Frequenztherapie nach Teupe

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Retrospektiver Bericht von Sigrid Teuper über eine angebliche Heilung von Schwerhörigkeit bei einem Kind durch Tomatis-Therapie und Herbalux-Mittel in einer Publikation des Alternativmedizinlobbyvereins Zentrum zur Dokumentation für Naturheilverfahren (ZDN)[1][2]
Einige Beispiele für Herbalux-Produkte und ihre vom Anbieter genannten Indikationen (Bild: Herbalux GmbH)[3]

Die Frequenztherapie nach Teupe (auch Selektive Informationstherapie nach Teupe, SIT) ist eine pseudomedizinische Behandlungsmethode der deutschen promovierten Ärztin und Homöopathin Sigrid Teupe, bei der kochsalzhaltige Produkte der Firma Herbalux mit "individuell eingeprägten Informationen" zur Behandlung verschiedenster Erkrankungen zum Einsatz kommen. Teupe ist Inhaberin der Herbalux GmbH[4] und ist auch Initiatorin und Präsidentin einer "Deutschen Gesellschaft für Frequenztherapie e.V." (DGfFTh) mit Sitz an gleicher Anschrift wie die Herbalux GmbH in D-46286 Dorsten.[5] Zitat der Webseite der DGfFT e.V.: Die Deutsche Gesellschaft für Frequenztherapie unterstützt das Anliegen, Frequenzen in die Landwirtschaft, Zahnmedizin und Humanmedizin zu integrieren. Deshalb unterstützt sie auch die Produkte der HerbaLux GmbH. Die DGfFTh organisert auch Kongresse. Unter den bisherigen Referenten finden sich beispielsweise der Esoteriker Marco Bischof ("Der Mensch als kosmischer Resonator"), Klaus-Peter Schlebusch (verst. 2012, ZDN e.V, "Der Einfluss von geomantischer und geopatischer Information"), Günter Haffelder ("Kosmische Einflüsse auf die Gehirnfunktion im EEG"), Fritz-Albert Popp ("Kosmische Gedanken") oder Hans-Christoph Scheiner ("Mobilfunk-Krankmacher für Körper, Seele und Geist").

Die Herbalux-Produkte von Teupe werden unter anderem von der Luxemburger Luxxpharm S.A.[6] von Jürgen Langenkamp vermarktet.

Eine Rezeption der Frequenztherapie nach Teupe ist aktuell (2013) nicht feststellbar. Literatur oder Studien sind in Datenbanken nicht aufindbar. Auch ist unbekannt, ob außer der Erfinderin in nennenswerter Weise andere Ärzte oder Heilpraktiker sich der Methode bedienen.

Laut Eigenangaben setzt die Erfinderin Teupe in der Gemeinschaftspraxis mit ihrem Ehemann auch weitere pseudomedizinische, zweifelhafte Therapieverfahren ein wie die Bioresonanztherapie oder eine ansonsten unbekannte "Teslageneratortherapie", letztere in Anlehnung an den verstorbenen Erfinder und Visionär Nikola Tesla.

Erkennbar ist eine Kooperation zwischen der Herbalux GmbH und dem DGfFTh e.V. und dem Essener Lobbyverein Zentrum zur Dokumentation für Naturheilverfahren (ZDN).

Selektive Informationstherapie nach Teupe (SIT)

Bei der selektiven Informationstherapie nach Teupe kommen salzwasserhaltige Ampullen unter dem Markennamen Herbalux zum Einsatz, denen eine "individuelle Information eingeprägt" sei. Über die Art und Weise der "Einprägung" werden keine nachprüfbaren Angaben gemacht. Die ansonsten in der wissenschaftlichen Medizin unbekannten Herbalux-Produkte sollen nach Vorstellungen der Erfinderin Teupe nebenwirkungsfrei "Selbstheilungskräfte aktivieren". Jede Zelle des Körpers soll dabei "zur Regeneration anregt werden".

