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==Allgemeines==
 
==Allgemeines==
 
===Tätigkeit an der Universität Göttingen===
 
===Tätigkeit an der Universität Göttingen===
Hüther studierte Biologie, Tierphysiologie und Neurohistochemie in Leipzig. Nach seiner Flucht nach Westdeutschland forschte er am Max-Planck-Institut für Experimentelle Medizin in Göttingen im Bereich Neurobiologie. Seine Habilitation erfolgte 1988 im Fachbereich Medizin der Universität Göttingen. An der dortigen Psychiatrischen Klinik übernahm er als Naturwissenschaftler die Leitung des 1995 neu gegründeten Fachbereichs Neurobiologische Grundlagenforschung. Seit 2006 ist er zwar noch unspezifisch als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Göttinger Psychiatrischen Universitätsklinik aufgeführt, jedoch lassen sich in den von der Abteilung regelmäßig veröffentlichten Forschungsberichten der letzten Jahre keine Anhaltspunkte für eine neurobiologische Forschungstätigkeit Hüthers finden. Während in den Berichten der Psychiatrischen Klinik Göttingen der Jahre 2003 bis 2005 der Name Hüther noch gelistet ist, taucht er seit 2006 nicht mehr auf.<ref>http://www.psychiatrie.med.uni-goettingen.de/materials/Forschungsbericht-Psychiatrie_2003-2005.pdf</ref><ref>http://www.psychiatrie.med.uni-goettingen.de/materials/Forschungsbericht-Psychiatrie_2006-2008.pdf</ref> Zu seiner derzeitigen wissenschaftlichen Tätigkeit äußert Hüther sich auf seiner Webseite: ''"Er''(Hüther) ''rekurriert vielmehr auf die Summe all der Erkenntnisse, die er als experimenteller Neurowissenschaftler in vielen Einzeluntersuchungen gemacht hat und leitet dann, gewissermaßen auf einer Metaebene, aus diesem reichhaltigen wissenschaftlichen Erfahrungsschatz das ab, was er als Grundlage seiner populärwissenschaftlichen Darstellungen verwendet [...]"''<ref>http://www.gerald-huether.de/wissenschaftlich/lebenslauf-von-prof-dr-gerald-huether/taetigkeitsbeschreibung-von-prof-dr-gerald-huether/index.php</ref>
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Hüther studierte Biologie, Tierphysiologie und Neurohistochemie in Leipzig. Nach seiner Flucht nach Westdeutschland forschte er am Max-Planck-Institut für Experimentelle Medizin in Göttingen im Bereich Neurobiologie. Seine Habilitation erfolgte 1988 im Fachbereich Medizin der Universität Göttingen. An der dortigen Psychiatrischen Klinik übernahm er als Naturwissenschaftler die Leitung des 1995 neu gegründeten Fachbereichs Neurobiologische Grundlagenforschung. Seit 2006 ist er zwar noch unspezifisch als wissenschaftlicher Mitarbeiter der Göttinger Psychiatrischen Universitätsklinik aufgeführt, jedoch lassen sich in den von der Abteilung regelmäßig veröffentlichten Forschungsberichten der letzten Jahre keine Anhaltspunkte für eine neurobiologische Forschungstätigkeit Hüthers finden. Während in den Berichten der Psychiatrischen Klinik Göttingen der Jahre 2003 bis 2005 der Name Hüther noch gelistet ist, taucht er seit 2006 nicht mehr auf.<ref>http://www.psychiatrie.med.uni-goettingen.de/materials/Forschungsbericht-Psychiatrie_2003-2005.pdf</ref><ref>http://www.psychiatrie.med.uni-goettingen.de/materials/Forschungsbericht-Psychiatrie_2006-2008.pdf</ref> Zu seiner derzeitigen wissenschaftlichen Tätigkeit äußert Hüther sich auf seiner Webseite: ''"Er'' (Hüther) ''rekurriert vielmehr auf die Summe all der Erkenntnisse, die er als experimenteller Neurowissenschaftler in vielen Einzeluntersuchungen gemacht hat und leitet dann, gewissermaßen auf einer Metaebene, aus diesem reichhaltigen wissenschaftlichen Erfahrungsschatz das ab, was er als Grundlage seiner populärwissenschaftlichen Darstellungen verwendet [...]"''<ref>http://www.gerald-huether.de/wissenschaftlich/lebenslauf-von-prof-dr-gerald-huether/taetigkeitsbeschreibung-von-prof-dr-gerald-huether/index.php</ref>
    
