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Schließlich prägte Ruppert den Begriff der ''Traumabiografie'', der zum Ausdruck bringen soll, dass seiner Auffassung nach viele Menschen nicht nur an den Folgen einer einmaligen Traumatisierung leiden, sondern ihr ganzes Leben von den Auswirkungen ihrer frühen Psychotraumata bestimmt werde, in der Regel ohne dass ihnen das überhaupt bewusst sei. Traumatisierte Menschen würden bevorzugt Partnerschaften mit Menschen eingehen, die ähnliche Traumata haben sie selbst.<ref name=":0" />
 
Schließlich prägte Ruppert den Begriff der ''Traumabiografie'', der zum Ausdruck bringen soll, dass seiner Auffassung nach viele Menschen nicht nur an den Folgen einer einmaligen Traumatisierung leiden, sondern ihr ganzes Leben von den Auswirkungen ihrer frühen Psychotraumata bestimmt werde, in der Regel ohne dass ihnen das überhaupt bewusst sei. Traumatisierte Menschen würden bevorzugt Partnerschaften mit Menschen eingehen, die ähnliche Traumata haben sie selbst.<ref name=":0" />
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Wo die Mehrheit der Gesellschaft mit den Folgen ihrer individuellen Psychotraumata lebe, bildeten sich über Generationen hinweg ganze "traumatisierte" und ihrerseits wiederum "traumatisierende Gesellschaften".<ref>{{Literatur |Autor=Franz Ruppert |Titel=Wer bin ich in einer traumatisierten Gesellschaft? Wie Täter-Opfer-Dynamiken unser Leben bestimmen und wie wir uns daraus befreien |Auflage=1 |Ort=Stuttgart |Datum=2018 |ISBN=978-3-608-96270-3 |Online= |Abruf=}}</ref> Seine Therapiemethode richte sich daher an die breite Masse der von Täter-Opfer-Dynamiken betroffenen Menschen. Der Weg heraus aus diesen Dynamiken führe über den Kontakt mit unseren frühen Traumaerfahrungen und unterdrückten Gefühlen, um endlich mit dem zum Scheitern verurteilten Versuch unseres Unterbewusstseins aufhören zu können, "mit den Überlebensmustern von gestern die Probleme im Heute zu lösen".<ref>{{Literatur |Autor=Franz Ruppert |Titel=Liebe, Lust und Trauma auf dem Weg zur gesunden sexuellen Identität |Ort=München |Datum=2019 |ISBN=978-3-466-34743-8 |Online= |Abruf=}}</ref>
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Wo die Mehrheit der Gesellschaft mit den Folgen ihrer individuellen Psychotraumata lebe, bildeten sich über Generationen hinweg ganze "traumatisierte" und ihrerseits wiederum "traumatisierende Gesellschaften".<ref>Franz Ruppert |Wer bin ich in einer traumatisierten Gesellschaft? Wie Täter-Opfer-Dynamiken unser Leben bestimmen und wie wir uns daraus befreien, 2018</ref> Seine Therapiemethode richte sich daher an die breite Masse der von Täter-Opfer-Dynamiken betroffenen Menschen. Der Weg heraus aus diesen Dynamiken führe über den Kontakt mit unseren frühen Traumaerfahrungen und unterdrückten Gefühlen, um endlich mit dem zum Scheitern verurteilten Versuch unseres Unterbewusstseins aufhören zu können, "mit den Überlebensmustern von gestern die Probleme im Heute zu lösen".<ref>Franz Ruppert Liebe, Lust und Trauma auf dem Weg zur gesunden sexuellen Identität, 2019</ref>
 
   
==== Krebs, Diabetes und ADHS ====
 
==== Krebs, Diabetes und ADHS ====
 
Ruppert sagt, alle körperlichen und psychischen Krankheiten entstünden durch „emotionale Verletzungen“. Ruppert bestreitet deshalb etwa die Existenz von Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung - ADHS. Das Syndrom sei vielmehr eine „Erfindung der Pharmaindustrie“, um mehr Medikamente verkaufen zu können. Krankheiten wie Krebs oder Diabetes bezeichnet er als „Konstruktion der Schulmedizin“.<ref>https://www.rubikon.news/artikel/der-master-plan bei Rubikon: Der Master-Plan</ref>
 
