismus, 2002, Auszug bei: http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/grabert-verlag-hohenrain-verlags-gmbh abgerufen 05.09.2012</ref> und früherer Dozent für „Weltanschauungskunde“, durfte nach 1945 nicht mehr als Dozent an der Universität tätig sein und gründete die „Deutsche Hochschullehrerzeitung“, deren Ziel in der Rehabilitierung nationalsozialistischer Dozenten bestand; ferner gründete er das „Institut für deutsche Nachkriegsgeschichte“, das sich insbesondere mit der angeblichen Kriegsschuldlüge befasste.<ref>http://www.apabiz.de/archiv/material/Profile/Grabert-Verlag.htm  abgerufen 05.09.2012</ref>
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Ab 1972 übernahm der Sohn Wigbert Grabert (geb. 18.02.1941) die Geschäftsführung des Verlags, der 1978 beim Tod des Vaters in sein Eigentum überging. Inzwischen ist mit dessen Sohn Bernhard Grabert, der auch als zweiter Geschäftsführer des Hohenrain-Verlags fungiert, die dritte Generation im Familienunternehmen tätig<ref>http://www.geschichtswerkstatt-tuebingen.de/index.php?article_id=22 abgerufen 05.09.2012</ref>
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Wigbert Grabert und seine Ehefrau Marielouise Grabert sind Gründungsmitglieder des [[Thule-Seminar]]s.<ref>Vereinsregister Kassel Nr. 1571</ref>
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==Ausrichtung der Verlage Grabert und Hohenrain==
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Nach  Einschätzung des baden-württembergischen Landesamts für Verfassungsschutz bieten beide Verlage ein relativ umfangreiches Verlagsprogramm und bedienen eine Bandbreite von Themenfeldern des Rechtsextremismus: "Geschichts- und Gebietsrevisionismus, Geschichte allgemein, vor allem die rechtfertigende Interpretation der germanischen und deutschen Geschichte, Antiamerikanismus, Antimultikulturalismus, Antimodernismus, Antiliberalismus, aber auch gegen Globalisierung, gegen Political Correctness sowie gegen das politische System Deutschlands gerichtete Publikationen".<ref>http://www.verfassungsschutz-bw.de/index.php?option=com_content&view=article&id=56&Itemid=94  abgerufen 05.09.2012</ref> Ferner finden sich auch Veröffentlichungen aus dem Bereich der so genannten Chronologiekritik (z.B. Uwe Topper) sowie esoterische bzw. pseudo-historische Autoren insbesondere zum Thema Atlantis (z.B. Jürgen Spanuth).
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Unterschiedliche Auffassungen sind bezüglich des Qualitätsanspruchs vor allem des Hohenrain-Verlags festzustellen: während der Verfassungsschutzbericht folgert, Hohenrain bemühe sich in seinen Veröffentlichungen „um ein etwas intellektuelleres Niveau“,<ref>http://www.verfassungsschutz-bw.de/index.php?option=com_content&view=article&id=56&Itemid=94  abgerufen 05.09.2012</ref> urteilt das Handbuch Rechtsextremismus, das Programm bei Hohenrain wende sich „an ein breiteres Publikum“.<ref>Thomas Grumke, Bernd Wagner, Handbuch Rechtsextremismus, 2002. Auszug bei: http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/grabert-verlag-hohenrain-verlags-gmbh  abgerufen 05.09.2012</ref>.
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==Programm und Autoren==
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Den Schwerpunkt des Verlages bildete seit Gründung der Revisionismus, aber auch holocaustleugnende Publikationen wurden immer wieder veröffentlicht. Ab 1972 öffnete sich der Verlag den Themen der französischen Nouvelle Droite. Neben den "rein revisionistischen" Werken verfügt das Verlagsprogramm auch über andere ideologische Publikationen der radikalen Rechten aus dem In- und Ausland sowie Bücher zu den Themen Zeitgeschichte, Politik, Vor- und Frühgeschichte, Philosophie und Kunst.
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Die Vierteljahresschrift „Deutschland in Geschichte und Gegenwart. Zeitschrift für Kultur, Geschichte und Politik“ legt ebenfalls ihren Schwerpunkt auf Revisionismus, bezieht aber auch zu tagespolitischen Themen Stellung und gilt als eines der bedeutendsten Ideologieorgane der radikalen Rechten in der Bundesrepublik.<ref> Thomas Grumke, Bernd Wagner: Handbuch Rechtsradikalismus, 2002, Auszug bei: http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/grabert-verlag-hohenrain-verlags-gmbh  abgerufen 05.09.2012</ref>. Der Verfassungschutzbericht urteilt, die Zeitschrift sei „zwar pseudo-wissenschaftlich aufgemacht, bedient jedoch in ihren Einzelbeiträgen dieselben Themenfelder und ideologischen Deutungsmuster wie die Bücher der Verlage“.<ref>http://www.verfassungsschutz-bw.de/index.php?option=com_content&view=article&id=56&Itemid=94  abgerufen 05.09.2012</ref>
