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'''Gerald Hüther''' (geb. 15.&nbsp;Februar 1951 in Emleben/Gotha) ist ein Neurobiologe. Er studierte Biologie, Tierphysiologie und Neurohistochemie in Leipzig. Nach seiner Flucht nach Westdeutschland forschte er am Max-Planck-Institut für Experimentelle Medizin in Göttingen im Bereich Neurobiologie. Seine Habilitation erfolgte 1988 im Fachbereich Medizin der Universität Göttingen. An der dortigen Psychiatrischen Klinik übernahm er als Naturwissenschaftler die Leitung des 1995 neu gegründeten Fachbereichs „Neurobiologische Grundlagenforschung“. Seit 2006 ist er zwar noch unspezifisch als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Göttinger Psychiatrischen Universitätsklinik angeführt, jedoch lassen sich in den von der Abteilung regelmäßig veröffentlichten Forschungsberichten der letzten Jahre keine Anhaltspunkte für eigene neurobiologische Grundlagenforschung unter Hüthers Namen finden. Während in den Forschungsberichten der Psychiatrischen Klinik Göttingen der Jahre 2003 bis 2006 der Name Hüthers noch gelistet ist, taucht er in denen der Jahre 2006 bis 2008 nicht mehr auf.<ref>http://www.psychiatrie.med.uni-goettingen.de/materials/Forschungsbericht-Psychiatrie_2003-2005.pdf</ref><ref>http://www.psychiatrie.med.uni-goettingen.de/materials/Forschungsbericht-Psychiatrie_2006-2008.pdf</ref> Zu seiner derzeitigen wissenschaftlichen Tätigkeit äußert Hüther sich auf seiner Webseite: "''Er ''(Anm.: Hüther)'' rekurriert vielmehr auf die Summe all der Erkenntnisse, die er als experimenteller Neurowissenschaftler in vielen Einzeluntersuchungen gemacht hat und leitet dann, gewissermaßen auf einer Metaebene, aus diesem reichhaltigen wissenschaftlichen Erfahrungsschatz das ab, was er als Grundlage seiner populärwissenschaftlichen Darstellungen verwendet [...]''"<ref>http://www.gerald-huether.de/wissenschaftlich/lebenslauf-von-prof-dr-gerald-huether/taetigkeitsbeschreibung-von-prof-dr-gerald-huether/index.php</ref>
 
'''Gerald Hüther''' (geb. 15.&nbsp;Februar 1951 in Emleben/Gotha) ist ein Neurobiologe. Er studierte Biologie, Tierphysiologie und Neurohistochemie in Leipzig. Nach seiner Flucht nach Westdeutschland forschte er am Max-Planck-Institut für Experimentelle Medizin in Göttingen im Bereich Neurobiologie. Seine Habilitation erfolgte 1988 im Fachbereich Medizin der Universität Göttingen. An der dortigen Psychiatrischen Klinik übernahm er als Naturwissenschaftler die Leitung des 1995 neu gegründeten Fachbereichs „Neurobiologische Grundlagenforschung“. Seit 2006 ist er zwar noch unspezifisch als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Göttinger Psychiatrischen Universitätsklinik angeführt, jedoch lassen sich in den von der Abteilung regelmäßig veröffentlichten Forschungsberichten der letzten Jahre keine Anhaltspunkte für eigene neurobiologische Grundlagenforschung unter Hüthers Namen finden. Während in den Forschungsberichten der Psychiatrischen Klinik Göttingen der Jahre 2003 bis 2006 der Name Hüthers noch gelistet ist, taucht er in denen der Jahre 2006 bis 2008 nicht mehr auf.<ref>http://www.psychiatrie.med.uni-goettingen.de/materials/Forschungsbericht-Psychiatrie_2003-2005.pdf</ref><ref>http://www.psychiatrie.med.uni-goettingen.de/materials/Forschungsbericht-Psychiatrie_2006-2008.pdf</ref> Zu seiner derzeitigen wissenschaftlichen Tätigkeit äußert Hüther sich auf seiner Webseite: "''Er ''(Anm.: Hüther)'' rekurriert vielmehr auf die Summe all der Erkenntnisse, die er als experimenteller Neurowissenschaftler in vielen Einzeluntersuchungen gemacht hat und leitet dann, gewissermaßen auf einer Metaebene, aus diesem reichhaltigen wissenschaftlichen Erfahrungsschatz das ab, was er als Grundlage seiner populärwissenschaftlichen Darstellungen verwendet [...]''"<ref>http://www.gerald-huether.de/wissenschaftlich/lebenslauf-von-prof-dr-gerald-huether/taetigkeitsbeschreibung-von-prof-dr-gerald-huether/index.php</ref>