Hüther hält in größeren Abständen Vorträge an der Universität, z.B. am pädagogischen Seminar zum Thema "Lernen im Kindesalter".<ref>http://www.uni-goettingen.de/en/264841.html</ref> Einem Zeitungsbericht vom August 2013 zufolge habe sich Hüthers Tätigkeit für die Universität darauf beschränkt, dass er "in den vergangenen sechs Jahren einmal einen 90-minütigen Vortrag samt Diskussion vor angehenden Biologielehrern gehalten" habe.<ref name="zeit36-2013"/> Dem Bericht zufolge bezieht er jedoch ein regelmäßiges Gehalt als wissenschaftlicher Mitarbeiter.
 
Hüther hält in größeren Abständen Vorträge an der Universität, z.B. am pädagogischen Seminar zum Thema "Lernen im Kindesalter".<ref>http://www.uni-goettingen.de/en/264841.html</ref> Einem Zeitungsbericht vom August 2013 zufolge habe sich Hüthers Tätigkeit für die Universität darauf beschränkt, dass er "in den vergangenen sechs Jahren einmal einen 90-minütigen Vortrag samt Diskussion vor angehenden Biologielehrern gehalten" habe.<ref name="zeit36-2013"/> Dem Bericht zufolge bezieht er jedoch ein regelmäßiges Gehalt als wissenschaftlicher Mitarbeiter.
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===Projekt "Frühprävention statt Medikalisierung"===
 
===Projekt "Frühprävention statt Medikalisierung"===
 
Hüther arbeitete an dem vom Sigmund-Freund-Institut initiierten Projekt "ADHS – Frühprävention statt Medikalisierung" mit, das einseitig auf erzieherische, psychologische bzw. [[Psychoanalyse|psychoanalytische]] Maßnahmen beim Umgang mit Kindern, die an ADHS leiden, und andererseits auf "ADHS-Prävention" setzt.<ref>http://www.sfi-frankfurt.de/forschung/forschungsfeld-1/starthilfe/projektbeschreibung/publikationen.html?0</ref> Zu diesem Projekt wurde ein gleichnamiges Buch herausgegeben, das u.a. auch beim [[Antipsychiatrie]]verlag angeboten wird.<ref>http://anonym.to?http://www.antipsychiatrieverlag.de/versand/titel/leuzinger.htm</ref>
 
Hüther arbeitete an dem vom Sigmund-Freund-Institut initiierten Projekt "ADHS – Frühprävention statt Medikalisierung" mit, das einseitig auf erzieherische, psychologische bzw. [[Psychoanalyse|psychoanalytische]] Maßnahmen beim Umgang mit Kindern, die an ADHS leiden, und andererseits auf "ADHS-Prävention" setzt.<ref>http://www.sfi-frankfurt.de/forschung/forschungsfeld-1/starthilfe/projektbeschreibung/publikationen.html?0</ref> Zu diesem Projekt wurde ein gleichnamiges Buch herausgegeben, das u.a. auch beim [[Antipsychiatrie]]verlag angeboten wird.<ref>http://anonym.to?http://www.antipsychiatrieverlag.de/versand/titel/leuzinger.htm</ref>
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===WIN-FUTURE===
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Hüther ist Gründer und zusammen mit dem Pädagogen Karl Gebauer Leiter eines so genannten "''wissenschaftlichen interdisziplinären Netzwerkes für Entwicklungs- und Bildungsforschung''", genannt "''WIN-FUTURE''". Eigenen Aussagen zufolge behandelt dieses Netzwerk ein weites Spektrum der Neurobiologie, zur Verbreitung von Wissenswertem über die neuesten Erkenntnisse aus der Hirnforschung und Neurobiologie.<ref>http://www.win-future.de/ueberuns/index.html</ref> Mitglieder des Netzwerkes sind u.a. der ADHS/Ritalin-Kritiker [[Reinhard Voß]] und die Psychoanalytikerin Marianne Leuzinger-Bohleben.<ref>http://www.win-future.de/netzwerkmitglieder/mitglieder-h-z/index.html</ref>
      
