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Im 20. Jahrhundert begann sich Lakhovsky für medizinische Fragen zu interessieren. Nach dem Ersten Weltkrieg nahm er Kontakt zu [[Jacques-Arsène d'Arsonval]] auf, der zu dieser Zeit ein elektrisches Therapieverfahren entwickelt hatte. An der Pariser Salpêtrière entwickelte Lakhovsky 1923 ein eigenes Verfahren zur Behandlung von Krebserkrankungen mit hochfrequenten elektromagnetischen Feldern bei Geranien, das auf Ideen von D'Arsonval aufbaute. 1924 bestrahlte er Pflanzen, die vorher mit der Bakterie ''bacterium tumefaciens'' (agrobacterium tumefaciens) infiziert waren, mit einer Frequenz von 150 MHz (2 m Wellenlänge im VHF - Bereich). Er setzte dazu einen von ihm erfundenen ''Radio-Cellulo-Oszillator'' ein. Er glaubte, dass die Pflanzen durch diese Bakterie einen Tumor entwickeln würden. In Wirklichkeit bilden sich jedoch lediglich Auftreibungen, die tumorähnlich aussehen. Er glaubte, durch die Hochfrequenzbestrahlung die betroffenen Pflanzen "heilen" zu können. Seine Beobachtungen fasste er in seinem Buch "Le secret de la Vie" zusammen, das in verschiedenen Sprachen erschien.
 
Im 20. Jahrhundert begann sich Lakhovsky für medizinische Fragen zu interessieren. Nach dem Ersten Weltkrieg nahm er Kontakt zu [[Jacques-Arsène d'Arsonval]] auf, der zu dieser Zeit ein elektrisches Therapieverfahren entwickelt hatte. An der Pariser Salpêtrière entwickelte Lakhovsky 1923 ein eigenes Verfahren zur Behandlung von Krebserkrankungen mit hochfrequenten elektromagnetischen Feldern bei Geranien, das auf Ideen von D'Arsonval aufbaute. 1924 bestrahlte er Pflanzen, die vorher mit der Bakterie ''bacterium tumefaciens'' (agrobacterium tumefaciens) infiziert waren, mit einer Frequenz von 150 MHz (2 m Wellenlänge im VHF - Bereich). Er setzte dazu einen von ihm erfundenen ''Radio-Cellulo-Oszillator'' ein. Er glaubte, dass die Pflanzen durch diese Bakterie einen Tumor entwickeln würden. In Wirklichkeit bilden sich jedoch lediglich Auftreibungen, die tumorähnlich aussehen. Er glaubte, durch die Hochfrequenzbestrahlung die betroffenen Pflanzen "heilen" zu können. Seine Beobachtungen fasste er in seinem Buch "Le secret de la Vie" zusammen, das in verschiedenen Sprachen erschien.
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Etwa 1930 erfand Lakhovsky seinen "Mehrwellenoszillator" (''multiple wave oscillator'' MWO), den er in Frankreich und in den USA patentieren ließ. Im Prinzip handelte es sich dabei um einen gewöhnlichen Kurzwellensender mit variabler Sendefrequenz. In der Folge behandelten er und Anwender seiner Technik mit diesem Gerät mehrere Patienten, die an Krebs erkrankt waren. In den 1930er Jahren wurde an mehreren Orten an Verfahren zu Therapien mit Hilfe elektromagnetischer Felder im Kurzwellenbereich geforscht.
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Etwa 1930 erfand Lakhovsky seinen "Mehrwellenoszillator" (''multiple wave oscillator'' MWO), den er in Frankreich und in den USA patentieren ließ. Im Prinzip handelte es sich dabei laut Patent von 1931 um eine selbstschwingende [[Tesla Spule]] mit variabler Sendefrequenz und Oberwellen. In der Folge behandelten er und Anwender seiner Technik mit diesem Gerät mehrere Patienten, die an Krebs erkrankt waren. In den 1930er Jahren wurde an mehreren Orten an Verfahren zu Therapien mit Hilfe elektromagnetischer Felder im Kurzwellenbereich geforscht.
    
Er wandte sich entschieden gegen die Ideologie des Nationalsozialismus (siehe sein Buch: "La civilisation et la folie raciste") und emigrierte auf der Flucht vor der Wehrmacht in die USA. Lakhovsky starb 1942 in New York an den Folgen eines Verkehrsunfalls.
 
Er wandte sich entschieden gegen die Ideologie des Nationalsozialismus (siehe sein Buch: "La civilisation et la folie raciste") und emigrierte auf der Flucht vor der Wehrmacht in die USA. Lakhovsky starb 1942 in New York an den Folgen eines Verkehrsunfalls.
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Viele seiner Hypothesen sind später von Anhängern in veränderter Form publiziert worden. Lakhovskys Gedankengebäude fügt sich harmonisch an die [[Homöopathie]], [[Rohkost]]ernährung, an die Lehren von [[Max Gerson]] "Eine Krebstherapie", Gerhard Orth und Herbert Shelton. Mehrere Unternehmen aus dem Esoterik-Umfeld bauen noch heute MWO-Geräte.
 