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Das ferner alle zwei Monate erscheinende Informationsblatt „Euro-Kurier - Aktuelle Buch- und Verlags-Nachrichten" beschäftigt sich mit der Situation des Verlages, weist auf Neuerscheinungen hin und verbreitet ebenfalls rechtsextremistische Inhalte.<ref>http://www.verfassungsschutz-bw.de/index.php?option=com_content&view=article&id=56&Itemid=94 abgerufen 05.09.2012</ref>
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In unregelmäßigen Abständen gibt der Grabert-Verlag seit 1990 auch die Schriftenreihe „Richtigstellungen zur Zeitgeschichte“<ref> http://www.apabiz.de/archiv/material/Profile/Grabert-Verlag.htm abgerufen 05.09.2012</ref> heraus.
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Bereits seit 1961 ist David Leslie Hoggan Autor bei Grabert; dort wird auch heute noch dessen Gesamtwerk vertrieben.<ref>http://www.apabiz.de/archiv/material/Profile/Grabert-Verlag.htm abgerufen 05.09.2012</ref> Weitere Autoren sind z.B. Rolf Kosiek (auch unter dem Pseudonym „Rudolf Künast“), ein „Multifunktionär des rechtsextremen Spektrums“ und NPD-Politiker,<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Rolf_Kosiek abgerufen 05.09.2012</ref> Helmut Schröcke (u.a. Vorstand Witiko-Bund, Gesellschaft für europäische Urgemeinschaftskunde e.V./Herman-Wirth-Gesellschaft und Mitunterzeichner des „Heidelberger Manifests“),<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Helmut_Schr%C3%B6cke abgerufen 05.09.2012</ref> Robert Hepp (u.a. Mitglied im rechtsextremen „Schutzbund für das deutsche Volk SDV“)<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Hepp abgerufen 05.09.2012)</ref> sowie Germar Rudolf (ein mehrfach verurteilter Holocaustleugner).<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Germar_Rudolf abgerufen 05.09.2012</ref>
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==Juristisches==
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Bereits Herbert Grabert wurde wegen seines 1960 unter dem Pseudonym Hugo C. Backhaus veröffentlichten Buchs „''Volk ohne Führung''“ zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Grabert abgerufen 05.09.2012</ref>
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Wigbert Grabert erhielt 1998 eine Geldstrafe wegen Volksverhetzung<ref>Thomas Grumke, Bernd Wagner: Handbuch Rechtsradikalismus, Auszug bei: http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/grabert-verlag-hohenrain-verlags-gmbh  abgerufen 05.09.2012</ref>. Eine weitere Verurteilung zu einer Haftstrafe von acht Monaten auf Bewährung wegen Volksverhetzung erfolgte 2010; der Strafe liegen zwei Veröffentlichungen in der Zeitschrift „Deutschland in Geschichte und Gegenwart“ aus dem Jahr 2007 zugrunde, in denen pauschal verunglimpfende Bemerkungen über Migranten geäußert bzw. der Holocaust geleugnet wurde. Das Gericht ordnete ferner die Einziehung der Zeitschriftenexemplare an.<ref>Artikel vom 09.12.2010 in: http://www.boulevard-baden.de/ueberregionales/politik/2010/12/09/rechtsextremer-verleger-wegen-volksverhetzung-rechtskraftig-verurteilt-292048/  abgerufen 05.09.2012</ref>.
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In der Vergangenheit wurden mehrfach Bücher beider Verlage beschlagnahmt, gerichtlich eingezogen bzw. von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften indiziert.<ref>Anton Maegerle: „Junge-Freiheit“-Autoren und ihr politisches Umfeld“, bei: http://www.trend.infopartisan.net/trd1203/t061203.html abgerufen 06.09.2012</ref>
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Als herausragend ist u.a. ein Verfahren gegen Germar Rudolf zu nennen, dessen 1994 bei Grabert unter dem Pseudonym Ernst Gauss veröffentlichtes „''Grundlagen der Zeitgeschichte. Ein Handbuch über strittige Fragen''“ ein weiteres Strafermittlungsverfahren gegen Rudolf auslöste, der zu diesem Zeitpunkt bereits wegen einer vorherigen Veröffentlichung vor Gericht stand.<ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Germar_Rudolf abgerufen 05.09.2012</ref>.
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Zu den von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften auf den Index gesetzten Büchern gehört u.a. das im Grabert-Verlag erschienene „''Der Zweite Weltkrieg Ursachen – Hintergründe – Kriegsschuld – Folgen''“ von Helmut Schröcke.<ref>http://www.geschichtswerkstatt-tuebingen.de/index.php?article_id=22 abgerufen 05.09.2012</ref>
  