===Sinn-Stiftung===
 
===Sinn-Stiftung===
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:''Erklärung zu Veränderung in der Sinn-Stiftung von Adelheid Tlach-Eickhoff, Christian Rauschenfels Vorstand (Adelheid Tlach-Eickhoff, Christian Rauschenfels) und Präsident der Sinn-Stiftung, Prof. Dr. Gerald Hüther, haben sich nach reiflicher, längere Überlegung geeinigt, die Zusammenarbeit im gegenseitigen Einvernehmen zu beenden. Wir sehen diese Trennung als Konsequenz einer sich schon seit längerer Zeit abzeichnenden Entwicklung. Im Laufe der Zusammenarbeit in der Sinn-Stiftung und im Zuge der praktischen Umsetzungen unserer gemeinsamen Vision sind die Vorstellungen darüber, wie sich die Sinn-Stiftung inhaltlich und strukturell positionieren soll, wo der Fokus liegt und wie ihre Öffentlichkeitsarbeit ausgerichtet werden kann, zu unterschiedlich geworden, so dass uns allen eine weitere gemeinsame Führungsarbeit nicht mehr möglich erscheint.''
 
:''Erklärung zu Veränderung in der Sinn-Stiftung von Adelheid Tlach-Eickhoff, Christian Rauschenfels Vorstand (Adelheid Tlach-Eickhoff, Christian Rauschenfels) und Präsident der Sinn-Stiftung, Prof. Dr. Gerald Hüther, haben sich nach reiflicher, längere Überlegung geeinigt, die Zusammenarbeit im gegenseitigen Einvernehmen zu beenden. Wir sehen diese Trennung als Konsequenz einer sich schon seit längerer Zeit abzeichnenden Entwicklung. Im Laufe der Zusammenarbeit in der Sinn-Stiftung und im Zuge der praktischen Umsetzungen unserer gemeinsamen Vision sind die Vorstellungen darüber, wie sich die Sinn-Stiftung inhaltlich und strukturell positionieren soll, wo der Fokus liegt und wie ihre Öffentlichkeitsarbeit ausgerichtet werden kann, zu unterschiedlich geworden, so dass uns allen eine weitere gemeinsame Führungsarbeit nicht mehr möglich erscheint.''
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===Sonstiges===
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Hüther ist auch in anderen Bereichen sehr aktiv und zunehmend in Gremien tätig, die Einfluss auf die Politik und Behörden haben.
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*Beim Konzeptentwurf „Regionales Bildungsmanagement“ des Regionalverbandes Südniedersachsen&nbsp;e.V. wirkt er in der Projektgruppe „Qualitätskriterien“ mit. An diesem Projekt ist neben Wissenschaftlern auch das Niedersächsische Kultusministerium beteiligt.<ref>http://bildungsregion-goettingen.de/docs/publikationen/Konzeptentwurf_Regionales_Bildungsmanagement.pdf, Seite 8: „Aus dem wissenschaftlichen Bereich sind die Beiträge […] des Neurobiologen Prof.&nbsp;Dr. Gerald Hüther von der Universität Göttingen, […] besonders hervorzuheben“ und 68</ref> Der Regionalverband Südniedersachsen&nbsp;e.V. ist ein Zusammenschluss südniedersächsischer Kommunen, bei dem vor allem Vertreter aus Politik und Behörden (z.B. Landräte) mitwirken.<ref>http://www.regionalverband.de/verband_organigramm</ref> Die Projektgruppe „Qualitätskriterien“ sieht auch die Einrichtung eines „runden Tisches“ für verhaltensauffällige Schüler vor. Daran sollen alle Institutionen teilnehmen, die sich um solche Schüler kümmern, wie z.B. Personen aus der Jugendhilfe, Polizei, Erziehungsberatung und der Schule - aber keine Kinder- und Jungendpsychiater, die eigentlichen Fachleute. Dieser runde Tisch ist für Hüther ein ideales Gremium zur Verbreitung seiner Ansichten über ADHS bei politischen und behördlichen Entscheidungsträgern, ohne durch fachliche Expertise kritisiert zu werden.
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*Hüther ist Beiratsmitglied des demographischen Netzwerkes des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.<ref>http://demographie-netzwerk.de/ueber-ddn/beirat.html</ref>
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*Auf dem Deutschen Schulleiterkongress 2012 und 2013 war er Referent von Hauptvorträgen mit den Titeln ''Wie lassen sich Schulen in Lernwerkstätten verwandeln?'' (2012) und ''Potenzialentfaltung in Schulen'' (2013).<ref>http://www.deutscher-schulleiterkongress.de/dslk-2012/programm/das-kongress-programm-2012-schnelluebersicht.html</ref><ref>http://www.deutscher-schulleiterkongress.de/hauptvortraege/dslk-2013/programm/die-hauptvortraege-des-dslk-2013.html</ref>
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*Er ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der ''Offenen Akademie'', einer Art Diskussionsforum, das nach eigener Darstellung "kritischen und fortschrittlichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern" die Möglichkeit geben soll, "ihre Erkenntnisse einem breiten Publikum zur kritischen Prüfung vorzustellen, ohne Zugangsbeschränkungen durch schulische oder akademische Qualifikationen."<ref>http://www.offene-akademie.org/?page_id=51</ref>
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*Hüther trat am ''Interdisziplinären Zentrum für Nachhaltige Entwicklung'' der Universität Göttingen mit einigen allgemein formulierten Texten auf.<ref>http://www.izne.uni-goettingen.de/?page_id=24</ref> Die Seite des Zentrums verlinkt auch auf Hüthers Internetseite der "Sinn-Stiftung".<ref>http://www.izne.uni-goettingen.de/?page_id=262</ref>
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*Bei der Potsdamer Firma ''Institut für Mind-Body-Medizin'' wird Hüther als wissenschaftlicher Berater genannt.<ref>http://www.mind-body-medizin.org/index.php?article_id=33&clang=0</ref> Das Konzept der Mind-Body-Medizin vertritt die Auffassung, dass jeder Einzelne die Fähigkeit zur Selbsthilfe hat, z.B. durch Ernährung, Bewegung, Entspannung, Stressmanagement, mentales Training und Aufmerksamkeitstraining.<ref>http://www.mind-body-medizin.org/index.php?article_id=33&clang=0</ref>
      
