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'''Gerald Hüther''' (geb. 15. Februar 1951 in Emleben/Gotha) ist ein Neurobiologe und Buchautor aus Göttingen, der durch umstrittene Ansichten zu ADHS auf sich aufmerksam macht. Daneben tritt er als Schulkritiker in Erscheinung.
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[[Datei:Gerald Huether Gunnar Kaiser 2021.jpg|thumb|Gerald Hüther und [[Gunnar Kaiser]] (2021)|360px]]
 
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'''Gerald Hüther''' (geb. 15. Februar 1951 in Emleben/Gotha) ist ein Neurobiologe und Buchautor aus Göttingen, der durch umstrittene Ansichten zu ADHS auf sich aufmerksam macht. Daneben tritt er als Schulkritiker in Erscheinung. Hüther war bis Mai 2021 im Redaktionsrat des Blogs [[Rubikon News]], den er auch für Veröffentlichungen nutzt.
 
==Allgemeines==
 
==Allgemeines==
 
===Tätigkeit an der Universität Göttingen===
 
===Tätigkeit an der Universität Göttingen===
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:''"Er rekurriert vielmehr auf die Summe all der Erkenntnisse, die er als experimenteller Neurowissenschaftler in vielen Einzeluntersuchungen gemacht hat und leitet dann, gewissermaßen auf einer Metaebene, aus diesem reichhaltigen wissenschaftlichen Erfahrungsschatz das ab, was er als Grundlage seiner populärwissenschaftlichen Darstellungen verwendet [...]"''<ref>http://www.gerald-huether.de/wissenschaftlich/lebenslauf-von-prof-dr-gerald-huether/taetigkeitsbeschreibung-von-prof-dr-gerald-huether/index.php</ref>
 
:''"Er rekurriert vielmehr auf die Summe all der Erkenntnisse, die er als experimenteller Neurowissenschaftler in vielen Einzeluntersuchungen gemacht hat und leitet dann, gewissermaßen auf einer Metaebene, aus diesem reichhaltigen wissenschaftlichen Erfahrungsschatz das ab, was er als Grundlage seiner populärwissenschaftlichen Darstellungen verwendet [...]"''<ref>http://www.gerald-huether.de/wissenschaftlich/lebenslauf-von-prof-dr-gerald-huether/taetigkeitsbeschreibung-von-prof-dr-gerald-huether/index.php</ref>
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Hüther hält in größeren Abständen Vorträge an der Universität, z.B. Anfang 2012 am pädagogischen Seminar zum Thema "Lernen im Kindesalter".<ref>http://www.uni-goettingen.de/en/264841.html</ref> Einem Zeitungsbericht vom August 2013 zufolge habe sich Hüthers Tätigkeit für die Universität darauf beschränkt, dass er "in den vergangenen sechs Jahren einmal einen 90-minütigen Vortrag samt Diskussion vor angehenden Biologielehrern gehalten" habe.<ref name="zeit36-2013"/> Er beziehe jedoch ein regelmäßiges Gehalt als wissenschaftlicher Mitarbeiter.
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Hüther hielt in größeren Abständen Vorträge an der Universität, z.B. Anfang 2012 am pädagogischen Seminar zum Thema "Lernen im Kindesalter".<ref>http://www.uni-goettingen.de/en/264841.html</ref> Einem Zeitungsbericht vom August 2013 zufolge habe sich Hüthers Tätigkeit für die Universität darauf beschränkt, dass er "in den vergangenen sechs Jahren einmal einen 90-minütigen Vortrag samt Diskussion vor angehenden Biologielehrern gehalten" habe.<ref name="zeit36-2013"/> Er beziehe jedoch ein regelmäßiges Gehalt als wissenschaftlicher Mitarbeiter. Diese Tätigkeit endete 2016.
    
===Falsche Titulierungen===
 
===Falsche Titulierungen===
Auffällig sind die in der Mediendarstellung immer wieder vorkommenden falschen Angaben zu Hüthers beruflicher Expertise. So wird er nicht selten als Dr.&nbsp;med, Dr.&nbsp;med habil., Neurologe, Psychologe, Psychiater oder gar als Leiter einer psychiatrischen Klinik tituliert, obwohl er über keinerlei psychologische oder medizinisch-klinische Ausbildung verfügt.<ref>http://www.com-unic.de/Unternehmen/beirat.htm</ref><ref>http://www.lptw.de/archiv/programm/07programm.pdf</ref><ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Gerald_H%C3%BCther Gerald Hüther bei Wikipedia (bis Mai 2011 unter der Kategorie "Neurologe/Mediziner")]</ref><ref>[http://www.welt.de/welt_print/article965202/Der_Pillenkonsum_von_hyperaktiven_Kindern_hat_dramatisch_zugenommen.html Der Pillenkonsum von hyperaktiven Kindern hat dramatisch zugenommen. Die Welt, 22 Juni 2007]</ref><ref>http://www.frontal.at/dox/content/1260794773.pdf</ref><ref>http://www.offene-akademie.org/?page_id=52</ref> Der Sozialpädagoge Peter Schipek (geb. 1949) behauptete noch 2014 auf seiner Homepage lernwelt.at (ein Projekt, an dem Hüther mitwirkt), dass Hüther "die Zentralstelle für Neurobiologische Präventionsforschung der Psychiatrischen Klinik der Universität Göttingen" leite (siehe nächster Abschnitt).<ref name="lernwelt"/> Zudem habe er "ca. 150 Originalarbeiten auf dem Gebiet der experimentellen Hirnforschung in internationalen Fachzeitschriften" publiziert. Tatsächlich sind in wissenschaftlichen Datenbanken weniger als 25 Originalarbeiten auffindbar, an denen Hüther als Autor beteiligt war. 2014 präsentierte er auf seiner Webseite einen geänderten Lebenslauf, demzufolge er "ca. 100 Originalarbeiten" publiziert habe.<ref name="LL2014">[http://www.gerald-huether.de/wissenschaftlich/lebenslauf-von-prof-dr-gerald-huether/tabellarischer-lebenslauf-von-prof-dr-gerald-huether/index.php Tabellarischer Lebenslauf auf Hüthers Webseite] Aufruf am 30. Dezember 2014</ref>
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Auffällig sind die in der Mediendarstellung immer wieder vorkommenden falschen Angaben zu Hüthers beruflicher Expertise. So wird er nicht selten als Dr.&nbsp;med, Dr.&nbsp;med habil., Neurologe, Psychologe, Psychiater oder gar als Leiter einer psychiatrischen Klinik tituliert, obwohl er über keinerlei psychologische oder medizinisch-klinische Ausbildung verfügt.<ref>http://www.com-unic.de/Unternehmen/beirat.htm</ref><ref>http://www.lptw.de/archiv/programm/07programm.pdf</ref><ref>[http://de.wikipedia.org/wiki/Gerald_H%C3%BCther Gerald Hüther bei Wikipedia (bis Mai 2011 unter der Kategorie "Neurologe/Mediziner")]</ref><ref>[http://www.welt.de/welt_print/article965202/Der_Pillenkonsum_von_hyperaktiven_Kindern_hat_dramatisch_zugenommen.html Der Pillenkonsum von hyperaktiven Kindern hat dramatisch zugenommen. Die Welt, 22 Juni 2007]</ref><ref>http://www.frontal.at/dox/content/1260794773.pdf</ref><ref>http://www.offene-akademie.org/?page_id=52</ref> Der Sozialpädagoge Peter Schipek (geb. 1949) behauptete noch 2014 auf seiner Homepage lernwelt.at (ein Projekt, an dem Hüther mitwirkt), dass Hüther "die Zentralstelle für Neurobiologische Präventionsforschung der Psychiatrischen Klinik der Universität Göttingen" leite (siehe nächster Abschnitt).<ref name="lernwelt"/> Zudem habe er "ca. 150 Originalarbeiten auf dem Gebiet der experimentellen Hirnforschung in internationalen Fachzeitschriften" publiziert. Tatsächlich sind in wissenschaftlichen Datenbanken weniger als 25 Originalarbeiten auffindbar, an denen Hüther als Autor beteiligt war. 2014 präsentierte er auf seiner Webseite einen geänderten Lebenslauf, demzufolge er "ca. 100 Originalarbeiten" publiziert habe.<ref name="LL2014">[[media:GeraldHuetherVita2014.pdf|Tabellarischer Lebenslauf auf Hüthers Webseite, Screenshot vom 30. Dezember 2014]]</ref>
    