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Auffällig sind hingegen die in der Mediendarstellung immer wieder vorkommenden Fehlinformationen zu Hüthers beruflicher Expertise. So wird er nicht selten fälschlich als Dr.med, Neurologe, Psychologe, Psychiater oder gar als Leiter einer psychiatrischen Klinik tituliert, obwohl er über keinerlei psychologische oder medizinisch-klinische Ausbildung verfügt.<ref>http://www.lptw.de/archiv/programm/07programm.pdf</ref><ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Gerald_H%C3%BCther, bei Wikipedia unter der Kategorie "Neurologe/Mediziner"</ref><ref>http://www.welt.de/welt_print/article965202/Der_Pillenkonsum_von_hyperaktiven_Kindern_hat_dramatisch_zugenommen.html Zitat: "Der Pillenkonsum von hyperaktiven Kindern hat dramatisch zugenommen</ref><ref>http://www.frontal.at/dox/content/1260794773.pdf</ref><ref>http://www.offene-akademie.org/?page_id=52</ref>Selbst Peter Schipek, der als Webmaster für Hüthers Seite Win Future verantwortlich ist <ref>http://www.win-future.de/ueberuns/peterschipek.html</ref>, bezeichnet Hüther auf seiner eigenen Homepage  lernwelt.at weiterhin trotz besseren Wissens als "Leiter der Abteilung für neurobiologische Grundlagenforschung an der Psychiatrischen Klinik der Universität Göttingen.<ref>http://www.lernwelt.at/begegnungen/begegnungenteil1/profdrghuether/index.html</ref>Diese Funktion hat Gerald Hüther aber bereits seit mehreren Jahren nicht mehr inne. Hüther selbst scheint zumindest nichts zu unternehmen, um solche peinlichen und hartnäckig verbreiteten Irrtümer bzw im letzten Fall absichtlich plazierte Fehlinformationen zu korrigieren.
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Auffällig sind hingegen die in der Mediendarstellung immer wieder vorkommenden Fehlinformationen zu Hüthers beruflicher Expertise. So wird er nicht selten fälschlich als Dr.med, Neurologe, Psychologe, Psychiater oder gar als Leiter einer psychiatrischen Klinik tituliert, obwohl er über keinerlei psychologische oder medizinisch-klinische Ausbildung verfügt.<ref>http://www.lptw.de/archiv/programm/07programm.pdf</ref><ref>http://de.wikipedia.org/wiki/Gerald_H%C3%BCther, bei Wikipedia unter der Kategorie "Neurologe/Mediziner"</ref><ref>http://www.welt.de/welt_print/article965202/Der_Pillenkonsum_von_hyperaktiven_Kindern_hat_dramatisch_zugenommen.html Zitat: "Der Pillenkonsum von hyperaktiven Kindern hat dramatisch zugenommen</ref><ref>http://www.frontal.at/dox/content/1260794773.pdf</ref><ref>http://www.offene-akademie.org/?page_id=52</ref>Selbst [[Peter Schipek]], der als Webmaster für Hüthers Seite Win Future verantwortlich ist <ref>http://www.win-future.de/ueberuns/peterschipek.html</ref>, bezeichnet Hüther auf seiner eigenen Homepage  lernwelt.at weiterhin trotz besseren Wissens als "Leiter der Abteilung für neurobiologische Grundlagenforschung an der Psychiatrischen Klinik der Universität Göttingen.<ref>http://www.lernwelt.at/begegnungen/begegnungenteil1/profdrghuether/index.html</ref>Diese Funktion hat Gerald Hüther aber bereits seit mehreren Jahren nicht mehr inne. Hüther selbst scheint zumindest nichts zu unternehmen, um solche peinlichen und hartnäckig verbreiteten Irrtümer bzw im letzten Fall absichtlich plazierte Fehlinformationen zu korrigieren.
    
Nach einschlägigen Mediendarstellungen und laut eigener Vita leitet Hüther seit 2006 die "Zentralstelle für Neurobiologische Präventionsforschung" an den Universitäten Göttingen und Mannheim (Institute of Public Health). Allerdings verfügt diese Zentralstelle weder über ein eigenes Internetportal noch über eine der Universität Göttingen angeschlossene Homepage. Auch ließen sich bislang trotz umfangreicher Recherchen keinerlei offizielle Tätigkeits- oder Forschungsberichte einer Einrichtung dieses Namens finden. In Internet-Suchmaschinen taucht die "Zentralstelle" ausschließlich in Verbindung mit der Person Hüthers auf.  