[[image:Stern-Alm.jpg|thumb]]
 
[[image:Stern-Alm.jpg|thumb]]
 
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===Das ADHS-Alm-Projekt===
==Das ADHS-Alm-Projekt==
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Als wissenschaftlicher Leiter der Stiftung „Sinnstiftung“ war Hüther mitverantwortlich für das ADHS-Almprojekt dieser Stiftung, bei dem im Jahr 2009 elf Jungen mit ADHS im Alter zwischen 8&nbsp;und 14&nbsp;Jahren zwei Monate auf einer Alm in Südtirol verbrachten, wobei die Medikamente abgesetzt wurden. Dieser Aufenthalt wurde vom Veranstalter als Therapie bei ADHS angepriesen und in den Medien als Alternative zur medikamentösen Behandlung verkauft. So wurde nach eigenem Verständnis als Ziel dieser Maßnahme Folgendes genannt und als Titelgeschichte im ''stern''<ref>stern Nr. 45, 29 Oktober 2009</ref> präsentiert:
Als wissenschaftlicher Leiter der Stiftung „Sinnstiftung“ war Hüther mitverantwortlich für das ADHS-Almprojekt dieser Stiftung, bei dem im Jahr 2009 elf Jungen mit ADHS im Alter zwischen 8&nbsp;und 14&nbsp;Jahren zwei Monate auf einer Alm in Südtirol verbrachten, wobei die Medikamente abgesetzt wurden. Dieser Aufenthalt wurde vom Veranstalter als Therapie bei ADHS angepriesen und in den Medien als Alternative zur medikamentösen Behandlung verkauft. So wird nach eigenem Verständnis als Ziel dieser Maßnahme Folgendes genannt und entsprechend werbewirksam (z.B. als Titel im ''stern''<ref>stern Nr. 45, 29 Oktober 2009</ref>) präsentiert:
      
