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Weltweit wurde der gleiche gentechnisch veränderte Mais Bt176 jahrelang auf Feldern angebaut und auch verfüttert, ohne dass vergleichbare Fälle auftraten. In Argentinien war mehr als 40% des angebauten Mais Bt-Mais. Insbesondere in den USA und Spanien wurde dieser Maistyp großflächig angebaut und als Futterpflanze genutzt. Bei einem Fütterungsversuch der TU München in Grub wurde bei 18 Kühen jeweils Bt-Mais (allerdings nicht Bt176) und herkömmlich gezüchtetem Mais verfüttert. Beide Herden zeigten die gleiche Milchleistung.
 
Weltweit wurde der gleiche gentechnisch veränderte Mais Bt176 jahrelang auf Feldern angebaut und auch verfüttert, ohne dass vergleichbare Fälle auftraten. In Argentinien war mehr als 40% des angebauten Mais Bt-Mais. Insbesondere in den USA und Spanien wurde dieser Maistyp großflächig angebaut und als Futterpflanze genutzt. Bei einem Fütterungsversuch der TU München in Grub wurde bei 18 Kühen jeweils Bt-Mais (allerdings nicht Bt176) und herkömmlich gezüchtetem Mais verfüttert. Beide Herden zeigten die gleiche Milchleistung.
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Glöckners Vermutungen einer Schädigung seiner Herde durch gentechnisch veränderten Mais fand nicht nur Resonanz bei Gegnern der Gentechnik, sondern auch bei fragwürdigen [[Truther]]-Projekten wie [[Alpenparlament]]<ref>http://www.alpenparlament.tv/mediathek/natur-umwelt-energie/153-genmais-gefahr-fuer-umwelt-und-gesundheit</ref>, [[Secret TV]] oder einem Querdenken-Kongress von [[Michael Vogt]]. Mitglieder von Greenpeace nahmen die Darstellungen von Glöckner zum Anlass, vor dem Gebäude des Robert-Koch-Instituts das Skelett einer Kuh aufzustellen.
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Glöckners Vermutungen einer Schädigung seiner Herde durch gentechnisch veränderten Mais fand nicht nur Resonanz bei Gegnern der Gentechnik, sondern auch bei fragwürdigen [[Truther]]-Projekten wie [[Alpenparlament]]<ref>http://www.alpenparlament.tv/mediathek/natur-umwelt-energie/153-genmais-gefahr-fuer-umwelt-und-gesundheit</ref>, [[Secret TV]], [[Politaia]], [[Neopresse]], [[Cine 12]] oder einem Querdenken-Kongress von [[Michael Vogt]]. Mitglieder von Greenpeace nahmen die Darstellungen von Glöckner zum Anlass, vor dem Gebäude des Robert-Koch-Instituts das Skelett einer Kuh aufzustellen.
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Zeitweise war Glöckner Mitglied der Kleinpartei [[Deutsche Mitte]] von [[Christoph Hörstel]] und war zuständig für den Bereich Ernährung und Landwirtschaft. Er wurde jedoch später wieder aus der Partei entfernt.
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Zeitweise war Glöckner Mitglied der Kleinpartei [[Deutsche Mitte]] von [[Christoph Hörstel]] und war zuständig für den Bereich Ernährung und Landwirtschaft. Er zog sich jedoch angeblich selbst wieder aus der Partei zurück.
 
==Kurzbiographie==
 
==Kurzbiographie==
 
Gottfried Glöckner wurde 1962 geboren und führte zunächst 1981 einen gemeinsamen Betrieb "Weidenhof" von 80 ha Größe mit seinem Schwiegervater. 1982 wurde er Wirtschafter – Fachrichtung Landwirtschaft, 1986 Landwirtschaftsmeister und übernahm 1989 den Betrieb. Mitte der neunziger Jahre begeisterte sich Glöckner für den Anbau gentechnisch veränderten Saatgutes. 1997 wurde seine Kuh Nelke wegen ihrer hohen Milchleistung geehrt. Im gleichen Jahr begann der Anbau von Bt-Mais. 2001 wurde er CDU-Mandatsträger im Gemeindeparlament und im Wetteraukreis. Im Dezember schloss Glöckner seinen Milchbetrieb und begann mit Vortragsreisen. 2005 war er Mitautor des Werks "Gefahr Gentechnik – Irrweg und Ausweg". Von März 2006 bis Oktober 2007 war Glöckner inhaftiert.
 