 
Nach einschlägigen Mediendarstellungen und laut eigener Vita leitet Hüther seit 2006 die "Zentralstelle für Neurobiologische Präventionsforschung" an den Universitäten Göttingen und Mannheim (Institute of Public Health). Allerdings verfügt diese Zentralstelle weder über ein eigenes Internetportal noch über eine der Universität Göttingen angeschlossene Homepage. Auch ließen sich bislang trotz umfangreicher Recherchen keinerlei offizielle Tätigkeits- oder Forschungsberichte einer Einrichtung dieses Namens finden. In Internet-Suchmaschinen taucht die "Zentralstelle" ausschließlich in Verbindung mit der Person Hüthers auf.  
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:''"Die innere Struktur des kindlichen Gehirns, also die Art, wie die verschiedenen Zentren miteinander vernetzt werden, entsteht nicht von allein. Es hängt davon ab, welche Erfahrungen ein Kind macht. Das heißt: Wenn in der äußeren Welt Struktur gebende Elemente fehlen, kann auch im Gehirn keine Struktur aufgebaut werden. Das ist heute ein riesiges Problem, denn unsere Welt hat viel an Struktur verloren. Das hängt mit der Hektik des modernen Alltags zusammen, mit Problemen, die jungen Familien zu schaffen machen wie Partnerschaftskonflikte oder mit Karrieren, die aufzubauen sind. Kinder wachsen heute in eine Welt hinein, in der sehr viel durcheinander gerät, die wenig Halt, wenig Strukturen bietet. Besonders schwierig ist dies für diejenigen Kinder, die mehr Strukturen brauchen als andere, die '''so genannten ADHS'''-Kinder."''<ref name="istdaszap">http://anonym.to?http://www.win-future.de/downloads/istdaszappelphilippsyndromeinekrankheit.pdf</ref>
 
:''"Die innere Struktur des kindlichen Gehirns, also die Art, wie die verschiedenen Zentren miteinander vernetzt werden, entsteht nicht von allein. Es hängt davon ab, welche Erfahrungen ein Kind macht. Das heißt: Wenn in der äußeren Welt Struktur gebende Elemente fehlen, kann auch im Gehirn keine Struktur aufgebaut werden. Das ist heute ein riesiges Problem, denn unsere Welt hat viel an Struktur verloren. Das hängt mit der Hektik des modernen Alltags zusammen, mit Problemen, die jungen Familien zu schaffen machen wie Partnerschaftskonflikte oder mit Karrieren, die aufzubauen sind. Kinder wachsen heute in eine Welt hinein, in der sehr viel durcheinander gerät, die wenig Halt, wenig Strukturen bietet. Besonders schwierig ist dies für diejenigen Kinder, die mehr Strukturen brauchen als andere, die '''so genannten ADHS'''-Kinder."''<ref name="istdaszap">http://anonym.to?http://www.win-future.de/downloads/istdaszappelphilippsyndromeinekrankheit.pdf</ref>
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Diese Auffassung bringt Hüther vor allem Beifall aus dem Lager der durch [[Scientology]] propagierten Psychiatriekritik, von Vertretern der [[Psychoanalyse]], ADHS- bzw. [[Ritalinkritik]]ern sowie auch aus der [[Esoterik]]- und [[Anthroposophie|Anthropsosphenszene]]<ref>http://www.info3.de/ycms/printartikel_700.shtml</ref> ein. Beispielsweise stützt [[Hans Tolzin]] seine ADHS- bzw. Ritalinkritik auf Hüther.<ref>http://anonym.to/?http://www.ads-kritik.de/HuetherStudie.htm</ref> Tolzins Internetseite verlinkt auf eine scientologynahe Ritalinkritik-Webseite, die sich ihrerseits auf Hüther beruft. Mit dem [[Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte e.V.|KVPM]]-Menschenrechtspreisträger [[Paul Runge]] traf Hüther im Rahmen eines von Bonney veranstalteten Seminars im Jahr 2003 [[Ritalinkritik#bekannte_Ritalinkritiker|zusammen]]. Mehrfach trat Hüther auch im Rahmen der jährlichen Lindauer Psychotherapiewochen als Gastredner auf, im Programm für das Jahr 2007 fälschlich als "Dr.med" angekündigt.