*''Neue Wege im Umgang mit AD(H)S-Konstellationen, wissenschaftlich begleitet, zu erproben und aufzuzeigen – und so in der öffentlichen Diskussion um AD(H)S Impulse zu setzen''
 
*''Neue Wege im Umgang mit AD(H)S-Konstellationen, wissenschaftlich begleitet, zu erproben und aufzuzeigen – und so in der öffentlichen Diskussion um AD(H)S Impulse zu setzen''
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Mit seinem Alm-Projekt fand Hüther in Journalistenkreisen unterschiedlicher politischer Couleur unkritische Aufnahme. So schreibt Anja Röhl (Stieftochter von Ulrike Meinhof) in der Tageszeitung ''Junge Welt'' am 19.&nbsp;November 2009:<ref>http://www.jungewelt.de/2009/11-19/003.php</ref>
 
Mit seinem Alm-Projekt fand Hüther in Journalistenkreisen unterschiedlicher politischer Couleur unkritische Aufnahme. So schreibt Anja Röhl (Stieftochter von Ulrike Meinhof) in der Tageszeitung ''Junge Welt'' am 19.&nbsp;November 2009:<ref>http://www.jungewelt.de/2009/11-19/003.php</ref>
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''Wählt man im Hirn immer die falschen Straßen, werden sie breiter: Eine Polemik gegen den massenhaften Ritalin-Konsum''
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:''Wählt man im Hirn immer die falschen Straßen, werden sie breiter: Eine Polemik gegen den massenhaften Ritalin-Konsum''
    
:''In Zeiten des Massenfernsehkonsums und der »Hartz&nbsp;IV«-Kinderarmut hat sich die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) zu einer handfesten Massenhysterie ausgewachsen [...]''
 
:''In Zeiten des Massenfernsehkonsums und der »Hartz&nbsp;IV«-Kinderarmut hat sich die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) zu einer handfesten Massenhysterie ausgewachsen [...]''
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:''ADHS hat sich ausgebreitet wie eine Seuche. Jeder Arzt weiß nach einer fünfzehnminütigen Kurzdiagnose – ohne jedes pädagogische Wissen, denn er hat ja Medizin studiert –, daß diesem und jenem Kind nur Ritalin helfen kann. Das Eindringen der Medizin in dieses pädagogische Fachgebiet hat zu einer Pathologisierung ungeheuerlichen Ausmaßes geführt und zu einer Verbreitung dieser »Krankheit«, die dem Gesetz folgt, daß da, wo sich Ärzte niederlassen, mehr Menschen krank werden [...]''
 