[[image:GeraldHuetherWinFuture2013.jpg|Typische Darstellung der Person Hüthers, hier auf der Internetseite seines Projekts Win-Future<ref>http://www.win-future.de/ueberuns/profdrgeraldhuether/ Aufruf am 17. September 2013</ref>|300px|thumb]]
 
[[image:GeraldHuetherWinFuture2013.jpg|Typische Darstellung der Person Hüthers, hier auf der Internetseite seines Projekts Win-Future<ref>http://www.win-future.de/ueberuns/profdrgeraldhuether/ Aufruf am 17. September 2013</ref>|300px|thumb]]
    
===Zentralstelle für Neurobiologische Präventionsforschung===
 
===Zentralstelle für Neurobiologische Präventionsforschung===
Nach einschlägigen Mediendarstellungen und laut eigener Vita leitete Hüther ab 2006 die "Zentralstelle für Neurobiologische Präventionsforschung" an den Universitäten Göttingen und Heidelberg (Institute of Public Health der medizinischen Fakultät Mannheim; von Hüther "Universität Mannheim-Heidelberg" genannt). Die Existenz dieser vermeintlichen Forschungseinrichtung und die Disziplin namens "neurobiologische Präventionsforschung" sind Erfindungen von Hüther. Ab Oktober 2011 hatte die Zentralstelle eine Homepage, die suggerierte, der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Göttingen anzugehören.<ref> Alle Einrichtungen der Universitätsmedizin Göttingen sind zentral unter der Internetadresse ''med.uni-goettingen.de'' erreichbar, so auch die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (''www.psychiatrie.med.uni-goettingen.de''). Diese Klinik war außerdem mit einer älteren, anders gestalteten Seite mit der Adresse ''psychiatrie-uni-goettingen.de'' vertreten. Unter dieser Adresse befand sich die Unterseite ''psychiatrie-uni-goettingen.de/huether-forschung.php'' von Hüthers Zentralstelle. Allerdings gab es umgekehrt keinen einzigen Verweis von der Klinik-Seite auf die Zentralstelle. Etwaige andere Mitarbeiter, Forschungsprojekte und Veröffentlichungen der Zentralstelle wurden nicht aufgeführt. Unter der Rubrik "Publikationen" waren lediglich Hüthers Publikationen aus diversen Fachgebieten, die bis ins Jahr 2008 datieren, aufgeführt, z.B. auf dem Gebiet Neurohistochemie.</ref> In Internet-Suchmaschinen taucht die Zentralstelle ausschließlich in Verbindung mit der Person Hüthers auf. Auf den Seiten des angeblichen Mitbetreibers Mannheim Institute of Public Health wurde die Zentralstelle nicht erwähnt. Gegenüber der Wochenzeitung ''Die Zeit'' erklärte die Universität Göttingen, dass die Zentralstelle keine universitäre Einrichtung gewesen sei, sondern "ein Projekt von Herrn Prof. Hüther". Hüther selbst teilte der ''Zeit'' mit, die Zentralstelle sei nur eine "Arbeitsplattform" zur Koordinierung von Forschungsprojekten gewesen, etwa mit der Universität Mannheim/Heidelberg. Anfang 2013 habe er diese Tätigkeit beendet "und damit auch diese Zentralstelle aufgelöst".<ref name="zeit36-2013">[http://www.zeit.de/2013/36/bildung-schulrevolution-bestsellerautoren/komplettansicht Martin Spiewak: Die Stunde der Propheten. DIE ZEIT, 29. August 2013]</ref> In einem kurz nach dem Zeitungsartikel erschienenen Interview von ''3sat/ZDF'' äußerte er sich ähnlich: Die Zentralstelle sei lediglich eine "Arbeitsplattform für meine Arbeitsverhältnisse und für meine Forschungsarbeiten" gewesen.<ref>Im Einzelnen sagte Hüther gegenüber dem ZDF/3sat zu dem Vorwurf, mit irreführenden Angaben für sich zu werben: ''"Ich habe nie gesagt, dass ich Mediziner bin. Ich bin Biologe. Ich habe nie gesagt, dass ich Hochschullehrer... also Hochschullehrer bin ich natürlich, aber Lehrstuhlinhaber bin ich nicht. Und ich bin auch... ich habe eine Zentralstelle für neurobiologische Grundlagenforschung geschaffen als Arbeitsplattform für meine Arbeitsverhältnisse und für meine Forschungsarbeiten, die ich in Göttingen an der Universität und in Mannheim an der Universität durchgeführt habe. Und ich habe nie behauptet, dass diese Arbeitsplattform jetzt eine großartige universitäre oder gar überuniversitäre Einrichtung sei."'' 3sat, Sendung ''Kulturzeit'' vom 2. September 2013, Bericht von der Konferenz ''Vision Summit 2013''</ref>
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Nach einschlägigen Mediendarstellungen und laut eigener Vita leitete Hüther ab 2006 die "Zentralstelle für Neurobiologische Präventionsforschung" an den Universitäten Göttingen und Heidelberg (Institute of Public Health der medizinischen Fakultät Mannheim; von Hüther "Universität Mannheim-Heidelberg" genannt). Die Existenz dieser vermeintlichen Forschungseinrichtung und die Disziplin namens "neurobiologische Präventionsforschung" sind Erfindungen von Hüther. Ab Oktober 2011 hatte die Zentralstelle eine Homepage, die suggerierte, der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Universität Göttingen anzugehören.<ref> Alle Einrichtungen der Universitätsmedizin Göttingen sind zentral unter der Internetadresse ''med.uni-goettingen.de'' erreichbar, so auch die Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie (''www.psychiatrie.med.uni-goettingen.de''). Diese Klinik war außerdem mit einer älteren, anders gestalteten Seite mit der Adresse ''psychiatrie-uni-goettingen.de'' vertreten. Unter dieser Adresse befand sich die Unterseite ''psychiatrie-uni-goettingen.de/huether-forschung.php'' von Hüthers Zentralstelle. Allerdings gab es umgekehrt keinen einzigen Verweis von der Klinik-Seite auf die Zentralstelle. Etwaige andere Mitarbeiter, Forschungsprojekte und Veröffentlichungen der Zentralstelle wurden nicht aufgeführt. Unter der Rubrik "Publikationen" waren lediglich Hüthers Publikationen aus diversen Fachgebieten, die bis ins Jahr 2008 datieren, aufgeführt, z.B. auf dem Gebiet Neurohistochemie.