Viele seiner Hypothesen sind später von Anhängern in veränderter Form publiziert worden. Lakhovskys Gedankengebäude fügt sich harmonisch an die [[Homöopathie]], [[Rohkost]]ernährung, an die Lehren von [[Max Gerson]] "Eine Krebstherapie", Gerhard Orth und Herbert Shelton. Mehrere Unternehmen aus dem Esoterik-Umfeld bauen noch heute MWO-Geräte.
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==Multiwellenoszillator nach Lakhovsky==
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Der Multiwellenoszillator (MWO) nach Lakhovski ist im Prinzip ein Hochfrequenzgenerator (oder Sender) für den Längswellen- bis Kurzwellenbereich. Die Bezeichnung Multiwellenoszillator bezieht sich auf die Eigenschaft nicht nur hochfrequente Energie auf einer einzelnen Frequenz auszusnden, sondern auch Vielfache der Grundfrequenz als "Oberwellen". Der MWO erzeugt daher ein Spektrum. Die von Lakhovsky gewälten Frequenzen liegen im KHz-Bereich (Längstwellen) bis hin zu mehreren MHz (Kurzwelle). Lakhovsky ging von der irrigen Ansicht aus, menschliche Zellen würden über eine elektromagnetische Strahlung miteinander kommunizieren. Er ersann seinen Oszillator (=Schwingungserzeuger) unter der Annahme mit von aussen zugeführten elektromagnetischen Wellen in die vermutete Zellkommunikation von Zellen eingreifen zu können, was einen stets positiven Effekt bewirken sollte. Lakhovsky setzte seinen MWO mit zwei dazu gehörenden Spulen (bzw. Antennen) auch spekulativ bei Krebskranken ein, in der Hoffnung diese damit behandeln zu können. Einzelheiten zum Multiwellenoszillator können einem Patent von Lakhovsky entnommen werden.<ref>Patent US1962565: Apparatus with circuits oscillating under multiple wave lengths. Angemeldet am 13. November 1931, veröffentlicht am 12. Juni 1934, Erfinder: Georges Lakhovsky.</ref> Demnach handelte es sich um einen Tesla-Transformator mit Unterbrecherkontakt (Wagnerscher Hammer, analog zu Gleichstrom-Klingeln) als Schwingungserzeuger mit zwei ringförmigen, so genannten Lakhovsky-Antennen.
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Die ursprünglichen Multiwellenoszillatoren wurden von der französischen Firma Colysa hergestellt. In Italien wieder aufgefundene MWOs der Colysa hatten eine Grundfrequenz wenig unter 1 MHz, also im Mittelwellenbereich. Die abgegebene Spannung lag bei mehreren Kilovolt. Bei diesen Geräten wurden die Schwingungen (Stromunterbrechungen) offenbar nicht mit einem Wagnerschen Hammer erzeugt, sondern mit einer Funkenstrecke. Dies entsprach der Technik eines [https://de.wikipedia.org/wiki/Knallfunkensender Knallfunken-Senders].
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==Heutige Nachbauten - Heinz Tobler - Resonanzkraft==
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[[image:MWO Heinz Tobler.jpg|Multiwellenoszillator-Nachbau von Heinz Tobler|320px|thumb]]
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Ein Anbieter von MWO-Nachbauten ist der Schweizer Gartenbauer [https://wiki.sonnenstaatland.com/wiki/Heinz_Christian_Tobler Heinz Tobler] aus CH-4717 Mümliswil, der die Geräte unter dem Namen Resonanzkraft anbietet. Nach Recherchen der Gruppe Sonnenstaatland soll es sich bei Tobler um einen Schweizer Rechtsextremist, Antisemit, Holocaustleugner, Geschichtsrevisionist und Reichsbürger handeln, der sich auch als Souverän bezeichne und in Deutschland verbotene Symbole auf seinen Webseiten zeige. Die gleiche Quelle gibt an, dass Tobler Befürworter einer Vielzahl von Verschwörungstheorien wie [[Chemtrail]] sei. Tobler bietet Multiwellenoszillatoren nach Lakhovsky für 15.000 SFr an. Nach Berichten aus dem Internet soll Tobler als Laie auch Behandlungen durchführen.<ref>https://wiki.sonnenstaatland.com/wiki/Heinz_Christian_Tobler</ref>
    
== Werke ==
 
== Werke ==
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*Georges Lakhovsky: 'Das Geheimnis des Lebens' ISBN 3886999998
 
*Georges Lakhovsky: 'Das Geheimnis des Lebens' ISBN 3886999998
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== Quellen ==
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== Quellennachweise ==
 
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