 
==Weblinks==
 
==Weblinks==
 
*http://de.wikipedia.org/wiki/Grabert_Verlag
 
*http://de.wikipedia.org/wiki/Grabert_Verlag
 
*http://www.netz-gegen-nazis.de/category/lexikon/grabert-verlag
 
*http://www.netz-gegen-nazis.de/category/lexikon/grabert-verlag
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*http://www.apabiz.de/archiv/material/Profile/Grabert-Verlag.htm
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==Quellennachweise==
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<references/>
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[[category:Verlag]]
 
[[category:Verlag]]

Version vom 8. Oktober 2012, 22:02 Uhr

Der in Tübingen ansässige Grabert-Verlag ist zusammen mit dem Tochterunternehmen Hohenrain-Verlag „einer der größten organisationsunabhängigen rechtsextremistischen Verlage in Deutschland“[1] und wird vom Landesamt für Verfassungsschutz Baden-Württemberg beobachtet.

Weitere Unternehmungen sind die GIE German International Editions GmbH (gegründet 1978), der Hohenrain-Verlag (gegründet 1985) sowie die Versandfirma Media-Service (gegründet 1998), die von Bernhard Grabert geleitet wird. Ferner existiert eine Versandbuchhandlung Grabert, die außer den bei Grabert und Hohenrain veröffentlichten Büchern auch Publikationen anderer rechtsextremistischer Verlage anbietet sowie der „Deutsche Buchkreis“, der seinen Mitgliedern unter bestimmten Bedingungen die Bücher beider Verlage zum ermäßigten Preis anbietet.[2]

Inhaber bzw. Geschäftsführer

Der Grabert-Verlag wurde von Herbert Grabert (1901-1978) im Jahr 1953 als „Verlag der deutschen Hochschullehrerzeitung“ gegründet. Grabert, ehemaliger Mitarbeiter des Reichsministeriums für die besetzten Ostgebiete[3] und früherer Dozent für „Weltanschauungskunde“, durfte nach 1945 nicht mehr als Dozent an der Universität tätig sein und gründete die „Deutsche Hochschullehrerzeitung“, deren Ziel in der Rehabilitierung nationalsozialistischer Dozenten bestand; ferner gründete er das „Institut für deutsche Nachkriegsgeschichte“, das sich insbesondere mit der angeblichen Kriegsschuldlüge befasste.[4]

Ab 1972 übernahm der Sohn Wigbert Grabert (geb. 18.02.1941) die Geschäftsführung des Verlags, der 1978 beim Tod des Vaters in sein Eigentum überging. Inzwischen ist mit dessen Sohn Bernhard Grabert, der auch als zweiter Geschäftsführer des Hohenrain-Verlags fungiert, die dritte Generation im Familienunternehmen tätig[5]

Wigbert Grabert und seine Ehefrau Marielouise Grabert sind Gründungsmitglieder des Thule-Seminars.[6]


Ausrichtung der Verlage Grabert und Hohenrain

Nach Einschätzung des baden-württembergischen Landesamts für Verfassungsschutz bieten beide Verlage ein relativ umfangreiches Verlagsprogramm und bedienen eine Bandbreite von Themenfeldern des Rechtsextremismus: "Geschichts- und Gebietsrevisionismus, Geschichte allgemein, vor allem die rechtfertigende Interpretation der germanischen und deutschen Geschichte, Antiamerikanismus, Antimultikulturalismus, Antimodernismus, Antiliberalismus, aber auch gegen Globalisierung, gegen Political Correctness sowie gegen das politische System Deutschlands gerichtete Publikationen".[7] Ferner finden sich auch Veröffentlichungen aus dem Bereich der so genannten Chronologiekritik (z.B. Uwe Topper) sowie esoterische bzw. pseudo-historische Autoren insbesondere zum Thema Atlantis (z.B. Jürgen Spanuth).