</ref> In Internet-Suchmaschinen taucht die Zentralstelle ausschließlich in Verbindung mit der Person Hüthers auf. Auf den Seiten des angeblichen Mitbetreibers Mannheim Institute of Public Health wurde die Zentralstelle nicht erwähnt. Gegenüber der Wochenzeitung ''Die Zeit'' erklärte die Universität Göttingen, dass die Zentralstelle keine universitäre Einrichtung gewesen sei, sondern "ein Projekt von Herrn Prof. Hüther". Hüther selbst teilte der ''Zeit'' mit, die Zentralstelle sei nur eine "Arbeitsplattform" zur Koordinierung von Forschungsprojekten gewesen, etwa mit der Universität Mannheim/Heidelberg. Anfang 2013 habe er diese Tätigkeit beendet "und damit auch diese Zentralstelle aufgelöst".<ref name="zeit36-2013">[http://www.zeit.de/2013/36/bildung-schulrevolution-bestsellerautoren/komplettansicht Martin Spiewak: Die Stunde der Propheten. DIE ZEIT, 29. August 2013]</ref> Nach einer anderen Aussage von Hüther sei dies bereits im Sommer 2012 geschehen.<ref name="LL2014"/> In einem kurz nach dem Zeitungsartikel erschienenen Interview von ''3sat/ZDF'' äußerte er sich ähnlich: Die Zentralstelle sei lediglich eine "Arbeitsplattform für meine Arbeitsverhältnisse und für meine Forschungsarbeiten" gewesen.<ref>Im Einzelnen sagte Hüther gegenüber dem ZDF/3sat zu dem Vorwurf, mit irreführenden Angaben für sich zu werben: ''"Ich habe nie gesagt, dass ich Mediziner bin. Ich bin Biologe. Ich habe nie gesagt, dass ich Hochschullehrer... also Hochschullehrer bin ich natürlich, aber Lehrstuhlinhaber bin ich nicht. Und ich bin auch... ich habe eine Zentralstelle für neurobiologische Grundlagenforschung geschaffen als Arbeitsplattform für meine Arbeitsverhältnisse und für meine Forschungsarbeiten, die ich in Göttingen an der Universität und in Mannheim an der Universität durchgeführt habe. Und ich habe nie behauptet, dass diese Arbeitsplattform jetzt eine großartige universitäre oder gar überuniversitäre Einrichtung sei."'' 3sat, Sendung ''Kulturzeit'' vom 2. September 2013, Bericht von der Konferenz ''Vision Summit 2013''</ref> Noch 2016 wurden Vorträge von Hüther damit angekündigt, dass er "die Zentralstelle für Neurobiologische Präventionsforschung der Psychiatrischen Klinik der Universität Göttingen" leite.<ref>Z.B. Programm der Veranstaltungsreihe ''Positive Psychologie Tour 2016'' der österreichischen ''Akademie Kinder Jugend Familie'' (K.J.F. Akademie KG, Graz)</ref>
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Auf Hüthers Internetseite war 2014 der Versuch einer Klarstellung zu lesen. Demnach wurde ihm die nahezu völlige Einstellung seiner universitären Forschungstätigkeit im Jahr 2006 durch einen neuen Vorgesetzten aufgezwungen, weil dieser für Hüther "keine Verwendung" mehr gehabt habe. Auch seine Lehrtätigkeit habe er "fast vollständig einstellen" müssen. Daraufhin habe er seine ihm noch verbliebene Stelle um ein Viertel reduziert und "dafür eine 1/4-Teilzeitstelle als Mitarbeiter am Institut für Public Health an der Universität Mannheim/Heidelberg" angetreten. "Zur Koordination dieser beiden Aufgabenbereiche" habe er die "Zentralstelle" gegründet.<ref name="LL2014"/><ref>Zitat von www.gerald-huether.de/wissenschaftlich/lebenslauf-von-prof-dr-gerald-huether/tabellarischer-lebenslauf-von-prof-dr-gerald-huether/index.php (Aufruf am 30. Dezember 2014): <br/>
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Auf Hüthers Internetseite ist seit 2014 eine Erlärung zu lesen. Demnach habe er seine universitäre Forschungstätigkeit im Jahr 2006 wegen eines Wechsels der Klinikleitung beenden müssen; sein neuer Vorgesetzter habe für Hüther "keine Verwendung" mehr gehabt. Auch seine Lehrtätigkeit habe er "fast vollständig einstellen" müssen. Daraufhin habe er seine ihm noch verbliebene Stelle um ein Viertel reduziert und "dafür eine 1/4-Teilzeitstelle als Mitarbeiter am Institut für Public Health an der Universität Mannheim/Heidelberg" angetreten. "Zur Koordination dieser beiden Aufgabenbereiche" habe er die "Zentralstelle" gegründet.<ref name="LL2014"/>
2006<br/>
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Neuorientierung</br>
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Ich erweitere meinen Lebenslauf um persönliche kursive Anmerkungen, um etwaigen Mutmassungen und Verzerrungen über diese Phase meines Lebens vorzubeugen, die ab und an in der Vergangenheit veröffentlicht wurden. <br/>
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''Der in diesem Jahr neu nach Göttingen berufene Kliniksleiter übergibt die Leitung des von mir aufgebauten Forschungsbereiches an einen Mitarbeiter, den er aus seiner Arbeitsgruppe mit nach Göttingen gebracht hat. Für mich hat er in seiner neuen Ausrichtung der Forschungsschwerpunkte an der Psychiatrischen Klinik keine Verwendung. Ich darf noch meinen Büroraum in einem Seitenflügel der Klinik behalten. Weil mir nun auch keine Personalmittel für die Besetzung des Sekretariats mehr zur Verfügung stehen, reduziere ich meine eigene Stelle um ein Viertel, nutze die so freiwerdenden Mittel für die Bezahlung einer Sekretärin und übernehme dafür eine ¼-Teilzeitstelle als Mitarbeiter am Institut für Public Health an der Universität Mannheim/Heidelberg. Zur Koordination dieser beiden Aufgabenbereiche gründe ich die "Zentralstelle für neurobiologische Präventionsforschung". Durch die Modularisierung des Studiums im Zuge des Bologna-Prozesses sind die Studierenden der verschiedenen Fachrichtungen nicht mehr in der Lage, fachübergreifende Vorlesungs-, Seminar- und Praktikumsangebote zu belegen. Ich muss daher meine Lehrtätigkeit fast vollständig einstellen.''</ref>
      