Um den behaupteten gesundheitlich relevanten und stets positiven und nebenwirkungsfreien Effekten der Herbalux-Salzwasserprodukte einen Anschein von Seriosität zu verleihen, wird behauptet, dass ein deutscher Physiker namens Michael Drexsel des "Internationalen Instituts für Biophysik" von Fritz-Albert Popp nachgewiesen habe, dass die Produkte Licht abstrahlen und jedes Produkt eine individuelle Abstrahlung habe. Auch wird auf Anekdoten zu Heilungsverläufen durch Herbalux in einem eigenen Internetforum verwiesen.

Die hier gemeinte SIT ist nicht mit der "System-Informations-Therapie" (SIT) von Wolfgang Ludwig und Bodo Köhler zu verwechseln. Teupe beruft sich jedoch auf Ludwig.

Herbalux-Produkte

Biophotonenstrahler (Bild: Herbalux GmbH)

Im Rahmen der Frequenztherapie nach Teuper werden als Heilmittel "informierte Kochsalzlösungen" in Ampullen eingesetzt. Ergänzt werden die Mittel durch das Angebot so genannter Testsätze und einer angeblich gesundheitsfördernden Laserlichtbestrahlung. Die Herbalux-Produkte sind mit mehr oder weniger phantasievollen bis skurrilen Eigennamen (POMPOM, Rif-Raf, PILZI) versehen, die mitunter auf die Verwendung schließen lassen. Beispiele:

  • NEESE wurde als Versuch konstruiert Diabetes mellitus auszuheilen: Wir verweisen auf das neue Forum unter "Sonstiges", "Diabetes mellitus". Hier hat sich bei 15 Probanden gezeigt, dass sie weniger Insulin bzw. orale Antidiabetika brauchen.
  • TER und STEINBACH sind die Mittel, die bei austherapierten Krebsfällen zur Tumorverkleinerung neben Wegas, Lux, BRANTL, HITZER und Hooltz eingesetzt werden.
  • PILZI dient neben VEIGEL zur Bekämpfung der Pilze, wenn vorher schon viel Chemie im Spiel war.
  • JO hat sich bei ALS sehr bewährt. Gemeint ist die amyotrophe Lateralsklerose (ALS)
  • NOFFEL bei Lebermetastasen
  • MASSEL bei Gehirnmetastasen
  • KOLANUS bei Lungenmetastasen
  • COLEST dient zur Cholesterinsenkung und zur Reduktion der Fettschicht

Ein weiteres Produkt von Herbalux ist ein "Biophotonenstrahler", eine Farblichtlampe mit drei Laserdioden in den Farben rot, blau und grün, deren Licht programmgesteuert gepulst wird und die zur Behandlung einer Vielzahl von Krankheiten geeignet sei.[7]

Quellennachweise

  1. http://www.zdn-com.de/pdf/VerwgerGelsenk.pdf
  2. Zitat: Taubheit bei einem 11-jährigem Kind. Ein Kind mit Hörgeräten seit dem 4. Lebensjahr wurde durch die Wasser Krutar-Lebenselixier für die Nerven - Franky und Abix und mm und Bor zur Infektionsbekämpfung und Wegas und Lux komplett von den Hörgeräten befreit. Zusätzlich machte es Tomatistherapie!
  3. http://www.herbalux-shop.de/produkte/mittel/index.php
  4. HerbaLux GmbH, Dülmener Str. 17, D-46286 Dorsten
    Inhaberin Dr. med. Sigrid Teupe
  5. Deutsche Gesellschaft für Frequenztherapie e.V., Therapiezentrum Zauberberg, Dülmener Str. 17, D-46286 Dorsten
  6. LuxXPharma s.a., Jürgen Langenkamp, 13, Wuelesser Wee, L-9838 Eisenbach
  7. Patentanmeldung DE 10 2009 044061 A1: Verfahren und Gerät zum Aktivieren der Selbstheilungskräfte bei Patienten, sowie Verwendung davon. Anmelder/Inhaber: Teupe, Sigrid, Dr.med. Anmeldedatum: 21.09.2009