Unterschiedliche Auffassungen sind bezüglich des Qualitätsanspruchs vor allem des Hohenrain-Verlags festzustellen: während der Verfassungsschutzbericht folgert, Hohenrain bemühe sich in seinen Veröffentlichungen „um ein etwas intellektuelleres Niveau“,[8] urteilt das Handbuch Rechtsextremismus, das Programm bei Hohenrain wende sich „an ein breiteres Publikum“.[9].

Programm und Autoren

Den Schwerpunkt des Verlages bildete seit Gründung der Revisionismus, aber auch holocaustleugnende Publikationen wurden immer wieder veröffentlicht. Ab 1972 öffnete sich der Verlag den Themen der französischen Nouvelle Droite. Neben den "rein revisionistischen" Werken verfügt das Verlagsprogramm auch über andere ideologische Publikationen der radikalen Rechten aus dem In- und Ausland sowie Bücher zu den Themen Zeitgeschichte, Politik, Vor- und Frühgeschichte, Philosophie und Kunst. Die Vierteljahresschrift „Deutschland in Geschichte und Gegenwart. Zeitschrift für Kultur, Geschichte und Politik“ legt ebenfalls ihren Schwerpunkt auf Revisionismus, bezieht aber auch zu tagespolitischen Themen Stellung und gilt als eines der bedeutendsten Ideologieorgane der radikalen Rechten in der Bundesrepublik.[10]. Der Verfassungschutzbericht urteilt, die Zeitschrift sei „zwar pseudo-wissenschaftlich aufgemacht, bedient jedoch in ihren Einzelbeiträgen dieselben Themenfelder und ideologischen Deutungsmuster wie die Bücher der Verlage“.[11]

Das ferner alle zwei Monate erscheinende Informationsblatt „Euro-Kurier - Aktuelle Buch- und Verlags-Nachrichten" beschäftigt sich mit der Situation des Verlages, weist auf Neuerscheinungen hin und verbreitet ebenfalls rechtsextremistische Inhalte.[12]

In unregelmäßigen Abständen gibt der Grabert-Verlag seit 1990 auch die Schriftenreihe „Richtigstellungen zur Zeitgeschichte“[13] heraus.

Bereits seit 1961 ist David Leslie Hoggan Autor bei Grabert; dort wird auch heute noch dessen Gesamtwerk vertrieben.[14] Weitere Autoren sind z.B. Rolf Kosiek (auch unter dem Pseudonym „Rudolf Künast“), ein „Multifunktionär des rechtsextremen Spektrums“ und NPD-Politiker,[15] Helmut Schröcke (u.a. Vorstand Witiko-Bund, Gesellschaft für europäische Urgemeinschaftskunde e.V./Herman-Wirth-Gesellschaft und Mitunterzeichner des „Heidelberger Manifests“),[16] Robert Hepp (u.a. Mitglied im rechtsextremen „Schutzbund für das deutsche Volk SDV“)[17] sowie Germar Rudolf (ein mehrfach verurteilter Holocaustleugner).[18]

Juristisches

Bereits Herbert Grabert wurde wegen seines 1960 unter dem Pseudonym Hugo C. Backhaus veröffentlichten Buchs „Volk ohne Führung“ zu einer Bewährungsstrafe verurteilt.[19]

Wigbert Grabert erhielt 1998 eine Geldstrafe wegen Volksverhetzung[20]. Eine weitere Verurteilung zu einer Haftstrafe von acht Monaten auf Bewährung wegen Volksverhetzung erfolgte 2010; der Strafe liegen zwei Veröffentlichungen in der Zeitschrift „Deutschland in Geschichte und Gegenwart“ aus dem Jahr 2007 zugrunde, in denen pauschal verunglimpfende Bemerkungen über Migranten geäußert bzw. der Holocaust geleugnet wurde. Das Gericht ordnete ferner die Einziehung der Zeitschriftenexemplare an.[21].