==Auffassungen zu ADHS==
 
==Auffassungen zu ADHS==
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:''"Die innere Struktur des kindlichen Gehirns, also die Art, wie die verschiedenen Zentren miteinander vernetzt werden, entsteht nicht von allein. Es hängt davon ab, welche Erfahrungen ein Kind macht. Das heißt: Wenn in der äußeren Welt Struktur gebende Elemente fehlen, kann auch im Gehirn keine Struktur aufgebaut werden. Das ist heute ein riesiges Problem, denn unsere Welt hat viel an Struktur verloren. Das hängt mit der Hektik des modernen Alltags zusammen, mit Problemen, die jungen Familien zu schaffen machen wie Partnerschaftskonflikte oder mit Karrieren, die aufzubauen sind. Kinder wachsen heute in eine Welt hinein, in der sehr viel durcheinander gerät, die wenig Halt, wenig Strukturen bietet. Besonders schwierig ist dies für diejenigen Kinder, die mehr Strukturen brauchen als andere, die so genannten ADHS-Kinder."''<ref name="istdaszap">www.win-future.de/downloads/istdaszappelphilippsyndromeinekrankheit.pdf</ref>
 
:''"Die innere Struktur des kindlichen Gehirns, also die Art, wie die verschiedenen Zentren miteinander vernetzt werden, entsteht nicht von allein. Es hängt davon ab, welche Erfahrungen ein Kind macht. Das heißt: Wenn in der äußeren Welt Struktur gebende Elemente fehlen, kann auch im Gehirn keine Struktur aufgebaut werden. Das ist heute ein riesiges Problem, denn unsere Welt hat viel an Struktur verloren. Das hängt mit der Hektik des modernen Alltags zusammen, mit Problemen, die jungen Familien zu schaffen machen wie Partnerschaftskonflikte oder mit Karrieren, die aufzubauen sind. Kinder wachsen heute in eine Welt hinein, in der sehr viel durcheinander gerät, die wenig Halt, wenig Strukturen bietet. Besonders schwierig ist dies für diejenigen Kinder, die mehr Strukturen brauchen als andere, die so genannten ADHS-Kinder."''<ref name="istdaszap">www.win-future.de/downloads/istdaszappelphilippsyndromeinekrankheit.pdf</ref>
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Diese Auffassung bringt Hüther vor allem Beifall aus dem Lager der durch [[Scientology]] propagierten Psychiatriekritik<ref>http://www.mysnip.de/forum-archiv/thema/2306/872120/Leserbrief+an+den+Spiegel.html</ref>, von Vertretern der [[Psychoanalyse]], ADHS- bzw. [[Ritalinkritik]]ern sowie auch aus der [[Esoterik]]- und [[Anthroposophie|Anthroposophenszene]]<ref>http://www.info3.de/ycms/printartikel_700.shtml</ref> ein. Beispielsweise stützt [[Hans Tolzin]] seine ADHS- bzw. Ritalinkritik auf Hüther.<ref>http://anonym.to/?http://www.ads-kritik.de/HuetherStudie.htm</ref> Tolzins Internetseite verlinkt auf eine scientologynahe Ritalinkritik-Webseite, die sich ihrerseits auf Hüther beruft. Mit dem [[Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte e.V.|KVPM]]-Preisträger [[Paul Runge]] traf Hüther 2003 bei einem von [[Helmut Bonney]] veranstalteten Seminar mit bekannten Ritalinkritikern [[Ritalinkritik#bekannte_Ritalinkritiker|zusammen]].
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Diese Auffassung bringt Hüther vor allem Beifall aus dem Lager der durch [[Scientology]] propagierten Psychiatriekritik<ref>http://www.mysnip.de/forum-archiv/thema/2306/872120/Leserbrief+an+den+Spiegel.html</ref>, von Vertretern der [[Psychoanalyse]], ADHS- bzw. [[Ritalinkritik]]ern sowie auch aus der [[Esoterik]]- und [[Anthroposophie|Anthroposophenszene]]<ref>http://www.info3.de/ycms/printartikel_700.shtml</ref> ein. Beispielsweise stützt [[Hans Tolzin]] seine ADHS- bzw. Ritalinkritik auf Hüther.<ref>http://anonym.to/?http://www.ads-kritik.de/HuetherStudie.htm</ref> Tolzins Internetseite verlinkt auf eine scientologynahe Ritalinkritik-Webseite, die sich ihrerseits auf Hüther beruft. Mit dem [[Kommission für Verstöße der Psychiatrie gegen Menschenrechte e.V.|KVPM]]-Preisträger [[Paul Runge]] traf Hüther 2003 bei einem von [[Helmut Bonney]] veranstalteten Seminar mit [[Ritalinkritik#bekannte_Ritalinkritiker|bekannten Ritalinkritikern]] zusammen.
    
===Parkinson-Hypothese und Experimente mit Ratten===
 
===Parkinson-Hypothese und Experimente mit Ratten===
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==Aktivitäten==
 
==Aktivitäten==
 
===Publikationen und Vorträge===
 
===Publikationen und Vorträge===
Von Hüther gibt es mittlerweile unzählige populärwissenschaftliche Artikel und Interviews zu ADHS, zu Schul- und Erziehungsfragen, aber auch zu ganz anderen Themen, etwa zu Geld.<ref>[http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/Das-grosse-uro-Interview-Hirnforscher-Geld-ist-eine-wunderbare-Erfindung-2245675 Hirnforscher: Geld ist eine wunderbare Erfindung. finanzen.net, 18. Februar 2013 (Interview mit Gerlad Hüther, in dem er als "renommierter Psychiater" bezeichnet wird)]</ref> Auf seiner Internetseite verzeichnet er 13 populärwissenschaftliche Bücher, die er im Zeitraum 2002 bis 2013 als Autor oder Mitautor verfasst hat.
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Von Hüther gibt es mittlerweile unzählige populärwissenschaftliche Artikel und Interviews zu ADHS, zu Schul- und Erziehungsfragen, aber auch zu ganz anderen Themen, etwa zu Geld.<ref>[http://www.finanzen.net/nachricht/aktien/Das-grosse-uro-Interview-Hirnforscher-Geld-ist-eine-wunderbare-Erfindung-2245675 Hirnforscher: Geld ist eine wunderbare Erfindung. finanzen.net, 18. Februar 2013 (Interview mit Gerald Hüther, in dem er als "renommierter Psychiater" bezeichnet wird)]</ref> Sehr häufig tritt er als Vortragender auf unterschiedlichsten Veranstaltungen in Erscheinung. Auf seiner Internetseite verzeichnet er 26 populärwissenschaftliche Bücher, die er bis 2016 als Autor oder Mitautor verfasst hat. Hüther selbst meinte 2016 zu diesen Aktivitäten:<ref>http://www.gerald-huether.de/ Aufruf am 02. Juli 2017</ref>
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:''Überrascht hat mich die Fülle an wissenschaftlichen und populärwissenschaftlichen Texten, Büchern und Vorträgen, auch die vielen Interviews, die ich in den vergangenen Jahren produziert habe.''
    