Gottfried Glöckner wurde 1962 geboren und führte zunächst 1981 einen gemeinsamen Betrieb "Weidenhof" von 80 ha Größe mit seinem Schwiegervater. 1982 wurde er Wirtschafter – Fachrichtung Landwirtschaft, 1986 Landwirtschaftsmeister und übernahm 1989 den Betrieb. Mitte der neunziger Jahre begeisterte sich Glöckner für den Anbau gentechnisch veränderten Saatgutes. 1997 wurde seine Kuh Nelke wegen ihrer hohen Milchleistung geehrt. Im gleichen Jahr begann der Anbau von Bt-Mais. 2001 wurde er CDU-Mandatsträger im Gemeindeparlament und im Wetteraukreis. Im Dezember schloss Glöckner seinen Milchbetrieb und begann mit Vortragsreisen. 2005 war er Mitautor des Werks "Gefahr Gentechnik – Irrweg und Ausweg". Von März 2006 bis Oktober 2007 war Glöckner inhaftiert.
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==Artikel von Seralini und Glöckner==
 
==Artikel von Seralini und Glöckner==
Im Januar 2016 veröffentlichte Landwirtschaftsmeister Glöckner zusammen mit Gilles Seralini einen Artikel in der Zeitschrift Scholarly Journal of Agricultural Sciences (SJAS);<ref>Gottfried Glöckner, Gilles-Éric Séralini: ''Research Paper Pathology reports on the first cows fed with  Bt176 maize (1997–2002)'', Scholarly Journal of Agricultural Science Vol. 6(1), Seiten 1-8, Januar 2016</ref> der Artikel war online einsehbar und Glöckner wurde mit einem Master-Titel bedacht (''Master’s degree in Agricultural Sciences''). Einen Tag später verschwand der gesamte Internetauftritt von SJAS, weil die Gebühren für die domain nicht gezahlt worden seien. Beobachter werteten dies zunächst als einen Fall einer retraction, also eines Widerrufs. Auch gab es Vermutungen, dass auf diese Weise Autoren gedrängt werden sollten, im Rahmen des journal hijacking eine Gebühr an den Verlag zu zahlen, eine übliche Praxis bei kleinen unbekannten "predatory journals", die sich von den Autoren bezahlen lassen und daher bei der Annahme von Manuskripten liberal vorgehen. Der Verlag "Scholarly Journals" ist in einer Liste für ''“potential, possible, or probable” predatory publishers'' von Jeffrey Beall verzeichnet.<ref>https://scholarlyoa.com/publishers/</ref> Autoren müssen für die Veröffentlichung von farbigen Bildern eine Gebühr bezahlen. Seralini und Glöckner versicherten indes auf Anfrage, nichts von den Domainproblemen zu wissen. Später gingen die Webseiten von SJAS wieder online. Kopien des Artikels finden sich auch auf den Seiten von Criigen und GMWatch.
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Im Januar 2016 veröffentlichte Landwirtschaftsmeister Glöckner zusammen mit Gilles Seralini einen Artikel in der Zeitschrift Scholarly Journal of Agricultural Sciences (SJAS);<ref>Gottfried Glöckner, Gilles-Éric Séralini: ''Research Paper Pathology reports on the first cows fed with  Bt176 maize (1997–2002)'', Scholarly Journal of Agricultural Science Vol. 6(1), Seiten 1-8, Januar 2016</ref> der Artikel war online einsehbar und Glöckner wurde mit einem Master-Titel bedacht (''Master’s degree in Agricultural Sciences''). Einen Tag später verschwand der gesamte Internetauftritt von SJAS, weil die Gebühren für die domain nicht gezahlt worden seien. Beobachter werteten dies zunächst als einen Fall einer retraction, also eines Widerrufs. Auch gab es Vermutungen, dass auf diese Weise Autoren gedrängt werden sollten, im Rahmen des journal hijacking eine Gebühr an den Verlag zu zahlen, eine übliche Praxis bei kleinen unbekannten "predatory journals", die sich von den Autoren bezahlen lassen und daher bei der Annahme von Manuskripten liberal vorgehen. Der Verlag "Scholarly Journals" ist in einer Liste für ''“potential, possible, or probable” predatory publishers'' von Jeffrey Beall verzeichnet.<ref>Link: https://beallslist.weebly.com/</ref> Autoren müssen für die Veröffentlichung von farbigen Bildern eine Gebühr bezahlen. Seralini und Glöckner versicherten indes auf Anfrage, nichts von den Domainproblemen zu wissen. Später gingen die Webseiten von SJAS wieder online. Kopien des Artikels finden sich auch auf den Seiten von Criigen und GMWatch.
    
==Bt-Mais==
 
==Bt-Mais==
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[[category:Landwirt]]
 
[[category:Landwirt]]
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[[category:Politiker]]
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[[category:Rechtskräftig und nicht-rechtskräftig verurteilt]]
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