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Die Firma GFE bot in der Werbung Blockheizkraftwerke (BHKW) mit Pflanzenölmotoren in verschiedenen Leistungsklassen an. In der Werbung war die Rede von physikalisch unmöglichen Wirkungsgraden von 70 Prozent. Der extrem hohe Wirkungsgrad wurde mit der Beimischung von Wasser zum Kraftstoff Rapsöl erklärt. Demnach mische man in einem ESS-Aggregat Rapsöl mit Wasser. Wasser sollte in der Emulsion 80% ausmachen. Die Motoren selbst sollten von der Firma Deutz stammen.
 
Die Firma GFE bot in der Werbung Blockheizkraftwerke (BHKW) mit Pflanzenölmotoren in verschiedenen Leistungsklassen an. In der Werbung war die Rede von physikalisch unmöglichen Wirkungsgraden von 70 Prozent. Der extrem hohe Wirkungsgrad wurde mit der Beimischung von Wasser zum Kraftstoff Rapsöl erklärt. Demnach mische man in einem ESS-Aggregat Rapsöl mit Wasser. Wasser sollte in der Emulsion 80% ausmachen. Die Motoren selbst sollten von der Firma Deutz stammen.
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Käufern wurde der Motor zum Kauf angeboten, mit versprochenen 20 Jahre langen hohe Renditen. Den gutgläubigen Käufern wurde für 20 Jahre eine monatliche Aufstellmiete zwischen 1.000 und 2.500 Euro in Aussicht gestellt. Der Kauf eines BHKW sollte sich demnach für die Kunden als gute und vermeintlich sichere Rendite lohnen. Aus einer einmaligen Investition von beispielsweise 40.000 Euro wären binnen 20 Jahren 240.000 Euro geworden. Angeboten wurden Blockheizkraftwerke mit Leistungen zwischen 30 und 100 Kilowatt, bei Kosten von etwa 12.000 Euro pro 10 kW Leistung. Zwar wurden dann die Anzahlungen angenommen, der Motor wurde aber nie geliefert, da er sich angeblich noch in einer Phase der Verbesserung befinden würde. Insgesamt flossen von etwa 1.000 bis 1.400 Kunden etwa 30 bis 50 Millionen Euro an die GFE. Viele der betrogenen Kunden verschuldeten sich. Nach Presseberichten fuhren die GFE-Hintermänner PKW der Marken Bentley, Maserati oder Ferrari. Die eingesammelten Gelder verwendeten die Täter größtenteils für sich selbst. Zudem wurden Einnahmen in die Schweiz verschoben. Es wurden nur so viele Kraftwerke gebaut wie nötig war, um einen Geschäftsbetrieb vorzuspiegeln.
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Käufern wurde der Motor zum Kauf angeboten, mit versprochenen 20 Jahre langen hohe Renditen. Den gutgläubigen Käufern wurde für 20 Jahre eine monatliche Aufstellmiete zwischen 1.000 und 2.500 Euro in Aussicht gestellt. Der Kauf eines BHKW sollte sich demnach für die Kunden als gute und vermeintlich sichere Rendite lohnen. Aus einer einmaligen Investition von beispielsweise 40.000 Euro wären binnen 20 Jahren 240.000 Euro geworden. Angeboten wurden Blockheizkraftwerke mit Leistungen zwischen 30 und 100 Kilowatt, bei Kosten von etwa 12.000 Euro pro 10 kW Leistung. Zwar wurden dann die Anzahlungen angenommen, der Motor wurde aber in der Regel nie geliefert, da er sich angeblich noch in einer Phase der Verbesserung befinden würde. Insgesamt flossen von etwa 1.000 bis 1.400 Kunden etwa 30 bis 50 Millionen Euro an die GFE. Viele der betrogenen Kunden verschuldeten sich. Andere verloren ihre Rücklagen für das Alter.<ref>https://www.nordbayern.de/region/nuernberg/totalverlust-statt-traumrendite-betrug-mit-blockheizkraftwerken-1.8420923</ref> Nach Presseberichten fuhren die GFE-Hintermänner PKW der Marken Bentley, Maserati oder Ferrari. Die eingesammelten Gelder verwendeten die Täter größtenteils für sich selbst. Zudem wurden Einnahmen in die Schweiz verschoben. Es wurden nur so viele Kraftwerke gebaut wie nötig war, um einen Geschäftsbetrieb vorzuspiegeln.
    
Ein Gutachten des TÜV ergab einen tatsächlichen Wirkungsgrad von 28,6 Prozent bei Betrieb mit Rapsöl. Bei einem ersten Messversuch sei der mit dem Rapsölgemisch betriebene Motor mehrmals abgestorben, beim zweiten nach einer Betriebszeit von 18 Minuten. Ein Dauerbetrieb sei nicht möglich gewesen. Der TÜV stellte fest dass die GFE Blockheizkraftwerke nicht wirtschaftlich betrieben werden könnten. Die Brennstof-, Wartungs- und Nebenkosten würden die nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz erzielbare Einspeisevergütung übersteigen.<ref>https://www.nordbayern.de/wirtschaft/gfe-gutachten-bestarkt-verdacht-auf-betrug-1.689373</ref>
 
Ein Gutachten des TÜV ergab einen tatsächlichen Wirkungsgrad von 28,6 Prozent bei Betrieb mit Rapsöl. Bei einem ersten Messversuch sei der mit dem Rapsölgemisch betriebene Motor mehrmals abgestorben, beim zweiten nach einer Betriebszeit von 18 Minuten. Ein Dauerbetrieb sei nicht möglich gewesen. Der TÜV stellte fest dass die GFE Blockheizkraftwerke nicht wirtschaftlich betrieben werden könnten. Die Brennstof-, Wartungs- und Nebenkosten würden die nach dem Erneuerbare-Energien-Gesetz erzielbare Einspeisevergütung übersteigen.<ref>https://www.nordbayern.de/wirtschaft/gfe-gutachten-bestarkt-verdacht-auf-betrug-1.689373</ref>
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