Bisweilen driftet Hüther in esoterische Anschauungen ab. Dies kommt z.B. in seiner Ansicht zum Ausdruck, mit der er wissenschaftlich unhaltbaren Therapien wie [[Handauflegen]] eine Heilwirkung zuschreibt (die er in der für ihn üblichen Weise "erklärt", in diesem Fall damit, dass "alte Rituale" zu einer "Neu-Verschaltung im Gehirn" führten, welche die Heilung begünstige).<ref>[http://www.derwesten.de/leben/gesundheit/Schulmedizin-setzt-auf-Krebs-Heilung-durch-Handlauflegen-id4216115.html Schulmedizin setzt auf Krebs-Heilung durch Handlauflegen. WAZ, 3. Februar 2011]. Zitat: ''"Für Esch'' [gemeint ist der Gesundheitswissenschaftler Thomas Esch] ''ist es klar, dass alternative Heilmethoden wie Urzeit-Rituale Effekte in den Hirnregionen hervorrufen, die für die Selbstheilung zuständig sind. Zum gleichen Ergebnis kommt Prof. Dr. Gerald Hüther, Leiter der Zentralstelle für Neurobiologische Präventionsforschung der Universitäten Göttingen und Mannheim/Heidelberg. Für ihn sind emotionale Reaktionen wie das Vertrauen zum Therapeuten für die Selbstheilung entscheidend. So überrascht es ihn nicht, dass Wunden allein durch Handauflegen heilen. Denn alte Rituale führten zu einer Neu-Verschaltung im Gehirn, die die Heilung begünstige.''</ref> In der Ankündigung eines Vortrags von Hüther im Jahr 2009 heißt es, dass "jeder Mensch bewusst oder ungewusst eine [[Spiritualität|spirituelle]] Haltung entwickelt und dass es eines Bewusstwerdungsprozesses dieser spirituellen Haltung bedarf, damit Spiritualität in verantwortliches Handeln umgesetzt werden kann."<ref>http://www.das-ganze-im-blick.de/Huether Ankündigung von Hüthers Vortrag mit dem Titel ''Spiritualität als geistige Haltung und als Grundlage für verantwortliches Handeln'' auf dem Kongress ''Das Ganze im Blick - Wissenschaft und Spiritualität für eine Neuorientierung in Erziehung und Gesellschaft'' vom 24.&nbsp;Juli 2009 bis 26.&nbsp;Juli 2009 in Freiburg</ref>
 
Bisweilen driftet Hüther in esoterische Anschauungen ab. Dies kommt z.B. in seiner Ansicht zum Ausdruck, mit der er wissenschaftlich unhaltbaren Therapien wie [[Handauflegen]] eine Heilwirkung zuschreibt (die er in der für ihn üblichen Weise "erklärt", in diesem Fall damit, dass "alte Rituale" zu einer "Neu-Verschaltung im Gehirn" führten, welche die Heilung begünstige).<ref>[http://www.derwesten.de/leben/gesundheit/Schulmedizin-setzt-auf-Krebs-Heilung-durch-Handlauflegen-id4216115.html Schulmedizin setzt auf Krebs-Heilung durch Handlauflegen. WAZ, 3. Februar 2011]. Zitat: ''"Für Esch'' [gemeint ist der Gesundheitswissenschaftler Thomas Esch] ''ist es klar, dass alternative Heilmethoden wie Urzeit-Rituale Effekte in den Hirnregionen hervorrufen, die für die Selbstheilung zuständig sind. Zum gleichen Ergebnis kommt Prof. Dr. Gerald Hüther, Leiter der Zentralstelle für Neurobiologische Präventionsforschung der Universitäten Göttingen und Mannheim/Heidelberg. Für ihn sind emotionale Reaktionen wie das Vertrauen zum Therapeuten für die Selbstheilung entscheidend. So überrascht es ihn nicht, dass Wunden allein durch Handauflegen heilen. Denn alte Rituale führten zu einer Neu-Verschaltung im Gehirn, die die Heilung begünstige.''</ref> In der Ankündigung eines Vortrags von Hüther im Jahr 2009 heißt es, dass "jeder Mensch bewusst oder ungewusst eine [[Spiritualität|spirituelle]] Haltung entwickelt und dass es eines Bewusstwerdungsprozesses dieser spirituellen Haltung bedarf, damit Spiritualität in verantwortliches Handeln umgesetzt werden kann."<ref>http://www.das-ganze-im-blick.de/Huether Ankündigung von Hüthers Vortrag mit dem Titel ''Spiritualität als geistige Haltung und als Grundlage für verantwortliches Handeln'' auf dem Kongress ''Das Ganze im Blick - Wissenschaft und Spiritualität für eine Neuorientierung in Erziehung und Gesellschaft'' vom 24.&nbsp;Juli 2009 bis 26.&nbsp;Juli 2009 in Freiburg</ref>
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Auch in politischer Hinsicht zeigt Hüther wenig Berührungsangst: 2007 veröffentlichte er einen Artikel zu seinen Vorstellungen über das Lernen in der Zeitschrift ''Sezession'',<ref>Gerald Hüther: Der Sinn der Gewohnheit. Sezession 20, Oktober 2007, 32-36. Herausgeber der Zeitschrift sind [http://de.wikipedia.org/wiki/Karlheinz_Wei%C3%9Fmann Karlheinz Weißmann] und [http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B6tz_Kubitschek Götz Kubitschek].</ref> die der [http://de.wikipedia.org/wiki/Neue_Rechte Neuen Rechten] zuzuordnen ist.
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Auch in politischer Hinsicht zeigt Hüther wenig Berührungsangst: 2007 veröffentlichte er einen Artikel zu seinen Vorstellungen über das Lernen in der Zeitschrift ''Sezession'',<ref>Gerald Hüther: Der Sinn der Gewohnheit. Sezession 20, Oktober 2007, 32-36. Herausgeber der Zeitschrift sind [http://de.wikipedia.org/wiki/Karlheinz_Wei%C3%9Fmann Karlheinz Weißmann] und [http://de.wikipedia.org/wiki/G%C3%B6tz_Kubitschek Götz Kubitschek].</ref> die der [http://de.wikipedia.org/wiki/Neue_Rechte Neuen Rechten] zuzuordnen ist.<ref>https://correctiv.org/recherchen/neue-rechte/artikel/2016/12/29/medien-sezession-kubitschek/</ref> Seit etwa 2015 verbreitet Hüther seine Ansichten auch bei [[NuoViso|NuoViso TV]] (Neue Horizonte TV).
    
Zusammen mit [[Festhaltetherapie nach Prekop|Jirina Prekop]], der Erfinderin der fragwürdigen Festhalte-Therapie, verfasste er das Buch ''Auf Schatzsuche bei unseren Kindern''.<ref>Gerald Hüther, Jirina Prekop: Auf Schatzsuche bei unseren Kindern. Kösel-Verlag München; 5.&nbsp;Auflage 2011</ref>
 
Zusammen mit [[Festhaltetherapie nach Prekop|Jirina Prekop]], der Erfinderin der fragwürdigen Festhalte-Therapie, verfasste er das Buch ''Auf Schatzsuche bei unseren Kindern''.<ref>Gerald Hüther, Jirina Prekop: Auf Schatzsuche bei unseren Kindern. Kösel-Verlag München; 5.&nbsp;Auflage 2011</ref>
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===Schulkritik===
 
