Günther Haase

Günther Haase bei YouTube (Video)

Günther Haase (geb. 21. Januar 1941) ist ein deutscher Heilpraktiker, Physiotherapeut und Erfinder aus Prüm in der Westeifel, wo er eine "Praxis für Immuntherapie" (P.I.T.) betreibt.[1] Haase ist Erfinder einer Therapiemethode gegen Krebs, bei der bestimmte Zellen (Lymphozyten) außerhalb des Körpers behandelt werden, um später wieder zurückinjiziert zu werden. Er ist auch Anhänger der Hyperthermie.

Auf seine Leistungen machte er im Eifeler Werbeblatt "Kurier-Journal" als "Gesundheitsratgeber" aufmerksam. Des Weiteren wirbt er im Internet mit Videos, auf denen er Patienten präsentiert, die er von schweren Krankheiten geheilt haben will.

Außer in Deutschland soll Haase auch in Ostbelgien tätig gewesen sein.

Kurzbiographie

Haase wurde 1941 in Leipzig geboren, wuchs jedoch in der Nähe von Lübeck auf. Später arbeitete Haase auf einer US-amerikanischen Air-Base. 1961 will er an der Orthopädischen Uni-Klinik Kiel "Orthopädie, Biologie, Anatomie und Physiologie" studiert haben, um Physiotherapeut zu werden.

Immuntherapie nach Haase / MULTIM multi-step-immuno-therapy

Haase erfand eine "Immuntherapie", die er MULTIM / multi-step-immuno-therapy nennt und patentieren ließ. Nach den spärlichen Angaben, die er zu seiner Methode verbreitet, soll zur Behandlung Körpergewebe des Patienten entnommen werden. Anschließend sollen außerhalb des Körpers Zellen des Immunsystems ("Killerzellen") vermehrt und nach Vermehrung wieder in den Körper zurückgeführt werden. Hierbei sollen "immunregulative Substanzen" zum Einsatz kommen, die er patentiert habe. Bei den Substanzen soll es sich um Aminsosäuren, Nukleinsäuren und "tierische empryonale Peptide"[sic] aus Gewebe von Tieren handeln. Somit wäre Haases Methode eine Form der Frischzellentherapie.

Titel und Auszeichnungen

Selbst bezeichnet sich Haase als "Günther Haase, HP. Prof. Dr. h.c. GUS, RF, UA Immunbiologe, Physiologe, Lymphologe" oder auch: "internationaler Experte für Immunbiologie-Hyperthermie und Neuro-Immuno-Modulation Prof.GUS+R.F." Hinzu kommen weitere Berufsbezeichnungen wie "Gastprofessor des Instituts für Probleme der Tumorheilkunde in Kiew", Physiotherapeut und "Diplomexperte für traditionelle chinesische Medizin und Akupunktur". Haase ist nach eigenen Angaben auch Mitglied einer Organisation namens ECDO (European Cell Death Organisation, deutsch: Europäische Zelltod-Organisation) mit "Sitz in Paris und Gent". Nach Angaben auf einer Internetwebseite, auf der er seine Leistungen wenig bescheiden beschreibt, teilt Haase mit, dass er mit Rücksicht auf seine Patienten nicht alle seine Titel und Auszeichnungen erwähnen wolle: "Die Liste zu vervollständigen würde jedoch den Rahmen sprengen, geht es doch in erster Linie um die Patienten."

Im März 2011 wurde Haase wegen Titelmissbrauchs vom Amtsgericht Bitburg zu einer zweijährigen Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt.[2] Den entsprechenden Zeitungsbericht im Trierischen Volksfreund kritisierte Haase als "miese, inkorrekte Berichterstattung".[3] Nach seiner Verurteilung machte Haase genauere Angaben zur Herkunft seines Ehrenprofessorentitels, für dessen Führung er verurteilt wurde: So stamme dieser von einem ukrainischen "damaligen Kavetzky Institut - Problems of Oncology" in Kiew, ausgestellt von den Personen "Vadim Pinchouk" (Vadim Pinchuk) und "Sergej Osinsky". Auf seinen privaten Webseiten erwähnt Haase ebenfalls ein "KAVETZKY INSTITUTE and ONCOLOGY DEPT. KIEV" sowie "PROF.´s+DRES. LARISSA BUBNOVSKAJA" und "SERGEJ OSINSKY".[4]

Weblinks

Quellennachweise

  1. Günther Haase, Immunbiologe, Physiologe und Heilpraktiker, P.I.T. Praxis für Immuntherapie, Prof. GUS + Prof. h. c. + Dr. h. c. R. F., Teichstraße 17, D-54595 Prüm
  2. volksfreund.de, 16. März 2011
  3. http://multim-immuntherapy.eu/416/Falscher_Artikel.html
  4. http://multim-immuntherapy.eu/134/Cooperationes.html