Gesundbeten: Unterschied zwischen den Versionen

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Eine Wirkung von Gebeten auf die Gesundheit des Menschen ist damit jedoch keineswegs beiwesen.
 
Eine Wirkung von Gebeten auf die Gesundheit des Menschen ist damit jedoch keineswegs beiwesen.
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Eine breit angelegte Studie der Harvard Medical School in Boston an 1800 Patienten, die sich wegen verengter Herzkranzgefäße einer Bypass-Operation unterziehen mussten, zeigte, dass Gebete durch Fremde keinerlei Wirkung auf die Gesundheit der Patienten zeigte.
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Dabei wurden die Patienten in drei Gruppen eingeteilt. Für zwei wurde gebetet, für eine nicht. Den Teilnehmern der ersten Gruppe sagte man, dass für sie eventuell gebetet würde; für sie wurde dann tatsächlich auch gebetet. Der zweiten Gruppe teilte man das Gleiche mit, doch betete man nicht für sie. Der dritten Gruppe sagte man, dass für sie mit Sicherheit gebetet würde, was dann auch getan wurde. Gebetet wurde von Nonnen und Mönchen, die die Namen der Patienten bekamen und in ihre Fürbitte die Formel einschließen sollten. Es stellte sich heraus, dass die Häufigkeit von Komplikationen bei den Patienten, die unsicher waren, ob für sie gebetet wurde, gleich groß war und bei 50 Prozent lag, unabhängig davon, ob für sie gebetet wurde oder nicht. Die Kosten von rund zwei Millionen Euro wurden von der Templeton-Stiftung aufgebracht. <ref>http://www.tagesspiegel.de/weltspiegel/studie-gesundbeten-bleibt-bei-herzkranken-ohne-erfolg/698684.html</ref>
  
 
==Quellenverzeichnis==
 
==Quellenverzeichnis==

Version vom 23. Mai 2011, 10:25 Uhr

Gesundbeten ist eine Form des Geistheilens, bei der die Heilung einer Erkrankung durch intensive Gebete eines Dritten, der nicht einmal mit der erkrankten Person direkt in Kontakt stehen muss (Fernheilung), erreicht werden soll. Besonders die Anhänger von Christian Science bedienen sich des Gesundbetens, wobei sie ganz oder teilweise auf reguläre medizinische Versorgung verzichten, was bereits zu Todesfällen geführt hat.[1]

Studien

Zur Wirkung von Gebeten auf die Gesundheit gibt es zahlreiche Studien, die u.a. zu bestätigen scheinen, dass ein Gebet beispielsweise positiv auf Patienten nach einer Herzoperation wirken soll. Ein Problem dabei ist jedoch, dass diese Forschungen zum Teil interessengeleitete sind. Die sehr einflussreiche Templeton Foundation, die sich zum Ziel gesetzt hat, Wissenschaft und Religion miteinander zu verbinden, fördert solche Studien. Diese Stiftung ist, gemessen am Anlagevermögen einer der weltweit größten Investmentfonds (Jahresetat von 40 Millionen Dollar). Sie lobt den Templeton-Preis, die weltweit höchst dotierte Auszeichnung für einzelne Personen, aus. Mit ihr werden Verdienste an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Religion ausgezeichnet. Die Auszeichnung richtet sich nicht an eine bestimmte Religion oder ein besonderes Gottesbild. (Wikipedia zu John Marks Templeton und denTempleton-Preis)

Dies führt dann zu Studien, die Fernwirkungen von Gebeten auf Herzoperierte untersuchen, oder zu Aussagen, dass regelmäßiger Kirchgang die Lebenserwartung um fünf bis sieben Jahre verlängere. Bei genauer Betrachtung dieser Studien sind diese jedoch methodisch nicht zu halten, weil beispielsweise die Probandenzahl zu gering ist, oder die Kriterien für den Therapieerfolg nicht nachvollziehbar sind. Andere Wirkfaktoren auf die Gesundheit werden zudem nicht mit betrachtet, z.B. dass ein frommer Christ gesund lebt, weil er z.B. keinen Alkohol trinkt. Möglicherweise sind bei gesundheitsbewussten nichtchristlichen Gemeinschaften ähnliche Ergebnisse feststellbar.[2]

Eine Wirkung von Gebeten auf die Gesundheit des Menschen ist damit jedoch keineswegs beiwesen.

Eine breit angelegte Studie der Harvard Medical School in Boston an 1800 Patienten, die sich wegen verengter Herzkranzgefäße einer Bypass-Operation unterziehen mussten, zeigte, dass Gebete durch Fremde keinerlei Wirkung auf die Gesundheit der Patienten zeigte.

Dabei wurden die Patienten in drei Gruppen eingeteilt. Für zwei wurde gebetet, für eine nicht. Den Teilnehmern der ersten Gruppe sagte man, dass für sie eventuell gebetet würde; für sie wurde dann tatsächlich auch gebetet. Der zweiten Gruppe teilte man das Gleiche mit, doch betete man nicht für sie. Der dritten Gruppe sagte man, dass für sie mit Sicherheit gebetet würde, was dann auch getan wurde. Gebetet wurde von Nonnen und Mönchen, die die Namen der Patienten bekamen und in ihre Fürbitte die Formel einschließen sollten. Es stellte sich heraus, dass die Häufigkeit von Komplikationen bei den Patienten, die unsicher waren, ob für sie gebetet wurde, gleich groß war und bei 50 Prozent lag, unabhängig davon, ob für sie gebetet wurde oder nicht. Die Kosten von rund zwei Millionen Euro wurden von der Templeton-Stiftung aufgebracht. [3]

Quellenverzeichnis