In der Vergangenheit wurden mehrfach Bücher beider Verlage beschlagnahmt, gerichtlich eingezogen bzw. von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften indiziert.[22]

Als herausragend ist u.a. ein Verfahren gegen Germar Rudolf zu nennen, dessen 1994 bei Grabert unter dem Pseudonym Ernst Gauss veröffentlichtes „Grundlagen der Zeitgeschichte. Ein Handbuch über strittige Fragen“ ein weiteres Strafermittlungsverfahren gegen Rudolf auslöste, der zu diesem Zeitpunkt bereits wegen einer vorherigen Veröffentlichung vor Gericht stand.[23].

Zu den von der Bundesprüfstelle für jugendgefährdende Schriften auf den Index gesetzten Büchern gehört u.a. das im Grabert-Verlag erschienene „Der Zweite Weltkrieg Ursachen – Hintergründe – Kriegsschuld – Folgen“ von Helmut Schröcke.[24]

Weblinks

Quellennachweise

  1. http://www.verfassungsschutz-bw.de/index.php?option=com_content&view=article&id=56&Itemid=94 abgerufen 05.09.2012
  2. http://www.verfassungsschutz-bw.de/index.php?option=com_content&view=article&id=56&Itemid=94 abgerufen 05.09.2012
  3. Thomas Grumke, Bernd Wagner: Handbuch Rechtsradikalismus, 2002, Auszug bei: http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/grabert-verlag-hohenrain-verlags-gmbh abgerufen 05.09.2012
  4. http://www.apabiz.de/archiv/material/Profile/Grabert-Verlag.htm abgerufen 05.09.2012
  5. http://www.geschichtswerkstatt-tuebingen.de/index.php?article_id=22 abgerufen 05.09.2012
  6. Vereinsregister Kassel Nr. 1571
  7. http://www.verfassungsschutz-bw.de/index.php?option=com_content&view=article&id=56&Itemid=94 abgerufen 05.09.2012
  8. http://www.verfassungsschutz-bw.de/index.php?option=com_content&view=article&id=56&Itemid=94 abgerufen 05.09.2012
  9. Thomas Grumke, Bernd Wagner, Handbuch Rechtsextremismus, 2002. Auszug bei: http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/grabert-verlag-hohenrain-verlags-gmbh abgerufen 05.09.2012
  10. Thomas Grumke, Bernd Wagner: Handbuch Rechtsradikalismus, 2002, Auszug bei: http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/grabert-verlag-hohenrain-verlags-gmbh abgerufen 05.09.2012
  11. http://www.verfassungsschutz-bw.de/index.php?option=com_content&view=article&id=56&Itemid=94 abgerufen 05.09.2012
  12. http://www.verfassungsschutz-bw.de/index.php?option=com_content&view=article&id=56&Itemid=94 abgerufen 05.09.2012
  13. http://www.apabiz.de/archiv/material/Profile/Grabert-Verlag.htm abgerufen 05.09.2012
  14. http://www.apabiz.de/archiv/material/Profile/Grabert-Verlag.htm abgerufen 05.09.2012
  15. http://de.wikipedia.org/wiki/Rolf_Kosiek abgerufen 05.09.2012
  16. http://de.wikipedia.org/wiki/Helmut_Schr%C3%B6cke abgerufen 05.09.2012
  17. http://de.wikipedia.org/wiki/Robert_Hepp abgerufen 05.09.2012)
  18. http://de.wikipedia.org/wiki/Germar_Rudolf abgerufen 05.09.2012
  19. http://de.wikipedia.org/wiki/Herbert_Grabert abgerufen 05.09.2012
  20. Thomas Grumke, Bernd Wagner: Handbuch Rechtsradikalismus, Auszug bei: http://www.netz-gegen-nazis.de/artikel/grabert-verlag-hohenrain-verlags-gmbh abgerufen 05.09.2012
  21. Artikel vom 09.12.2010 in: http://www.boulevard-baden.de/ueberregionales/politik/2010/12/09/rechtsextremer-verleger-wegen-volksverhetzung-rechtskraftig-verurteilt-292048/ abgerufen 05.09.2012
  22. Anton Maegerle: „Junge-Freiheit“-Autoren und ihr politisches Umfeld“, bei: http://www.trend.infopartisan.net/trd1203/t061203.html abgerufen 06.09.2012
  23. http://de.wikipedia.org/wiki/Germar_Rudolf abgerufen 05.09.2012
  24. http://www.geschichtswerkstatt-tuebingen.de/index.php?article_id=22 abgerufen 05.09.2012