===Schulkritik===
 
Hüther tritt vor allem als Kritiker des bestehenden Bildungsssystems auf und plädiert für eine "Kultur der Potenzialentfaltung". Dafür wirbt er mit plakativen Aussagen wie "Jedes Kind ist hochbegabt",<ref>Gerald Hüther, Uli Hauser: Jedes Kind ist hochbegabt. Albrecht Knaus Verlag, München 22012</ref> die jetzigen Schulen bildeten vor allem "gehorsame Pflichterfüller" und "Auswendiglerner" heran, "Spaß am Lernen das ist das wichtigste", der "Schatz, den wir fördern müssten, ist die Begeisterung am eigenen Entdecken und Gestalten", und man müsse sich "stärker von den Interessen der Schüler und weniger von kultusministeriellen Vorgaben leiten lassen".<ref>[http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/kritik-am-schulsystem-huether-will-gymnasium-und-lehrplaene-abschaffen-a-850405.html Schulkritiker Gerald Hüther: "In jedem Kind steckt ein Genie". Spiegel Online, 21. August 2012]</ref> Vereinzelt wurde dem erziehungswissenschaftlichen Laien Hüther vorgeworfen, dass solche Aussagen populistische Gemeinplätze darstellen.<ref name="zeit36-2013"/> Seinen Äußerungen zu Fragen der Pädagogik versucht Hüther, einen naturwissenschaftlich fundierten Anstrich zu geben. Dazu streut er Formulierungen ein wie "aus neurobiologischer Sicht", es würden "neuroplastische Botenstoffe ausgeschüttet" ("neuroplastische Botenstoffe" ist ein von Hüther erfundener Begriff<ref>Die anderweitig ungebräuchliche Bezeichnung "neuroplastische Botenstoffe" hat Hüther offenbar vom Begriff der [http://de.wikipedia.org/wiki/Neuronale_Plastizit%C3%A4t Neuronalen Plastizität] abgeleitet. Er meint damit [http://de.wikipedia.org/wiki/Neurotransmitter Neurotransmitter] wie Dopamin oder Endorphine</ref>), oder er spricht davon, dass Erfahrungen, die ein Schüler macht, sich "in seinem Frontallappen in Form komplexer Netzwerke verdichten".
 
Hüther tritt vor allem als Kritiker des bestehenden Bildungsssystems auf und plädiert für eine "Kultur der Potenzialentfaltung". Dafür wirbt er mit plakativen Aussagen wie "Jedes Kind ist hochbegabt",<ref>Gerald Hüther, Uli Hauser: Jedes Kind ist hochbegabt. Albrecht Knaus Verlag, München 22012</ref> die jetzigen Schulen bildeten vor allem "gehorsame Pflichterfüller" und "Auswendiglerner" heran, "Spaß am Lernen das ist das wichtigste", der "Schatz, den wir fördern müssten, ist die Begeisterung am eigenen Entdecken und Gestalten", und man müsse sich "stärker von den Interessen der Schüler und weniger von kultusministeriellen Vorgaben leiten lassen".<ref>[http://www.spiegel.de/schulspiegel/wissen/kritik-am-schulsystem-huether-will-gymnasium-und-lehrplaene-abschaffen-a-850405.html Schulkritiker Gerald Hüther: "In jedem Kind steckt ein Genie". Spiegel Online, 21. August 2012]</ref> Vereinzelt wurde dem erziehungswissenschaftlichen Laien Hüther vorgeworfen, dass solche Aussagen populistische Gemeinplätze darstellen.<ref name="zeit36-2013"/> Seinen Äußerungen zu Fragen der Pädagogik versucht Hüther, einen naturwissenschaftlich fundierten Anstrich zu geben. Dazu streut er Formulierungen ein wie "aus neurobiologischer Sicht", es würden "neuroplastische Botenstoffe ausgeschüttet" ("neuroplastische Botenstoffe" ist ein von Hüther erfundener Begriff<ref>Die anderweitig ungebräuchliche Bezeichnung "neuroplastische Botenstoffe" hat Hüther offenbar vom Begriff der [http://de.wikipedia.org/wiki/Neuronale_Plastizit%C3%A4t Neuronalen Plastizität] abgeleitet. Er meint damit [http://de.wikipedia.org/wiki/Neurotransmitter Neurotransmitter] wie Dopamin oder Endorphine</ref>), oder er spricht davon, dass Erfahrungen, die ein Schüler macht, sich "in seinem Frontallappen in Form komplexer Netzwerke verdichten".
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===Akademie für Potentialentfaltung===
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Hüther bezeichnet sich als "Initiator und Vorstand" der "Akademie für Potentialentfaltung und Betreiber einer "Zentralen Koordinationsstelle" der Akademie. Der Wiener Sozialpädagoge Peter Schipek, in dessen "Initiative Lernwelten" Hüther ebenfalls mitwirkt, ist Leiter des Koordinationsteams der Akademie in Österreich. Den Zweck der Akademie beschreibt Hüther so:<ref>[http://www.akademiefuerpotentialentfaltung.org/docs/Flyer-AfP-A4-quer.pdf Flyer der Akademie für Potentialentfaltung], Download am 2. Juli 2017</ref>
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:''Das zentrale Anliegen der Akademie ist der Aufbau und die Verbreitung einer Kultur der Begegnung und der gegenseitigen Ermutigung mit dem Ziel, die in den einzelnen Mitgliedern und in der jeweiligen Gemeinschaft angelegten Potentiale optimal zur Entfaltung zu bringen.''
    
===Sinn-Stiftung===
 
===Sinn-Stiftung===
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Nicht nur beim ''stern'', auch in anderen Journalistenkreisen unterschiedlicher politischer Couleur fand Hüther mit seinem Alm-Projekt unkritische Aufnahme. So verfasste Anja Röhl (Stieftochter von Ulrike Meinhof) in der Tageszeitung ''Junge Welt'' eine "Polemik gegen den massenhaften Ritalin-Konsum", in der sie meint, dass Hüther bewiesen habe, "daß einfache Outdoor-Aktivitäten Ritalin ersetzen können". Auch schrieb sie, "Botenstoffunregelmäßigkeiten an den Synapsen" (eine typische, wissenschaftlich anmutende Äußerung im Stile Hüthers) seien nicht die "genetische Ursache der ADHS, sondern Folge von Angst, Vernachlässigung, Fernsehkonsum u.ä.".<ref>[http://www.jungewelt.de/2009/11-19/003.php Anja Röhl: Nur noch schlucken. Junge Welt, 19. November 2009]</ref>
 
