Gero Winkelmann

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Gero Winkelmann (geb. 1954) ist ein deutscher (in Italien) promovierter und homöopathisch orientierter Allgemeinmediziner aus Unterhaching. Der gläubige Katholik Winkelmann ist Abtreibungsgegner und Leiter der EPLD-Ärztevereinigung Lebensrecht (EPLD: European Pro-Life Doctors)[1]. 2004 war er Mitgründer des Kreises Katholischer Ärzte München, der heute als Bund Katholischer Ärzte (BKÄ) rund 400 Mitglieder haben soll. Er beabsichtigte auch, einen exorzistischen Arbeitskreis Geistliche Hilfe zu gründen, fand jedoch keine Unterstützung bei der katholischen Kirche.[2] Von 1988 bis 1995 war er Funktionsträger in der christlichen Lebensrechtspartei "Christliche Liga - Die Partei für das Leben". Nach deren Auflösung gründete er 1996 eine christlich-politische Interessengemeinschaft für Lebensrechtspolitik, den "FCP – Freundeskreis christliche Politik".

Überregional bekannt wurde Winkelmann durch seine Ansicht, dass die Homosexualität als Krankheit aufzufassen sei und mit einer Konversionstherapie behandelt werden könne. Die Pädophilie schreibt Winkelmann den gleichen Ursachen zu wie die Homosexualität. Beide seien mit der Homöopathie behandelbar, behauptet Winkelmann.

„Die Homosexualität ist der kleine Bruder der Pädophilie, beide haben dieselben Ursachen“.[3]

Winkelmann ist nicht nur Abtreibungsgegner, sondern lehnt auch alle technischen Verhütungsmittel, die "Pille danach" und Kondome ab. Seiner Meinung nach schützten Kondome auch nicht vor dem HI-Virus und AIDS.

Kurzbiographie

Gero Winkelmann studierte von 1977 bis 1984 Medizin in Italien (Ancona, Verona) und absolvierte das medizinische Staatsexamen in Verona. Der Studienabschluss wurde 1984 von der Bezirksärztekammer Nordbaden anerkannt. Sein italienischer Doktortitel “Dottore in Medicina e Chirurgia” wurde 1984 in den deutschen akademischen Grad “Dr.(I)” vom Kultusministerium Nordrhein-Westfalen umgewandelt. In Deutschland war Winkelmann am Kreiskrankenhaus Forbach/Baden und an einem Krankenhaus für Naturheilweisen in München tätig. 1991 eröffnete er seine Privatpraxis in Unterhaching bei München.

Literatur

  • Yannick Borkens: Bund katholischer Ärzte: Homeopathic Conversion Therapists in 21st Century, Front Sociol. 2021; 6: 667772 doi: 10.3389/fsoc.2021.667772 - Volltext

Gero Winkelmann als "Schwulenheiler"

Winkelmann ist der wissenschaftlich unhaltbaren Ansicht, dass die Homosexualität als eine Krankheit aufzufassen sei und therapiert werden müsse. Ursache der Homosexualität seien einerseits Hormone, andererseits jedoch Leberschäden oder etwa epigenetisch übertragene Syphilisinfektionen der Vorfahren. Auch versuchte Winkelmann glaubhaft zu machen, dass Homosexualität das Resultat von kindlichem Missbrauch sei. Auf seiner Webseite ist von „Therapieansätze[n] gegen homosexuelle Neigungen“ die Rede. Winkelmann behandelte bislang nur homosexuelle Männer, keine Lesben. Winkelmanns Konversionstherapie besteht in der Anwendung der Homöopathie. „Behandlung mit klassischer Homöopathie auch und gerade in Sonderfällen, z.B. bei unguten sexuellen Neigungen und Charakterstörungen.“ heißt es bei Winkelmann. So wendet er etwa hochpotenzierten Schwefel zu einer beabsichtigten Entgiftung des Bindegewebes an, daneben Gebete, Psychotherapie und so genannte Nosoden. Bereits 1992 strich die Weltgesundheitsorganisation (WHO) Homosexualität aus ihrem Krankheitskatalog.

Weblinks (Presse)

Weblinks (Blogs)

Quellennachweise