<ref>http://www.lptw.de/archiv/programm/07programm.pdf</ref> Gemeinsam mit der Psychoanalytikerin [[Annette Streeck-Fischer]] tritt er auch weiterhin als ADHS-Experte im Rahmen von zertifizierten Fortbildungen in Erscheinung, so auch auf der Jahrestagung für Psychotraumatologie in Göttingen 2010.<ref>http://www.trauma2010.de/programm.php?linkm=3</ref> Auch [[Hans-Reinhard Schmidt]] stützt sich auf Hüther als Quelle seiner Aussagen über ADHS und Ritalin und veröffentlichte die Ergebnisse der "Hüther-Studie" samt persönlicher Stellungnahme von Hüther auf den Seiten seines Cafe Holunder, bevor sie in einer seriösen Fachzeitschrift das  übliche qualitätssichernde Peer Reviewing durchlaufen hatte.<ref>http://www.ads-kritik.de/HuetherStudie.htm</ref><ref>http://www.ads-kritik.de/ADS-Kritik7.htm</ref>
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Diese Auffassung bringt Hüther vor allem Beifall aus dem Lager der durch [[Scientology]] propagierten Psychiatriekritik, von Vertretern der [[Psychoanalyse]], ADHS- bzw. [[Ritalinkritik]]ern sowie auch aus der [[Esoterik]]- und [[Anthroposophie|Anthropsosphenszene]]<ref>http://www.info3.de/ycms/printartikel_700.shtml</ref> ein. Beispielsweise stützt [[Hans Tolzin]] seine ADHS- bzw. Ritalinkritik auf Hüther.<ref>http://anonym.to/?http://www.ads-kritik.de/HuetherStudie.htm</ref> Tolzins Internetseite verlinkt auf eine scientologynahe Ritalinkritik-Webseite, die sich ihrerseits auf Hüther beruft. Mit dem [[Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte e.V.|KVPM]]-Menschenrechtspreisträger [[Paul Runge]] traf Hüther im Rahmen eines von [[Bonney]] veranstalteten Seminars im Jahr 2003 [[Ritalinkritik#bekannte_Ritalinkritiker|zusammen]]. Mehrfach trat Hüther auch im Rahmen der jährlichen Lindauer Psychotherapiewochen als Gastredner auf, im Programm für das Jahr 2007 fälschlich als "Dr.med" angekündigt.<ref>http://www.lptw.de/archiv/programm/07programm.pdf</ref> Gemeinsam mit der Psychoanalytikerin [[Annette Streeck-Fischer]] tritt er auch weiterhin als ADHS-Experte im Rahmen von Ärztekammer-zertifizierten Fortbildungen in Erscheinung, so auf auf der Jahrestagung für Psychotraumatologie in Göttingen 2010<ref>http://www.trauma2010.de/programm.php?linkm=3</ref> oder 2007 auf den Bad Wildunger Psychotherapietagen gemeinsam mit dem Pädagogen [[Wolfgang Bergmann]],<ref>http://www.wicker-magazin.de/07/wap-tagung.html</ref> welcher oft fälschlich als Kinderpsychologe bezeichnet und in der unten verlinkten Quelle zudem mit falschem Dr.-Titel angekündigt wird. Auch [[Hans-Reinhard Schmidt]] stützt sich auf Hüther als Quelle seiner Aussagen über ADHS und Ritalin und veröffentlichte die Ergebnisse der "Hüther-Studie" samt persönlicher Stellungnahme von Hüther auf den Seiten seines Cafe Holunder, bevor sie in einer seriösen Fachzeitschrift das  übliche qualitätssichernde Peer Reviewing durchlaufen hatte.<ref>http://www.ads-kritik.de/HuetherStudie.htm</ref><ref>http://www.ads-kritik.de/ADS-Kritik7.htm</ref>
    
Zusammen mit [[Festhaltetherapie nach Prekop|Jirina Prekop]], der Erfinderin der Festhalte-"Therapie", hat er das Buch "''Auf Schatzsuche bei unseren Kindern''" verfasst.<ref>Hüther, G.; Prekop, J.: Auf Schatzsuche bei unseren Kindern, Kösel-Verlag München; 3.&nbsp;Auflage (14.&nbsp;September 2006), ISBN-10: 3466307309, ISBN-13: 978-3466307302</ref> Dieses Buch wird u.a. vom [[Antipsychiatrie-Verlag]] vertrieben.
 
Zusammen mit [[Festhaltetherapie nach Prekop|Jirina Prekop]], der Erfinderin der Festhalte-"Therapie", hat er das Buch "''Auf Schatzsuche bei unseren Kindern''" verfasst.<ref>Hüther, G.; Prekop, J.: Auf Schatzsuche bei unseren Kindern, Kösel-Verlag München; 3.&nbsp;Auflage (14.&nbsp;September 2006), ISBN-10: 3466307309, ISBN-13: 978-3466307302</ref> Dieses Buch wird u.a. vom [[Antipsychiatrie-Verlag]] vertrieben.
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