Günther Enderlein

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Der Zoologe Günther Enderlein (1872-1968) stammte ursprünglich aus einer Leipziger Lehrerfamilie. Er wandte die lichtmikroskopische Dunkelfeld-Diagnostik an, mit deren Hilfe er verschiedene vermeintliche Mikroorganismen, die er Endobionten nannte, ausmachte. Seiner Meinung nach entwickelten sich diese Endobionten über mehrere Stadien in Erythrozyten (rote Blutkörperchen) und danach lebten sie mit dem Menschen in Symbiose. Aus den gleichen Endobionten sollten sich aber auch bösartige, parasitäre Organismen entwickeln, die u.a. Krebs verursachen sollten.

Enderlein begründete dies mit der Behauptung, dass er in Blutproben Krebskranker angeblich 'eine uferlose Vermehrung von Endobionten' festgestellt haben wollte. Bei den angeblichen Krebserregern handelt es sich aber um Artefakte, d.h. um fehlgedeutete Kunstprodukte, die der Phantasie des Enderlein entsprangen.

Die Entstehung der Erythrozyten wurde zu Lebzeiten Enderleins bereits lichtmikroskopisch geklärt, jedoch wurden diese Fakten von ihm und seiner Szene schlicht und ergreifend ignoriert.

Enderleins Thesen kursieren in der Esoterikszene munter weiter. Eine Variation seiner diagnostischen Methode und eine therapeutische Ableitung, die auf Enderleins falschen Vorstellungen beruht, wird als Sanum-Therapie angepriesen (Enby et al. 2001).