Nicht nur beim ''stern'', auch in anderen Journalistenkreisen unterschiedlicher politischer Couleur fand Hüther mit seinem Alm-Projekt unkritische Aufnahme. So verfasste Anja Röhl (Stieftochter von Ulrike Meinhof) in der Tageszeitung ''Junge Welt'' eine "Polemik gegen den massenhaften Ritalin-Konsum", in der sie meint, dass Hüther bewiesen habe, "daß einfache Outdoor-Aktivitäten Ritalin ersetzen können". Auch schrieb sie, "Botenstoffunregelmäßigkeiten an den Synapsen" (eine typische, wissenschaftlich anmutende Äußerung im Stile Hüthers) seien nicht die "genetische Ursache der ADHS, sondern Folge von Angst, Vernachlässigung, Fernsehkonsum u.ä.".<ref>[http://www.jungewelt.de/2009/11-19/003.php Anja Röhl: Nur noch schlucken. Junge Welt, 19. November 2009]</ref>
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Das Alm-Projekt wurde auch 2010 durchgeführt, dabei kam es zu sexuellem Missbrauch der Kinder durch einen der Betreuer. Öffentlich bekannt wurde dies erst Anfang 2013, nachdem der Sozialpädagoge Tibor Beregszaszy 2012 wegen anderer sexueller Übergriffe verhaftet worden war.<ref>[http://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Goettingen/Uebersicht/Sexueller-Missbrauch-im-ADHS-Almprojekt Sexueller Missbrauch im ADHS Almprojekt. Göttinger Tageblatt, 18. März 2013]</ref><ref>[http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/harz/missbrauch791.html Hüther wehrt sich gegen Missbrauchs-Bericht. NDR.de, 19. März 2013]</ref><ref>[http://www.spiegel.de/panorama/justiz/sexueller-missbrauch-auf-adhs-alm-der-sinn-stiftung-a-890741.html Christian Füller: Schweiz: Missbrauch bei der Alm-Therapie. Spiegel Online, 25. März 2013]</ref> Bis 2011 propagierte Hüther das Alm-Projekt in gemeinsamen Vorträgen mit Beregszaszy.<ref>[http://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Wissen/Wissen-vor-Ort/Kinder-brauchen-Aufgaben-auch-als-Therapie „Kinder brauchen Aufgaben“ – auch als Therapie. Göttinger Tageblatt, 6. Januar 2011]</ref> Beregszaszy war auch auf einer DVD von Hüther mit einem Vortrag über das Almprojekt aus dem Jahr 2010 vetreten.<ref>Das Geheimnis des Gelingens - Vorzeigeprojekte für unsere Gesellschaft ("Edition Hüther"), Folge 1: Lieber einen Sommer auf der Alm, als ein Leben lang auf Ritalin. DVD, ca. 85 min. AV1 Pädagogik-Filme, 34260 Kaufungen, 2011</ref> In einer zweiten Auflage 2012 wurde dieser Teil entfernt und Hüther als alleiniger Autor des Films genannt.
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Das Alm-Projekt wurde auch 2010 durchgeführt, dabei kam es zu sexuellem Missbrauch der Kinder durch einen der Betreuer. Öffentlich bekannt wurde dies erst Anfang 2013, nachdem der Sozialpädagoge Tibor B. 2012 wegen anderer sexueller Übergriffe verhaftet worden war.<ref>[http://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Goettingen/Uebersicht/Sexueller-Missbrauch-im-ADHS-Almprojekt Sexueller Missbrauch im ADHS Almprojekt. Göttinger Tageblatt, 18. März 2013]</ref><ref>[http://www.ndr.de/regional/niedersachsen/harz/missbrauch791.html Hüther wehrt sich gegen Missbrauchs-Bericht. NDR.de, 19. März 2013]</ref><ref>[http://www.spiegel.de/panorama/justiz/sexueller-missbrauch-auf-adhs-alm-der-sinn-stiftung-a-890741.html Christian Füller: Schweiz: Missbrauch bei der Alm-Therapie. Spiegel Online, 25. März 2013]</ref> Bis 2011 propagierte Hüther das Alm-Projekt in gemeinsamen Vorträgen mit B.<ref>[http://www.goettinger-tageblatt.de/Nachrichten/Wissen/Wissen-vor-Ort/Kinder-brauchen-Aufgaben-auch-als-Therapie „Kinder brauchen Aufgaben“ – auch als Therapie. Göttinger Tageblatt, 6. Januar 2011]</ref> B. war auch auf einer DVD von Hüther mit einem Vortrag über das Almprojekt aus dem Jahr 2010 vetreten.<ref>Das Geheimnis des Gelingens - Vorzeigeprojekte für unsere Gesellschaft ("Edition Hüther"), Folge 1: Lieber einen Sommer auf der Alm, als ein Leben lang auf Ritalin. DVD, ca. 85 min. AV1 Pädagogik-Filme, 34260 Kaufungen, 2011</ref> In einer zweiten Auflage 2012 wurde dieser Teil entfernt und Hüther als alleiniger Autor des Films genannt.
    
===Win-Future===
 
===Win-Future===
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Hüther ist vielfältig aktiv und auch zunehmend in Gremien tätig, die Einfluss auf Politik und Behörden haben. Im Folgenden sind einige gegenwärtige und frühere Aktivitäten aufgelistet.
 
Hüther ist vielfältig aktiv und auch zunehmend in Gremien tätig, die Einfluss auf Politik und Behörden haben. Im Folgenden sind einige gegenwärtige und frühere Aktivitäten aufgelistet.
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* Beim Konzeptentwurf „Regionales Bildungsmanagement“ des Regionalverbandes Südniedersachsen&nbsp;e.V. wirkt er in der Projektgruppe „Qualitätskriterien“ mit. An diesem Projekt ist neben Wissenschaftlern auch das Niedersächsische Kultusministerium beteiligt.<ref>http://bildungsregion-goettingen.de/docs/publikationen/Konzeptentwurf_Regionales_Bildungsmanagement.pdf, Seite 8: „Aus dem wissenschaftlichen Bereich sind die Beiträge […] des Neurobiologen Prof.&nbsp;Dr. Gerald Hüther von der Universität Göttingen, […] besonders hervorzuheben“ und 68</ref> Der Regionalverband Südniedersachsen&nbsp;e.V. ist ein Zusammenschluss südniedersächsischer Kommunen, bei dem vor allem Vertreter aus Politik und Behörden (z.B. Landräte) mitwirken.<ref>http://www.regionalverband.de/verband_organigramm</ref> Die Projektgruppe „Qualitätskriterien“ sieht auch die Einrichtung eines „runden Tisches“ für verhaltensauffällige Schüler vor. Daran sollen alle Institutionen teilnehmen, die sich um solche Schüler kümmern, wie z.B. Personen aus der Jugendhilfe, Polizei, Erziehungsberatung und der Schule - aber keine Kinder- und Jungendpsychiater, die eigentlichen Fachleute. Dieser runde Tisch ist für Hüther ein ideales Gremium zur Verbreitung seiner Ansichten über ADHS bei politischen und behördlichen Entscheidungsträgern, ohne durch fachliche Expertise kritisiert zu werden.  
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* In der 2015 gegründeten "WeQ Foundation" des Berliner Spoziologen Peter Spiegel (geb. 1953) wird Hüther als "Board Member" genannt.<ref>http://weq.foundation/ Aufruf am 2. Juli 2017</ref>
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* Beim Konzeptentwurf "Regionales Bildungsmanagement" des Regionalverbandes Südniedersachsen&nbsp;e.V. wirkte er in der Projektgruppe "Qualitätskriterien“ mit. An diesem Projekt ist neben Wissenschaftlern auch das Niedersächsische Kultusministerium beteiligt.<ref>http://bildungsregion-goettingen.de/docs/publikationen/Konzeptentwurf_Regionales_Bildungsmanagement.pdf, Seite 8: "Aus dem wissenschaftlichen Bereich sind die Beiträge […] des Neurobiologen Prof.&nbsp;Dr. Gerald Hüther von der Universität Göttingen, […] besonders hervorzuheben" und 68</ref> Der Regionalverband Südniedersachsen&nbsp;e.V. (seit 2017: Bildungsregion Südniedersachsen e.V.) ist ein Zusammenschluss südniedersächsischer Kommunen, bei dem vor allem Vertreter aus Politik und Behörden (z.B. Landräte) mitwirken.<ref>http://www.regionalverband.de/verband_organigramm</ref> Die Projektgruppe "Qualitätskriterien" sah auch die Einrichtung eines "runden Tisches" für verhaltensauffällige Schüler vor. Daran sollten alle Institutionen teilnehmen, die sich um solche Schüler kümmern, wie z.B. Personen aus der Jugendhilfe, Polizei, Erziehungsberatung und der Schule - aber keine Kinder- und Jungendpsychiater, die eigentlichen Fachleute. Dieser runde Tisch war für Hüther ein ideales Gremium zur Verbreitung seiner Ansichten über ADHS bei politischen und behördlichen Entscheidungsträgern, ohne durch fachliche Expertise kritisiert zu werden.  
    