Ruppert sagt, alle körperlichen und psychischen Krankheiten entstünden durch „emotionale Verletzungen“. Ruppert bestreitet deshalb etwa die Existenz von Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung - ADHS. Das Syndrom sei vielmehr eine „Erfindung der Pharmaindustrie“, um mehr Medikamente verkaufen zu können. Krankheiten wie Krebs oder Diabetes bezeichnet er als „Konstruktion der Schulmedizin“.<ref>https://www.rubikon.news/artikel/der-master-plan bei Rubikon: Der Master-Plan</ref>
    
==== Homo- und Bisexualität ====
 
==== Homo- und Bisexualität ====
Auch Homo- und Bisexualität ließen sich nach Ruppert mithilfe von Traumatheorien erklären. Frauen würden hierbei unbewusst weiter nach der Liebe ihrer Mutter suchen, wenn sie erotische und/oder romantische Beziehungen mit anderen Frauen eingehen; wenn Männer andere Männer attraktiv finden, würden sie sich nach der Vaterliebe sehnen, die ihnen in ihrer Kindheit verwehrt wurde.<ref>{{Literatur |Autor=Franz Ruppert |Titel=Liebe, Lust und Trauma. Auf dem Weg zur gesunden sexuellen Identität |Verlag=Kösel-Verlag |Ort=München |Datum=2019 |ISBN=978-3-641-24592-4 |Kapitel=Welche Sexualität ist normal?}}</ref> Ruppert nennt hier unter anderem das Beispiel eines Patienten, dessen Großmutter früh verstorben war: <blockquote>''"Seine Mutter sah in ihm die verstorbene [Groß]mutter. Der Patient wurde dadurch sowohl schwer depressiv als auch homosexuell. Er nahm in seinen Partnerbeziehungen mehr die Frauenrolle ein."<ref name=":3">{{Literatur |Autor=Franz Ruppert |Titel=Trauma, Bindung und Familienstellen. Seelische Verletzungen verstehen und heilen |Auflage=2. |Verlag=Klett-Cotta |Ort=Stuttgart |Datum=2007 |ISBN=978-3-608-89045-7 |Seiten=172 |Online= |Abruf=}}</ref>''</blockquote>Auch Missbrauchserfahrungen könnten nach Ruppert das Eingehen gleichgeschlechtlicher Partnerschaften bedingen. Durch traumatischen Erfahrungen könnten bei Frauen Bindungstraumata dem anderen Geschlecht gegenüber entstehen. Jungen, die von Männern vergewaltigt wurden, würden diese Erfahrungen andererseits auf andere Männer übertragen und im Geschlechtsverkehr die "aktive Rolle" (die des Täters) oder aber die "passive Rolle" (die des Opfers) einnehmen.<ref name=":3" />
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Auch Homo- und Bisexualität ließen sich nach Ruppert mithilfe von Traumatheorien erklären. Frauen würden hierbei unbewusst weiter nach der Liebe ihrer Mutter suchen, wenn sie erotische und/oder romantische Beziehungen mit anderen Frauen eingehen; wenn Männer andere Männer attraktiv finden, würden sie sich nach der Vaterliebe sehnen, die ihnen in ihrer Kindheit verwehrt wurde.<ref>Franz Ruppert Liebe, Lust und Trauma. Auf dem Weg zur gesunden sexuellen Identität, Kösel-Verlag 2019</ref> Ruppert nennt hier unter anderem das Beispiel eines Patienten, dessen Großmutter früh verstorben war: <blockquote>''"Seine Mutter sah in ihm die verstorbene [Groß]mutter. Der Patient wurde dadurch sowohl schwer depressiv als auch homosexuell. Er nahm in seinen Partnerbeziehungen mehr die Frauenrolle ein."<ref name=":3">{{Literatur |Autor=Franz Ruppert |Titel=Trauma, Bindung und Familienstellen. Seelische Verletzungen verstehen und heilen |Auflage=2. |Verlag=Klett-Cotta |Ort=Stuttgart |Datum=2007 |ISBN=978-3-608-89045-7 |Seiten=172 |Online= |Abruf=}}</ref>''</blockquote>Auch Missbrauchserfahrungen könnten nach Ruppert das Eingehen gleichgeschlechtlicher Partnerschaften bedingen. Durch traumatischen Erfahrungen könnten bei Frauen Bindungstraumata dem anderen Geschlecht gegenüber entstehen. Jungen, die von Männern vergewaltigt wurden, würden diese Erfahrungen andererseits auf andere Männer übertragen und im Geschlechtsverkehr die "aktive Rolle" (die des Täters) oder aber die "passive Rolle" (die des Opfers) einnehmen.<ref name=":3" />
    
==== Frühkindliche Entwicklung ====
 
==== Frühkindliche Entwicklung ====
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