Global Consciousness Project

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Roger Nelson

Global Consciousness Project (GCP, auch The EGG Project, ElectroGaiaGram) ist der Name eines experimentellen Telekinese- bzw. Mikropsychokinese-Projektes, das versucht, ein mögliches "globales Bewusstsein" auf rein technischem Weg über eine mathematische Korrelation nachzuweisen. Nach einer esoterisch anmutenden Theorie sollen Ereignisse, die starke Emotionen kollektiv bei vielen Personen erzeugen (wie etwa bei Terroranschläge), gleichzeitig mit Messgeräten feststellbare Effekte hervorrufen, auch wenn diese sich räumlich weit entfernt vom Ereignis befänden. Teilweise sollen die messbaren Reaktionen zeitlich sogar vor dem jeweiligen Ereignis liegen. Als Messgeräte dienen derzeit rund 65 weltweit verteilte Zufallsgeneratoren.

Das Global Consciousness Project startete weltweit 1998. Leiter ist der Psychologe Roger Nelson.[1] Ein ähnliches Vorhaben war das Princeton Engineering Anomalies Research (PEAR), an dem Nelson ebenfalls mitgewirkt hat. Ausgangspunkt des GCP war 1997 ein Internetprojekt namens Gaiamind Meditation. Die Abkürzung EGG stammte ursprünglich von dem sich auf die "Gaia-Theorie" berufenden Neologismus "ElectroGaiaGram".

Verfahren

Zufallsgenerator für das GCP

Die beim GCP eingesetzten Zufallsgeneratoren, die durch Affekte von Menschen beinflussbar sein sollen, sind auf der Basis von Rauschdioden aufgebaut. Das analoge Rauschsignal wird in eine Folge von digitalen Bits umgewandelt (jedes Bit hat den Wert 0 oder 1). Dabei wird durch die Invertierung von jedem zweiten Bit erzwungen, dass die Folge bias-frei ist, d.h. dass im Mittel genau so viele Einsen wie Nullen auftreten.[2][3] In jeder Sekunde werden die Ergebnisse von 200 solcher "Münzwürfe" aufsummiert. Die so gebildete Zufallsgröße folgt einer Binomialverteilung, die im Mittel den Wert 100 und eine Varianz von 50 hat.[4] Von jedem am GCP beteiligten Zufallsgenerator wird der Summenwert für jede Sekunde über das Internet zu einem Server in Princeton (USA) übertragen, wo die Daten archiviert und statistischen Analysen unterzogen werden. Im Prinzip wird dabei die Abweichung der 200-Bit-Summe vom Erwartungswert 100 im zeitlichen Zusammenhang mit "bedeutenden globalen Ereignissen" geprüft.

Bisherige Ergebnisse

GCP3.png

Inzwischen wurden Daten aus mehr als 10 Jahren archiviert. Die Betreiber des GCP behaupten, dass insbesondere die kumulative Abweichung der gemessenen Zufallsgröße vom Erwartungswert über diesen Zeitraum einen eindeutigen Zusammenhang mit globalen Ereignissen belege. Die über das Web zugänglichen Messergebnisse zeigen jedoch keinesfalls, wie behauptet wird, besondere Daten an den erwähnten Tagen.

Es gibt keinen erkennbaren Zusammenhang zwischen den ermittelten Zufallszahlen und stattgefundenen bedeutenden Ereignissen. Problematisch und nach Meinung von Skeptikern willkürlich [5] ist auch das Kriterium, was eigentlich ein "bedeutendes Ereignis" darstellt.

Weblinks

Quellennachweise

  1. http://www.princeton.edu/~rdnelson/index.html
  2. Nelson RD, Radin DI, Shoup R, Banceld PA (2002): Correlation of continuous random data with major world events. Foundations of Physics Letters 15(6), 537-549
  3. U.S. Patent 5,830,064: Apparatus and method for distinguishing events which collectively exceed chance expectations and thereby controlling output. Date of Patent: Nov. 3, 1998
  4. http://de.wikipedia.org/wiki/Binomialverteilung
  5. Skepticnews: GCP reveals human foolishness