* Hüther arbeitete an dem vom Sigmund-Freund-Institut in Frankfurt initiierten Projekt "ADHS – Frühprävention statt Medikalisierung" mit, das einseitig auf erzieherische, psychologische bzw. [[Psychoanalyse|psychoanalytische]] Maßnahmen beim Umgang mit Kindern, die an ADHS leiden, und andererseits auf "ADHS-Prävention" setzt.<ref>Marianne Leuzinger-Bohleber, Yvonne Brandl, Gerald Hüther (Hg.): ADHS – Frühprävention statt Medikalisierung. Theorie, Forschung, Kontroversen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006</ref>
 
* Hüther arbeitete an dem vom Sigmund-Freund-Institut in Frankfurt initiierten Projekt "ADHS – Frühprävention statt Medikalisierung" mit, das einseitig auf erzieherische, psychologische bzw. [[Psychoanalyse|psychoanalytische]] Maßnahmen beim Umgang mit Kindern, die an ADHS leiden, und andererseits auf "ADHS-Prävention" setzt.<ref>Marianne Leuzinger-Bohleber, Yvonne Brandl, Gerald Hüther (Hg.): ADHS – Frühprävention statt Medikalisierung. Theorie, Forschung, Kontroversen. Vandenhoeck & Ruprecht, Göttingen 2006</ref>
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* Mehrfach war Hüther Referent bei den jährlich stattfindenden Lindauer Psychotherapiewochen.<ref>[http://www.lptw.de/archiv/programm/07programm.pdf Programm der Lindauer Psychiatriewochen 2007] (Hüther wird hier fälschlich als "Dr.&nbsp;med" angekündigt)</ref>
      
* Hüther ist Beiratsmitglied des demographischen Netzwerkes des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.<ref>http://demographie-netzwerk.de/ueber-ddn/beirat.html Aufruf am 27. Juni 2014 (Auch hier heißt es irreführend "Gegenwärtig leitet er die neu gegründete Zentralstelle für Neurobiologische Präventionsforschung in Göttingen und Mannheim/Heidelberg.")</ref>
 
* Hüther ist Beiratsmitglied des demographischen Netzwerkes des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.<ref>http://demographie-netzwerk.de/ueber-ddn/beirat.html Aufruf am 27. Juni 2014 (Auch hier heißt es irreführend "Gegenwärtig leitet er die neu gegründete Zentralstelle für Neurobiologische Präventionsforschung in Göttingen und Mannheim/Heidelberg.")</ref>
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* Auf dem Deutschen Schulleiterkongress 2012 und 2013 war er Referent von Hauptvorträgen mit den Titeln ''Wie lassen sich Schulen in Lernwerkstätten verwandeln?'' (2012) und ''Potenzialentfaltung in Schulen'' (2013).<ref>http://www.deutscher-schulleiterkongress.de/dslk-2012/programm/das-kongress-programm-2012-schnelluebersicht.html</ref><ref>http://www.deutscher-schulleiterkongress.de/hauptvortraege/dslk-2013/programm/die-hauptvortraege-des-dslk-2013.html</ref>
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* Zusammen mit dem Juristen Stephan Breidenbach von der [[Europa-Universität Viadrina]] gründete Hüther 2012 die Initiative "Schule im Aufbruch", unter anderem mit dem Ziel, einen Masterstudiengang "Potenzialentfaltungscoach" anzubieten.<ref>[http://www.taz.de/!101054/ Hirnforscher übers Schulsystem: „Jeden Schüler für etwas begeistern“. taz.de, 5. September 2012]</ref> Das "Herzstück" des zweijährigen Studiums sollen "12 6-tägige Lernreisen zu Orten gelungenen Lernens" sein.<ref>http://schule-im-aufbruch.de/akademie/master-potenzialentfaltung/ Aufruf am 25. September 2013</ref> Im März 2014 gab Hüther auf seiner Facebook-Seite Schwierigkeiten bei der Gründung des Studiengangs bekannt. Stattdessen sollte nun ein kostenloser Online-Kurs mit dem Titel "Meine Schule transformieren – ein Reiseführer" angeboten werden, zu dem "keinerlei Vorkenntnisse notwendig" seien.
 
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* Zusammen mit dem Juristen Stephan Breidenbach von der [[Europa-Universität Viadrina]] gründete Hüther 2012 die Initiative "Schule im Aufbruch", unter anderem mit dem Ziel, einen Masterstudiengang "Potenzialentfaltungscoach" anzubieten.<ref>[http://www.taz.de/!101054/ Hirnforscher übers Schulsystem: „Jeden Schüler für etwas begeistern“. taz.de, 5. September 2012]</ref> Das "Herzstück" des zweijährigen Studiums sollen "12 6-tägige Lernreisen zu Orten gelungenen Lernens" sein.<ref>http://schule-im-aufbruch.de/akademie/master-potenzialentfaltung/ Aufruf am 25. September 2013</ref> Im März 2014 gab Hüther auf seiner Facebook-Seite Schwierigkeiten bei der Gründung des Studiengangs bekannt. Stattdessen werde nun ein kostenloser Online-Kurs mit dem Titel "Meine Schule transformieren – ein Reiseführer" angeboten, zu dem "keinerlei Vorkenntnisse notwendig" seien.
      
* Er ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der "Offenen Akademie", einer Art Diskussionsforum, das nach eigener Darstellung "kritischen und fortschrittlichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern" die Möglichkeit geben soll, "ihre Erkenntnisse einem breiten Publikum zur kritischen Prüfung vorzustellen, ohne Zugangsbeschränkungen durch schulische oder akademische Qualifikationen."<ref>http://www.offene-akademie.org/?page_id=51</ref>
 
* Er ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der "Offenen Akademie", einer Art Diskussionsforum, das nach eigener Darstellung "kritischen und fortschrittlichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern" die Möglichkeit geben soll, "ihre Erkenntnisse einem breiten Publikum zur kritischen Prüfung vorzustellen, ohne Zugangsbeschränkungen durch schulische oder akademische Qualifikationen."<ref>http://www.offene-akademie.org/?page_id=51</ref>
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[[category:Biologe]]
 
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[[category:Kritiker der wissenschaftlichen Medizin]]
 
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[[category:Hochschullehrer]]
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