:''ADHS hat sich ausgebreitet wie eine Seuche. Jeder Arzt weiß nach einer fünfzehnminütigen Kurzdiagnose – ohne jedes pädagogische Wissen, denn er hat ja Medizin studiert –, daß diesem und jenem Kind nur Ritalin helfen kann. Das Eindringen der Medizin in dieses pädagogische Fachgebiet hat zu einer Pathologisierung ungeheuerlichen Ausmaßes geführt und zu einer Verbreitung dieser »Krankheit«, die dem Gesetz folgt, daß da, wo sich Ärzte niederlassen, mehr Menschen krank werden [...]''
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Hüther ist Gründer und zusammen mit dem Pädagogen Karl Gebauer Leiter eines so genannten "''wissenschaftlichen interdisziplinären Netzwerkes für Entwicklungs- und Bildungsforschung''", genannt "''WIN-FUTURE''". Eigenen Aussagen zufolge behandelt dieses Netzwerk ein weites Spektrum der Neurobiologie, zur Verbreitung von Wissenswertem über die neuesten Erkenntnisse aus der Hirnforschung und Neurobiologie.<ref>http://www.win-future.de/ueberuns/index.html</ref> Mitglieder des Netzwerkes sind u.a. der ADHS/Ritalin-Kritiker [[Reinhard Voß]] und die Psychoanalytikerin Marianne Leuzinger-Bohleben.<ref>http://www.win-future.de/netzwerkmitglieder/mitglieder-h-z/index.html</ref>
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Hüther ist auch in anderen Bereichen sehr aktiv und zunehmend in Gremien tätig, die Einfluss auf die Politik und Behörden haben.
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*Beim Konzeptentwurf „Regionales Bildungsmanagement“ des Regionalverbandes Südniedersachsen&nbsp;e.V. wirkt er in der Projektgruppe „Qualitätskriterien“ mit. An diesem Projekt ist neben Wissenschaftlern auch das Niedersächsische Kultusministerium beteiligt.<ref>http://bildungsregion-goettingen.de/docs/publikationen/Konzeptentwurf_Regionales_Bildungsmanagement.pdf, Seite 8: „Aus dem wissenschaftlichen Bereich sind die Beiträge […] des Neurobiologen Prof.&nbsp;Dr. Gerald Hüther von der Universität Göttingen, […] besonders hervorzuheben“ und 68</ref> Der Regionalverband Südniedersachsen&nbsp;e.V. ist ein Zusammenschluss südniedersächsischer Kommunen, bei dem vor allem Vertreter aus Politik und Behörden (z.B. Landräte) mitwirken.<ref>http://www.regionalverband.de/verband_organigramm</ref> Die Projektgruppe „Qualitätskriterien“ sieht auch die Einrichtung eines „runden Tisches“ für verhaltensauffällige Schüler vor. Daran sollen alle Institutionen teilnehmen, die sich um solche Schüler kümmern, wie z.B. Personen aus der Jugendhilfe, Polizei, Erziehungsberatung und der Schule - aber keine Kinder- und Jungendpsychiater, die eigentlichen Fachleute. Dieser runde Tisch ist für Hüther ein ideales Gremium zur Verbreitung seiner Ansichten über ADHS bei politischen und behördlichen Entscheidungsträgern, ohne durch fachliche Expertise kritisiert zu werden.
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*Hüther ist Beiratsmitglied des demographischen Netzwerkes des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales.<ref>http://demographie-netzwerk.de/ueber-ddn/beirat.html</ref>
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*Auf dem Deutschen Schulleiterkongress 2012 und 2013 war er Referent von Hauptvorträgen mit den Titeln ''Wie lassen sich Schulen in Lernwerkstätten verwandeln?'' (2012) und ''Potenzialentfaltung in Schulen'' (2013).<ref>http://www.deutscher-schulleiterkongress.de/dslk-2012/programm/das-kongress-programm-2012-schnelluebersicht.html</ref><ref>http://www.deutscher-schulleiterkongress.de/hauptvortraege/dslk-2013/programm/die-hauptvortraege-des-dslk-2013.html</ref>
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*Er ist Mitglied des wissenschaftlichen Beirats der ''Offenen Akademie'', einer Art Diskussionsforum, das nach eigener Darstellung "kritischen und fortschrittlichen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern" die Möglichkeit geben soll, "ihre Erkenntnisse einem breiten Publikum zur kritischen Prüfung vorzustellen, ohne Zugangsbeschränkungen durch schulische oder akademische Qualifikationen."<ref>http://www.offene-akademie.org/?page_id=51</ref>
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*Hüther trat am ''Interdisziplinären Zentrum für Nachhaltige Entwicklung'' der Universität Göttingen mit einigen allgemein formulierten Texten auf.<ref>http://www.izne.uni-goettingen.de/?page_id=24</ref> Die Seite des Zentrums verlinkt auch auf Hüthers Internetseite der "Sinn-Stiftung".<ref>http://www.izne.uni-goettingen.de/?page_id=262</ref>
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*Bei der Potsdamer Firma ''Institut für Mind-Body-Medizin'' wird Hüther als wissenschaftlicher Berater genannt.<ref>http://www.mind-body-medizin.org/index.php?article_id=33&clang=0</ref> Das Konzept der Mind-Body-Medizin vertritt die Auffassung, dass jeder Einzelne die Fähigkeit zur Selbsthilfe hat, z.B. durch Ernährung, Bewegung, Entspannung, Stressmanagement, mentales Training und Aufmerksamkeitstraining.<ref>http://www.mind-body-medizin.org/index.php?article_id=33&clang=0</ref>
    
==Zitate==
 
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